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Vater gestorben, komme nicht damit klar.

  • Starter*in Starter*in silvia32
  • Datum Start Datum Start
S

silvia32

Gast
Hallo zusammen.

Mein Vater ist vor 4 Wochen nach einem langen Leidensweg an Krebs gestorben. Er war erst 65 Jahre alt und sowas wie mein "bester Freund".

Er hatte exakt denselben Humor wie ich, wir haben viel gemeinsam unternommen und waren ein nahezu perfekt eingespieltes Team.

Nun ist er nicht mehr da und ich leide fürchterlich darunter. Erstens, weil er so sehr gelitten hat vor seinem Tod, dass nicht mal die Palliativmedizin ihm helfen konnte, aber noch viel schlimmer ist für mich dieses Endgültige.

Ich kann es nicht ertragen, meinen Vater nie wieder sehen zu können.
Da ich nicht gläubig bin, glaube ich auch nicht an solche Dinge wie dass man sich im Paradies wiedertrifft oder ähnliches.

Auch was andere Religionen so über das Leben nach dem Tod berichten, befriedigt mich in keinster Weise. Bei der Reinkarnation zb soll es ja so sein, dass man nach dem Tod alles vergisst, wer man war, wen man geliebt hat etc und man einfach als jemand komplett Neues wiedergeboren wird und der Kreislauf geht von vorne los.

Das würde demnach bedeuten, dass man sich nie mehr wiedersieht. Ich weiß selbst nicht, warum ich dauernd sowas lese, da es mich so sehr frustriert.

Wie kann ich besser mit all dem umgehen?
Der Gedanke, meinen Vater für immer verloren zu haben, ist einfach unerträglich für mich.
 
Ich möchte dir mein aufrichtiges Beileid für deinen Verlust aussprechen 🙁

Deine Gefühle und Gedanken sind völlig normal. Der Tod deines Vaters liegt erst 4 Wochen zurück und es ist kein Wunder, dass dir das alles jetzt unerträglich erscheint.

So abgedroschen es auch klingen mag, gib dir selbst Zeit. Zeit, um zu trauern, Zeit, um diesen schweren Verlust zu verarbeiten.

Eines Tages wirst du wieder mit einem Lächeln an deinen Vater und die schönen Zeiten denken können, die ihr gemeinsam hattet. Scheinbar war er ja ein wundervoller Mensch und ich finde es wirklich schön zu lesen, dass ihr solch ein gutes Team gewesen seid.
 
silvia32;3359067 Wie kann ich besser mit all dem umgehen? Der Gedanke meinte:
Hallo silvia32,
das war bei mir auch so, als mein Vater starb. Ihn für immer verloren zu haben. Ihn nie wiedersehen
zu können. All das unerträglich.

Mein Beileid.

Anfangs konnte ich nicht weinen und irgendwann lösten sich die Tränen und es ging mir besser.

Damit besser umgehen - das geht nicht.

Nehm Dich liebevoll so an, wie Du Dich fühlst und sorge gut für Dich. Es wird seine Zeit brauchen,
damit Du Dich ohne ihn im Leben zurechtfindest.

alles Liebe
gaestin
 
Als ich neulich im Garten saß, sah ich einen Vogel, der einen Regenwurm fraß. Ist die Natur nicht grausam? Ein Leben genommen, einfach so. Aber der Tod gehört zum Leben, ohne Tod gäbe es kein Leben und ohne Endlichkeit hätte das Leben keine Bedeutung. Dein Vater hat dir etwas bedeutet, weil die Zeit mit ihm begrenzt war, so wie unser aller Zeit auf Erden begrenzt ist.

Ist das schlimm? Ist es schlimm, dass man nicht alles schöne für immer halten kann? Absolut ja, Trauer, Traurigkeit, Tränen, das alles gehört zum Mensch-Sein manchmal dazu. Deswegen flüchten sich so viele Menschen in den Glauben, er gibt Hoffnung - ungeachtet ob es stimmt, dass es ein Himmelreich gibt oder nicht.

Ich war auch nie besonders gläubig, dennoch schließe ich die Existenz eines Gottes oder Himmels nicht gänzlich aus. Darum geht es aber auch nicht. Ich persönlich danke mit immer, wie kann ich meine verstorbenen geliebten Menschen in Ehren halten. Und ich finde zum Schluss, dass ich glücklich sein sollte. Dein Vater hätte sich auch nicht gewünscht, dass du ein unglückliches Leben führst. Nimm dir die Zeit zu Trauern, noch ist der Schmerz frisch und tut besonders weh, aber er lässt nach und wandelt sich.

Wenn ich heute an meine verstorbene Großmutter denke, die mich wie eine Mutter erzogen hat, dann ist es weniger eine Trauer, weniger ein Schmerz, sondern vielmehr nur der Gedanke, dass es schade ist, dass meine Oma nicht mehr die schönen Momente mit mir teilen kann. So wie dein Vater nicht mehr mit dir lachen kann und dennoch macht es all die schönen Erinnerungen nicht ungeschehen. Du hast großes Glück einen so tollen Vater gehabt zu haben und er war bestimmt sehr glücklich über dich.

Alles Gute!
Andreas
 
Hallo Silvia,
ich weiß wie Du dich fühlst, mein Vater ist auch früh gestorben nach langer, teils qualvoller Krankheit (multiple Sklerose).

So einfach das sich anhört: "Das Leben geht weiter"! Mein Vater und ich hatten eine gute Beziehung. Wir verstanden uns wie Freunde, die viel miteinander lachten und Spass hatten, aber auch ernsthafte Unterhaltungen führten.
Mein Vater hat mich immer unterstützt in meinen Zielen und Vorhaben.
Darum war es für mich sehr schwer, ihn krank zu sehen.
Aber nachdem er verstorben war, war es auch für mich eine Erleichterung, dass er von seinen Leiden erlöst ist und nun in Frieden ruht.
Er hätte nicht gewollt, dass ich in ein tiefes Loch falle und sogar Probleme im Alltag, Familie, Beziehung und Beruf erleide.
Er hätte gewollt, dass ich weiter mich engagiere, mit meinen Mitmenschen nett bin und ihnen Freude bereite, hilfsbereit bin und auch im Leben weiterkomme, was Familie und Beruf anbelangt.
Gerade einige Zeit nach dem Tod meines Vaters habe ich einen Aufschwung im Leben erfahren. ICh hatte immer das Gefühl, dass ein guter Geist hinter mir stand, der mich unterstützte und mir gute Umstände und glückliche Fügungen bescherte.

Glaub an die gute Seele deines Vaters, der in deiner wohnt. Mach ihn glücklich, dann bist Du auch selbst glücklich. Ein Zusammensein mit deinem Vater auf einer anderen Ebene ist möglich. Diese kann sogar intensiver und tiefgreifender sein, als es in der physischen Welt der Fall ist.

Noch etwas zum Leben, wie mein Vorredner schon andeutete. Das Leben ist ja gerade durch Schmerz definiert. Er hier merkst Du, dass du lebst, dass Du bist. Du spürst das Leben intensiver als andere. Mach was positives daraus, lass es auf Dich wirken und komme zu tiefgreifenden Erkenntnissen.
Sei froh, dass Du so einen guten Vater hattest. Sowas ist nicht selbstverständlich.
Und Du musst auch sehen, dass den meisten Menschen auch immer etwas bedrückt und ihnen fehlt, auch wenn sie den Anschein erwecken, dass es ihnen oberflächlich gut geht. Auch solche, die in guten und geborgenen Verhältnissen leben.
 

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