Hallo Forum.
Ich bin mir nicht sicher, ob das hier am besten rein passt, da ich für mich Studium und Beruf nicht klar voneinander trennen kann.
Ich arbeite jetzt seit mehreren Semestern bei mir am Fachbereich als Tutor, d.h. ich betreue Übungsgruppen, in denen der Vorlesungsstoff nochmal vertieft werden soll. Für diejenigen, die das nicht kennen: Es läuft (zumindest bei uns) so ab, dass wöchentlich Übungen an die Studenten heraus gegeben werden. Diese haben dann eben eine Woche Zeit, die Übungen zu bearbeiten und geben die beim Tutor, also in diesem Fall bei mir, ab, damit die in der darauf folgenden Sitzung besprochen werden. Für eine Zulassung zur Klausur am Ende des Semesters müssen die Studenten eine bestimmte Punktzahl auf den Übungen erreicht haben, also muss ich die natürlich auch korrigieren.
Bis jetzt hat das auch immer ganz gut funktioniert. Seit etwa Juli laufen bei mir privat aber einige Dinge aus dem Ruder, weswegen ich im Oktober (kurz vor Anfang des laufenden Semesters) bzw. November auch jeweils für ein paar Wochen in der Psychiatrie war, wo man mir schließlich eine Borderline-Störung diagnostiziert hat.
Jetzt rächt es sich, dass ich trotzdem die Verantwortung für die Erstsemester-Studenten übernommen habe, der ich inzwischen (u.a. krankheitsbedingt) nicht mehr ordentlich nachkommen kann. Im Klartext heißt das, ich bin mit den Bewertungen der abgegebenen Übungen jetzt gut vier Wochen im Rückstand. Mein Chef hat davon jetzt Wind bekommen und ist (verständlicherweise) ziemlich sauer, weil ich mich nicht vorher deswegen an ihn gewendet habe. Jetzt soll ich den Rückstand bis zur ersten Januarwoche aufarbeiten. Ich weiß nicht, ob ich das schaffe. Ich weiß auch nicht, ob ich ab dem 9. Januar nochmal die Kraft dazu aufbringe, mich vor die 25 Leute zu stellen und den Übungsbetrieb "normal" weiter zu machen. Und ich weiß erst Recht nicht, was für Konsequenzen es hätte, wenn ich es nicht mehr schaffe.
Fest steht, dass ich das jetzt irgendwie in den Griff kriegen und mit meinem Chef reden muss. Ob ich das kann, weiß ich noch nicht. Wenn ich mich jetzt aus der Verantwortung stehle und ihm zusätzliche vier Wochen nicht-getane Arbeit aufzuhalse, wäre das von mir feige und unfair. Wenn ich mich zusammen reiße und den letzten Monat bis zum Semesterende noch irgendwie (mehr schlecht als recht) durch prügle, hat auch niemand so richtig was davon.
Für mich war diese Stelle zum einen immer eine gute Gelegenheit, die Inhalte für mich selbst nochmal aufzubereiten. Zum anderen hat mir das Arbeiten immer noch ein bisschen Struktur und Halt in meinem Leben gegeben. Außerdem bin ich natürlich auf das Geld angewiesen und habe mir dadurch in den letzten zwei Jahren auch ein paar Kontakte aufgebaut. Im Moment habe ich das Gefühl, dass ich das alles aufs Spiel setze und dass die Symptome meiner Krankheit mich auch bis in mein Studium hinein verfolgen, da ich, wie gesagt, nicht so richtig zwischen Arbeit und Studium differenzieren kann.
Es war einfach dumm von mir, dass ich im Oktober trotz aller Anzeichen diese Verantwortung übernommen habe. Vor allem, da ich in den früheren Semestern schon mehrere Nebenjobs auf eine ähnliche Weise "gekündigt" habe, indem ich mich da einfach "totgestellt" habe. Nur dass ich da bislang noch keine Verantwortung für andere Studenten übernommen habe... Da für mich selbst auch das Studium nicht so richtig voran geht, wäre es eigentlich dringend, dass ich mir eine Auszeit gönne, um wenigstens wieder auf die Füße zu kommen. Und langfristig führt eh kein Weg an einer Therapie vorbei.
Die Frage ist jetzt, wie komme ich aus der Situation am besten heraus, ohne mich zu sehr bei meinem Chef und den anderen Studenten, mit denen ich ja auch noch zwangsläufig auskommen muss, zu blamieren? Ohne mir damit meine Kontakte am Fachbereich zu versauen?
Liebe Grüße
D.
Ich bin mir nicht sicher, ob das hier am besten rein passt, da ich für mich Studium und Beruf nicht klar voneinander trennen kann.
Ich arbeite jetzt seit mehreren Semestern bei mir am Fachbereich als Tutor, d.h. ich betreue Übungsgruppen, in denen der Vorlesungsstoff nochmal vertieft werden soll. Für diejenigen, die das nicht kennen: Es läuft (zumindest bei uns) so ab, dass wöchentlich Übungen an die Studenten heraus gegeben werden. Diese haben dann eben eine Woche Zeit, die Übungen zu bearbeiten und geben die beim Tutor, also in diesem Fall bei mir, ab, damit die in der darauf folgenden Sitzung besprochen werden. Für eine Zulassung zur Klausur am Ende des Semesters müssen die Studenten eine bestimmte Punktzahl auf den Übungen erreicht haben, also muss ich die natürlich auch korrigieren.
Bis jetzt hat das auch immer ganz gut funktioniert. Seit etwa Juli laufen bei mir privat aber einige Dinge aus dem Ruder, weswegen ich im Oktober (kurz vor Anfang des laufenden Semesters) bzw. November auch jeweils für ein paar Wochen in der Psychiatrie war, wo man mir schließlich eine Borderline-Störung diagnostiziert hat.
Jetzt rächt es sich, dass ich trotzdem die Verantwortung für die Erstsemester-Studenten übernommen habe, der ich inzwischen (u.a. krankheitsbedingt) nicht mehr ordentlich nachkommen kann. Im Klartext heißt das, ich bin mit den Bewertungen der abgegebenen Übungen jetzt gut vier Wochen im Rückstand. Mein Chef hat davon jetzt Wind bekommen und ist (verständlicherweise) ziemlich sauer, weil ich mich nicht vorher deswegen an ihn gewendet habe. Jetzt soll ich den Rückstand bis zur ersten Januarwoche aufarbeiten. Ich weiß nicht, ob ich das schaffe. Ich weiß auch nicht, ob ich ab dem 9. Januar nochmal die Kraft dazu aufbringe, mich vor die 25 Leute zu stellen und den Übungsbetrieb "normal" weiter zu machen. Und ich weiß erst Recht nicht, was für Konsequenzen es hätte, wenn ich es nicht mehr schaffe.
Fest steht, dass ich das jetzt irgendwie in den Griff kriegen und mit meinem Chef reden muss. Ob ich das kann, weiß ich noch nicht. Wenn ich mich jetzt aus der Verantwortung stehle und ihm zusätzliche vier Wochen nicht-getane Arbeit aufzuhalse, wäre das von mir feige und unfair. Wenn ich mich zusammen reiße und den letzten Monat bis zum Semesterende noch irgendwie (mehr schlecht als recht) durch prügle, hat auch niemand so richtig was davon.
Für mich war diese Stelle zum einen immer eine gute Gelegenheit, die Inhalte für mich selbst nochmal aufzubereiten. Zum anderen hat mir das Arbeiten immer noch ein bisschen Struktur und Halt in meinem Leben gegeben. Außerdem bin ich natürlich auf das Geld angewiesen und habe mir dadurch in den letzten zwei Jahren auch ein paar Kontakte aufgebaut. Im Moment habe ich das Gefühl, dass ich das alles aufs Spiel setze und dass die Symptome meiner Krankheit mich auch bis in mein Studium hinein verfolgen, da ich, wie gesagt, nicht so richtig zwischen Arbeit und Studium differenzieren kann.
Es war einfach dumm von mir, dass ich im Oktober trotz aller Anzeichen diese Verantwortung übernommen habe. Vor allem, da ich in den früheren Semestern schon mehrere Nebenjobs auf eine ähnliche Weise "gekündigt" habe, indem ich mich da einfach "totgestellt" habe. Nur dass ich da bislang noch keine Verantwortung für andere Studenten übernommen habe... Da für mich selbst auch das Studium nicht so richtig voran geht, wäre es eigentlich dringend, dass ich mir eine Auszeit gönne, um wenigstens wieder auf die Füße zu kommen. Und langfristig führt eh kein Weg an einer Therapie vorbei.
Die Frage ist jetzt, wie komme ich aus der Situation am besten heraus, ohne mich zu sehr bei meinem Chef und den anderen Studenten, mit denen ich ja auch noch zwangsläufig auskommen muss, zu blamieren? Ohne mir damit meine Kontakte am Fachbereich zu versauen?
Liebe Grüße
D.