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Verliebt in die Arbeitskollegin trotz Freundin

H

Hilfesuchender

Gast
Hallo Leute,

ich habe lange mit mir gerungen, ob ich hier was schreiben soll, weil ich eigentlich nicht der Typ dafür bin, aber ich muss mein Problem einfach mal jemandem erzählen, weil es mich quält.

Erstmal zu mir: Ich bin Ende 30 und seit fast 10 Jahren mit meiner Freundin, auch Ende 30, zusammen. Anfangs war die Beziehung schön und harmonisch, aber relativ schnell stellte sich heraus, dass wir vielleicht doch nicht so gut zusammenpassen. Charakterbedingt kommt es bei uns immer häufiger zu teils lautstarken Streitereien. Wir sind beide dominant und etwas dickköpfig.
Dazu kommt das sie sehr herrisch ist, kontrollsüchtig, krankhaft eifersüchtig, ihre Gefühle nicht unter Kontrolle hat und dadurch Dinge direkt vor den Kopf knallt, egal wie verletzend sie sind. Sie hat IMMER Recht und ich bin IMMER Schuld, ist die Devise unserer Beziehung. In ihrer Nähe bin ich nicht mehr ich selbst. Zu oft habe ich Linien gezogen, bei deren Übertreten ich geschworen habe sie zu verlassen, aber stattdessen bin ich nur wieder weiter zurückgegangen. So oft hatte ich schon die Tasche in der Hand und wollte gehen, habe mich aber immer wieder umstimmen lassen.
Sie hat einen kleinen Betrieb mit einem Angestellten, in dem ich neben meinem eigentlichen Beruf, an Wochenenden, Feiertagen und manchmal nach Feierabend aushelfe. Ein "Danke" brauche ich dafür von ihr nicht erwarten. Alles selbstverständlich für sie. Schließlich sei es, ich zitiere, ja auch für mich von Vorteil, wenn ihr Betrieb gut läuft. Manchmal bürgt sie mir sogar die Verantwortung für das Gelingen ihrer Selbstständigkeit auf, die ich nicht tragen kann/will und die sich für mich anfühlt, wie eine Schlinge um den Hals, die sich enger und enger zieht.
Um den Haushalt kümmere ich mich fast alleine, weil sie sich selbst dann nicht dazu im Stande fühlt, wenn sie den ganzen Tag Zuhause war.
Ich helfe ihr, weil ich der Ansicht bin, dass eine Beziehung ein Partnerschaft ist, in dem man es dem jeweils anderen versucht einfacher zu machen und sich unterstützt. Leider sieht sie das irgendwie nicht so..
Natürlich kommt sofort jedem, normal denkenden Menschen der Gedanke: "warum verlässt er die denn nicht?". Aber so leicht ist das für mich nicht. Trotz ihrer Selbständigkeit ist sie finanziell abhängig von mir. Die Wohnung, das Auto, alles wäre für sie von heute auf morgen weg. Das kann ich nicht. Ich bring es nicht übers Herz. Auch haben wir, trotz aller Probleme, auch gute Momente und sie hat auch gute Eigenschaften. 10 Jahre kann ich nicht einfach so wegschmeißen. Wir haben so viel zusammen erlebt und durchgemacht.


Und dann ist da noch sie, meine Arbeitskollegin. Sie ist seit 4 Jahren bei uns in der Firma, unwesentlich jünger als ich, hat einen Sohn und lebt seit 15 Jahren in einer Beziehung mit ihrem Freund (nicht Ehemann).
Als wir uns damals vorgestellt wurden, waren wir uns direkt sympathisch. Die ersten Jahre ignorierte ich sie aber mehr oder weniger. Wir hatten aufgrund verschiedener Aufgabenfelder auch kaum Kontakt. Vor zwei Jahren mussten wir aber mehr zusammenarbeiten und freundeten uns schnell an. Die Gespräche zwischen uns wurden schnell sehr persönlich. Z.B ließ sie immer mal wieder durchblicken, dass sie mit ihrer Beziehung nicht besonders zufrieden ist.
Wir sind uns in vielen Dingen unglaublich ähnlich, mögen und hassen die gleichen Dinge und konnten schon die Sätze des anderen beenden, bevor wir uns richtig kannten. Ich habe noch nie einen so warmherzigen, großzügigen, tollen Mensch wie sie kennengelernt. Sie gönnt jedem nur das Beste, lästert nie und verliert nie ein schlechtes Wort. Neben ihrem Vollzeitjob kümmert sie sich aufopferungsvoll um ihren Sohn uns alles was Zuhause anfällt. Das muss sie auch, denn ihr Freund ist quasi eine 1:1 Kopie von meiner Freundin. Er kümmert sich um nichts. Arbeiten, nach Hause, auf die Couch, PlayStation an. Mit dem Sohn macht er auch nur die schönen Dinge. Arzttermine, Hausaufgaben usw. bleibt alles an ihr hängen.
Für ihn ist alles selbstverständlich, er macht sein Ding nach Lust und Laune und alles muss sich um ihn drehen.

Im Laufe der Zeit hatte ich immer mehr das Gefühl das sich zwischen ihr und mir was entwickelt. Anfangs dachte ich noch nicht so darüber nach, aber als Kollegen mich auf ihr Verhalten aufmerksam machten, fing ich an zu überlegen.
Sie sucht meine Nähe. Wenn sie mich sieht, fängt sie sofort an zu lächeln, will wissen wie es mir geht, wie mein Wochenende war, oder was ich noch nach Feierabend gemacht habe. Manchmal erzählt sie mir so viele Dinge über Freunde, ihren Sohn und ihre Familie (die ich alle nicht kenne), dass ich das Gefühl bekomme als wäre ich ihr Mann und komme grade nach Hause.
Als ich in ein neues Büro umgezogen bin, das weiter von ihrem entfernt ist, war sie enttäusch und fand es schade, weil wir nicht mehr so viel Zeit zusammen haben. Sag ich ihr nicht Tschüss, wenn ich nach Hause gehe, fragt sie mich am nächsten Tag direkt was los war und warum ich nicht nochmal reingekommen bin. Komme ich sie den ganzen Tag nicht besuchen, schreibt sie mir eine Mail ob alles gut ist. Ein Kollege hat mir gesagt, dass sie mir immer hinterher guckt. Sie sagt mir auch immer wieder wie gut mir bestimmte Sachen stehen würden. Aber alles immer durch die Blume, auf eine total unschuldige Art und Weise.
An manchen Tagen ist es dann aber wieder so, als wäre da nichts. Sie ist zwar nett, aber mit mehr Distanz. Besonders wenn Kollegen in der Nähe sind, aber auch so schon mal.
Ich mache ihr auch Komplimente. Manchmal mehr als es passend für jemanden ist, der in einer Beziehung ist. Ganz oft kann ich sie so zu Lachen bringe, dass sie weint.
Aber ich berühre sie nie. Bei uns in der Firma ist es üblich sie zu umarmen, weil jeder sie mag, nur ich mache das nicht. Gibt sie mir etwas und unsere Hände berühren sich aus Versehen, lächelt sie verschämt und wird etwas rot. Jedes Wort, jede Geste macht mich irre, weil ich sie so toll finde. Als hätte man sie nach meinen Wünschen gebacken.

Ich weiß nicht was ich machen soll. Ich kann ihr ja schlecht sagen, dass ich mich total in sie verknallt habe und es kaum in ihrer Nähe aushalte. Wo soll das Ganze auch hinführen? Wir leben beide in langjährigen Beziehungen, aus denen wir nicht rauskommen. Und dieses ewige geflirte, das viele ja toll finden, finde ich nicht schön, sondern belastend, weil es ja zu nichts führt.

Was soll ich machen? Hat jemand so etwas schon mal gehabt?

Ist da überhaupt von ihrer Seite was, oder bilde ich mir das nur ein? Ich war noch nie gut darin so etwas zu erkennen.

Ist sie nur eine "frustrierte Hausfrau", wie ein Arbeitskollege vermutet, die sich bei mir Bestätigung holt?

"Lädt" sie den ganzen sehr persönlichen Kram einfach nur bei mir ab, weil ihr Freund sich nicht dafür interessiert?

Mich belastet die Situation extrem, da es mich so viel Energie kostet, die ich einfach nicht habe.

Gruß, und danke schon mal
 
G

Gelöscht 118553

Gast
Was du beschreibst, habe ich so ähnlich auch schon erlebt.
Und mich gefragt, ob eine Beziehung zu ArbeitskollegInnen eine Zukunft haben könnte.

Des Öfteren bei Anderen beobachtet und manchmal ging es gut. Doch es gibt auch die Beispiele, wo die Beziehung wieder auseinander gegangen ist und dann im selben Betrieb weiterarbeiten und den Anderen täglich sehen? Das wäre glaube nichts für mich.

Letztendlich werte ich es oft als Zeichen, dass etwas in der eigenen Beziehung fehlt, wenn man sich in jemand Anderen verguckt.

Da heißt es in sich gehen und nachspüren, was man eigentlich will.

Wenn man sich in einer Beziehung nicht mehr wohlfühlt, könnte es an der Zeit sein, sich zu trennen.
Doch man nimmt sich immer mit. Und das Gras auf der anderen Seite ist nicht grüner.
Es ist nur da grüner, wo man es gießt.
 

flower55

Aktives Mitglied
Auch haben wir, trotz aller Probleme, auch gute Momente und sie hat auch gute Eigenschaften. 10 Jahre kann ich nicht einfach so wegschmeißen. Wir haben so viel zusammen erlebt und durchgemacht.
Hallo,
Verliebtsein trotz Freundin ist möglich. Das kann passieren. Vielleicht ist es einfach
nur eine Verliebtseins-Schwärmerei. Eine Begegnung im Alltag auf der Arbeitsstelle
zwischen Dir und ihr, die Dir gefiel und die nun von Dir als belastend erlebt wird.
Es kann auch von ihrer Seite aus nur eine Verliebtseins-Schwärmerei sein Dir
gegenüber. Ihr scheint der Kontakt zu Dir gutzutun und sie pflegt ihn Dir gegenüber
in einer gewissen netten, freundlichen Art und Weise. Ob sich bei ihr mehr an Gefühl
entwickelt hat, wird nur sie alleine wissen. Sie scheint, ausgehend von Deinem Beitrag,
nicht daran interessiert zu sein, ihre Beziehung beenden zu wollen.

Deine Beziehung zu Deiner Freundin, die nun 10 Jahre währt, erlebst Du anders;
es gibt zwischen Euch beiden durchaus auch gute Momente und sie hat gute
Eigenschaften.
Ausgehend von Deinem Beitrag scheint sie diejenige zu sein, die Du dafür
verantwortlich machst, dass es in der Beziehung nicht mehr so gut ist. Man lernt
sich in einer Beziehung kennen von Jahr zu Jahr; belastend oder weniger belastend,
freudige Momente oder weniger freudige Momente.
Ich erlebe Deinen Beitrag so, dass einzig und alleine sie diejenige ist, die ihren
Anteil dazu beigetragen hat, dass sich Eure Beziehung so entwickelt hat.
Schau bitte genauer hin. Welche Anteile hast auch Du unabhängig von ihrem
jahrelangen Verhalten dazu beigetragen, dass sich Eure Beziehung so entwickelt hat,
wie es momentan ist.
Entzweit sich eine Beziehung, gehören zwei dazu; also die, die in Liebe miteinander
verbunden sich entschlossen haben, eine gemeinsame Beziehung leben zu wollen.
Jede Beziehung ist eine Lebensaufgabe und eine Herausforderung, an sich selber
zu arbeiten und auch gemeinsam an der Beziehung zu arbeiten und sich mit
den Problemen gemeinsam auseinanderzusetzen.
Miteinander im Gespräch zu bleiben ist sehr wertvoll und kostbar.
Es gibt die Möglichkeit, sich an eine Beratungsstelle einer Caritas oder einer anderen
carikativen Einrichtung zu wenden, um sich in entspannter und gemütlicher
Atmosphäre miteinander aussprechen zu können und gemeinsam das bewältigen
zu können, was belastet. Diese Beratungen sind kostenlos. Es kann eine Lebensbe-
ratung oder eine Eheberatung sein. Vielleicht macht es für Dich Sinn, dass Du Dich
für eine Lebensberatung entscheidest, um mehr Klarheit in Dein eigenes Leben
zu bringen und zu bekommen und zu diesen Gesprächen hin und wieder Deine Frau
einzuladen. Vielleicht macht es Sinn, gemeinsam eine Paarberatung zu machen,
um miteinander über das, was es an nicht zu bewältigenden Problemen in der
Beziehung gibt, ins Gespräch zu kommen. Oder eine Lebensberatung für Dich aus
der sich später eine Eheberatung für Euch beide, also für Dich und Deine Freundin,
ergibt.

Vielleicht macht es irgendwann Sinn, dass Du Dir für Dich eine Auszeit nimmst,
um für Dich darüber nachzudenken, wie es in Deinem Leben weitergehen soll.

Spreche mit Deiner Freundin offen und ehrlich darüber, wie es Dir in Deiner
momentanen Beziehungssituation geht und dass Du das so nicht mehr kannst
und auch nicht mehr möchtest und auch bereit bist, ggfls. für Dich Konsequenzen
ziehen zu wollen.

Beziehungen sind schnell festgefahren mit dem, was sich nach und nach an
Charaktereigenschaften herausstellt und doch macht es Sinn, sich ganz bewußt
damit auseinanderzusetzen und falls das wegen ständiger Streitigkeiten nicht
möglich ist, gemeinsam eine Beratungsstelle aufzusuchen, um sich diesen
Herausforderungen stellen zu können.

Nehm Dir auch Zeit für Dich in Deinem Leben. Zeit, um Deine Hobbys zu
pflegen. Zeit, um Dich mit Freunden oder Bekannten zu treffen oder neue
Hobbys kennenzulernen.
Vielleicht ist es finanziell möglich, eine Haushaltskraft zu finanzieren, die sich
um gewisse Arbeiten im Haushalt kümmert, so dass auch Du dadurch mehr Zeit
für Dich hast.

Das, was sich in Deinem Arbeitsleben mit Dir und Deiner Kollegin entwickelt, ist ein
gewisses Spiel mit dem "Feuer" und das ist meiner Ansicht nach nicht gut. Ihr beide
seit in einer Beziehung. Und Dich belastet es mittlerweile.

Konzentriere Dich auf eine evtl. Wiederbelebung Deiner Beziehung, da es zwischen
Euch beiden gute Momente gibt, die es zu pflegen gilt oder mehr zu beleben.
Das geht jedoch nur, wenn Du Dich innerlich für ein Weiterleben der Beziehung mit
Deiner Freundin entschieden hast und aus dieser jahrelangen Wankelmütigkeit, die
Beziehung beenden zu wollen oder nicht, herauskommst.
Ändere Du Dich, vielleicht wandelt sich dann auch Deine Freundin.
Es schadet nicht, sich aufmerksamer und freundlicher zu begegnen; jedoch nur,
wenn die Herzenseinstellung auch so ist und das wirklich gewünscht ist.

Es braucht Geduld, Durchhaltevermögen und viele Gespräche zwischen Euch beiden,
um das "Eingefahrene und Festgefahrene" neu liebevoll beleben zu können. Nichts im
Leben ist unmöglich.

Möchtest Du die Beziehung mit Deiner Freundin nicht mehr, ist es an der Zeit, dass
Du Konsequenzen ziehst und das weißt Du auch.
Kommt es dazu, beginne diesen Übergang nicht mit der Hoffnung einer neuen
Beziehung, die vielleicht nur eine gewisse menschliche Schwärmerei ist.
Nehm Dir dann auch wirklich Zeit für Dich selber, bevor Du eine neue Beziehung
eingehst.

Die Entscheidung liegt einzig und alleine bei Dir und das Zusammentreffen mit Deiner
Arbeitskollegin macht es Dir deutlich.
Kümmere Dich um Dein Leben; es belastet Dich so, wie es momentan ist und das ist
nicht gut für Dich.

alles Liebe
flower55
 

Alopecia

Aktives Mitglied
lieber hilfesuchender,

in meinen augen solltest du die gesamte situation etwas differenziert betrachten :

auf der einen seite deine aktuelle beziehung zu einer frau, die dich ausnutzt, null dankbarkeit zeigt, und die dabei noch abhängig von dir ist.

hier gibt es eigentlich nur einen rat, und der lautet trennung. alternativ ein leben lang unglücklich sein. dass du dich derart heftig fremdverliebst zeigt ja, wie es um deine aktuelle beziehung und dein glück darin bestellt ist.


auf der anderen seite dieses fremdverlieben. die chance ist groß, dass das einfach nur projektion ist, damit du dem drachen zuhause entfliegen kannst. bevor ich dort IRGENDWAS tun würde (offenbaren, etc), musst du zuerst zuhause reinen tisch machen.

danach kannst du weiterschauen.
 

DachteNach

Mitglied
Ich finde deine Beschreibung verdächtig "einfach". Du bist das Opfer. Deine Freundin, bis auf einen kurzen Nebensatz ohne Details, ist schlecht. Dein Schwarm ist Opfer und gut. Ihr Partner wieder nur schlecht.

Meiner Erfahrung nach ist das Leben nicht schwarz und weiß. Der Beitrag von flower55 trifft ins Schwarze, finde ich. Da ist irgendetwas im Argen, bei dir. Vielleicht solltest du dich fragen in welcher Weise du von deiner Situation profitierst. Auch wenn es nur darum geht, dass du dadurch dein Selbstbild als "Opfer" aufrecht erhalten kannst.
Aus reiner Nächstenliebe bleibst Du jedenfalls nicht in der Beziehung zu deiner Freundin, denn dann würde es dir nicht in den Sinn kommen sie zu hintergehen.

Brauchst du das Gefühl, dass deine Freundin dich braucht? Was würde sich denn für dich ändern (ganz unabhängig von anderen) wenn du nicht mehr mit ihr zusammen bist?
Nach Liebe sieht es zumindest in deinem Beitrag nämlich nicht aus, du scheinst sie nicht einmal gut leiden zu können. Daher verstehe ich nicht, warum du unbedingt die Beziehung weiterführen möchtest. Sie wird schon klar kommen noch einer Umgewöhnung.

Oder brauchst du eine Rechtfertigung die Beziehung zu ändern, ohne "der Böse" zu sein? Du baust dir da eine ziemliche Story zusammen. Inklusive dem Bösewicht zu Hause und der unschuldigen Maid die du aus den Klauen eines anderen Bösewicht retten musst.
 

cucaracha

Urgestein
Wenn du deine Beziehung retten willst, könntet ihr eine Paarberatung oder Paartherapie machen.
Bist du mit deiner Freundin sehr unzufrieden würde ich mich trennen.

Ansonsten könntest du deine Kollegin mal fragen, ob ihr eine Tasse Kaffee zusammen trinken gehen wollt.
Vielleicht will sie nichts weiter von dir .
Die Kirschen in Nachbars Garten sind oft süsser.
Würdest du diese Kollegin näher kennen lernen, entdeckst du vermutlich andere Dinge, welche dich an ihr stören.

Solch ein Geflirte mit einer gewissen Distanz kann man auch geniessen.
 
H

Hilfesuchender

Gast
Danke für die zahlreichen Antworten.

Bei der ganzen Geschichte ärgere ich mich besonders über mich selbst. Es gab einen Punkt an dem ich aus der ganzen Sache mit der Kollegin hätte aussteigen können. Ich dachte die ganze Zeit, dass ich das unter Kontrolle habe. Mir ist so etwas in 10 Jahren und auch davor nie passiert. Klar findet man mal eine andere Frau nett, aber mehr auch nie.

Ich will meine Freundin auch nicht als das "Böse" darstellen. In meinem Post spiegelt sich nur jahrelanger Frust wider, den ich noch nie jemandem erzählt habe. Klar hab auch ich Fehler. Z.B bin ich schlecht darin meine Gefühle zu artikulieren, was in einer Beziehung natürlich hinderlich ist.
Nur ist es auch so, dass wir schon unzählige Gespräche geführt haben, die kein Ergebnis gebracht haben.
Ich hab mir schon oft die Frage gestellt, ob das zwischen uns noch Liebe ist, oder Gewohnheit. Würden wir uns trennen, hätte ich wieder Freizeit, könnte meinen Hobbys nachgehen, oder einfach mal einen Tag auf der Couch entspannen. Mir geht es einfach nicht in den Kopf warum meine Freundin dafür kein Verständnis hat. Wenn man seinen Partner schätzt, vielleicht sogar liebt, dann möchte man doch das es ihm/ihr gut geht. Belasten bis ins Unendliche und seinen Willen mittels emotionaler Erpressung durchdrücken gehört für mich nicht in eine Partnerschaft.
Wir reden hier auch nicht von etwas was mal vorkommt. Wir reden hier von einer 7 Tage Woche, seit Jahren. Mittlerweile haben sich auch die ersten gesundheitlichen Probleme bei mir gezeigt, weil ich überlastet bin. Nur ihr nicht zu helfen, oder auf eine Pause zu bestehen, fühlt sich für mich an als würde ich sie im Stich lassen.

Trennungsversuche habe ich schon oft unternommen. Ich weiß nicht wie oft ich mir schon anhören musste was ich alles falsch mache und das ja selbst ihre Ex Freunde nicht so waren. Eine Aussage die ich extrem verletzend finde. Daraufhin bin ich aufgestanden, hab ihr gesagt das ich dann nicht verstehe was sie noch von mir will und bin gegangen. Aber dann kommt das übliche Spiel mit dem sie mich wieder kriegt: Schreien, Weinen etc. In einem Ausmaß das man sich nicht vorstellen kann. Ich werde weich und habe es wieder nicht durchgezogen. Ich weiß nicht warum ich so schwach bei ihr bin. In anderen Beziehungen habe ich mich auch trennen können. Ich habe halt nicht das Gefühl das sie "klar kommt", wenn meine Unterstützung wegfällt. Dadurch das alles mit ihrem Geschäft nicht so läuft wie sie es sich vorgestellt hat, ist sie jetzt schon psychisch extrem belastet.
 

Alopecia

Aktives Mitglied
wie gesagt, du redest dir ein problem ein, was gar nicht da ist, lieber hilfesuchender. nämlich das problem einer trennung. aus deiner position heraus gibt es GAR KEINE alternative, wenn man deine beschreibung so durchliest.

es macht keinen sinn in einer solchen beziehung zu verweilen, und du tust es seit jahren. wenn du alleine den absprung nicht schaffst, bemühe dich um eine therapie um zu ergründen, WARUM du all dies bereitwillig mitmachst ohne die eier zu haben (anders kann ich es nicht nennen, sorry) endlich mal konsequenzen zu ziehen
 
G

Gelöscht 116559

Gast
Ich möchte auch noch meine Meinung dazu kund tun, da ich mich auch in einer Beziehung fremdverliebt habe. Glaub mir, ich habe mir ähnliche Fragen wie du dir gestellt. Meine aktuelle Beziehung empfand ich als belastend, die Verliebtheit war ein Stimmungsaufheller, eine temporäre Flucht aus dem Alltag. Es wirkt wie eine Droge, du möchtest dieses Gefühl immer wieder spüren.
Im Gegensatz zu dir habe ich aber eine tolle Partnerin, nicht fehlerlos, aber das bin ich auch nicht. Bei meiner Partnerin spüre ich die tiefe Liebe, ich kann sie förmlich greifen. So bsschissen diese Pandemie ist, sie hat mir durch fehlenden Kontakt zur Kollegin die Möglichkeit zur Besinnung gegeben. Ich habe auf mich selber geschaut und was ich in einer Beziehung wünsche und habe erkannt, dass es keine passendere Partnerin für mich gibt, als die jetzige.
Bei dir mag es sich anders verhalten. Du scheinst festzustellen, dass deine aktuelle Partnerin dir nicht gut tut. Nur: wie viel von diesem Gefühl wird durch deine Sehnsüchte nach deiner Kollegin vervielfacht?
Du schreibst, dass es dir schwer fällt, deine Gefühle auszudrücken. Das wird sich mit einer neuen Partnerin wohl nicht ändern. Und hier musst du ansetzen. Ansonsten wirst du möglicherweise immer wieder in ein Fluchtverhalten gedrängt.
Solltest du dich wirklich trennen, dann nimm dir erstmal Zeit für dich. Ohne Beziehung, ohne Partnerschaftspflichten. Sortiere dich neu und du wirst erkennen, dass sich dein Blick auf die aktuelle Situation klärt und vielleicht auch ändert.

Übrigens: dass du dich mit deiner Kollegin so gut verstehst, kann auch daran liegen, dass sie auch aus ihrer aktuellen Beziehung flüchten möchte. Dass sie sich bei dir wegen ihres Partners ausheult, ist übrigens kein gutes Zeichen. Sie holt sich bei dir Streicheleinheiten ab, damit sie ihre Beziehung besser ertragen kann. Du machst das auch. Aber eure Probleme lösen sich dadurch nicht in Luft auf.
 

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