Es gibt in der privaten Krankenversicherungen sog. Wartezeiten nach Neuabschluß des Vertrages. Für Behandlungen in den ersten Monaten nach Abschluß des Vertrages werden keine Kosten übernommen. Bei vielen Krankenkassen sind das 6 - 8 Monaten bei Psychotherapie.
Außerdem muß man bei Abschluß des Vertrages Gesundheitsfragen beantworten. Wenn eine Behandlung zu erwarten ist oder kurz bevor steht, also schon Krankheit vorliegt, dann kann sein, daß die Krankenkasse genau die Kostenerstattung für diese Krankheit ausschließt oder Dich ganz ablehnt. Erkundige Dich da bitte ganz genau. Fragen nicht oder falsch beantworten, macht auch keinen Sinn, denn die Krankenkasse kann dann nachträglich die Kosten der Behandlung verweigern.
Außerdem bist Du in der privaten Krankenkasse normalerweise insbesondere was Psychotherapie angeht, deutlich schlechter gestellt als in der gesetzlichen Krankenkasse. Die gesetzliche übernimmt die Kosten insgesamt. Die privaten Versicherungen haben alle unterschiedliche, spezielle Klauseln.
Wenn Du weißt, daß eine Psychotherapie ansteht, dann schau bei jedem Angebot einer Krankenkasse ganz besonders auf diese Bedingungen. Eine Sitzung beim Psychotherapeuten kostet je nach Art der Therapie als Privatpatient 80 - 100 €. Da läppern sich also ganz schöne Kosten zusammen. Meine Krankenkasse z.B. übernimmt nur 20 Behandlungen im Jahr. Für weitere Behandlungen zahlt sie nur einen geringen Zuschuß. Da aber eine Therapie i.d.R. wöchentlich stattfindet, kommt man eigentlich immer über die 20 bezahlten Sitzungen im Jahr hinaus. Allerdings zählen zu den erstattungsfähigen 20 Behandlungen nicht nur Psychotherapie sondern auch diverse andere Behandlungen. Wenn also in einem Jahr mehrere Erkrankungen zusammenkommen - bei mir damals Rücken und Psyche - und einerseits eine Psychotherapie mit mehr als 20 Terminen im Jahr ansteht und andererseits im Rahmen einer Nachbehandlung Rückenop diverse Anwendungen, die auch unter den Psychokatalog fallen, dann sind mal locker fast 1000 € im Jahr selbst zu tragen. Was die gesetzliche Krankenkasse unproblematisch bezahlt hätte.
Es gibt übrigens auch private Krankenkassen, die die Kosten nur für Psychotherapien bei Ärzten übernehmen, aber nicht für Psychotherapeuten, die nicht gleichzeitig auch Arzt sind. Dadurch hat man es viel schwerer einen Platz zu bekommen, weil viele Psychotherapeuten für die Kostenerstattung gar nicht in Betracht kommen.
Deswegen gerade bei privaten Krankenkassen ganz genau die Bedingungen vergleichen.
Schau bitte zusätzlich, ob es irgendeine Möglichkeit gibt, wieder in die gesetzliche Krankenkasse zu kommen.
P.S. Wie willst Du denn eigentlich ohne Einkommen die private Krankenkasse bezahlen????