Unternehmen wechseln?

Hallo,
Bin etwas hin und hergerissen.
Habe den Job Anfang des Jahres begonnen. Vereinbart war Home Office. Dann kamen erstmal zahlreiche Coaching und Ausflüge dazu, die vorher nicht kommuniziert worden sind. Ca 1. Woche pro Monat im Hotel verbracht. Jetzt seit letzter Woche plötzlich möchte der Chef, dass wir wöchentlich ins Büro kommen (ca. 2 Stunden Weg). Das finde ich nicht cool, da das auch nicht für alle Kollegen gilt, und der Chef sich mir gegenüber ziemlich respektlos verhält, mein Eindruck. Ein Tag bevor er den Einfall hatte, dass wir ins Büro sollen, hat er eine email geschrieben mit ‚diese Regel gilt sofort - keine Diskussion‘. Hatte ihn daraufhin angerufen, ob es möglich ist, das zu besprechen, da es überraschend kommt und auch so organisatorisch nicht besonders gelegen ist. Er hat ständig gesagt, ich interessiere ihn nicht, wenn er sagt, ich habe zu kommen, habe ich zu kommen.
bin dann wie ein trottel dorthin und dachte mir er hätte einfach nen schlechten Tag und wir finden einen anderen Tag um nochmal in Ruhe zu sprechen. Er blockt es vehement ab und sagt er will keine Diskussion. Ich denke, dass beste ist es unter den Umständen den Job zu wechseln. Finde mangelnder Respekt wird langfristig auch nicht die Situation verbessern und mich täglich melden um nachzuhören, ob er zu einem offen Gespräch bereit ist, ist mir auch zu blöd. Jedoch bin ich ziemlich gut eingearbeitet und bin an einem Punkt wo ich vieles alleine erledigen kann. Das wäre auch fürs Unternehmen nicht sonderlich klug. Soll ich ihm nochmal ne Mail schreiben? Oder einen Termin mit ihm und seinem Chef vereinbaren?
wie seht ihr das?

Wenn du so gut eingearbeitet bist und damit schon ziemlich unverzichtbar, hilft möglicherweise die Ankündigung, den Job zu wechseln.

Latiziaaa___ meinte:

Soll ich ihm nochmal ne Mail schreiben? Oder einen Termin mit ihm und seinem Chef vereinbaren?

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Warum? Die Streiterei wird doch deswegen nicht aufhören. Im Gegenteil. Sollte Dein Chef wegen Dir Einen von "ganz oben" reingewürgt bekommen, ist das lediglich ein Pyrrhus-Sieg für Dich. Das Verhältnis wird doch immer vergiftet sein.

Ich würde mir einen neuen Job suchen. Und dann der Firma u.U. eine Rechnung schicken, über die Du Deine Mehrkosten anrechnest durch den Vertragsbruch mit der plötzlichen Anwesenheitspflicht (es steht doch im Arbeitsvertag, dass Du im Home-Office arbeitest?)

Jetzt mal ehrlich - was ist so schlimm daran, einmal wöchentlich auf Arbeit zu erscheinen?

Schroti meinte:

Jetzt mal ehrlich - was ist so schlimm daran, einmal wöchentlich auf Arbeit zu erscheinen?

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1. So war es nicht vereinbart
2. Warum sollte man im Jahr 2022 immer noch wie 1800-irgendwann arbeiten?
3.

Latiziaaa___ meinte:

ca. 2 Stunden Weg

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Heißt “vereinbart”, dass es im Arbeitsvertrag steht?

Zaphod meinte:

1. So war es nicht vereinbart
2. Warum sollte man im Jahr 2022 immer noch wie 1800-irgendwann arbeiten?
3.

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Weil auch in 2022 der Chef das Sagen hat. Ganz einfach.
Jemand der erst 1 Jahr im Betrieb ist, hat nun mal nicht viel zu melden.
Wenn das so wichtig ist , warum ist der BR nicht involviert??

Ich würde den Mund halten und erst einmal vernünftig weitermachen, statt nach 1 Jahr dem Chef schon etwas sagen zu wollen!

Wenn ich schon lese, dass der Chef sich der TO gegenüber respektlos verhält- ist klar! Klingt alles ziemlich kindisch und übertrieben nach noch nicht mal 1 Jahr Arbeitskraft in dem Betrieb!

Latiziaaa___ meinte:

Vereinbart war Home Office.

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Was steht denn im Arbeitsvertrag zum Thema Homeoffice? 80% oder gar 100%?
Alles andere was mündlich vereinbart wurde beim Vorstellungsgespräch, zählt nicht. Somit kann das dein Teamleiter oder der Betrieb vorschreiben wo gearbeitet werden muss.

Wir haben eine Betriebsvereinbarung, dass man maximal 2 Tage in der Woche von zu Hause aus arbeiten kann. In Ausnahmefällen auch mehr.
Die meisten Kollegen arbeiten max. ein Tag die Woche zu Hause.

Was steht denn im Arbeitsvertrag? Wenn da drin steht, dass du zu 100% im HO arbeiten kannst, dann darfst du das auch. Da kann er dir dann nichts vorschreiben, da ansonsten eine Änderung im Arbeitsvertrag notwendig wäre, auf die ich nur eingehen würde, wenn das Gehalt so steigt, dass die Fahrtzeit quasi bezahlte Arbeitszeit sind.

Wenn da nichts von HO steht und es dir nur mündlich zugesagt wurde, hast du Pech, dann musst du kommen.

Ich habe einen ähnlich langen Arbeitsweg und habe mit meinem Chef abgemacht, dass ich dann komme, wenn es Aufgaben gibt, die eben nur im Büro gehen. Etwa wenn ich an Hardware arbeiten muss, die das Haus nicht verlassen darf. Dann komme ich im Zweifel sogar mehrmals pro Woche. Wo ich aber nicht komme, ist wenn es nur ums Kommen geght, ohne jegliche Aufgaben, die ich nicht auch von daheim aus machen könnte.

Das funktioniert bei uns auch recht gut. Solange das Projekt läuft und ich da bin wenn es wichtig ist, lässt mich mein Vorgesetzter komplett frei entscheiden, wann ich im Büro aufkreuze und wann eben nicht.

Es muss übrigens gar nicht der Einfall deines Vorgesetzten gewesen sein. Wenn das derart aus heiterem Himmel kommt, glaube ich eher, dass es sogar sein Chef ist, der künftig auf Anwesenheit besteht und dein Vorgesetzter hat die Order, nun auch dafür zu sorgen. So war es in meiner alten Firma. Mein Vorgesetzter hätte mir gerne mehr HO gegeben, aber das obere Management verbot es und bestand auf Anwesenheit.

Evtl. kannst du versuchen, herauszuhandeln, dass du nur alle 2 Wochen kommst, dann aber ohne zu murren. Quasi als Kompromiss.

Und ansonsten eben gehen. Wenn die Chefs nicht hören wollen, kriegen sie die Quittung eben, wenn die Arbeitnehmer mit den Füßen abstimmen und diese dazu nutzen, zur Konkurrenz überzulaufen.