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Vater Störfaktor in Familie

P

Pseudosmile

Gast
Hallo liebe Hilferufler ;)

Ich poste wegen meinem Vater dieses Thema. Es tut eigentlich weh, ihn als Störfaktor zu bezeichnen (weil er sich auch fürs Gegenteil bemüht), aber ein anderes Wort scheint nicht zu passen. Die Situation bei uns in der Familie ist eben beim Weihnachtsessen eskaliert. Es gab Ente, die aber nicht so geworden ist, wie er sich das vorgestellt hat. Er war schon gereizt als er die Ente zubereitet hat, weil wir angeblich alle hinter ihm standen und ihn angestarrt hätten, wie er mit der Ente rummacht. Dann wurde serviert, die ganze Zeit über brummte er in sich hinein, sowas wie "an der scheiß Ente ist ja nix dran!" oder "nächstes gehen wir einfach ins Restaurant" ...

Mein Vater ist ein Mensch, der Kritik nicht abkann. Er ist jemand, der ja der allerärmste auf der Welt ist und ach, schaut ihn mal an und bla bla bla, versteht ihr was ich mein? Wenn ich mal rutner ins Wohnzimmer komme und er ist da, weiß ich ganz genau was kommt: "Jaa weißt du, der Arbeit wird immer schwieriger, sieh mich an, ich muss so viel arbeiten, ich hab gar nichts mehr vom Leben, überhaupt gar nichts mehr" Wirklich IMMER dasselbe. Ich nick immer brav weil er das vermutlich sehen will und verzieh mich so schnell wie möglich wieder in mein Zimmer. Auf dem Weg hoch, höre ich immer noch wie er sagt: "Jetzt geht die wieder hoch" oder "mit der kann man nie richtig reden". Und warum wohl? Weil ich mir sein Geschwätz langsam nicht mehr anhören kann! Er ist so ein Heuchler!

Beim Essen dann hat keiner was gesagt, man hat die ganze Zeit sein genervtes Schnaufen gehört und wie er absichtlich hart und laut das Besteck auf den Teller abgelegt hatte. Zwischendruch immer wieder: "Das ist doch nix hier, an der scheiß Ente ist nichts dran, nur Knochen" etc.

Während ich aß, schaute ich genervt nach draußen. Mein Vater meinte dann so, als wäre ich gar nicht da: "Tja die Ivonne rollt auch schon mit den Augen, man könnte ja wenigstens so tun als würde es einem schmecken, aber neeein"
Ich hätte ihm am liebsten die Gabel an den Schädel geschmissen. Ich mein, was soll das? Muss er immer seine schlechte Laune an uns auslassen?!

Meinem Bruder ist dann der Kragen geplatzt und meinte erst noch freundlich, dass es doch nicht schlimm sei, dass die Ente nichts geworden ist und dass wir anderen nichts dafür können und er seinen Ärger nicht an uns auslassen soll. Daraufhin wurde mein Vater natürlich platzig, hat irgendwas gesagt, worauf mein Bruder laut gemeint hat, er solle jetzt sein Essen auf essen und Ruhe geben.

Das Schlimme und Enttäuschende ist ja, dass mein Vater sich gar nichts zu Schulden kommen lässt. Dass er mit seiner verletztenden Art das ganze Weihnachten kaputt gemacht hat, schiebt er wieder auf andere. Mein Vater möchte immer, dass ich mich öfter bei ihnen im Wohnzimmer blicken lasse, aber ich kanns nicht. Zum einem wegen ihm und zum anderen, da ich Angst habe, dass mir etwas rausrutscht was nicht so gut wäre.

Nach dem Essen hat er wieder so getan, als wäre nichts passiert. Nur den anderen war die Spannung noch anzusehen. Er fragte mich dann, ob wir nächstes Jahr ins Restaurant gehen sollen. Ich hab gesagt, es ist mir egal. Ich hatte keine Lust mit ihm nach dem Fiasko zu reden. Er wurde wieder schnippisch und zickig.

Mag sein, dass er kein Bilderbuch-Leben führt, aber wer tut das schon? Mag sein, dass er viel arbeiten muss, aber muss er seine Sorgen seinen Kindern an den Kopf schmeißen? Es interessier mich schon lange nicht mehr, um wie viel Uhr genau er nach Hause gekommen ist, welcher Rückenmuskel ihm schon wieder weh tut, oder ob der Staat ihn nur ausbeutet, etc.!!

Ich denke nicht, dass man ihm wirklich helfen kann, da er uneinsichtig ist und keine Kritik verträgt. Aber vielleicht kennen hier ein paar solch eine Vaterfigur und können das, was ich geschrieben habe, nachvollziehen.:(

Danke fürs Lesen!
 

Chaki

Aktives Mitglied
Habe ich das richtig verstanden dass ihr alleine mit eurem Vater lebt? Ist eure Mutter tot oder weg?

also ich glaube jeder Vater wäre damit in erster Linie überfordert seine Kinder allein groß zu ziehen bzw. zu betreuen. Frauen haben für diesen Job in der Regel einfach die besseren Gene.

Denke mal eurer Vater will nur ein bisschen Aufmerksamkeit von euch weil er alles alleine alles managed und tragen soll. Helft ihr im Haushalt etc.?

greetz Chaki
 
M

Mahdia

Gast
Hallo!

Sicher ist es für Euch ärgerlich, wenn er die Stimmung mit seiner Laune kaputt macht.

Wie ist Dein Vater aufgewachsen? Vielleicht hat er in der Kindheit nicht so viel Aufmerksamkeit bekommen und wünscht es sich teils nun von Euch bzw. vielleicht möchte er nicht den selben Fehler begehen wie seine Eltern und mehr für Euch da sein, als sie es für ihn waren? (weiss jetzt nicht wie ich das am besten formulieren könnte :eek:)

Vielleicht kannst Du Dich ab und zu zu ihnen ins Wohnzimmer setzen und vielleicht könnt Ihr miteinander ein bisschen plaudern?

Danach wird sich die Situation hoffentlich wieder etwas bei Euch entspannen.

Liebe Grüße
Mahdia
 

Chaki

Aktives Mitglied
Achso! Also ich nehme mal an das eurer Vater euch mehr Aufmerksamkeit schenken will als er es vielleicht früher hatte. Ich denke er versucht einfach mit zu euch zu kommunizieren bzw. will wissen ob es euch gut geht. Halt reden ein bisschen Stoff austauschen.

Versuche doch mal dich einfach zu ihm ins Wohnzimmer zu setzen und mit ihm ein bisschen zu reden. Aber ohne Vorbehalte. Frage ihn doch einfach warum er im Moment so schlecht drauf ist. Versuche ihm dann vernünftig ohne dazwischen zu reden das ihr alle darunter leidet weil er im Moment so eine miese Stimmung verbreitet etc.

Aber immer alles ohne Druck und im normalen Ton. Selbst wenn er lauter werden sollte dann direkt darauf ansprechen warum er dich so laut anredet.

Versuchen kostet nix ;)
 
L

Lilly2007

Gast
Hey, ist das jetzt Einzelfall oder gibt es mehrere Divisionen?
Mehr Verständnis für Deinen Vater und du machst es dir damit
erheblich leichter. An einer Ente ist wircklich nichts dran.
Und das Thema vergessen!
 
G

Gast

Gast
Hallo,habe voller Entsetzen deinen Artikel gelesen. Wir hatten bis vor kurzen die gleiche Situation zu Hause, ganze 12 Jahre lang! Ich fühle mit dir. Wie empfindet denn deine Mutter sie Situation? Hab mich nun vor ein paar Monaten ertschlossen , auch meiner Tochter zuliebe, mich von diesen Mann zu trennen. Man wird ja wirklich psychisch krank, wenn man das jeden Tag erlebt. Wie alt bist du denn?
Wünsch dir viel Kraft! Liebe Grüße
 
G

Gast

Gast
Ich versteh dich sehr gut.

Bei uns ist es ähnlich, auch schon seit Jahren. Mir zu Liebe haben die Kinder ( 19 und 15 Jahre) immer wieder versucht nett zu Ihrem Vater zu sein und ihm nichts übel zu nehmen. Aber geholfen hat das nichts, immer wieder eskalierte es wegen "Kleinigkeiten".

Inzwischen ist klar das der Vater also mein Mann psychisch krank ist und er ist sogar im Moment in Behandlung.

Aber leider hilft das den Kindern jetzt nicht mehr so viel, jahrelang haben Sie Angst gehabt das es mal wieder Streit gibt.
Ich habe immer wieder versucht die "heile" Familie herzustellen und habe geglaubt das es gut für die Kinder sei wenn ich Ihnen Ihr zu Hause erhalte.

Inzwischen glaube ich eine Trennung als die Kinder klein waren wäre besser gewesen. In den letzten Jahren habe ich mich viel zu viel um meinen Mann gekümmert, immer wenn er "schlechte" Phasen hatte hab ich viel zu wenig Zeit mit den Kindern verbracht und versucht meinen Mann wieder zu guter Laune zu bringen damit so wie ich hoffte alles wieder gut wird. Genutzt hat das nichts.

Mein ältester Sohn hat dann diesen Sommer die Notbremse gezogen und ganz klar gesagt so geht das nicht weiter und ich bin nicht mehr bereit nach außen auf heile Familie zu machen.

Wir haben dann erstmals nach alle den Jahren mit anderen offen darüber gesprochen. Als er eines Abends wegen einer Kleinigkeit ausgeflippt ist und mir mit Mord und anzünden der Wohnung gedroht hat, kam es dann zu einer Einweisung meines Mannes in eine Klinik.

Mein großer wollte schon vor einem Jahr ausziehen, weil er es nicht mehr ausgehalten hat sich dauernd vom Vater "fertig" machen zu lassen. Sein Vater hat oft über Wochen ohne jeden Grund nicht mehr mit Ihm gesprochen. Letzte Woche ist der große ausgezogen und hat eine schöne Wohnung.

Ich bin froh das er das alles nun nicht mehr durch machen muss, aber ich bin unendlich traurig daß ich Ihm das nicht ersparen konnte.

Nun ja, ich weiß jetzt auch noch nicht wie es für mich un den jüngeren weiter geht.
Bald ist die Behandlung im Krankenhaus zu Ende und die Ärzte sagen eine Heilung kann Jahre dauern.
 

lise

Sehr aktives Mitglied
Hallo!

Hier besteht ja wohl ein Unterschied zwischen jemanden der sich mitteilen will,etwas mehr Aufmerksamkeit möchte,sich vll nicht genug beachtet und verstanden fühlt und jemanden der psychisch krank ist.

Dem Threadsteller möchte ich sagen das ein Vater auch ein Mensch mit Bedürfnissen,dem Wunsch nach Annerkennung und Achtung ist und
vll besteht ja die Chance das er sich "besser" wenn man ihm das alles mal entgegenbringt.

Und zur Vorposterin:
Ich kann mir gut vorstellen das das Leben mit einem psychisch kranken Menschen sehr schwer ist aber trotz Allem hat er wie jeder andere die Chance auf ein Menschenwürdiges Leben verdient.
Er hat es sich nicht ausgesucht das sein Leben so verläuft .¨
Gibt es keine Klinik wo er am Wochenende nach Hause kommen kann?
Somit hättest du in der Woche über Zeit um Kraft zu tanken.

Sorry wenn ich an meinen Vorstellungen von "in guten wie in schlechten Zeiten" ein wenig festklammere..ich arbeite mit Menschen zusammen die durch einen Hirnschlag oder Unfall nie wieder so sein werden wie sie mal waren..und nicht wenige von ihnen sind von ihren Angehörigen verlassen worden.
Darum stimmt mich dein Beitrag traurig,obwohl ich auch DEINE Seite verstehen kann.



Gruss
Lise
 

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