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Verhaltenstherapie und anderes hilft bei mir nicht. Woher kommt das?

G

Gelöscht 63659

Gast
Hallo zusammen,

Ich bin ja wie in meinen anderen Threads geschrieben aktuell in einer Klinik u.a. bzw. vorrangig wegen einer generalisierten Angststörung. Dort fühle ich mich von den Mitpatienten her sehr wohl allerdings nimmt mich der Arzt nicht ernst.

Mein Duloxetin Spiegel ist selbst mit 120mg (Höchstdosis) wohl immer noch zu niedrig. Zusätzlich bekomme ich jetzt Pregabalin. Seit heute in einer Dosis von 3x 75mg und soll noch einmal auf 3x 100mg gesteigert werden. Leider spüre ich keine Verbesserung dadurch aber der Arzt meint ja immer wieder das kommt alles noch.

Verhaltenstherapien haben mir in der Vergangenheit schon nie geholfen weil sich mir der Sinn unrealistische Ängste zu erkennen und zu bearbeiten nicht erschließt. Dass meine Angst wohl unbegründet ist sagt mir mein gesunder Menschenverstand aber dadurch oder durch gutes Zureden ist sie nicht plötzlich weg. Und die ganzen Studien die die Wirksamkeit belegen sollen sind eh alle nur wieder von den KK bezahlt und in Auftrag gegeben.
Ich weiß nicht was ich noch tun soll?

Es grüßt herzlich,
jo2899
 

Aconitum42C3a

Neues Mitglied
Eigentlich ist die Verhaltenstherapie schon recht wirksam bei Angststörungen. Man muss aber ein gutes Vertrauensverhältnis zu seinem Therapeuten haben (was gar nicht so leicht ist) und er muss die Schritte auch gut vermitteln. Der Patient muss einen Sinn in den Schritten sehen, die gemacht werden. Sonst bringt das alles nichts. Soziale Ängste lassen sich meist halt am besten durch Konfrontation verringern. Indem man das eigene Selbstbild in der Angstsituation hinterfragt, sich dem aussetzt. Ich würde es also zumindest versuchen mit der Verhaltenstherapie und dem ganzen eine Chance geben. Auch wenn es sich erstmal nicht sinnvoll anhört, oder es schon früher nicht geklappt hat.
 
A

Ausnahmsweise

Gast
Verhaltenstherapien haben mir in der Vergangenheit schon nie geholfen weil sich mir der Sinn unrealistische Ängste zu erkennen und zu bearbeiten nicht erschließt. Dass meine Angst wohl unbegründet ist sagt mir mein gesunder Menschenverstand aber dadurch oder durch gutes Zureden ist sie nicht plötzlich weg.
Solange du dich selbst boykottierst, dich nicht öffnest und aktiv daran arbeiten WILLST und es auch tust, wird sich nichts verändern.
Ein Therapeut ist nur ein Begleiter auf deinem Weg, der dich unterstützen kann, deine Route selbst zu erarbeiten.

Ich denke gerade ans Gebirge: du kannst dich auf einen ortskundigen Führer einlassen, hochkraxeln musst du aber selbst.
Du kannst dich der Hinweise, wo es hochgehen könnte, auch entziehen, sie ignorieren, und stur deinen eigenen Impulsen folgen.

Du kannst natürlich entscheiden an deinen Ängsten festzuhalten; benutzt du sie?
Du könntest dich aber auch anders entscheiden, für positivere, schönere Dinge.
Erfordert halt etwas Mut und Anstrengung.
Wie du DEIN LEBEN verbringen möchtest, entscheidest nur du.
 

Werner

Sehr aktives Mitglied
Hallo jo2899,
nach meiner Erfahrung und jahrelangen Beobachtung sind unbegründete oder übersteigerte Ängste häufig ein Zeichen von Zinkmangel bzw. Zink-Unterversorgung. Wird das behoben, reduzieren sich die Ängste wieder auf ein normales Maß. Medikamente, die im Gehirn ansetzen, wirken bei Zinkmangel nicht oder schlechter, weil ohne genügend Zink die Hirnchemie nicht gut funktioniert. Würde dir also empfehlen, deinen Arzt (oder deinen inneren Arzt) mal dahingehend zu befragen oder dich zu informieren. Eine Zinkkur über 3 Wochen kostet ca. 6 Euro und ist sehr risikoarm. Wenn eine Zinkkur hilft, kann man im Rückblick ("ex juvantibus") sagen, dass die Ursache für die Beschwerden der Zinkmangel war.
Gute Besserung!
Werner
 
G

Gelöscht 63659

Gast
Hallo zusammen,

erstmal danke schön für die Antworten.
Dass die Verhaltenstherapie sehr wirksam bei Angststörungen sein soll hab ich schon oft gelesen aber wenn man sich den Artikel, den ich gleich verlinke durchliest, kann man daran auch etwas zweifeln, da der Publication BIAS eben gerne auch nur bestimmte Studien veröffentlicht. Dabei geht es sehr viel auch um Geld und dass die KK nur die Therapieformen finanzieren die günstiger als andere sind ist ja auch hinlänglich bekannt. Hier erstmal der Link:
Zweifel an Studien - Wie gut hilft Psychotherapie wirklich? (deutschlandfunkkultur.de)

Dazu kommt als weiterer Faktor, dass Verhaltenstherapie bei Ängsten nur wirksam sein kann, wenn man die Angst möglichst präzise benennen kann, zum Beispiel Angst vor engen Räumen (Klaustrophobie, z.B. im Fahrstuhl). Wenn man aber wie ich sagen muss: Die Angst, draußen zu sein, aber auch nicht ganz überall und abhängig von Tageszeit und Wochentag dann wird das unmöglich sich damit zu konfrontieren. Dass dann die VT relativ unwirksam ist, zeigt sich bei mir dadurch, dass ich damit keine Fortschritte erziele. Ich kann bei mir zuhause rausgehen und komme IMMER so 30m weit, unabhängig davon ob ich es 1, 2 oder 35-mal mache.

Der Tipp mit dem Zink-Mangel ist für mich Gold wert. Danke schön, das werde ich definitiv abklären lassen.
Ich werde jetzt nächste Woche auch aus der Tagesklinik entlassen und das obwohl ich gar nicht richtig eingestellt bin.

Bei der Blutentnahme hat sich gezeigt, dass ich trotz 120mg Höchstdosis Duloxetin KEINEN Spiegel aufgebaut habe. Das konnte der Oberarzt auch kaum glauben und sagte, sowas hätte er noch nicht gesehen. Das heißt aber doch, dass ich die theoretisch auch so quasi "kalt" absetzen könnte oder?
Die Pregabalin 3x 100mg täglich helfen mir gefühlt auch so gut wie gar nicht aber laut OA kann man angeblich keinen Spiegel bestimmen, was auch nicht stimmt, sofern man so Seiten Glauben schenkt:

Pregabalin-Medikamentenspiegel – analysen.mzla.de
Labor Chemnitz - Pregabalin

Naja mit dem Oberarzt hab ich es mir durch eine Aktion relativ zu Beginn meines Aufenthaltes leider eh verscherzt und als sich dann auf meine Bitten hin meine ambulante Therapeutin eingeschaltet hat ist er noch böser geworden.

Wenn ich meinen ambulanten Psychiater hoffentlich bald habe werde ich mich da mal richtig einstellen lassen.

Es grüßt euch herzlich,
jo2899
 
M

Meinung123

Gast
Hallo zusammen,

erstmal danke schön für die Antworten.
Dass die Verhaltenstherapie sehr wirksam bei Angststörungen sein soll hab ich schon oft gelesen aber wenn man sich den Artikel, den ich gleich verlinke durchliest, kann man daran auch etwas zweifeln, da der Publication BIAS eben gerne auch nur bestimmte Studien veröffentlicht. Dabei geht es sehr viel auch um Geld und dass die KK nur die Therapieformen finanzieren die günstiger als andere sind ist ja auch hinlänglich bekannt. Hier erstmal der Link:
Zweifel an Studien - Wie gut hilft Psychotherapie wirklich? (deutschlandfunkkultur.de)

Dazu kommt als weiterer Faktor, dass Verhaltenstherapie bei Ängsten nur wirksam sein kann, wenn man die Angst möglichst präzise benennen kann, zum Beispiel Angst vor engen Räumen (Klaustrophobie, z.B. im Fahrstuhl). Wenn man aber wie ich sagen muss: Die Angst, draußen zu sein, aber auch nicht ganz überall und abhängig von Tageszeit und Wochentag dann wird das unmöglich sich damit zu konfrontieren. Dass dann die VT relativ unwirksam ist, zeigt sich bei mir dadurch, dass ich damit keine Fortschritte erziele. Ich kann bei mir zuhause rausgehen und komme IMMER so 30m weit, unabhängig davon ob ich es 1, 2 oder 35-mal mache.

Der Tipp mit dem Zink-Mangel ist für mich Gold wert. Danke schön, das werde ich definitiv abklären lassen.
Ich werde jetzt nächste Woche auch aus der Tagesklinik entlassen und das obwohl ich gar nicht richtig eingestellt bin.

Bei der Blutentnahme hat sich gezeigt, dass ich trotz 120mg Höchstdosis Duloxetin KEINEN Spiegel aufgebaut habe. Das konnte der Oberarzt auch kaum glauben und sagte, sowas hätte er noch nicht gesehen. Das heißt aber doch, dass ich die theoretisch auch so quasi "kalt" absetzen könnte oder?
Die Pregabalin 3x 100mg täglich helfen mir gefühlt auch so gut wie gar nicht aber laut OA kann man angeblich keinen Spiegel bestimmen, was auch nicht stimmt, sofern man so Seiten Glauben schenkt:

Pregabalin-Medikamentenspiegel – analysen.mzla.de
Labor Chemnitz - Pregabalin

Naja mit dem Oberarzt hab ich es mir durch eine Aktion relativ zu Beginn meines Aufenthaltes leider eh verscherzt und als sich dann auf meine Bitten hin meine ambulante Therapeutin eingeschaltet hat ist er noch böser geworden.

Wenn ich meinen ambulanten Psychiater hoffentlich bald habe werde ich mich da mal richtig einstellen lassen.

Es grüßt euch herzlich,
jo2899
An deiner Stelle würde ich mich bei deinem Hausarzt erkundigen, ob er dich zu einem Gastroenterologen überweisen kann.

Wenn du deine Medikamente nach Vorschrift bzw Empfehlung einnimmst (das setze ich mal voraus) und trotzdem im Blut nichts vom Wirkstoff nachweisbar ist, klingt das doch nach einer Störung der Aufnahme (Resorptiosstörung) im Darm. Das ist abklärungsbedürftig. Hat ja keinen Sinn, wenn du Medikamente nimmst die nicht aufgenommen werden können.

Wenn du nicht weiter kommst als 30 m von zu Hause klingt das doch nach einem konstanten Problem?

Krankenkassen haben ein großes Interesse, nur Therapien zu bezahlen, die auch was helfen. Und Psychotherapie ist so billig nicht. Darum tendiere ich dazu, die Ergebnisse solcher Studien für recht zuverlässig zu halten.

Hast du denn eine alternative Idee was helfen könnte? Du kennst dich selbst ja sehr gut.
 

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