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Unterschied zwischen Mathe in einem Chemie- und einem Informatikstudium?

seeker95

Mitglied
Hallo,

ich habe diese Herbstferienwoche dazu genutzt, mal an der Technischen Hochschule Nürnberg in Vorlesungen zu schnuppern. Unter anderem war ich in der "Organischen und Anorganischen Chemie" und in "Mathe 1", einem Modul im Informatikstudiengang.

Das Thema in Mathe 1 waren Primzahlen, in den 90 Minuten Vorlesung ging es nur über Primzahlen.
Die Definition einer Primzahl und dann einen "Satz" (Kann mir einer erklären, was ein anderes Wort für "Satz" ist?) nach dem anderen (aneinandergeklatscht praktisch), gefolgt von Beweisen, die alle in Varialbenschreibweise mit Tiefgestellten Zahlen usw. Am Anfang hatte ich es noch verstanden aber zu Ende hin gar nicht mehr so, weil mir die ganzen Variablen und Zeichen ein Rätsel waren - und überhaupt warum der Dozent ausgerechnet in DEM Moment JENE Variable nimmt.

- Es ging nur darum, verschiedene Theorien zu beweisen.
Im realen Leben würde (fast) niemand über so etwas nachdenken.

Schulmathe fand ich da schon bequemer, eine Formel am Anfang (das wars schon mit den Variablen) und dann viele Übungen (mit echten Zahlen) zum vertiefen. Die Vorlesung war zumindest nicht zum Üben gedacht.

Wisst ihr, wie das in dem Mathemodul in Chemie sein wird? Studiert jemand von euch zufällig an einer Hochschule?
Auf der Internetseite der TH Nürnberg war das Chemie-Mathe-Modul leider nicht als Schnuppervorlesung angeboten.
 
Ich war an keiner Hochschule, sondern an einer Uni. Daher würden dir meine Erfahrungen wohl wenig bringen.

Allerdings kannst du dich bezüglich der ungefähren Themen im Internet schlau machen. Ich habe gerade mal schnell gegoogelt und das Modulhandbuch von "Angewandte Chemie" dieser Hochschule gefunden. Meintest du diesen Studiengang? Wenn nicht, schau nochmal selbst bei google nach "Studienname Hochschule Modulhandbuch".

Modulhandbuch

Ich bin mir nicht sicher, aber ich glaube alleine weil es sich um eine TECHNISCHE Hochschule handelt, wird glaube ich mehr wert auf Mathe gelegt, als an einer "normalen" Hochschule. Vielleicht können hier auch noch andere mit eigenen Erfahrungen weiter helfen. :)

Eine Vorlesung ist nie zum üben gedacht. Dafür gibt es extra Übungen und Tutorien und eben dich selbst (zu Hause oder in Bibliothek setzen und üben üben üben). ;)
 

hornet

Mitglied
Wie viel Wert auf Beweise und Herleitungen gelegt wird, hängt extrem stark vom Vortragenden ab, mehr als vom Studiengang oder FH oder Uni.

Und lass dich doch von Variablen nicht verunsichern, auch nicht von tiefgestellten Zahlen (Indizes), das sieht für dich nur ungewohnt aus, ist aber deswegen nicht automatisch kompliziert. Löse dich auch von der Vorstellen, dass nur Rechnen mit Zahlen "echt" ist, Variablen sind hilfreich und notwendig um mathematische Sachverhalte darzustellen, was mit Zahlen alleine so nicht möglich wäre.

Würde dir schon alles bekannt und verständlich sein, bräuchtest du ja gar nicht mehr studieren ;)

Wenn du als Volksschüler eine Stunde Mathe einer 8. Klasse geschnuppert hättest, wäre dir auch vieles fremd und unverständlich vorgekommen.

Ach ja, ein Satz ist nichts weiter als eine logisch korrekte, mathematische Aussage, die es zu beweisen (oder einfach zu glauben ;) ) gilt. Nicht mehr und nicht weniger. Nur haben Mathematiker oft die Angewohnheit total triviale Sachverhalte in komplizierten Aussagen zu verstecken, oder manchmal auch umgekehrt, komplizierte Dinge in einem sehr allgemeinen und auf den ersten Blick inhaltslosen Satz zu packen ;)
Daran wirst du dich aber schnell gewöhnen.
 
Zuletzt bearbeitet:
G

Gast

Gast
Ich habe sowohl Mathematik als auch ein paar Semester Chemie studiert.

Mathematik für Mathematikerstudenten bedeutet in den Vorlesungen in der Tat, dass ein Satz (nenn es Theorie oder mathematische Erkenntnis, wenn dir "Satz" nicht gefällt) nach dem anderen formuliert und bewiesen wird.

Die Informatiker hören je nach Uni dieselben Vorlesungen oder haben vielleicht auch eigene. Du hast viel über Primzahlen gehört, das lässt mich vermuten, dass du in einer Mathematikvorlesung speziell für Informatikstudenten warst, die aber ähnlich ablief wie eine Mathematikvorlesung für Mathematikstudenten.

Die Chemiker machen die Mathematik sicher nicht ganz so theoretisch, aber unterschätze das nicht. Auch da geht es heftig zur Sache, mit der billigen Schulmathematik hat das auch nichts zu tun.

Die Vorlesung Mathematik für Chemiker habe ich mir normalerweise geklemmt und nur die Klausur dazu mitgeschrieben (was für mich als Mathematiker kein Problem war), aber ich war auch mal in der Vorlesung, als es um Atomorbitale ging. Das war für die armen Chemiker alle andere als einfach :)
 

Theophrastus

Mitglied
Es ist wirklich so, das der behandelte Stoff bzw. der Beweisanteil in den Mathemodulen stark vom Prof abhängt und seinen Schwerpunktgebieten.

Wenn dir der Matheanteil zu abtrakt vorkam gibt es ja alternativen, bspw. in Form der Studiengänge angewandte Mathematik/Informatik. Hörensagen zufolge ist es dort etwas praxisbezogener, aber da es ja zu jedem Studiengang eine Vielzahl an Abwandlungen und Unterstudiengängen gibt solltest du dich vielleicht auch dort in ein paar Vorlesungen setzen um zu erkennen ob das was für dich ist, oder eben nicht.

Probieren geht über studieren! :)
 

Invvo88

Aktives Mitglied
Hi,

kenne Mathe 1 aus der Wirtschaftsinformatik - bei Mathe 2 bin ich dann allerdings auch schon fertig mit Mathe :)

Grundsätzlich:
Du bist sicher nur zu einer eher ungünstigen Vorlesung gegangen - ohne Mengenlehre und mal was über Sätze gehört zu haben kommt das sicher leicht vor, dass man davon überfahren wird.

Primzahlen sind quasi Vorbereitung auf Chriffen - im speziellen den RSA-Algorithmus. Als normaler Informatikstudent wirst du sicher einige Kurse mit den Mathematikern haben - das ist definitiv viel mit Beweisen - das was in dem Modulhandbuch für Chemie steht ist allerdings definitiv auch nicht zu unterschätzen.

Würde an deiner Stelle schauen, ob du dich mit abstrakter Mathematik anfreunden kannst - mir persönlich hat das eigentlich ganz gut gefallen, nachdem ich mich da reingefuchst hatte...

LG
 

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