Anzeige(1)

  • Liebe Forenteilnehmer,

    Im Sinne einer respektvollen Forenkultur, werden die Moderatoren künftig noch stärker darauf achten, dass ein freundlicher Umgangston untereinander eingehalten wird. Unpassende Off-Topic Beiträge, Verunglimpfungen oder subtile bzw. direkte Provokationen und Unterstellungen oder abwertende Aussagen gegenüber Nutzern haben hier keinen Platz und werden nicht toleriert.

Unzufriedenheit mit Partner wegen Augenhöhe. Unsicherheit wegen Zukunft

J

Jossy32

Gast
Hallo liebe Mitlesenden. Mich plagt ein Problem, über das ich zwar immer wieder hinwegsehe, aber es ist trotzdem immer wieder da. Angenommen ihr verliebt euch in eine Person die aus menschlicher Sicht nicht besser zu euch passen könnte, allerdings die sogenante Augenhöhe was Bildung und soziale Herkunft anbelangt erhebliche Unterschiede birgt.

Wie würdet ihr euch verhalten wenn ihr mangels Interesse oder Allgemeinbildung über bestimmte tagesaktuelle Themen nicht mit dem Partner diskutieren könnt. Wo ist da eine Grenze zu ziehen? Muss man wissen wer Peer Steinbrück ist oder was Inflation bedeutet, welche Länder nördlich oder südlich liegen, oder seh ich das zu überspitzt? Ist es zum Scheitern verurteilt wenn der eine Hauptschule hat und der andere Akademiker ist? Oder wenn man selbst gut situiert ist und der andere fast nie einen Cent im Geldbeutel hat?
Wenn der eine über seine Finanzen genau Bescheid weiß, während der andere scheinbar nicht so richtig mit Geld umgehen kann?

Um es nochmals zu verdeutlichen, ich habe einen ganz liebevollen, zärtlichen, einfühlsamen und hilfsbereiten Menschen an meiner Seite, aber sobald es sich um finanzielle Dinge oder Allgemeinbildung dreht fühlt es sich manchmal so an als wäre man haushoch überlegen, auch von der Autorität her. Manchmal ist das so ein Gefühl als würde man den anderen nicht so 100% akzeptieren und versuchen ihn etwas zurechtzubiegen, nach dem Motto lies doch mal bisschen Nachrichten oder werde etwas weltoffener...

Ist das bedenklich oder bin ich vielleicht auf dem Holzweg und messe dem zu viel Bedeutung bei?
Würde mich über ein paar Anregungen sehr freuen.
 

noche

Aktives Mitglied
Stell Dir vor, er liest auf Dein Betreiben hin Nachrichten und zieht daraus den Schluß, daß 'liebevoll, zärtlich, einfühlsam und hilfsbereit' gravierende Persönlichkeitsstörungen sind...

Gegensätze ziehen sich an, heißt es doch immer. Arbeitsteilung funktioniert im Großen, warum auch nicht in einer Nation mit zwei Einwohnern? Bildungs-und Finanzministerin , Minister für Soziales ... :)

Und 'Bildung' ist so eine Sache ... Dietrich Schwanitz ; ''Bildung'' , 2ter Teil, Kapitel V .. sehr erbaulich
 

howareyou

Mitglied
also ich kann nur von mir sprechen. Ich hatte einen Mann kennengelernt, der hatte den Realabschluss. Ich selber bin Studentin. Und hier habe ich einen Unterschied bemerkt in Sachen Bildung, trotz eines recht hohen Altersunterschiedes. Man merkt es einfach, Wissen, Sprache, Verhalten etc.
Jeder ist da anders! Ich möchte nicht sagen, dass es bei jedem so ist. Ich bin aber niemandem begegnet.
Das Ganze hielt aber auch nur 1 Monat, auch wegen dem.

Ich denke, wenn der Mann Akademiker ist, ist es vielleicht nicht so extrem, wie wenn die Frau gebildeter ist.
Das kratzt vielleicht auch bei manchen Männer am Selbstwert? Bezüglich Intelligenz, und höheres Einkommen bei der Frau. Ich erlebe aber auch nicht mehr viele Akademiker die einen Partner haben mit Hauptschule oder ähnliches.

Aber wenn du es schon so Ansprichst, kann ich nur sagen, es wird nicht besser. Aber wo die Liebe hin fällt, wenn man es so akzeptieren kann.
 
Auch ich kann nur für mich sprechen und weiß, dass ich in der Hinsicht vielleicht ein wenig oberflächlich wirke. Trotz meines relativ jungen Alters habe ich schon ziemlich viel Berufserfahrung und stehe kurz vor meinem Studienabschluss im Bereich der Wirtschaftswissenschaften. Ich stelle mir eine Partnerschaft beispielsweise mit einem Hauptschüler oder Dauer-Arbeitslosen meeeeehr als schwierig vor; es wäre nicht unmöglich aber doch eine große Hürde für mich.
Man muss aber auch immer beachten, mit welchem "Jahrgang" wir hier sprechen. In meinem Alter ist es vergleichsweise einfach zu studieren (auch für Personen, die nicht aus einem Akademiker Haushalt kommen bzw. sogar "sozial schwächeren" Umfeld kommen), während das in der Generation meiner Eltern nur einigen wenigen ein Studium vorbehalten blieb.

So oder so denke ich nicht, dass man das nur am Schulabschluss festmachen kann; also an einem Stück Papier. Es mag individuelle Situationen gegeben haben, weswegen man sich eben mit einem Haupt- oder Realschulabschluss zufrieden gegeben hat (gibt ja genug, die einfach keinen Bock mehr auf das Gelerne hatten und endlich in die Praxis wollten). Das muss aber nicht heißen, dass diese Menschen dümmer oder ungebildeter wären. Manch ein Hauptschüler mag sich mehr mit den Aktienkurses auskennen als ich, einfach weil es ihn eben interessiert. Genauso käme für mich z.B. kein Dauer-Student im Studienfach "Philosophie mit Nebenfach Kunstgeschichte" oder sowas in Frage, nur der akaemischen Laufbahn wegen. Da wären die Vorstellung von Leben und Zukunft wohl genauso unterschiedlich wie bei einem Hauptschüler.
Womit wir bei Punkt 2 sind: du stellst große Differenzen in eurem Gesprächstheme und -horizont fest. DAS ist doch das eigentlich Problem.
Und da ist es wohl wie bei allen Differenzen. Wie sehr steht das zwischen euch?

Also ich persönlich finde es schwierig, wenn sich mein Partner regelmäßig nicht mit "meiner" Themenwelt auseinander setzen kann, weil wir so unglaublich unterschiedliche Lebensläufe und soziales Umfeld hätten. Habe es selbst erlebt, dass ich meinem Ex z.B. immer wieder Wörter erklären musste, weil er sie nicht kannte und für mich war das schon normale Alltagssprache. Kam mir schon ein wenig albern vor. Genauso kenne ich die finanziellen Differenzen, die die Beziehung schon belastet haben. Es ist nicht so, dass ich aus gutem Hause komme oder mir irgendjemand Geld schenkt, aber das Geld was ich mir hart erarbeite wird eben entsprechend verwaltet sodass ich mir ab und zu auch mal was gönnen kann. Mein Ex hatte viel besser verdient als ich, und dennoch für die wesentlichen Sachen (z.B. einen gemeinsamen Urlaub) dann kein Geld, weil es für Kleidung oder PC Spiele nur so rausgeworfen wurde. Schlussendlich führt so etwas zu Streit und dieser belastet die Beziehung.

Letztendlich musst du eben abwägen, wie wichtig dir eine Gleichheit hinsichtlich der Punkte "Umgang mit Geld" und nennen wir es mal "geistiger Horizont" sind. Von meinem aktuellen Stand an Erfahrung halte ich es für unwahrscheinlich, dass so eine Beziehung dauerhaft halten kann. Du schreibst ja selbst dass du bereits das Gefühl hast ihm "überlegen" zu sein oder dich dabei ertappst, ihn zurechtbiegen zu wollen...
Da wären wir dann vielleicht auch mal in so Konstellationen von Mutter-Kind als Partner-Partner, weißt du was ich meine?
 
G

Gast

Gast
Wenn du so einen liebevollen und zärtlichen Menschen an deiner Seite hat, dann lerne ihn zu schätzen.

Ihr werdet sicher andere Gesprächsthemen wie Politik und Steinbrück finden.

Das Thema interessiert nicht jeden.

Wenn dich der Klassenunterschied so sehr stört, dann such dir eine Akademikerin.

Hast du nicht öfter schon darüber geschrieben.
Kommt mir doch sehr bekannt vor.
 
J

Jossy32

Gast
Hallo Gast. Ich lese schon einige Zeit hier im Forum mit was die Menschen so für Probleme haben. Ich wundere mich darüber dass bei dem gefühlt 1000sten Beitrag zu einem selben oder irgendeinem ähnlichen Thema (z.B. berufliche Probleme) im Forum nie jemandem unterstellt wird, er hätte das gleiche doch schonmal geschrieben. Grade hier und dann von einem Gast der dann zudem noch genau im Kopf haben will dass genau die Person dasselbe Thema schonmal geschrieben hat. Finde ich etwas merkwürdig. Oder dürfen nicht mehrere Personen ein gleichgelagertes Problem haben? Verstehe nicht wie man überhaupt darauf kommt sowas in den Raum zu werfen. Wenn jetzt jeden Tag genau das gleiche Thema eröffnet wird mag das ja sein....

Zum eigentlichen Thema: selbstverständlich hat Bildung und Wissen nicht zwangsläufig was mit dem Schulabschluss zu tun. Das meiste Allgemeinwissen habe ich mir selber angeeignet und nicht in der Schule oder während des Studiums. Und meine bessere Hälfte ist ja nicht arbeitslos. Ich denke auch es liegt nicht an mangelnder Intelligenz sondern eher an mangelndem Interesse. Und nicht jeder kann jetzt direkt was dafür dass er nur einen Hauptschulabschluss hat. Man kennt ja auch nicht immer die Hintergründe. Dass natürlich jemand der studiert hat sich besser ausdrücken kann, wahrscheinlich ein paar Englischkenntnisse hat und die Sprache etwas anders ist dürfte klar sein.

Ich möchte euch aber jetzt mal ein paar Alltagsbeispiele aufzeigen, damit ihr mich vielleicht besser verstehen könnt:

Beispiel 1: Ich: " Die hohe Inflationsrate frisst mir fast die ganzen Zinsen auf " --> Es wird nicht verstanden was Inflationsrate ist und somit kann kein Zusammenhang hergestellt werden

Beispiel 2: Ich: " Man darf echt gespannt sein ob Edward Snowden jetzt ausgeliefert wird oder nicht" --> Man weiß weder wer das ist noch die Hintergründe worum es überhaupt geht

Beispiel 3: Ein Lied mit dem Refrain "All Eyes on Us" --> wird nicht verstanden was es heißt

Beispiel 4: Fangfrage. Ich: " Im Norden regnet es schon wieder den ganzen Tag. Dass es grade immer uns in Bayern treffen muss. --> Es kommt kein Veto was ich denn für Schwachsinn rede (Bayern ist im Süden). Den Zusammenhang alte/neue Bundesländer brauch ich gar nicht erwähnen.

Das sind jetzt Beispiele die ich meine, bei denen ich mir dann doch oft denke wie wenig Ahnung der Gegenpart hat.
Ich frage mich dann halt immer warum weiß ich diese Dinge und der andere nicht? Ich habe mal ein paar Freunde um ehrliche Meinung gebten und da hieß es dass meine Bessere Hälfte eigentlich nicht minderbemittelt oder nennen wir es mal dumm rüberkommt. Also liegt es wahrscheinlich am Umfeld was da früher vermittelt wurde und natürlich auch am eigenen Interesse sowas wissen zu wollen.

Nur wie würdet ihr anhand der Beispiele jetzt argumentieren ?
 

noche

Aktives Mitglied
Erstens: Bayern ist Mitte, um Bayern drumrum ist Preußen, Himmelsrichtung ist da latte ;)

Gut, Dein Partner befaßt sich also nicht mit Tagesthemen, nicht mit dem, was so unter 'Nachrichten' über diverse Kanäle in den Alltag reinschwappt. Englisch, naja. 'Now goes it loose' - manchmal vielleicht weiser, nichts zu sagen...

Andersrum gefagt - worüber unterhaltet ihr Euch? Außer dem, was die Tagespresse so an potentiellem Gesprächsstoff liefert? Was beschäftigt ihn, womit beschäftigt er sich, während Du z.B. grad verfolgst, was in der Welt abgeht ?
Kommunizieren tut er ja wohl - auf einem sehr empathischen level, zumindest steht das so in Deinem Eröffnungspost...

Letzendlich aber müßig - heute ist heute. Morgen ist Zukunft. Und solange der Gedanke, auch morgen mit ihm zusammen zu sein für beide Beteiligten angenehm ist, ist das doch O.K.

Schuldest der Welt nix in der Richtung...
 

-sofia-

Sehr aktives Mitglied
Nur wie würdet ihr anhand der Beispiele jetzt argumentieren ?
...dass du dich über interessantere Themen mit ihr unterhalten und aufhören sollst, den Schlauberger raushängen zu lassen.

Wenn du schon Hinz und Kunz fragst ob sie minderbemittelt sei, dann such dir eine Akademikerin und diskutier mit ihr lang und breit über Inflationsraten und Politik, aber beschwer dich hinterher nicht, dass sie mehr Hirn als Herz hat.
 

Nemo

Aktives Mitglied
Ich möchte hier anmerken, dass Bildung und Intelligenz zwei Paar Schuhe sind.
Es kommt durchaus vor, dass Leute mit einem "niedrigeren" Abschluss bestimmte Bildungslücken haben. Wenn es darum geht, Situationen einzuschätzen und Zusammenhänge herzustellen, gibt es bei manchen dann große Aha-Erlebnisse.
Das eine ist ob man intelligent ist, das andere ob man die Intelligenz auch mit "Bildung" gefüttert bekommen hat.

Soll heißen: Unterschätze deinen Partner nicht voreilig.
 
J

Jossy32

Gast
Nemo genau das meinte ich ja eigentlich. Ich bin mir nicht sicher wie der Wissensstand wäre wenn da eben mehr gefüttert worden wäre. Ich habe ja zu keinem Zeitpunkt behauptet dass die Gegenseite minderbemittelt oder dumm ist. Man kann aber noch so intelligent sein, wenn man sich für nichts interessiert oder aus anderen Gründen nichts von der Welt mitbekommt nutzt das auch nichts.
Und für mich sind meine Beispiele eigentlich alltagsgebräuchlich, finde jetzt nicht das sowas hochgestochen übertrieben ist oder ich mich als Schlauberger darstelle. Es nervt halt wenn man sich über ein Thema unterhalten will und dann öfters erst erklären muss um was es geht und in welchem Zusammenhang man das meint.
Oder ich bin einfach ein zu interessiertser Mensch. Wer kommt sonst auf die Idee sich einen Film einfach mal auf englisch anzuschauen?
Ich bin eben wissbegierig.
Allerdings das Argument mit der Akademikerin die mehr Hirn als Herz hat lass ich gelten. Könnte gut sein dass man da dann auch wieder unzufreiden wäre.
 

Anzeige (6)

Ähnliche Themen

Thema gelesen (Total: 0) Details

Anzeige (6)

Anzeige(8)

Regeln Hilfe Benutzer

Du bist keinem Raum beigetreten.

    Anzeige (2)

    Oben