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Verdrängung als Familienrezept gegen Stress

Verträumte

Mitglied
Liebes Forum,

mir ist gestern bewusst geworden, dass meine ganze Familie (Mutter, Stiefvater, Oma und mein Ehemann) dazu neigt, systematisch Gefühle zu verdrängen.

Der Alltag meiner Familie besteht zum überwiegenden Teil aus Ablenkungen (TV läuft ununterbrochen) und zu einem geringen Teil aus Gefühle runterschlucken (Essen u Getränke die Wohlgefühl verursachen).
Geredet wird auch, jedoch wird keine externe Hilfe herangezogen wenn das nicht ausreicht der Rest der sich nicht lösen lässt wird verdrängt.

Momentan gibt es bei mir u meinem Mann eine leichte Krise mein Mann ist sehr gestresst. Ich hab ihm ein Entspannungstraining 1x wöchentlich vermittelt das ist leider nur ein Tropfen auf den heissen Stein.
Ich selbst nehme umfangreiche Hilfe in Anspruch zu Details möchte ich mich nicht äussern.

Als ich meiner Mutter erzählte wie gestresst mein Mann derzeit ist, hat sie mit vollem Ernst 'empfohlen' meinen Mann abends mit Bier zu beruhigen. Ich bin entsetzt. Natürlich würde ich das nie tun. Ich setze auf Geduld mein Mann erlernt Entspannungstechniken in einer Gruppe bis das wirkt das dauert.
Allerdings hat meine Mutter und mein Stiefvater diese Idee Entspannung mit Bier jetzt selbst in die Tat umgesetzt : wenn mein Mann abends von der Arbeit kommt und mich 1 bis 2x wöchentlich abends bei meiner Familie abholt,
wird ihm, inzwischen auch ohne dass er danach fragt, unaufgefordert von meinem Stiefvater ein Bier angeboten und meine Mutter aktiv aufgefordert das zu holen (mein Mann dürfte es sich auch selber holen er weiss wo es steht, es wird ihm quasi ausdrücklich angeboten fast schon liebevoll aufgedrängt) und dann von meiner Mutter serviert. Dass Ich das nicht möchte ist bekannt und wird ganz bewusst übergangen. Als ich mich vorletztes Mal weigerte meinem Mann ein Bier holen zu gehen (0,0 Prozent hol ich dir normales hol dir selbst) sagte meine Mutter sei nicht so eklig und gab mir einen Klaps.
Situation meiden nicht möglich da ich regelmässig 1x wöchentlich auf meine kranke Oma aufpasse, die soll nicht drunter leiden. Mein Mann holt mich anschliessend ab.
Offene Diskussion mit meiner Familie wenn mein Stiefvater anwesend ist zwecklos.
Ich weiss ich hätte da etwas diplomatischer sein können war etwas patzig. Ich war genervt weil ich früher als Kimd immer meinem Stiefvater Bier holen musste gegen meinen Willen das war ein Trauma zumal er hinterher nicht besser sondern schlechter drauf war eine aggressive Stimmung verbreitete unter Alkoholeinfluss. Ich hab Angst dass mein Mann sich mit der Zeit dran gewöhnt und auch zuhause Bier will. Momentan trinkt er ab und zu ein Glas Wein zum Abendessen das kann ich aushalten. Ich setze normalerweise auf Einsicht u Geduld irgendwann kann er sich anders entspannen. Es dauert eben. Doch jetzt will er beides, Bier bei meiner Familie und Wein zuhause das is mir zuviel.

Die Situation ist für mich belastend. Ich würde gerne auf Einsicht setzen. Diese aktive Einmischung meiner Familie stört mich (meinem Mann Feierabendbier angewöhnen gegen meinen Willen) und empfinde ich als Einmischung in meine Ehe.

Ich könnte mit meiner Mutter reden weiss nur nicht wie ich ihr Verständnis bekomme. Sie wird inzwischen von meinem Stiefvater dazu aufgefordert Bier zu servieren und müsste aktiv nein sagen und dahinter stehen.Wie würdet ihr das formulieren so dass sie es versteht?
 

maryanne

Aktives Mitglied
Was erwartest du? Eine Familienaufstellung, Traumatherapie, Reinkarnationstherapie?

Warum triggert dich das Bier so? Bier ist tatsächlich ein wirksames Beruhigungsmittel und viele trinken es gern abends. Solange sie sich nicht besaufen und sehr peinlich oder bösartig werden ist es doch ok.

Für mich klingt das ganze so, als ob du mit deinem Mann ein Problem hast. Kann dein Mann und du nicht mit Stress umgehen?

Was macht deinem Mann Stress?
 

Verträumte

Mitglied
Warum triggert dich das Bier
1. Ich mag weder den Geruch noch den Anblick weil ich es holen musste als Kind es mir dabei runtergefallen ist das hat gestunken und ich ausschliesslich negative Erinnerungen ans Bier holen habe.
2. Ich verbinde damit Sucht Gewalt Aggression Krankheit. Insgesamt 4 nahestehende Männer der Familie waren davon abhängig und sind teilweise aggressiv geworden. Einer ist verbal aggressiv geworden und einer hat mich missbraucht. Mehrere sind vorzeitig sehr schwer erkrankt und einer verstorben. Mein Mann ist davon noch nicht betroffen und ich möchte dass das so bleibt.

Was ich mir wünsche: Tipps wie kann ich diplomatisch mit meiner Mutter darüber reden dass das ein Problem für mich ist wenn sie meinen Mann überredet zu einer Gewohnheit (Bier als Stressabbau) die ich nicht ertragen kann.
 
Zuletzt bearbeitet:

maryanne

Aktives Mitglied
Ok, dann kann ich dich verstehen, dass du Bier nicht ausstehen kannst.

Allerdings ist das Bier als solches unschuldig...

Wenn du mit deiner Mutter reden willst, dann überlege nicht lange, sondern mach es einfach. Wovor fürchtest du dich?
 
G

Gelöscht 79650

Gast
1. Ich mag weder den Geruch noch den Anblick weil ich es holen musste als Kind es mir dabei runtergefallen ist das hat gestunken und ich ausschliesslich negative Erinnerungen ans Bier holen habe.
2. Ich verbinde damit Sucht Gewalt Aggression Krankheit. Insgesamt 4 nahestehende Männer der Familie waren davon abhängig und sind teilweise aggressiv geworden. Einer ist verbal aggressiv geworden und einer hat mich missbraucht. Mehrere sind vorzeitig sehr schwer erkrankt und einer verstorben. Mein Mann ist davon noch nicht betroffen und ich möchte dass das so bleibt.

Was ich mir wünsche: Tipps wie kann ich diplomatisch mit meiner Mutter darüber reden dass das ein Problem für mich ist wenn sie meinen Mann überredet zu einer Gewohnheit (Bier als Stressabbau) die ich nicht ertragen kann.
Gar nicht. Die sind beide schon groß. Wenn DU Bier nicht ertragen kannst - trink es nicht.
 

Jusehr

Sehr aktives Mitglied
Hallo Verträumte,

das ist in der Tat eine dumme Situation.

Seinen Stress mit Alkohol zu bekämpfen (besser gesagt zu unterdrücken) ist wirklich nicht die beste Wahl. Die Ursachen bleiben ja eigentlich davon unberührt.

Insofern interessiert mich auch, was den Stress bei Deinem Mann verursacht.

Mutter und Schwiegervater zu ändern, dürfte auch fast unmöglich sein. Gerade bei der ältern Generation gibt es ja in Deutschland die Sitte, seine Besucher mit Alkohol zu betäuben. Teilweise hat(te) das wohl auch was mit dem Krieg zu tun, der verdrängt werden sollte.

Interessant auch Deine Aussage, dass quasi die ganze Familie Gefühle verdrängt. Dahinter könnte noch eine Menge liegen. Gefühle verdrängen ist natürlich psychologisch betrachtet äußerst negativ zu bewerten. Sehr ungesund! Ich empfehle in diesem Zusammenhang das Buch von Peter Dogs: Gefühle sind keine Krankheit.

Die Oma lebt bei Deiner Mutter, nicht wahr? Was wäre, wenn Du Deine Pflege (?) der Oma einstellen würdest?

Technisch gesehen, frage ich mich, ob Du die "Abholzeremonie" Deines Mannes nicht anders gestalten könntest. Einfach sofort weiter nach Hause, wenn Dein Mann bei den Schwiegerelten klingelt. Du weißt, wie ich das meine.

Ich finde das Verhalten aller etwas unfair Dir gegenüber. Oma vielleicht ausgenommen. Vielleicht hat das Alter (und /oder der Alkohol) bei Mutter und Schwiegervater vielleicht schon die Zurechnungsfähigkeit in Mitleidenschaft gezogen. Da hat man fast keine Chance mehr.

Alkohol macht dick und doof und asozial. Jedenfalls viele.

Da Du wahrscheinlich mit dem Problem alleine bist, würde ich vielleicht versuchen, mich professionell beraten zu lassen. Gerade in größeren Städten dürfte es gemeinnützige Ansprechorganisationen geben, die Dich ernst nehmen würden.

Alles Gute!
 

Verträumte

Mitglied
Gar nicht. Die sind beide schon groß. Wenn DU Bier nicht ertragen kannst - trink es nicht.
Ich soll meinem Mann Bier holen. Wenn ich es nicht hole fühlt sich meine Mutter genötigt das 'für mich zu tun. Es wäre jedoch eigentlich meine 'Aufgabe'. Ich weigere mich das zu tun. Meine Familie nötigt mich dazu indem sie meine Mama schickt die ein kaputtes Knie hat.Mein Mann könnte es sich selbst holen das erlaube ich ihm. Er ist zu faul es sich selbst zu holen und will dass ich das Bier hole. Wenn ich mich weigere mischt sich mein Stiefvater ein und schickt meine Mama die viel müder u erholungsvedürftiger ist als mein Mann das Bier zu holen. Und ich steh da wie ein egoistischer Mensch. Ich tu viel für meine Mama u mein Mann nur eben kein Bier holen.
Darum geht es.
 
G

Gelöscht 79650

Gast
".Mein Mann könnte es sich selbst holen das erlaube ich ihm."

Du hast ihm weder etwas zu erlauben, noch zu verbieten.

Was habt ihr denn für eine Beziehung?...:eek:
 
G

Gelöscht 79650

Gast
Dann sag ihm das.
Und: Nein. Keine Beziehung, die ich kenne, verläuft so.
Erwachsene Partner verbieten und erlauben sich nichts.

Das passiert bei symbiotischen Beziehungen, wo man sich gegenseitig "erzieht", damit man selbst gut drauf kommt.
 

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