Hallo zusammen.
Ich weiß momentan nicht so ganz weiter was ich tun soll. Erstmal etwas zu mir:
Ich habe 2018 mein Abitur erworben (mit 2,4 in Ordnung für mich, da wäre aber mehr drin gewesen). Im Anschluss habe ich, ohne zu wissen was ich überhaupt mal machen möchte, ein FSJ an einer Grundschule begonnen. Ich war sehr aufgeregt und gespannt, wie es wohl werden würde, da ich mich eigentlich nie im pädagogischen Feld gesehen habe. Irgendwie hat's mich aber interessiert, daher hab ichs gemacht. Und was soll ich sagen... das Jahr war das beste Jahr meines Lebens. Es hat mir nicht nur extrem viel Spaß gemacht, sondern mich auch unglaublich weitergebildet und verändert (im positiven Sinne!). Fundamentale Dinge wie Durchsetzungsvermögen, Lehrvermögen und Sozialkompetenz waren vor diesem Jahr gleich Null. Das Jahr war eine pure Bereicherung.
Schnell war mir klar: Die Förderung und zusammenarbeit mit Kindern liegt mir wahnsinnig am Herzen und bereichert mich sehr. Ein sozialer Beruf muss also her, denn ich hatte endlich das gefunden, was mir wirklich sehr gefällt. Auch meine Kollegen und Vorgesetzten lobten mich sehr und empfohlen mir jenen Berufsweg, da insbesondere Männer in diesem Bereich gebraucht werden (da es sie einfach nicht so häufig gibt - Verhältnis an der Schule: 7 Lehrerinnen, 1 Lehrer)
Mehrmals bewarb ich mich also für ein Lehramtsstudium Grundschule... mehrmals flogen die Ablehnungen in den Briefkasten. Ich war enttäuscht, wollte jedoch nicht aufgeben. Insgesamt ein Jahr wartete ich also und verbrachte währenddessen die Zeit nebenberuflich in einem Hort und einem Turnverein. Weiterhin führte ich pädagogische Tätigkeiten aus und entwickelte mich immer und immer weiter. Trotz der Absagen war auch dieses Jahr ein sehr schönes und wertvolles Jahr.
Naja, schließlich hatte ich von Ablehnungen die Nase voll und gab es auf. Enttäuscht stöberte ich nach anderen Wegen, mein Ziel irgendwie zu erreichen und fand den Studiengang Kindheitspädagogik. Klingt klasse, dachte ich mir. Interessant war, dass es ein duales Studium ist: Die Hälfte der Woche arbeite ich, den Rest der Woche studiere ich. Hart, aber machbar. Außerdem sammle ich dadurch Praxiserfahrung: Den Studiengang konnte ich mir sehr gut vorstellen.
Nach einem Einstellungstest (NC irrelevant), in dem Stärken und Schwächen herausgefunden wurden, freute ich mich über die Zusage meines Studienberaters. Endlich hat's geklappt. Ich hab einen Studienplatz. Jetzt muss ich nur noch einen Praxispartner finden und dabei half mir die Universität auch so gut wie es nur ging.
Auch wenn die Suche etwas gedauert hat, habe ich schließlich einen Platz in einer KITA bekommen. Ich war überglücklich und konnte es kaum erwarten, ab dem 01.10.2020 endlich loszulegen.
Seit genau einem Monat bin ich nun schon am studieren und aus meiner Freude wurde ein sehr komischer Mix aus Zweifel, Hoffnung, Unzufriedenheit und Unklarheit. Dabei geht es insbesondere um meinen Praxispartner, der KITA.
Die KITA hat einen Kindergartenbereich, einen Schülerhort und einen Hort. Insgesamt sind 8 Erzieherinnen in diesen Abteilungen tätig. Die Kolleginnen sind (fast) alle sehr freundlich mir gegenüber. Die Leiterin der Einrichtung steckte mich also "erstmal" in den Kindergarten und dort bin ich nun seit dem ersten Oktober.
Zwar hatte ich im Rahmen des FSJs und den nebenberuflichen Aktivitäten danach schonmal mit dem Alter 3-5 gearbeitet, allerdings ist es doch nochmal was ganz anderes, als an der Schule mit 6-10 Jährigen. Ich begleite und Unterstütze die Erzieherinnen bei ihrem Alltag und bereite das gemeinsame Essen vor, bastel mit den Kleinen und habe ein offenes Ohr für Probleme.
Ich bin erst seit einem Monat dort und weiß aber irgendwie jetzt schon... die Arbeit mit dem Alter gefällt mir nicht. Ich weiß nichtmal mehr warum.
Und hier entsteht mein Zweifel und meine Ungewissheit. Ich werde 3,5 Jahre in dieser Einrichtung tätig sein und es fühlt sich so an, als ob ich ein fester Bestandteil dieser spezifischen Gruppe werde.
Wenn wir in der Gruppe sitzen, mal eine ruhige Minute vorhanden ist und ich auf das Außengelände blicke, auf dem gerade die Hortkinder sind, denke ich mir immer nur: .... man, da wär ich gern. Im Hort, bei den etwas Älteren. Ich fühle mich im Kindergarten nicht per se unwohl, aber es macht mir mit dem Alter einfach keinen Spaß.
Ich kann mich nicht wirklich entfalten. Ich fühl mich in dieser Gruppe fehl am Platz.
Und ich weiß jetzt schon, dass ich niemals Kindergärtner sein könnte.
Aber Kindheitspädagogik ist ja ein größeres Spektrum. Kindheitspädagogen sind ja nicht gleich Kindergärtner, sondern in vielen Bereichen tätig. Da ist meine Hoffnung.
Doch ich weiß nicht, wie ich das Thema ansprechen soll. Ich habe die Befürchtung erstmal komisch angesehen zu werden, wenn ich berichte, dass mir die Arbeit im Kindergarten keine Freude bereitet. "Aber du willst doch Pädagoge sein, da musst du auch mit diesen Kindern arbeiten können." sagte mir mal ein Bekannter - und irgendwie hat das gesessen und Zweifel in mir hervorgerufen.
Ich weiß einfach nicht weiter. Manchmal hab ich Tage, da denk ich mir, dass er Recht hat und ich mich im Studium vergriffen habe, weil mir die Arbeit im Kindergarten nicht gefällt. Dann hab ich hoffnungsvolle Tage, an denen ich glaube, dass Pädagogen doch nicht automatisch mit ALLEN Altersklassen klar kommen müssen (von 0-18)?
Ich würde einfach so gerne mit dem Alter der Schulkinder zusammenarbeiten. Ich merke jetzt schon einen Verlust meiner Motivation und weiß nicht, wie ich das bei der Leitung ansprechen soll.
Ich weiß momentan nicht so ganz weiter was ich tun soll. Erstmal etwas zu mir:
Ich habe 2018 mein Abitur erworben (mit 2,4 in Ordnung für mich, da wäre aber mehr drin gewesen). Im Anschluss habe ich, ohne zu wissen was ich überhaupt mal machen möchte, ein FSJ an einer Grundschule begonnen. Ich war sehr aufgeregt und gespannt, wie es wohl werden würde, da ich mich eigentlich nie im pädagogischen Feld gesehen habe. Irgendwie hat's mich aber interessiert, daher hab ichs gemacht. Und was soll ich sagen... das Jahr war das beste Jahr meines Lebens. Es hat mir nicht nur extrem viel Spaß gemacht, sondern mich auch unglaublich weitergebildet und verändert (im positiven Sinne!). Fundamentale Dinge wie Durchsetzungsvermögen, Lehrvermögen und Sozialkompetenz waren vor diesem Jahr gleich Null. Das Jahr war eine pure Bereicherung.
Schnell war mir klar: Die Förderung und zusammenarbeit mit Kindern liegt mir wahnsinnig am Herzen und bereichert mich sehr. Ein sozialer Beruf muss also her, denn ich hatte endlich das gefunden, was mir wirklich sehr gefällt. Auch meine Kollegen und Vorgesetzten lobten mich sehr und empfohlen mir jenen Berufsweg, da insbesondere Männer in diesem Bereich gebraucht werden (da es sie einfach nicht so häufig gibt - Verhältnis an der Schule: 7 Lehrerinnen, 1 Lehrer)
Mehrmals bewarb ich mich also für ein Lehramtsstudium Grundschule... mehrmals flogen die Ablehnungen in den Briefkasten. Ich war enttäuscht, wollte jedoch nicht aufgeben. Insgesamt ein Jahr wartete ich also und verbrachte währenddessen die Zeit nebenberuflich in einem Hort und einem Turnverein. Weiterhin führte ich pädagogische Tätigkeiten aus und entwickelte mich immer und immer weiter. Trotz der Absagen war auch dieses Jahr ein sehr schönes und wertvolles Jahr.
Naja, schließlich hatte ich von Ablehnungen die Nase voll und gab es auf. Enttäuscht stöberte ich nach anderen Wegen, mein Ziel irgendwie zu erreichen und fand den Studiengang Kindheitspädagogik. Klingt klasse, dachte ich mir. Interessant war, dass es ein duales Studium ist: Die Hälfte der Woche arbeite ich, den Rest der Woche studiere ich. Hart, aber machbar. Außerdem sammle ich dadurch Praxiserfahrung: Den Studiengang konnte ich mir sehr gut vorstellen.
Nach einem Einstellungstest (NC irrelevant), in dem Stärken und Schwächen herausgefunden wurden, freute ich mich über die Zusage meines Studienberaters. Endlich hat's geklappt. Ich hab einen Studienplatz. Jetzt muss ich nur noch einen Praxispartner finden und dabei half mir die Universität auch so gut wie es nur ging.
Auch wenn die Suche etwas gedauert hat, habe ich schließlich einen Platz in einer KITA bekommen. Ich war überglücklich und konnte es kaum erwarten, ab dem 01.10.2020 endlich loszulegen.
Seit genau einem Monat bin ich nun schon am studieren und aus meiner Freude wurde ein sehr komischer Mix aus Zweifel, Hoffnung, Unzufriedenheit und Unklarheit. Dabei geht es insbesondere um meinen Praxispartner, der KITA.
Die KITA hat einen Kindergartenbereich, einen Schülerhort und einen Hort. Insgesamt sind 8 Erzieherinnen in diesen Abteilungen tätig. Die Kolleginnen sind (fast) alle sehr freundlich mir gegenüber. Die Leiterin der Einrichtung steckte mich also "erstmal" in den Kindergarten und dort bin ich nun seit dem ersten Oktober.
Zwar hatte ich im Rahmen des FSJs und den nebenberuflichen Aktivitäten danach schonmal mit dem Alter 3-5 gearbeitet, allerdings ist es doch nochmal was ganz anderes, als an der Schule mit 6-10 Jährigen. Ich begleite und Unterstütze die Erzieherinnen bei ihrem Alltag und bereite das gemeinsame Essen vor, bastel mit den Kleinen und habe ein offenes Ohr für Probleme.
Ich bin erst seit einem Monat dort und weiß aber irgendwie jetzt schon... die Arbeit mit dem Alter gefällt mir nicht. Ich weiß nichtmal mehr warum.
Und hier entsteht mein Zweifel und meine Ungewissheit. Ich werde 3,5 Jahre in dieser Einrichtung tätig sein und es fühlt sich so an, als ob ich ein fester Bestandteil dieser spezifischen Gruppe werde.
Wenn wir in der Gruppe sitzen, mal eine ruhige Minute vorhanden ist und ich auf das Außengelände blicke, auf dem gerade die Hortkinder sind, denke ich mir immer nur: .... man, da wär ich gern. Im Hort, bei den etwas Älteren. Ich fühle mich im Kindergarten nicht per se unwohl, aber es macht mir mit dem Alter einfach keinen Spaß.
Ich kann mich nicht wirklich entfalten. Ich fühl mich in dieser Gruppe fehl am Platz.
Und ich weiß jetzt schon, dass ich niemals Kindergärtner sein könnte.
Aber Kindheitspädagogik ist ja ein größeres Spektrum. Kindheitspädagogen sind ja nicht gleich Kindergärtner, sondern in vielen Bereichen tätig. Da ist meine Hoffnung.
Doch ich weiß nicht, wie ich das Thema ansprechen soll. Ich habe die Befürchtung erstmal komisch angesehen zu werden, wenn ich berichte, dass mir die Arbeit im Kindergarten keine Freude bereitet. "Aber du willst doch Pädagoge sein, da musst du auch mit diesen Kindern arbeiten können." sagte mir mal ein Bekannter - und irgendwie hat das gesessen und Zweifel in mir hervorgerufen.
Ich weiß einfach nicht weiter. Manchmal hab ich Tage, da denk ich mir, dass er Recht hat und ich mich im Studium vergriffen habe, weil mir die Arbeit im Kindergarten nicht gefällt. Dann hab ich hoffnungsvolle Tage, an denen ich glaube, dass Pädagogen doch nicht automatisch mit ALLEN Altersklassen klar kommen müssen (von 0-18)?
Ich würde einfach so gerne mit dem Alter der Schulkinder zusammenarbeiten. Ich merke jetzt schon einen Verlust meiner Motivation und weiß nicht, wie ich das bei der Leitung ansprechen soll.
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