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Verfahrene Jobsituation - Fühle mich in neuem Job gar nicht wohl - wieder wechseln?

G

Gast

Gast
Liebe Community,

ich habe nun schon den dritten Jobwechsel hinter mir. Der erste lässt sich noch gut erklären - das war nach dem Studium eine befristete projektbezogene Stelle, die ich nach dem Projekt verlassen habe (sie hätte auf Grund der Befristung nur noch drei weitere Monate Bestand gehabt).

Danach war ich - auf Grund der Breite meines Studiums möglich - in einem ganz anderen Bereich tätig. Die Tätigkeit hat mir Spaß gemacht, sie war anspruchsvoll, die Leute im Team waren nett. Nur der direkte Vorgesetzte hat einen eher immer ausgebremst, aber auch das war zu verkraften. Ich habe mich nur immer inhaltlich nach meinem vorherigen Aufgabengebiet zurückgesehnt (Öffentlichkeitsarbeit, projektbezogenes Arbeiten), entsprechende Fortbildungen nebenher und privat besucht und mich dann nach 1 1/2 Jahren auf eine entsprechende Stelle (Öffentlichkeitarbeit, Gremienarbeit, Teilbereiche des Personalwesens, Projekte) beworben. Die Stelle habe ich auch tatsächlich erhalten und bin nun seit Mitte Mai dort beschäftigt.

Nun ist die neue Stelle ganz und gar nicht so, wie ich sie mir vorgestellt habe und vor allen Dingen auch anders als in der Stellenausschreibung beschrieben. Ich hatte im Vorstellungsgespräch unter anderem angefragt, ob ein bestimmter Bereich nicht enthalten ist - dies wurde bejaht - dieser Bereich ist nun zum Teil doch bei mir angesiedelt.

Die gesamte Planung und Struktur des Betriebs sind völlig verfahren und chaotisch. Es gibt keine klaren Aufgabenzuteilungen, was dazu führt, dass z.B. eine Kollegin, die eigentlich Sekretärin vom Chef ist, von allen anderen Abteilungsleitern auch noch mit Aufgaben "versorgt" wird. Ich bin eigentlich als stv. Abteilungsleiterin eingestellt und mache sehr oft Tätigkeiten, die im eher einem Sekretariat zuzuordnen wären (mir werden Texte diktiert; Briefe werden fünfmal umgeschrieben, wobei jeweils nur ein Wort verändert wird, der vorgesetzte Abteilungsleiter kann nicht mal selbst ein Dokument ausdrucken bzw. er erwartet, dass wir das für ihn übernehmen. Derzeit in der Urlaubsphase vertrete ich fünf Personen in Aufgabenbereichen, in die ich gar nicht eingelernt wurde. Ich weiß nicht mal, wo die Stelleninhaber die Unterlagen abgelegt haben, die ich zum Bearbeiten benötige. Wenn ich im September Urlaub nehme (nur 1 1/2 Wochen, da sonst ein Projekt nicht fertig wird, der erste Urlaub seit Februar), vertritt mich wahrscheinlich keiner, ich kann höchstens hoffen, dass eine der Sekretärinnen sich zumindest den Dingen aus dem Projekt annimmt, die unaufschiebbar sind.

Ich frage mich nun, ob das in kleineren Betrieben immer so ist und daher der alte Aufgabenbereich bei meiner zweiten Stelle nicht doch eher "meins" war. Dort konnte ich eigenständig arbeiten, konnte neue Projekte anstoßen. Inhaltlich war das Ganze zwar trockener, aber ich wurde ernst genommen. Zurück kann ich leider nicht mehr. Die Stelle ist bereits besetzt. Ich hatte mich sogar schon woanders beworben - das ging wieder in die Richtung meines zweiten Jobs - habe dann aber wegen schlechtem Gewissen gegenüber meinem jetzigen Arbeitgeber die Bewerbung wieder zurückgezogen. War wahrscheinlich doof - denn die behandeln mich hier auch nicht gut. Das ganze ist jetzt schon bald einen Monat her und ich bereue diese zurückgezogene Bewerbung immer noch, vor allem, da die Leute dort gesagt haben, sie würden mich voraussichtlich als bevorzugten Kandidat sehen. Ich habe aber auch Angst um meinen Lebenslauf - wie sieht das aus, wenn ich schon wieder wechsle? Ich werde jetzt schon auf die kurzen Abschnitte im Lebenslauf hingewiesen, aber die Tätigkeit hier mit der chaotischen Orga, den zum Teil intriganten Leuten, die einen auf ihre Seite ziehen wollen, der ungleichen Arbeitsverteilung (eine Kollegin in einer anderen Abteilung hat gar nichts zu tun, ich erhalte Aufgaben aus dieser Abteilung zusätzlich und sehe kaum mehr Land) auch hinsichtlich des Schwierigkeitsgrades (Projekte, die schon als ich hier angefangen bin, völlig aus dem Ruder gelaufen sind, übernehmen vs. Teekochen für den Chef --> meiner Ansicht nach nicht unbedingt die Aufgabe einer stv. Abteilungsleiterin) machen mich echt kaputt. Einige Punkte habe ich beim Chef und meinem direkten Vorgesetzen bereits angesprochen --> Wunsch nach Stellenbeschreibungen, Organisation, Organigramm - auch bei anderen im Haus. Es hat nur gar nichts gebracht. Ich werde den Laden bestimmt nicht ändern können.

Was würdet ihr in meiner Situation tun?
Noch mal bei denen anfragen, bei denen ich die Bewerbung zurückgezogen habe?
Mich wieder weiter bewerben (das habe ich aber langsam auch satt, ich will endlich irgendwo ankommen)?
Ausharren, obwohl mich das Ganze auch gesundheitlich (Bauchschmerzen etc.) mitnimmt?

Danke im Voraus für euren Rat.

Liebe Grüße
 

Dess

Aktives Mitglied
Lieber Gast,

ich weiss nicht wie jung Du bist, aber die 3 Jobwechsel sind nun wirklich nichts wofür Du Dich irgendwo zu rechtfertigen brauchst ! Wenn man jung und ungebunden ist, sollte man unbedingt experimentieren, und ( auch wenn älter) sich auf keinen Fall an Arbeitsstellen, die einem Bauchschmerzen und noch etliche andere Beschwerden machen, ausharren.
Zumal wenn der Fall hoffnungslos und die Motivation zur Besserung nur bei Dir allein vorhanden ist. Du bist zur Zeit an einer chaotischen Arbeitsstelle, die ganz und gar nicht das ist, was Du Dir vorgestellt hast ( das allein wäre schon ein legitimer Grund Stellen zu wechseln !), und dann war der Job auch noch anders ausgeschrieben, UND der Chef hat Dich auf Deine explizite Frage beim Vorstellungsgespräch bezüglich einer Tätigkeit, die Du nicht machen wolltest ( und nun doch tun musst) glatt angelogen ! würde sagen, mehr als genügend Gründe ohne schlechtes Gewissen ( sondern eher mit Empörung ) zu kündigen..

Noch für zukünftige Jobinterviews : der erste Job war befristet ( also nicht dein Problem, wenn Du gegangen bist), der andere Job war ein Versuch Deinerseits herauszufinden, wie Dir Arbeit auf einem anderen Gebiet ( zu der Du mit Deiner Ausbildung auch befähigt wärst) auszuprobieren. Das ist doch gut, dass Du das getestet hast. Doch die Arbeit hat die Prüfung bei Dir nicht bestanden..auch das ist ok. Deshalb suchtest Du wieder in vertrauteren Gewässern.
Ja, und wenn Du dann so hereingelegt wirst bei Annonce und Vorstellungsgespräch...

Was tun ? Du hast zur Zeit verständlicherweise keine Lust zum Rumsuchen. Also würde ich dem Vorschlag, bei der Stelle, wo man Dich so sehr geschätzt hätte, nochmals zu bewerben. Wer weiss...selbst wenn diese Stelle besetzt ist, kann sie ja auch wieder frei werden, und/oder mal eine zweite geschaffen werden.

Falls Du eine Absage bekommst, kannst Du Dir ja ein paar Wochen länger Erholungsferien leisten, und dann erneut ohne schlechtes Gewissen auf Stellensuche gehen. Du klingst mir nach einer vielseitig ausgebildeten und fähigen
Person. Denke also nicht, dass Du grosse Schwierigkeiten haben wirst. Wünsche Dir viel Glück und sende liebe Grüsse, Desdemonaschall
 

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