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Unser Sohn hat Wahrnehmungsstörungen, Verdacht auf ADHS

Falther

Neues Mitglied
Hallo ... wir haben Zwillingskinder (Söhne) im Alter von 3 Jahren. Nun haben wir durch einen psychatrischen Dienst (viele Untersuchungen) die Diagnose, Verdacht auf ADHS bekommen.

Da wir Zwillingskinder haben, ist die Situation natürlich doppelt so schwer. Er überfordert uns immens, benötigt permanente Aufmerksamkeit, will nur Essen, wenn er das nicht bekommt, gibt es ein riesen Theater. Er wirft nach seinen Bruder mit Gegenständen, ist ständig unzufrieden, zappelig und unruhig. Abends brauchen die Jungen ca. 2h , ehe sie dann endlich mal einschlafen und wir mal Ruhe haben. Untereinander wird ständig gestritten, getreten usw.! Wir können einfach nicht mehr.

Die Kinder gehen für 8h in die KITA, wenn die Jungen abgeholt werden, gilt zuhause der Ausnahmezustand.

Die Großeltern haben sich abgewandt, mit vielen Ausreden haben diese einfach keinerlei Interesse, uns als Eltern mal zu entlasten. Wir sind immer mehr ratlos, total überfordert. Ich arbeite im 12h - Wechseldienst. Wenig Schlaf ist vorprogrammiert.

Meine Frau hatte eine Umschulung begonnen, hat keine Kraft mehr, diese zu Ende zu führen. Plagt sich mit Durchfällen. In der Beziehung sind wir am Nullpunkt angelangt. Wir stehen kurz vor der Trennung.

Wer hat ähnliche Erfahrungen? Danke
 

Kanja_Ewe

Aktives Mitglied
Soweit ich von meinen Bruder weiß, stört man sich als ADHS-Erkrankter an zuviel Ablenkung. Er liebt auch eher abregende Farben und mag es nicht einmal wenn irgendwo nebenbei, wenn er sich konzentrieren soll, der Fernseher läuft. Schaut mal ob ihr wenigstens die Schlafecke ohne Extras gestalten könnt! Also ruhige Farben, keine Bilder auf der Tapete, keine Kuscheltiere, sondern höchstens nur eins oder eine Kuscheldecke. Vll hilft das ja.

Du sagst doch dass sich die Beiden sowieso sehr viel streiten. Hattet ihr mal daran gedacht die Kinder am Wochenende mal zu trennen? Also das Eine zu den Großeltern väterlicherseits und das Andere zu den anderen Großeltern. Gut, mit Drei ist Wochenende wahrscheinlich eh zu lange, aber mal einen Tag einen dreijährigen Zwerg zu beaufsichtigen ist als Großeltern bestimmt auch schon anstrengend.
Ich würde sogar mal testweise versuchen ob es besser wird wenn die Jungen mal stundenweise in getrennten Zimmern spielen sollen.

Wegen eurer Beziehung. Ihr habt doch Zeit wenn die Kinder ins Bett gehen. Du bist der Mann, richtig? Also ... du kennst bestimmt ihre Lieblingsfilmschnulze. Wenn du mal so von Arbeit kommst das die Zwerge eh bald ins Bett gehen machst du Folgendes.;) Leih dir den Film aus, hol eine Flasche guten Wein und wenn sie sehr viel Kitsch mag noch eine Einzelne ihrer Lieblingsblumen. Sagen brauchst du eigentlich nicht viel, nur irgendwas von kuscheln und heute. Stell dich drauf ein das sie sich freut, aber auch das sie womöglich beim Film einschlafen könnte.

Es muss nix Aufwendiges sein um die Frau zu erfreuen, es zählt nach ein paar Jahren oft mehr dass man überhaupt mal vom Partner beachtet wird. Es schläft über die Zeit so viel, was am Anfang normal war, einfach ein. Ich würde von mir und meinem Mann behaupten wir hätten eine gute Beziehung, aber ich kann mich z.B. nicht erinnern wann er mich das letzte Mal umarmt hätte. Andere vermissen die Gespräche über das was sie Laufe des Tages erlebt haben und wieder Andere vermissen einfach nur Kuscheleinheiten. Das Problem ist dass man sich häufig auf die Probleme konzentriert und die Beziehung einfach zurücksteht. Das die Probleme einfacher erscheinen, wenn man die Liebe seines Partners auch spürt, dessen ist man sich nicht wirklich bewusst. Dabei sind Kleinigkeiten oft schon ausschlaggebend dass man sich beachtet fühlt. Mein Mann bekommt z.B. regelmäßig von mir irgendwelche kleinen Geschenke. Mal ein Spiel für den Rechner (gibt es ja auch für 5-10 €) oder eine Technikspielerei wie neulich einen Adapter für sein Auto. Vll kannst du ja mal das Essen kochen übernehmen und sie soll derweil sich einfach mal ausruhen oder dergleichen. Überleg mal was man machen könnte ohne viel Zeitaufwand! ;)

Kanja
 

diabolo

Aktives Mitglied
Denkst du nicht, dass gerade kleine Kinder ihre Mutter brauchen?
Hast du schon mal längere Zeit mit einem ADHS-Kind verbracht?

Die Mutter ist am Ende der Kräfte und du gibst den Ratschlag, das Kind weniger als 8 Stunden in den Kindergarten zu bringen. Damit die Mutter total zusammenklappt?

@TE
Was schlägt denn der psychiatrische Dienst an Entlastungsmaßnahmen für euch und Förderungsmaßnahmen für die Kinder vor?
Haben sie bereits Ergotherapie? Oder Bewegungstherapie?

Grundsätzlich würde ich ein ADS-Elterntraining empfehlen. Es ist sehr erleichternd, wenn man unterscheiden kann, was vom ADS verursacht sein kann und was andere Gründe hat.
Darüber hinaus werden dort Wege überlegt, sinnvoll mit den Problemen, die tagtäglich mit den Kindern entstehen, umzugehen.
(Hilft auch gegen unqualifizierte Äußerungen von außen, die euch zu Genüge begleiten werden.)

Zur Deeskalation eignen sich:
Feste Zeitpläne (Routine des Tagesablaufs), wenig überraschende Unternehmungen, rechtzeitige Ankündigung (und Wiederholung der Ankündigung) von Tagesablaufänderungen, Freiräume schaffen für die Erziehungspersonen zum Auftanken der Energie.

Sehr sinnvoll ist, sich immer wieder Gedanken zu machen, WAS man wirklich schaffen möchte in der Erziehung (z.B., dass sich das Kind anziehen läßt) und was erstmal unnötige Kriegsschauplätze sind, die man auch später angehen kann.
Diese wichtigen Punkte kann man in dem Alter recht gut durch kurzfristige Motivation (irgendeine kleine Belohnung, wenn es gut geklappt hat - unmittelbar danach) fördern. Schritt für Schritt...

Euch alles Gute! Mit der Zeit wird es besser.
http://www.ads-hyperaktivitaet.de/Forum/SHG-Forum/shg-forum.html
 

diabolo

Aktives Mitglied
Ich bin der Auffassung sich gerade dann mehr dem Kind zu witmen und eben weniger arbeiten zu gehen, dann klappt sie auch nicht zusammen.

Und ja, ich habe auch schon längere Zeit mit einem ADHS-Kind verbracht und auf ihn aufgepasst.

Zudem kann ich Ratschläge geben die ich richtig finde, deshalb muss man mich nicht gleich so angreifen :rolleyes: wenn man anderer Meinung ist.
Ich habe dir Fragen gestellt - nicht, dich angegriffen.
Was ist bei dir "längere Zeit"?

Deine Worte ehren dich. Aber das hilft nichts, wenn die Mutter zusammenklappt. Und es hilft auch nicht, wenn sie aus Überforderung irgendwann derart entnervt von den Kindern ist, dass sie anfängt sie anzuschreien und überzureagieren. Im Gegenteil - dann ist die Mutter-Kind-Beziehung erst recht gefährdet. Und das vielleicht für sehr lange Zeit.

Es ist nicht grundsätzlich gesagt, dass sie mehr Kraft hat, wenn sie nicht mehr arbeitet und dafür noch mehr Stunden diesen Konflikten ausgesetzt ist.

"Widmen" kann man sich Kindern, wenn man Energie und Ruhe in sich hat. Das wäre das erste Ziel. Und manchmal bedeutet dies auch - regelmäßigen Abstand.

Wie sich das in dieser Familie genau verhält und was sinnvoll wäre, das können wir von hier aus wahrscheinlich nicht beurteilen.
 
Zuletzt bearbeitet:

AmeliaS

Aktives Mitglied
Was meinst du damit?

Das das Kind auffällig ist?
Wenn ein Verdacht auf ADHS besteht, muss es ja in einer Weise auffällig gewesen sein, sonst würde man darauf ja nicht kommen denke ich mal.

Denkst du nicht, dass gerade kleine Kinder ihre Mutter brauchen?
Doch, aber das Kind hat sie 16 Stunden am Tag und da sie eh am Ende der Kräfte ist, braucht sie diese 8 Stunde "Erholung" ganz bestimmt.
Und generell bin ich der Meinung, dass Kinder grundsätzlich im Kindergarten/Krippe genauso gut aufgehoben sind wie daheim. Wenn jemand lieber arbeiten möchte/muss, anstatt den ganzen Tag am Kind zu kletten finde ich das völlig legitim und schaden tut das dem Kind garantiert nicht.
 
G

Gast

Gast
Doch, aber das Kind hat sie 16 Stunden am Tag und da sie eh am Ende der Kräfte ist, braucht sie diese 8 Stunde "Erholung" ganz bestimmt.
Und generell bin ich der Meinung, dass Kinder grundsätzlich im Kindergarten/Krippe genauso gut aufgehoben sind wie daheim. Wenn jemand lieber arbeiten möchte/muss, anstatt den ganzen Tag am Kind zu kletten finde ich das völlig legitim und schaden tut das dem Kind garantiert nicht.
Sehe ich entschieden anders, als ehemaliger Hort Praktikant.
Dort sind nur Kinder überforderter Eltern stationiert, in einer Art kollektiver Brutpflege organisiert.
Fast alle verhaltensauffällig und aus problematischen Haushalten.
Dort entsteht eine Teufelsspirale.
Und die Förderung der Kinder ist selbstverständlich unterdurchschnittlich und lieblos.
Das was diese Leute hier ADHS nennen, bezeichne ich die natürliche Schutzfunktion eines Kindes, konfrontiert mit einem Hort/Krippe.
 
H

Henna

Gast
Sehe ich entschieden anders, als ehemaliger Hort Praktikant.
Dort sind nur Kinder überforderter Eltern stationiert, in einer Art kollektiver Brutpflege organisiert.
Fast alle verhaltensauffällig und aus problematischen Haushalten.
Dort entsteht eine Teufelsspirale.
Und die Förderung der Kinder ist selbstverständlich unterdurchschnittlich und lieblos.
Das was diese Leute hier ADHS nennen, bezeichne ich die natürliche Schutzfunktion eines Kindes, konfrontiert mit einem Hort/Krippe.
Woher kennst du denn die private Situation der Eltern? Das würde mich mal interessieren. In der Regel kriegen die Erzieher wenig mit, was daheim passiert. Aber du als Praktikant scheinst ja Bescheid zu wissen.

Die meisten geben ihre Kinder in die Kita/Hort, weil sie arbeiten müssen und nicht, weil sie Erholung von ihren Kindern brauchen. Bevor du ADHS als Schutzfunktion darstellst, erkundige dich lieber über die genauen Ursachen, dann würdest du nämlich so einen Blödsinn nicht behaupten.
 

AmeliaS

Aktives Mitglied
Sehe ich entschieden anders, als ehemaliger Hort Praktikant.
Dort sind nur Kinder überforderter Eltern stationiert, in einer Art kollektiver Brutpflege organisiert.
Fast alle verhaltensauffällig und aus problematischen Haushalten.
Dort entsteht eine Teufelsspirale.
Und die Förderung der Kinder ist selbstverständlich unterdurchschnittlich und lieblos.
Das was diese Leute hier ADHS nennen, bezeichne ich die natürliche Schutzfunktion eines Kindes, konfrontiert mit einem Hort/Krippe.
Na, als Praktikant hast du natürlich den vollen Durchblick, ist klar. Glaubst du den Quatsch, den du hier schreibst, wirklich?
 

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