Was mich an mir selbst stört? - Nun, da gibt es so einiges.
Als Erstes rede ich z.B. oft ohne vorher nachzudenken und könnte mir jedesmal hinterher eins überbraten. Das ist aber nicht einmal mein größtes Problem. Ich bin sehr launisch, heißt ich kann in einem Moment furchtbar gefühlskalt und im nächsten so emotional wie der Hauptdarsteller der neusten Hollywood-Schnulze sein. Ich bin allgemein sehr 'zwiespältig' - einerseits emotional und sensibel, andererseits rational und kalt. Da fällt es nicht nur meiner Umwelt schwer mich einzuschätzen, sondern teilweise sogar mir selbst. Sozial habe ich auch dadurch einige Probleme. Ich bin neben meiner Zwiespältigkeit auch sehr distanziert und reserviert, ohne dass mir selbst das immer bewusst ist. Wirke dadurch natürlich auch sehr schüchtern und zurückhaltend, was ich eigentlich jedoch nicht unbedingt bin. Dieser Eindruck der Schüchternheit wird auch dadurch noch verstärkt, dass ich nicht gerne spreche. Ob im Unterricht oder Privat, ich höre lieber zu. Besonders Privat, sobald es auf eine Gefühlsebene geht, ergreife ich hin und wieder auch lieber die Flucht.
Wie ich mich allgemein selbst beschreiben würde:
Natürlich habe ich neben den schlechten Eigenschaften, auch die ein oder andere gute Eigenschaft. Ich bin höflich, hilfsbereit, ehrlich und von Zeit zu Zeit auch spontan und sehr kreativ.
Ich freue mich, dass meine Zeilen Dich erreichen und Dir helfen konnten!
Frage Dich, warum Du so bist! Wenn Du das Warum findest, dann hast Du den Schlüssel für die Tür zu Deiner Veränderung gefunden!
Hier zu einige Gedanken, schau einfach ob da etwas für Dich dabei ist:
Das reden ohne vorher nachzudenken, könnte z.B. ein Indiez dafür sein, dass ich dazu neige mich vor anderen rechtfertigen zu wollen, weil ich selbst nicht genug hinter dem stehe was ich tue, oder wer ich bin. Wenn ich mich selbst nicht mag, nicht daran glaube das ich etwas wichtiges zu sagen habe, dann neige ich dazu mich in die Zuhörerrolle zu flüchten. Zu starke Aufmerksamkeit anderer macht mir Angst, weil ich nicht glaube, dass ich für andere interessant und bereichernd bin, oder mich quält die Verlustangst. Das widerum hat Einfluß auf meine grundsätzliche emotionale Verfassung. Dieser ständige Zwiespalt in mir selbst findet seinen Ausdruck in meinen unterschiedlichsten Emotionen. Wenn ich distanziert bin, dann kommt mir keiner zu nahe und meinen kleinen "Geheimnissen" ebensowenig. Doch diese Distanz hat ihre Tücken und ich zahle einen hohen Preis, denn auch ich möchte doch nur geliebt werden, aber die Distanz steht wie eine Mauer zwischen mir und meinem Wunsch nach Liebe. Doch ich habe solche Angst die Mauer abzutragen und dann Ablehnung zu erfahren. Vielleicht habe ich das sogar schon oft erlebt, kenne den Schmerz und will ihn nicht mehr fühlen müssen. Also brechen meine Emotionen dann in den seltsamsten Situationen und seltsamsten Formen aus, denn sie lassen sich nicht von mir gefangen halten, sie wollen raus - weil sie da sind und gelebt werden wollen. Ich kann sie nicht immer steuern. Das schafft in mir einen Druck, den ich damit erhöhe, dass ich mir selbst keine Unterstützung gebe, in dem ich mich gedanklich eher negativ als positiv bestätige. Ich will steuern, um nichts dem Zufall zu überlassen und so möglichen Schmerzen und Enttäuschungen auszuweichen. Jedes Versagen wird innerlich seziert bis ins kleinste Detail- Positives hingegen erhält nicht die selbe Aufmerksamkeit. Das führt unweigerlich zu einer emotionalen Unausgeglichenheit, denn es stehen sich zwei konträre Wünsche gegenüber und oft füttern wir unsere Ängste mehr als unser Vertrauen.
Vielleicht kannst Du Dich in dem ein oder anderen Gedanken wiederfinden, dann wärst Du Deinem Warum um ein paar Schritte näher. Betrachte Dir Dein Leben, alles hat Bedeutung und alles hinterläßt seine Spuren in uns. Wir sind nicht ohne Grund die, die wir sind. Aber wir sind uns selbst auch nicht willenlos ausgeliefert, wir müssen uns selbst erkennen und dann den Mut, den Willen und die Ausdauer für Veränderungen aufbringen.
sei lieb gegrüßt
Claris