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Verlobte ist stark depressiv, weiss nicht weiter

CptStriker

Neues Mitglied
Erstmal guten Morgen an euch alle. Ich habe den Beitrag in dieses Unterforum gepostet, weil ich nicht wusste, ob es im Gesundheitsbereich so ganz passend gewesen wäre.

Ich bin momentan echt ratlos was die derzeitige Situation mit meiner Verlobten betrifft und suche daher Hilfe, Meinungen und Anregungen von anderen betroffenen.

Zur Situation: Ich, 28, sie ,23 sind seit etwas mehr als 1,5 Jahren zusammen. Wir wissen beide dass wir absolut den Partner fürs Leben im Anderen gefunden haben und würden uns nie trennen wollen. Für kommendes Jahr ist auch die Heirat angesetzt (viele werden das zu früh finden, aber das ist jetzt nicht Gegenstand der Diskussion). Sie leidet seit ihrer Kindheit an wiederkehrenden Depressionen, hat mittlerweile auch 4 Therapien mehr oder minder erfolgreich hinter sich gebracht (davon die letzte mit einem stationären 7-wöchigen Klinikaufenthalt im Sommer diesen Jahres).
Sie nimmt auch regelmässig ihre Antidepressiva.
Seit Anfang des Jahres ist sie arbeitslos, da ihr alter Job mit ein Grund für die aufkommenden Depressionsschübe war (Mobbing, Überforderung etc.) und hat dementsprechend wenig finanzielle Mittel und viel zu viel Zeit um zu Hause zu sitzen.
Das ist wirklich nur der seeeehr grobe Grundriss, wesentlich mehr steckt in der Situation und lässt sich nur schwer in Worte fassen.
Wichtig ist mir noch zu sagen, dass ich uneingeschränkt hinter ihr stehe und alles gebe und geben würde, um ihr zu helfen.

Das akute Problem ist gerade, dass sie viel zu viel Zeit hat, ihr zu hause "die Decke auf den Kopf fällt", sie aber gleichzeitig keinerlei Motivation oder Antrieb hat, um rauszugehen (zum Sport, spazieren, bummeln, irgendwas). Ausserdem weiss sie einfach nicht weiter, wie es beruflich vorwärts gehen soll. Sie möchte gerne was komplett neues anfangen und nicht in ihren alten Job zurück, weiss aber nicht was. Zudem sind Praktika vom Arbeitsamt untersagt (!), d.h. wenn sie Geld vom Amt haben will (und das brauchen wir um über die Runden zu kommen) kann sie noch nichtmal ein Praktikum zur Neuorientierung machen.

Nun stehe ich in letzter Zeit immer sehr hilflos in den Situationen da, wenn es ihr schlecht geht. Ich bin den Tag über auf der Arbeit und komme nach Hause. Oft passiert es dann, dass sie wegen irgendeiner - in meinen Augen- Kleinigkeit sauer ist auf mich, dass ich nicht zuhören würde, Dinge vergesse oder aber eigenmächtig entscheide etc etc. Sie ist chronisch unzufrieden mit sich selbst, ihrem Körper, ihrem Leben, der Wohnung einfach allem.

Das macht mich doch sehr fertig in letzter Zeit wobei es mir auch gleichzeitig schwer fällt, auch mal Kontra zu geben und eben nicht immer die Schuld auf mich zu nehmen.

Interessanterweise gibt es dazwischen aber auch Strecken wo sie viele Tage am Stück SUPER drauf ist, es ihr toll geht und sie richtig Lebensfreude ausstrahlt. Von einem auf den anderen Tag kann das aber ins absolute Gegenteil umschlagen.

Meine Fragen sind vielfältig und ich kann sie gar nicht so genau in Worte fassen... was meint ihr zu der Gesamtsituation, wie sollte man sich sinnvollerweise verhalten, was gibt es für Mittel und Wege für sie, aus der Situation auszubrechen (zur Info : sie hat nächste Woche Beratungstermin beim Amt bezüglich neuem Job etc.) Ich selbst habe wegen dem Allen auch Anfang Januar einen Termin bei einer Therapeutin.

Vielen Dank für Eure Meinungen!
 

sapphyr

Aktives Mitglied
Hallo,

das klingt jetzt unter Umständen herzlos, doch es ist sehr wichtig, daß du dich um dich selber kümmerst, dir nicht so viel Schuld auflädst und siehst, daß es dir gutgeht.
Mit das schlimmste was Familien und Partnerschaften, in denen depressive Menschen leben passieren kann, ist eine Fixierung auf diese Krankheit. Das macht langfristig nur ein schlechtes Gewissen und sorgt so für weitere depressive Schübe. Außerdem steigert es die Verlustangst:"Er ist ganz schlecht drauf, weil ich depressiv bin und ihn daher blöd anmache.... irgendwann ist er weg..."
Gut also, daß du dir Unterstützung von außen holst, das hilft euch beiden:).
Ich kann deine Freundin gut verstehen. Du hast ein eigenes Leben, bist tagsüber unterwegs, verhältnismäßig unabhängig und sie sitzt zu Hause rum und kommt sich hilf- und nutzlos vor...so etwas frustiert,macht wütend und unfair.

Zwar darf deine Verlobte vom Arbeitsamt aus keine Praktika machen, doh wie sieht es mit ehrenamtlichen Tätigkeiten aus? Die gibt es in vielen verschiedenen Bereichen und sie könnte so schauen, ob ihr eine gewisse Sparte liegt.

Wünsche euch alles Gute
Sapphyr
 

CptStriker

Neues Mitglied
Vielen Dank für die Antwort!

Du das klingt für mich nicht herzlos, denn ich habe das natürlich schon so aus ganz vielen Quellen gehört und denke auch, dass das richtig ist, dass man auf sich achten muss.

Das mit der ehrenamtlichen Tätigkeit wurde mir gestern auch schon vorgeschlagen. Ihr Problem ist auch, dass sie eben gar nicht weiss WAS und in welchem Feld sie was neues machen will und eigentlich erst mal jemand braucht, der ihr quasi sagt "du kannst das und das, deswegen ist der oder der beruf passend".

naja ich setze echt viel hoffnung in das arbeitsamt und die berufsberatung dort. ich bin damals auch erst darüber auf meine ausbildung gestossen worden, wusste auch nicht so recht, was ich mal werden will....
 

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