Anzeige(1)

  • Liebe Forenteilnehmer,

    Im Sinne einer respektvollen Forenkultur, werden die Moderatoren künftig noch stärker darauf achten, dass ein freundlicher Umgangston untereinander eingehalten wird. Unpassende Off-Topic Beiträge, Verunglimpfungen oder subtile bzw. direkte Provokationen und Unterstellungen oder abwertende Aussagen gegenüber Nutzern haben hier keinen Platz und werden nicht toleriert.

Verlassen trotz Gefühlen?

G

Gast

Gast
Hallo liebes Forum.
Ich weiß wirklich nicht mehr weiter. Äußerst vorsichtig versuche ich euch meine Situation zu erklären. Wenn ihr Fragen habt, fragt einfach. Ich bin sehr durcheinander und könnte Dinge vergessen.

Dem Titel kann man eigentlich entnehmen worum es geht. Meine Freundin hat mich vor zwei Wochen verlassen. Wir haben fast zwei Jahre lang eine Fernbeziehung geführt, weil wir beide noch studieren (ca 100km). Sie sagte erst, sie hätte keine Gefühle mehr für mich. Ich habe versucht zu kämpfen und zu reden, weil sie vorher nie was gesagt hat (obwohl ich jeden Tag fragte wie es ihr geht), hab dann aber recht schnell gemerkt, dass es nichts bringt und den Kontakt erstmal abgebrochen.

Nach einer Woche schrieb sie mir sehr verzweifelt ob ich ihr je verzeihen könnte und dass sie gelogen hätte als sie sagte sie hätte keine Gefühle mehr, aber es alles irgendwie nicht mehr geht.

Vor kurzem hat sie mich angerufen und mir gestanden, dass sie aufgrund von schlechten Erfahrungen mit ihren Eltern und aus vergangenen Beziehungen eine große Angst hat sich zu binden. Sie sagte, dass sie schon lange mit ihrem Therapeuten darüber redet und er ihr aber immer sagt, dass er ihr nicht helfen kann bis es in ihr selbst "klick macht" (was ich übrigens sehr merkwürdig finde, was genau soll da noch klick machen? Sie hat es ja eigentlich schon erkannt..). Im Prinzip sieht es wohl so aus, dass sie in ihrem Unterbewusstsein eine riesige Angst hat, dass sie sich selbst aufgeben muss sobald wir mal zusammen wohnen sollten und sie quasi nur noch "wertlos und versklavt" dahinlebt. Sie weiß eigentlich dass ich nicht so bin, aber sie wird diese Gedanken nicht los.

Ihr könnt euch vielleicht denken wie sehr mich diese Worte getroffen haben. Ich habe versucht es mir nicht so anmerken zu lassen und ihr gesagt dass es okay ist und sie nichts dafür kann und schauen soll das in Ordnung zu bekommen. Ich hab ihr gesagt dass ich weiß dass sie es schafft und ich an sie glaube. Seitdem haben wir nicht mehr geredet. Sie fühlte sich ja offenbar ziemlich bedrängt, weshalb ich ihr den Abstand geben will. Selbstverständlich mache ich das auch für mich, weil ich sie liebe und es nicht ertrage mit ihr zu schreiben. Außerdem hab ich Angst auf die Freundschaftsschiene zu kommen.

Ich weiß nicht was ich tun soll. Sie hat mir während dem Telefonat immer wieder gesagt, dass ich für sie die Nummer 1 bin und sie es am liebsten nochmal versuchen würde, aber einfach so Angst hat mir wehzutun, weil sie diese Zwangsgedanken hat und das negative Stimmung in die Beziehung treibt. Wir haben tatsächlich öfter gestritten gegen Ende wegen Kleinigkeiten..
Sie hat auch gesagt, dass sie mich immernoch lieb hat. Ich hab auf das alles nichts entgegnet, weil es sich einfach angefühlt hat als würde man mein Herz mit bloßen Händen zerdrücken.

Ich bin echt verzweifelt. Ich liebe sie so sehr und bei ihr scheint es ja auch nicht weg zu sein und trotzdem ist es nun so gekommen. Was soll ich nur tun?? Im Moment schweige ich komplett und sie natürlich auch. Meistens denke ich, dass das der richtige Weg ist.. Abstand für beide damit man sich ordnen kann. Aber dann gibt es Momente (wie jetzt zum Beispiel), wo alles in mir sich dagegen wehrt. Es fühlt sich so falsch an sie damit allein zu lassen. Warum hat sie nie mit mir geredet? Wir hätten das zusammen bewältigen können... Hinzu kommen mir die großen Zweifel bei diesem Therapeuten... Warum konnte er ihr bis heute nicht helfen? Warum hilft er ihr anscheinend immer noch nicht? Ich habe keine Ahnung davon, aber sein Verhalten macht mich böse. Klingt das für euch richtig?

Es ist etwas, was sie in erster Linie selbst bekämpfen muss. Ich verstehe das. Ich wünsche mir nur Hilfe für sie. Und traurig bin ich auch. Traurig, weil alles deshalb kaputt gegangen ist. Und das sogar aus heiterem Himmel für mich. Ich habe gar nichts geahnt.. Nach Streits war es am nächsten Tag meist gut. Zumindest sah es für mich so aus.

Wie konnte ich das alles nicht erkennen? Hat sie es so gut verborgen? Oder bin ich wirklich so unfähig sowas nicht zu sehen? Ich schäme mich so sehr dafür.. Und es tut mir so leid

Bitte entschuldigt diesen seltsamen Text...Ich musste es einfach mal aufschreiben
 

marut

Aktives Mitglied
es besteht ein gewaltiger unterschied zwischen 'ich hab dich lieb' und 'ich liebe dich'. bei ersterem, und das betrifft dich, ist die gefahr besonders hoch verarscht zu werden. oder als seelischer mülleimer missbraucht.
pass auf dich auf, weiter distanz zu halten scheint mir das beste.
alles gute marut
 
R

reto772002

Gast
Maruts Annahme ist nur die eine Seite, schlag ihr vor, dass du mit ihrem Therapeuten reden möchtest und frag sie, ob sie ihn mal fragt ob das geht? Traumatisierte Personen handeln oft zwanghaft, für Aussenstehende unverständlich. Aus ihrem Verhalten wirst du Rückschlüsse ziehen können ob sie dich verarscht oder nicht! Wenn sie dir den Namen des Therapeuten nennt, kannst du ihn auch kontaktieren und ihm deine Situation erklären und ihn fragen, ob er dir sagen kann, ob sie bei ihm in Behandlung ist? Vielleicht gibt er dir aber keine Auskunft, wegen Persönlichkeitsschutz, aber versuchen würde ich es, dann weißt du woran du bist. Ich mag so was auch nicht, aber zum Selbstschutz mache ich alles was nötig ist.


Liebe Grüsse
 

karlo_one

Aktives Mitglied
Maruts Annahme ist nur die eine Seite,
Traumatisierte Personen handeln oft zwanghaft, für Aussenstehende unverständlich.
Ja und die ander Seite kommt dann eventuell wie bei mir!
Sie sagte auch immer nur "ich hab dich lieb,oder"ich auch" wenn ich ihr sagte ich liebe dich.
Dann war Sie schwanger die Beziehung beendete Sie von heut auf Morgen ohne Streit ohne Vorwarnung noch während der Schwangerschaft.
Heute habe ich ein Kind mit ihr welches ich in fast drei Jahren dreimal sah,zuletzt vor über zwei Jahren.
Und eine Vaterschaftsklage in deren Verlauf ich mittlerweile per Haftbefehl gesucht werde.
Und ich denke noch jeden Tag jede Stunde jede Minute an Sie und vor allem an das KIND.
Sei vorsichtig viele Grüße karlo
 
G

Gast

Gast
Erstmal vielen Danke für eure Beiträge!

Ich glaube ich hab mich da ein bisschen unglücklich ausgedrückt. Das "ich hab dich lieb" kam nur zuletzt als wir schon getrennt waren (!) am Telefon. Davor hat sie mir sehr häufig gesagt "Ich liebe dich" und viele, viele andere Dinge ("Du machst mich so glücklich", "Wenn du glücklich bist, bin ichs auch", "Ich hoffe wir sind irgendwann eine Familie"). Deshalb bin ich ja so unendlich verwirrt. All das ("ich hab dich lieb", "du bist und bleibst meine nr 1", "ich würde es so gern nochmal versuchen") kam während diesem Telefonat nach der Trennung. Das hat mich ziemlich aus der Bahn geworfen und tat in dem Moment sehr weh. Ich hab darauf nichts entgegnet.

Dass sie in Therapie ist wusste ich auch immer. Sie hatte einiges zu verarbeiten und wir haben zusammen einen Therapeuten gesucht. Den Namen habe ich leider nicht mehr, aber ich wusste immer, wann sie ihren nächsten Termin hat. Sie hat mir dann meist sogar von selbst erzählt, was sie an dem jeweiligen Tag so beredet haben. Nur das mit den Ängsten in Bezug auf mich hat sie mir anscheinend immer schön verschwiegen. Ich habe übrigens auch nie von selbst gefragt worüber sie geredet haben. Das geht mich ja nichts an. Ich dachte mir immer, dass sie mir schon von selbst was erzählen wird, wenn sie es möchte oder für wichtig hält. Hab mich wohl geirrt?!

Ich will sie nicht wirklich nach dem Namen fragen. Das wirkt falsch... Ich glaube auch nicht, dass dieser Therapeut sich darauf einlässt. Der hält sich an die Schweigepflicht.. Solche Leute haben darüberhinaus eh schon sehr viel um die Ohren.

Ich möchte euch danken, dass ihr euch meine Geschichte durchgelesen habt und sogar was dazu geschrieben habt. Das bedeutet mir wirklich viel. Ich habe leider sonst niemanden, mit dem ich das alles teilen könnte. Deshalb bedeutet mir das viel
 

-sofia-

Sehr aktives Mitglied
Nach 2-jähriger Beziehung kommt sie plötzlich mit Beziehungsängsten und Problemeltern um die Ecke?
Da wäre ich an deiner Stelle aber äußerst misstrauisch, ob alles so stimmt.
Vielleicht hat sie längst einen anderen und denkt sich jetzt so eine rührselige Geschichte aus.
Abstand ist jetzt für dich am besten. Lenk dich mit Freunden ab, damit du auf andere Gedanken kommst.
Sollte sie sich erneut bei dir melden, dann mach ihr den Vorschlag, sie beim nächsten Besuch zum Therapeuten zu begleiten und schau mal, wie sie darauf reagiert.
 

Sternenwanderin

Neues Mitglied
Das ganze ist eine Sackgasse im Moment für dich, solange ihr beide es erneute nicht besprochen habt. Du leidest sehr und dein Wunsch ihr zu helfen überragt, was sehr schön ist, es ist wichtig nicht dabei etwas zu interpretieren? Ihr wart zwei Jahre zusammen, ich glaube nicht das man sich zwei Jahre verstellen kann oder das du wichtige Gefühle übersehen hast. Darum, bestrafe dich selber nicht! Wie es ihr geht weiß ich nicht, ich nehme es wahr, sie kann sehr gut Grenzen setzten und sich selbe schützen. Ich hoffe für dich ihr könnt noch einmal reden. Der Weg ist das Ziel:)! Der Therapeut, wüstest du nichts von ihm als Partner? Wenn sie sagt und sie weiß er tut ihr nicht gut, ein Wechsel hätte dann schon längst statt finden soll? Therapeut kann dir nur dann über Therapieerfolg was berichten wenn sie ihm von Schweigepflicht entbindet? Du machst es ganz gut! Die Trauer gehört im Moment dazu, du darfst traurig sein, du musst deine Gefühle nicht verbergen! Ich hoffe für dich, die Situation klärt sich noch. Ganz viel Kraft und liebe Grüße
 
R

reto772002

Gast
Du bist es wert!!!

Gibt es sonst wen, den du über sie einige Dinge fragen kannst die sie schon länger kennen? Wenn ja, mach das, informiere dich zuerst gut, bevor du dich klar positionierst und entscheidest. Etwas zu wissen schadet nur, wenn das Wissen verletzt, und da ihr getrennt seid dürfte es ihr keine Rolle spielen. Und du hast eigentlich jedes Recht mehr über deine Partnerin zu erfahren. Du kannst es ihr ja erklären, dass du dir Sorgen um sie machst, und ihr gern beistehen würdest.

Du solltest dich oder dein Umfeld aber deswegen nicht vernachlässigen müssen, sonst wird es zu einseitig, aber ich denke das ist dir klar, oder?

Nun wünsche ich dir noch viel Kraft

Liebe Grüße

reto772002
 
Zuletzt bearbeitet:
W

Windlicht

Gast
Es mag sein, dass die Geschichte deiner (Ex-)Freundin nicht stimmt, aber es ist durchaus auch möglich, dass sie nach schlimmen Erlebnissen nicht fähig war, früher mit dir offen darüber zu reden.
Ich kann mir vorstellen, dass du dich sehr verzweifelt fühlst. Allerdings: Schämen würde ich mich an deiner Stelle nicht.

Vielleicht ist es eine gute Idee, mit ihrem Th. zu reden - sofern sie sich dadurch nicht bedrängt fühlt. Aber wenn ihr etwas an dir liegt, sollte sie das zumindest aushalten. Du kannst ja nicht "ewig" auf dem Abstellgleis warten.
 
G

Gast

Gast
das sich nach langer therapie bei ihr beziehungsängste herauskristallisieren find ich auch allerdings auch merkwürdig. da kommen schon zweifel, ob sie den richtigen therapeuten hat oder nicht doch ein anderer grund dahintersteckt.
an deiner stelle würde ich da mal nachhaken, anstatt mich mit ihren erklärungen zufrieden zu geben.
 

Anzeige (6)

Ähnliche Themen

Thema gelesen (Total: 0) Details

Anzeige (6)

Anzeige(8)

Regeln Hilfe Benutzer

Du bist keinem Raum beigetreten.

    Anzeige (2)

    Oben