Mh, ja aber wie macht man das bei neuen Studiengängen. Muss man da theoretisch dann alle nehmen, oder kann man sich an ähnliche Richtungen (in dem Fall Psychologie) orientieren? Würde mich mal wirklich interessieren.
Nein, man schaut (beim ersten Mal und jedes Semester auf's Neue), wie viele sich bewerben und wie viele Studienplätze es gibt. Sind es mehr Bewerber als Studienplätze, wählt man nach Note aus. Der NC steht dann als Richtwert (für die Bewerber, nicht für die Uni!) im folgenden Semester immer wieder neu fest (meist können Studiengänge heutzutage nur noch im Wintersemester begonnen werden aufgrund des modularisierten Studiums mit der Bologna-Reform). In der Regel gibt es nach Abschluss des Vergabeverfahrens der Studienplätze dann noch ein bis zwei "Nachrückverfahren" - die Plätze, die nicht angenommen wurden, gehen dann an die nächsten Plätze der "Notenrangliste". Danach wird oft auch gelost, falls dann immer noch Plätze übrig bleiben. Ich gehe durchaus davon aus, dass man sich beim Studiengang Psychotherapie an den alten Psychologiestudiengängen orientieren kann - dürfte sicher ähnlich beliebt sein. Ich schätze auch, dass der allgemeine Psychologie-Master damit unbeliebter wird...
Anders sieht das bei Privatuniversitäten aus - die dürfen sich natürlich lustig aussuchen, welche Zulassungsvoraussetzungen sie als Kriterien für eine Aufnahme in einen Studiengang ansetzen wollen. Wenn die Privatuniversität also nur Menschen nehmen möchte, die beim Bewerbungsgespräch rote Schuhe tragen, dann kann sie das so machen. Bis jemand klagt und Recht bekommt.
Der NC ist allerdings auch an staatlichen Universitäten nur
eine Möglichkeit, Studienplätze zu vergeben. Ein gewisser Prozentsatz geht meist an Zweitstudienbewerber (die schon ein Studium abgeschlossen haben - da wird dann meist die Motivation und die Abschlussnote des Erststudiums irgendwie mit Punkten gewichtet), auch an Menschen mit "Wartezeit" (die also eine gewisse Zeit lang an keiner Hochschule für keinen Studiengang eingeschrieben waren - da wird die Wartezeit mit einer bestimmten Formel an die Abiturnote angerechnet und diese so besser bewertet) und nach "Auswahlverfahren" (eine Zugangsprüfung und/oder ein Auswahlgespräch, mit dem meist nur ausgesiebt werden soll, wer es ernst meint und wer nicht - oft bewerben sich nämlich Leute auf Studienplätze landes- und tlw. europaweit, die sie dann nicht annehmen, weil sie ihren Wunschstudienplatz an Uni XY erhalten haben und der Studienplatz ABC nur die Notlösung gewesen wäre - mit der Prüfung müssen sie "antanzen", was viele nicht tun, wenn sie es nicht ernst meinen; die Note der Zugangsprüfung, die in der Regel ein völliger Witz ist und in Politikwissenschaften solche Sachen abfragt wie "Wer ist Deutscher Bundeskanzler?" wird dann meist verrechnet mit der Abiturabschlussnote).
Letztlich vergeben die meisten Universitäten die meisten Studienplätze aber nach Abschlussnote der Hochschulzugangsberechtigung (also irgendeine Form von Abitur), sprich nach "NC". Teilweise kann eine Hochschulzugangsberechtigung auch eine abgeschlossene Ausbildung in einem bestimmten Bereich sein - davon würde ich aber dringend abraten, wenn man mit schulischem Zeug eh schon immer wenig Freude und Probleme hatte. Hat man hingegen das Gefühl, sich akademisch noch nicht genug ausgelebt zu haben (und das heisst wirklich: Textarbeit, Lernen!), dann go for it.