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Verlust- und Trennungsangst

Jessi36

Neues Mitglied
Hallo,
ich weiß gar nicht wie ich genau anfangen soll, denn der Titel sagt eigentlich schon alles aus...ich leide ziemlich heftig unter Verlust- und Trennungsangst. Diese Gefühle kenne ich schon seit meiner Kindheit.
Ich bin schon sehr lange mit meinem Partner zusammen und selbst heute noch, wenn er vielleicht einmal für ein paar Tage alleine seine Familie besucht, die weiter weg wohnt (was jetzt der Fall ist - er wird bald 4 Tage nicht da sein) bekomme ich eine riesen Panik, dass ich alleine zu Hause nicht klar kommen würde, dass ich es ohne ihn nicht aushalten würde. Ich bin doch jedesmal klar gekommen, aber es beginnt immer wieder vo neuem... Die Angst, das Traurigsein...
Schon Tage vorher bin ich voller Angst, Panik etc.
Kennt Ihr das auch? Und wenn, wie geht Ihr damit um? Habt Ihr irgendwelche Tipps, wie man es schaffen kann, dies abzustellen? Es macht mich einfach ziemlich fertig, weil es mir so unheimlich viel Energie raubt und ich mich dann selbst in diesen Momenten nicht wiedererkenne...In mir herrscht wie gesagt nur Angst, Panik und ich bin deshalb total verzweifelt.
 

>Kendra<

Mitglied
....

Kann es vielleicht sein, dass du beinahe schon existenzabhängig von ihm geworden bist? Also, nur ihn als Einzigen siehst, der dir helfen kann, dem du vertraust und der für dich da sein soll?
Vielleicht hast du es aufgegeben, allein schon daran zu denken, dass es auch andere Menschen gibt, die dir ähnliches bieten wollen – Du siehst nur ihn und verzweifelst, weil dich deine Angst kaputt machen könnte.


Ich finde, du solltest auch mal unter die Leute kommen und andere kennenlernen. So lenkst du dich ab und findest neue Perspektiven. Und dann kommst du nach Hause und auch dein Freund ist schon da und ihr fällt euch zufrieden in die Arme und nicht etwa, wie nach einem verlassenem Alptraum, aus dem dich dein Freund gerettet hat.
Du solltest dir wirklich etwas gönnen und dich menschlich fühlen und nicht wie von deiner Verlustangst kontrolliert und verfolgt werden.


Denn, deine Verlustangst besiegst du nur, wenn du etwas an deiner Einstellung änderst. Wenn du also nicht nur an eine Person / an einen Objekt und ihre Risiken denkst, sondern auch mal an dich und daran, was dich glücklich macht (das können die verschiedensten Sache sein - z.B. ein neues Shirt, eine Tanzstunde, oder ein neues Hobby...). Vielleicht kann es auch sein, dass dir dein Freund nicht die nötige Sicherheit bietet oder bieten kann und du deshalb so besorgt bist?
Dann rede mit ihm und sprecht über eure Bedürfnisse und schafft so eine geeignete Lösung.
 

Jessi36

Neues Mitglied
...

Danke für Deine schnelle und tolle Antwort! Ich bin glaube ich allgemein abhängig von Personen, die mir sehr wichtig sind, gerade schon immer aus dem Grund die Angst zu haben, diese verlieren zu können.
ich kann mich schon auch auf andere konzentrieren, aber ich merke schon, dass die Hauptkonzentration auf ihn läuft.So lange er zu Hause ist, ist auch alles in Ordnung, ich bin für mich dann auch mal unterwegs und kann Dinge genießen, doch sobald er mal für kurze Zeit nicht in meiner Nähe ist, wie dass er jetzt wegfährt, dann scheint mir alles andere fast schon als unmöglich, bzw. ist es manchmal schon ein Alptraum, der erst dann richtig aufhört, wenn er dann wieder da ist.

Mit ihm zu reden ist manchmal schwer, da er nicht gerne darüber reden möchte, bzw. ich dann das Gefühl bekomme, dass ich ihn damit nerve etc. Es gibt schon auch mal ein gutes Gespräch aber meistens ist erst einmal ein "Was ist denn jetzt schon wieder los" oder solche Aussagen, dass ich mir total blöd vorkomme überhaupt so zu denken/zu fühlen.
Es ist schwer den Mittelweg dann zu finden, jemandem nicht damit auf die Nerven zu gehen, aber auch mein Problem bereden zu können...

Ich glaube auch, dass mir allgemein das Vertrauen irgendwie in andere fehlt - dass ich bei allem und jedem irgendwie sehr sehr vorsichtig bin.
 

>Kendra<

Mitglied
Freut mich, dass ich etwas helfen konnte. :)


Du sagtest, dass du allgemein abhängig bist von Personen, die dir wichtig sind....jetzt muss man nur noch zwischen „wichtig sein“ und „wichtig erscheinen“ unterscheiden – denn manchmal fehlt einem der Mut, auch mal selbstständig etwas in die Hand zu nehmen und seine Perspektiven zu erweitern und dann hält man die Person für sehr, sehr wichtig, weil man eben Angst vor neuen Herausforderungen hat, die möglicherweise Enttäuschungen, Verrat und Trauer mit sich bringen können.


Vollständig verlieren wirst du niemanden – selbst gedanklich ist man sich manchmal echt verbundener, als wenn man sich nahe ist. Rede dir also nicht ein, dass du schließlich alleine dastehen wirst, denn du wirst immer jemanden haben, an den du dich klammern kannst. Selbst, wenn du eine gute Freundin hast, weißt du, dass sie da sein wird, wenn du plötzlich wieder single bist. Und das Gefühl, dass du nicht abhängig sein kannst, zeigt dir dann, dass du nicht einfach so weggeschmissen wurdest, sondern gibt dir umso mehr Kraft und Selbstwertgefühl, sodass du problemlos durchs Leben gehen kannst. :rolleyes:


Schade auch, dass dieses Thema bei euch so untergeht...Schade, dass du dich nicht vollkommen aussprechen kannst und meinst, dass du deinen Freund nur damit nerven würdest. Setz dich also mit deinem Freund zusammen und erzähle ihm von deinen Ängsten – oder lass dich von einer vertrauten Person beraten. Das hilft wahre Wunder, wenn du einfach alles, was dich bedrückt und gefangen hält, durch das Sprechen los wirst.


Dass du vorsichtig bist, ist einerseits gut, da du dich eben nicht als naiv und dumm verkaufen willst – anderseits kann diese Vorsicht ein großer Hindernis für das Vertrauen in einer Beziehung sein.
Lerne deshalb viele Leute kennen, lerne mit diesen auf verschiedenste Weise umzugehen und werde einfach offener – das gibt dir die Kraft, immer vorangehen zu können.
 

Jessi36

Neues Mitglied
Ich merke, dass es mir schon unheimlich viel hilft, darüber zu reden, bzw. hier zu schreiben / es auszusprechen - es rauszulassen ohne für meine Gedanken verurteilt oder sogar als "kleines Kind" dargestellt zu werden... Ansonsten ist immer alles nur in meinem Kopf und ich komme mir dadurch schon ziemlich alleine vor. Auch Ratschläge zu hören, oder dass sich jemand für meine Sorgen interessiert, ist schon etwas, was mir irgendwie weiterhilft...Ich werde mir Deine Worte auf jeden Fall zu Herzen nehmen und am Wochenende einmal in mich gehen und vielleicht dann auch mal versuchen ganz anders darüber nachzudenken.
Freunde habe ich kaum welche, da ich einerseits vieles damals habe schleifen lassen wegen IHM, da ich mich zu sehr auf ihn konzentriert habe, aber auch weil es mehr die Art von Freudschaft war, dass ich die bin die zuhört und alle anderen können sich ausquatschen - umgekehrt hatte ich kaum das Gefühl, dass ich mich mal so richtig fallen lassen und aussprechen und ich mir irgendwo einen Rat holen kann.
Ich bin eben auch ein Mensch, der immer sehr viel gegeben hat und dachte ich selbst habe zurück auch gar nichts verdient....
Es hängt irgendwie alles zusammen und so hat sich ein Gerüst aufgebaut und ein Gedankenmuster, dass mich dann heute immer wieder einholt und ich der Meinung bin, dass ich zu schwach bin, diese Gedanken zu durchbrechen oder wie Du auch erwähnt hast, Angst vor eventuellen Konsequenzen - Trauer etc.
 

lebenszauber

Aktives Mitglied
Liebe Jessi,
ich kann manches nachvollziehen, was du schreibst.Ich kenne das auch, diese absolute Verlustangst und Panik, einfach Angst. Bei mir war es auch so, dass ich mich absolut auf jemanden konzentriert habe und alles andere - auch Freunde, Hobbys - aufgegeben habe.
Das Schlimme ist, ich war/bin danach ganz allein, weil es dann niemanden mehr gibt ....
Das ist Abhängigkeit, denke ich. Ohne ihn fühlst du dich wertlos und klein. Auf Dauer kann das nicht gutgehen, entweder erdrückst du ihn damit irgendwann oder du selbst gehst den Bach runter ...
LG L.
 

Jessi36

Neues Mitglied
Es ist noch nicht einmal so, dass ich ihn damit staendig nerve oder dauernd darueber sprechen moechte. Es kommt erst dann zu der großen Panik wenn klar ist er wird fuer ein paar Tage nicht da sein. Klar moechte ich auch gerne mit ihm offen darueber reden, um es auch fuer mich irgendwann einmal richtig zu verarbeiten/es anders lernen koennen usw. aber diese Gespraeche fehlen dann leider und irgendwann rede ich dann auch gar nicht mehr darueber sondern fresse es dann in mich rein. Er kann es nicht nachvollziehen bzw. weiß ich gar nicht mal ob er das ueberhaupt will und damit dann ueberfordert ist. Ich habe fuer mich das Gefuehl, wenn ich darueber einfach nur mal offen und richtig reden kann, dass das alles raus ist, wir gemeinsam gucken wie man das aendern kann, wuerde es mir schon viel besser gehen, da ich mir dann schon mal nicht mehr so dumm vorkomme...ich das Gefuehl habe, ich werde verstanden und das fehlt mir ja dann schon.
 

>Kendra<

Mitglied
...

Hm...Vielleicht solltest du mit eigener Kraft langsam an die Sache rangehen und versuchen, es alleine zu schaffen – und solltest du ernsthaft Hilfe brauchen, kannst du dich an eine vertraute Person wenden oder an ihn. So kann er sich auch (im Schlimmsten Fall) nicht mal überfordert fühlen, denn so fühlt er sich nicht für dein Glück vollkommen verantwortlich, sondern weiß, dass er eine Stütze ist und nicht etwa jemand, der sich selbst aufgeben muss, um Hilfe zu leisten.
 
Zuletzt bearbeitet:
G

Gast

Gast
Hi,

also mir kommt es eher so vor, als hättest Du ein sehr geringes - wenn nicht sogar - überhaupt kein Selbstvertrauen und Selbstwertgefühl. Du bist viel zu sehr darauf bedacht, andere nicht zu nerven und frisst deshalb vieles in Dich rein.

Männer können oft nicht über so tiefgreifende Dinge reden, weil er es sicher auch nicht nachvollziehen kann, weshalb Du so eine Panik schiebst, nur weil er mal ein paar Tage alleine irgendwo hinfährt.

Ich vermute mal, das Du irgendwann mal ein tiefgreifendes Erlebnis hattest, woraus diese Angst entstanden ist. Dir fehlt einfach Vertrauen... Vertrauen in Dich und auch in Andere.

Du solltest mal versuchen die Ursache Deiner Ängste herauszufinden. Das kann Dir hier sicher keiner bei helfen, da solltest Du Dir vielleicht professionelle Hilfe holen.

Wenn Du Deine Ängste nicht in den Griff bekommst, wirst Du sicher irgendwann alleine dastehen, weil solche Situationen auch für den Anderen irgendwann unerträglich werden.

Viel Glück
 

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