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Vater hat Antrag vergessen und will nun Geld von mir

Hummeldings

Neues Mitglied
Ich könnt so kotzen gerade. Etwas Info vorab: Meine Mutter ist Anfang letzten Jahres verstorben und da sowohl ich als auch mein Vater (wir sind die einzigen beiden Erben) damals kein Geld hatten, hat eine Entfernte Verwandte von uns uns das Geld für die Beerdigung geliehen. Ich habe meinem Vater daraufhin gesagt, dass er bei der Gemeinde einen Antrag auf Erstattung der Beerdigungskosten stellen soll, damit wir da zumindest einen Teil übernommen kriegen. Den Antrag musste laut Auskunft der Gemeinde er stellen als Ehemann, ich konnte das nicht. Ich habe ihm daraufhin sogar besagten Antrag ausgedruckt und vorausgefüllt, er musste nur noch unterschrieben und den Zettel wieder abgeben.

Zusätzlich habe ich ihn darum gebeten, mich auf dem Laufenden zu halten und mir mitzuteilen, was er mit dem Bestattungsunternehmen ausmacht, da mein Vater sehr leichtgläubig ist und sich auch in der Vergangenheit schon öfter schlichtweg über den Tisch ziehen hat lassen.
Das gat er nie getan. Er hat auf meine Nachfragen zuerst nucht reagiert und erzählte mir dann irgendwann nur , dass er jetzt alles geregelt hätte, und teilte mir mit, welchen Betrag uns unsere Verwandte auslegen würde. Alles in allem etwas unter 4000 Euro. Nicht gerade billig, aber auch nicht übertrieben teuer für eine Beerdigung. Zumal ich ja damit gerechnet habe, dass er ca. die Hälfte davon wegen Mittellosigkeit von der Gemeinde erstattet bekommen würde.

Aufgrund verschiedener Umstände hat mein Vater inzwischen eine gesetzliche Betreuerin für finanzielle Angelegenheiten. Nun ist die Entfernte Verwandte an diese mit der Rückforderung der Auslage herangetreten.
Diese Betreuerin hat mir nun einen Brief geschrieben, mit der Bitte, als gleichberechtigter Erbe meine Hälfte dieser Beerdigungskosten noch zu zahlen.
durch diesen Brief und ein darauffolgendes Gespräch mit der Betreuerin und meinem Vater habe ich nun erfahren, dass er den Erstattungsantrag nie abgegeben hat, obwohl er nur noch unterschreiben musste. Das heißt, er hat er verbockt, das Geld vom Staat zu bekommen. Ich hätte es ja gar nicht beantragen können und so schonmal einen Teil des geliehenen Geldes zurück zu zahlen. Jetzt muss ich also dank seines Fehlers fast 2000 Euro, statt nur der Hälfte bezahlen, obwohl ich nichts dafür kann und noch nicht einmal in irgendeiner Form in die Entscheidung zur tatsächlichen Höhe und der Verwendung des Geldes involviert war (obwohl ich mehrfach darum gebeten habe). So wie ich die Sache sehe, habe ich aber auch keine Möglichkeit, an dieser Situation irgendetwas zu ändern. Versteht mich nicht falsch, ich bin mir nicht zu schade für die Beerdigung meiner Mutter zu bezahlen, aber ich hatte hier keinerlei Mitspracherecht und keine Möglichkeit, die Situation zu ändern, und soll nun bezahlen, obwohl wir einen Teil der Kosten erstattet bekommen hätten. Ich habe selbst aktuell zwar halbwegs ausreichend Geld, aber tausend Euro mehr oder weniger merke ich sann schon doch empfindlich. Mit meinem Vater lässt sich darüber leidet auch nicht reden, sobald ich ihn darauf anspreche, dass er den Antrag versemmelt hat, blockt er ab und verlässt die Gesprächssituatin. Und die Gläubigerin hat natürlich das Recht, an mich als Erbe ebenfalls mit der Forderung heranzutreten und interessiert sich nicht für die Geschichten zwischen mir und meinem Vater.

Was würdet ihr in dieser Situation tun? Gibt es für mich überhaupt eine Möglichkeit, hier noch irgendwas zu tun?
 

JimGmail

Aktives Mitglied
Hallo
Ich fass mal zusammen, wie ich das jetzt verstanden habe.
Kosten der Beerdigung ca. 4000
Du gehst davon aus, dass die Gemeinde da die Hälfte übernommen hätte, wenn dein Vater den Antrag abgegeben hätte und dann nur noch 2000 Euro als Kosten für dich und deinen Vater zutragen wären.
Habe ich das richtig verstanden, oder ist es so, dass die Gemeinde den Anteil deines Vaters übernommen hätte, da dieser über keinen finanziellen Mittel verfügt und dir dann doch noch die Hälfte der Kosten bleibt?

Gruß Jim
 

Hummeldings

Neues Mitglied
@JimGmail: Ja, das hast du richtig verstanden, es ging um die Gesamtkosten der Beerdigung, nicht nur den Anteil meines Vaters. Ich habe zu dem Zeitpunkt selbst noch studiert und von fünfhundert Euro im Monat gelebt und er bekam ALG II.
 

JimGmail

Aktives Mitglied
Hallo

Was sagt ein Rechtsanwalt zu deiner Situation?
Zum Zeitpunkt der Beerdigung lagst du ja beim Existenzminimum mit deinem Einkommen.
Vielleicht geht da was im Rahmen einer Erstberatung. Sowas kostet dann glaub ich 80...120 Euro oder so.
Oder mit dem Beratungsschein oder wie sich das nennt.

Gruß Jim
 
H

Hexenkind

Gast
Naja, bevor mit Rechtsanwalt der Familienfrieden in die Luft gesprengt wird, denken wir bitte alle mal an die Verwandte, die aus Gutmütigkeit die ganzen 4000 € auf den Tisch gelegt hat, um die Beerdigung erstmal zu ermöglichen. Sie will aus ganz verständlichen Gründen irgendwann wie vereinbart ihr Geld zurück. Davon abgesehen sollte man bei Mittellosigkeit es gleich mit der Gemeinde klären, dass eine Bestattung ansteht und das Geld nicht da ist, das regelt im Normalfall auch der Bestatter, wenn er davon weiß.

Dein Vater hat es verpeilt, das ihm zustehende Geld von der Gemeinde beantragen, möglicherweise hätte er auch gar nichts bekommen, eben weil nicht gleich ein Antrag vorlag, sondern er ja erstmal das Geld aufgetrieben hat. Vielleicht war er in der Trauersituation einfach überfordert, vielleicht auch aus noch anderen Gründen, denn immerhin hat er jetzt einen finanziellen Betreuer, weil er alleine wohl nicht klarkommt.

Vielleicht könnt ihr euch mit diesem Betreuer und der Verwandten zusammensetzen und eine Lösung finden. Verdienst du jetzt genügend, um einen Teil evtl. in Raten ihr zu geben? Die rechtliche Situation ist eine Sache, die Verwandte war aber auch nicht verpflichtet, den Karren aus dem Dreck zu ziehen und nun auf ihrer Gutmütigkeit sitzenzubleiben.
 

Hummeldings

Neues Mitglied
@Hexwnkind: Ja, ich stimme dir da vollkommen zu, meine Verwandte, die ihm das Geld vorgestreckt hat kann nix dafür (auch wenn sie nicht gerade das angenehmste Persönchen ist, aber das steht auf einem anderen Blatt) und soll natürlich das Geld zurück bekommen. Mir geht es auch gar nicht darum, dass ich das Geld nicht bezahlen möchte oder so. Es geht mir einfach darum, dass ich halt so absolut nix tun konnte dagegen, dass die Schulden so hoch sind. Ich habe ihm den Antrag fertig ausgefüllt, es fehlte nur noch seine Unterschrift und er hat mich aktiv aus allen Entscheidungen zur Beerdigung herausgehalten (hat den Bestatter genommen, den er wollte, ohne sich abzusprechen, hat mir vorher weder dessen name noch die Termine mit diesem mitgeteilt und mich dann vor vollendete Tatsachen gestellt; er hat noch nicht mal mit mir besprochen ob es ein normales oder ein Urnengrab werden soll... Nix). Aber zahlen soll ich jetzt eine vollkommen unnötig hohe Summe und das aber bitte gleichberechtigt, weil wir "schließlich beide Erben sind, ende der Diskussion!" (O-ton von ihm, bevor er beim letzten Gespräch einfach den Raum verlassen hat). Ich habe das Geld inzwischen, auch wenn es wehtut, aber es regt mich auf, dass ich halt keinerlei möglichkeit hatte diese Summe zu beeinflussen, obwohl es gut möglich gewesen wäre.

Und ja, mag sein, dass er in einer Trauerphase war, aber ich wollte das ja alles übernehmen. Die gesamte Kommunikation mit der Gemeinde lief ja bereits über mich, ich hatte mich informiert, andere Bestatter angefragt, Kostenvoranschläge eingeholt und und und. Ich habe ihm das alles mitgeteilt. Er hat die Sache an sich gerissen, hat mir null infos gegeben und es dann verbockt.
 
H

Hexenkind

Gast
Hummeldings, ich verstehe deinen Ärger. Aber es sind nun zwei verschiedene Dinge entstanden, indem jemand seinerseits für die Kosten eingesprungen ist - warum auch immer. Letztlich hat möglicherweise auch dein Vater evtl. bestandene Ansprüche dadurch verwirkt, indem er sie a) nicht beantragt hat und b) das Geld selbst irgendwo aufgetrieben hat, also erstmal keine Bedürftigkeit vorgelegen hat. Woher auch immer das Geld stammt. Gab es denn irgenwas wie einen Darlehensvertrag, irgendwas wo man belegen kann, dass dieses Geld für die Bestattung nur geliehen war?

Aber diese Dinge sind gelaufen, so ärgerlich sie jetzt sind. Eure Verwandte hat insofern richtig gehandelt, indem sie nun gegenüber der Finanzbetreuerin ihre Ansprüche geltend gemacht hat, denn von selbst bekommt sie ja nichts zurück. Du hast völlig Recht, dass dein Vater anders hätte handeln müssen, es anders hätte laufen müssen. Aber was nützt es jetzt noch? Bitte besprecht euch mit der Betreuerin, was ggf. noch geht, vielleicht könnt ihr euch einigen mit der Verwandten. Vielleicht kann auch noch etwas mit dem Sozialamt geregelt werden bezüglich der Übernahme, wenn dein Vater schon damals eigentlich seine finanziellen Dinge nicht im Griff hatte. All das aber über die Betreuerin.
 

JimGmail

Aktives Mitglied
Fakt ist, dass du dich einfach ausgebootet und übergangen fühlst.
War es das erstemal, dass das passiert ist, oder gab es das schon öfters?

Bzgl. des Antrages, da hättest du vielleicht ......

Hätte, hätte, Fahrradkette......frag mich bitte nicht, was dieser Spruch jetzt bedeuten soll.
Jedenfalls kannst nur daraus lernen, wie das ablief und dann bei zukünftigen Sachen berücksichtigen.

Zu der Geldgeberin. Ist klar, dass die ihr Geld wieder bekommen sollte. Jedoch kommt mir der Gedanke, wenn mit der nicht so einfach auszukommen ist, kann es sein, dass die deinem Vater das Geld aufgedrängt hat? Denn dann hatte er ja ne bequeme Möglichkeit gefunden, dass er sich eben nicht mit der Gemeinde rumschlagen mußte.

Wenn du schon Rückzahlungen leistest, dann übrigens nur zu deinen Konditionen.

Gruß Jim
 
G

Gelöscht 6185

Gast
Hallo Hummeldings,

So wie Du die Situation geschildert hast kann man verstehen wenn Du sauer bist.Das wäre ich auch an Deiner Stelle.

Bei allem Respekt vor der Trauer Deines Vaters hätte er etwas mehr Sorgfalt walten lassen müssen und nicht eine wichtige Unterlage einfach ´versemmeln´.

Ich geh´jetzt mal nicht davon aus dass er Dir absichtlich schaden wollte....

Du schreibst er hat einen Betreuer...das heisst also dass er wichtige Dinge nicht mehr selbst regeln kann?
 

Hummeldings

Neues Mitglied
@JimGmail: Ja den Verdacht dass meine Verwandte die "einfache Lösung" war hatte ich auch schon. Sie ist jemand, der auch schon in der Vergangenheit eher ungefragt "Gefallen" getan hat, nur um sie wieder einzufordern, aber das steht ja auch eigentlich nicht zur Debatte. Sie hat das Geld ausgelegt und soll es natürlich auch wieder bekommen.

@Ratte: Das mit der Betreuung für meinen Vater ist eine lange Geschichte. Der Einfachheit halber sagen wir einfach mal: Mein Vater ist ein schwarzes Loch, was Geld angeht. Man kann so viel reinwerfen, wie man will, es verschwindet einfach vollkommen spurlos. Es ist nicht das erste mal, dass er andere mit in seine schlechten finanziellen Entscheidungen hineinzieht. Er hat schon als ich noch minderjährig war und meinen ersten Job (mit 17) angefangen habe einfach mein Konto leergeräumt und jahrelang alles an Weihnachts- und Geburtstagkartengeld für mich einkassiert.
Seit ich volljährig bin, hat er zu solcherlei Späßen zwar nicht mehr die Möglichkeit, aber er schafft es trotzdem immer wieder, dass ich für seine Fehler aufkommen muss. Nach dem Tod meiner Mutter habe ich beispielsweise die Wohnung gekündigt, ausgeräumt und renoviert, weil er schlichtweg untergetaucht ist und auf nichts reagiert hat und ich (damals noch, inzwischen wäre es mir vermutlich egal) ja nun doch nicht wollte, dass er auf der Straße steht. Die Kosten für die Fahrten, Helfer und Entsorgung hat er bis heute noch nicht mal anerkannt. Er ist einfach der Meinung, dass das ja alles nix gekostet haben sollte. Geschweige denn, dass er für die 6 Monate danach, in denen er zum Glück bei einem Bekannten von mir unterkommen konnte auch nur einmal etwas Miete gezahlt hat. Als ich ihn darauf angesprochen habe ist er so ausgeflippt, dass er in eine psychiatrische klinik gebracht wurde und ich habe die Gunst der Stunde genutzt, um dort die Beauftragung einer gesetzlichen Betreuung für ihn anzuregen. Wenn ich so zusammenrechnen würde, wie viel Geld, für das ich teilweise echt hart gearbeitet habe, er mir durch diverse Tricks, ausreden und Lügen schon aus der Tasche gezogen hat im Laufe meines Lebens, dann käme ich auf mehrere Zehntausen Euro. Ein Teil davon ist sicher Lehrgeld, da ich es eigentlich schon hätte wissen müssen, aber bei anderen Sachen, wie zum Beispiel dem eigentlichen Thema des Threads, hatte ich einfach keinerlei Einflussmöglichkeit. Es regt mich einfach auf, dass er nur weil wir blutsverwandt sind, die Konsequenzen SEINER Entscheidungen auf mich abwälzen kann und ich nix dagegen tun kann.
 

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