Versicherungsvermittler (IHK) sinnvoll? Wozu überhaupt?

Hallo,

ich arbeite seit Kurzem in einer kleinen Versicherungsagentur als Bürokraft. Zuständig bin ich dort fürs Backoffice sowie Telefonannahme und Weiterleitung von Gesprächen. Einen Überblick sowie ein wenig Hintergrundwissen über die verschiedenen Versicherungen habe ich auch bereits, könnte / dürfte aber natürlich keine an Kunden vermitteln / abschließen.

Mein Chef hängt mir schon seit Tag 1 in den Ohren, dass ich unbedingt die Sachkundeprüfung zum Versicherungsvermittler (IHK) machen solle, eine mehrmonatige Weiterbildung, nach deren Bestehen ich dann auch Versicherungen vermitteln dürfte, wenn ich wollen würde auch im Außendienst.

Mir reicht aber "nur" die Bürostelle und ich sehe keinen Sinn darin, diese Weiterbildung zu machen.
Mein Chef sagte dann, es sei trotzdem dringend angeraten, dass auch normale Bürokräfte in dieser Branche diese Ausbildung ablegen. Komischerweise habe ich einige Bekannte, die ebenfalls im Backoffice von Versicherungsagenturen arbeiten, die weder in dieser Branche eine Ausbildung, noch eine Weiterbildung haben.

Daher frage ich mal euch: Warum drängt mich mein Chef so dazu? Hat das für ihn irgendeinen Mehrwert?

Ja. Er hat fürs gleiche Gehalt einen besser ausgebildeten Mitarbeiter, der mehr Arbeit übernehmen kann.

Wer soll den die Fortbildung bezahlen?

kasiopaja meinte:

Ja. Er hat fürs gleiche Gehalt einen besser ausgebildeten Mitarbeiter, der mehr Arbeit übernehmen kann.

Wer soll den die Fortbildung bezahlen?

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Angeblich wird das von der Versicherung, für die man arbeitet, übernommen, was ja auch nicht verkehrt wäre, aber ich sehe es dennoch nicht ein, mich für etwas weiterzubilden, das ich gar nicht möchte. Ich hatte mich ja nicht für den Vertrieb beworben, sondern auf die Ausschreibung, in der eine normale Bürokraft gesucht wurde.

Daher finde ich es auch dezent nervig, dass man mich nun ständig zur Weiterbildung drängt, die ja sehr zeit- und lernintensiv ist.

Wichtig ist was im Arbeitsvertrag unter Einsatz & Tätigkeit steht.
Da kann man so viele Zeugnisse haben und zusätzlich erwerben wie man will.

Ich vereinfach das mal an dieser Stelle:
Wenn jemand als "Hausmeister" angestellt ist kann er gern nebenher noch den "Professor im Bereich der Quantenmechanik" machen.
Das ändert nichts daran das er weiterhin nur den Hof fegt und die Kloverstopfung beseitigt.

Hier solltest du mal deinen AV prüfen. Was unter Weiter- Fortbilungbildung steht und vor allem deine Tätigkeiten umfasst.

Ich will deinem Chef jetzt mal nichts böses unterstellen aber ich glaube das er so das Geld für eine Weitere versichungskaufmännische Kraft sparen will.
Jemanden (Dich!) mit einem Secondhand Schein auf den Posten katapultieren möchte um Lohnkosten zu drücken.

Andererseits, was spricht gegen Weiterbildung? Vielleicht findet man ja dann Gefallen an dieser Geschichte.

Galaus meinte:

Andererseits, was spricht gegen Weiterbildung? Vielleicht findet man ja dann Gefallen an dieser Geschichte.

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Es spricht dagegen, dass es eine Mentalitätsfrage ist. Man muss zum Versicherungsverkauf auch eine gewisse Mentalität mitbringen.
Durchhaltevermögen, logischen Denken,Selbstbewusstsein, Verkäufergeschick, Menschenkenntnis usw.

All das braucht man für eine Stelle als Schreibkraft nicht unbedingt.

Zumal, wer in den Bereich Versicherungsverkauf einsteigen wöllte (wo wesentlich mehr Verdienst zu holen ist), der macht die Weiterbildung schon von alleine.
Wer das nicht möchte, weil er nicht das Zeug dafür mitbringt lässt es, und besinnt sich auf die Dinge, die er gut kann.