Milk float
Mitglied
Hallo,
manchen wird mein Anliegen vielleicht kurios vorkommen; ich (25 J., w.) hoffe dass ich hier jemanden finde, der diese Problematik kennt und sich mit mir darüber mal austauschen würde.
Also, mein Gedächtnis ist nicht ganz normal. Bis ich in die dritte Klasse kam, dachte ich, dass es ganz normal sei von jedem seiner Klassenkameraden den Geburtstag zu wissen - schließlich hing ja mal ein Geburtstagskalender an der Wand. Dann erfuhr ich aber, dass ich die einzige war, die so etwas weiß. Das allein ist ja noch kein Problem, sondern vielleicht sogar eine kleine Begabung. Das war aber nur der Anfang.
Als 13-Jährige blätterte ich dann mein Länderlexikon durch und merkte mir von da an bis heute von ca. 2/3 aller Staaten den Nationalfeiertag. Das restliche Drittel musste ich mir dann doch etwas "antrainieren" (wenn schon, dann will man ja von allen 194 Ländern den Feiertag wissen und nicht nur von 130...)
Also, in meinem Erinnerungsvermögen ist der Speicherplatz für Daten anscheinend etwas zu groß ausgefallen. Aber Nationalfeiertage im Kopf zu haben, ist zwar auch keine große Hilfe im Alltag aber genauso wenig ein Problem.
Das Problem ist dann eher mein episodisches Gedächtnis. Ich weiß einfach noch so viele Sachen von früher, die mir noch nicht einmal damals von Bedeutung waren! Na ja, eigentlich auch kein Drama, aber es ist ja nicht nur so, dass ich mich bloß daran erinnern kann, wenn ich es mal möchte, sondern all diese irrelevanten Geschichtchen schwirren mir tagtäglich vor dem inneren Auge herum!
Ich weiß noch was bei wem auf dem wievielten Kindergeburtstag gespielt und gegessen wurde; kann mich noch an TV-Serien erinnern, die ich guckte als ich drei / vier war (deren Handlung ich noch gar nicht verstand!); ich kann mich noch an die Namen der Kuscheltiere von Kindern aus meiner Kindergartengruppe erinnern; ich weiß noch, wer in der wievielten Klasse neben wem gesessen hat; welches Diktat wir wann schrieben und wie viele Fehler ich hatte... und all so einen unnützen Kram!
Und ich kann ganz bestimmt sagen, dass mir all solche Geschehnisse auch damals nicht wichtig waren!
Heutzutage bei Freunden sorgt es halt immer wieder für Lacher, wenn ich irgendwelche alten Storys zu erzählen weiß. Aber es belastet auch, immer den ganzen Tag vor dem inneren Auge unzählige Kanäle laufen zu haben, mir irgendwelchen verjährten Erinnerungen. Manche Freunde und Bekannte haben sich schon bei mir erkundet "wie das denn so ist, wenn man noch so viel weiß". Man glaubt mir zwar schon, dass es belastend sein kann; aber so richtig als "Problem" sieht es dann doch keiner an. Vielleicht kann man das nur nachvollziehen, wenn man das Problem selbst hat.
Ich habe im Internet schon viel recherchiert um Foren aufzustöbern wo ich Gleichgesinnte treffe - leider vergeblich.
Es ist ja nicht, dass ich Autist bin; es ist ja nicht so, dass ich in meiner eigenen Welt voller Zahlen lebe (mal ganz politisch unkorrekt ausgedrückt).
Andere Dinge konnte ich mir nicht gut merken; insbesondere Französischvokabeln :-/ In Mathe bin ich immer schlecht gewesen, also beim Rechnen hörte der Hang zu Zahlen eindeutig auf!
In meiner Familie gibt es auch keinen der so ist wie ich; meine Mutter meint nur dass mein Daten-Gedächtnis lediglich etwas "überdurchschnittlich" sei - aber dass mir rund um die Uhr mein Leben als Film an mir vorbei zieht, glaubt sie mir nicht.
Gibt es jemanden hier, dem das alles bekannt vor kommt? Oder vielleicht auch nur jemanden kennt, der auch so ist, und mal einen Kontakt zu mir deichseln würde?
Sagt bitte nicht, dass doch alles kein Problem ist, so lange ich noch andere Hobbys habe - oder gar, dass ich mir mal sinnvolle Hobbys suchen solle. Und auch nicht, dass es Schlimmeres gibt, und ich auf hohem Niveau jammere. Ich weiß selbst, dass ich nicht todkrank bin.
Trotzdem wünsche ich mir einfach mal einen Austausch zwischen Leuten, denen es ähnlich geht - denn so jemanden traf ich bislang noch nicht.
Ich freue mich sehr auf Antwort!
manchen wird mein Anliegen vielleicht kurios vorkommen; ich (25 J., w.) hoffe dass ich hier jemanden finde, der diese Problematik kennt und sich mit mir darüber mal austauschen würde.
Also, mein Gedächtnis ist nicht ganz normal. Bis ich in die dritte Klasse kam, dachte ich, dass es ganz normal sei von jedem seiner Klassenkameraden den Geburtstag zu wissen - schließlich hing ja mal ein Geburtstagskalender an der Wand. Dann erfuhr ich aber, dass ich die einzige war, die so etwas weiß. Das allein ist ja noch kein Problem, sondern vielleicht sogar eine kleine Begabung. Das war aber nur der Anfang.
Als 13-Jährige blätterte ich dann mein Länderlexikon durch und merkte mir von da an bis heute von ca. 2/3 aller Staaten den Nationalfeiertag. Das restliche Drittel musste ich mir dann doch etwas "antrainieren" (wenn schon, dann will man ja von allen 194 Ländern den Feiertag wissen und nicht nur von 130...)
Also, in meinem Erinnerungsvermögen ist der Speicherplatz für Daten anscheinend etwas zu groß ausgefallen. Aber Nationalfeiertage im Kopf zu haben, ist zwar auch keine große Hilfe im Alltag aber genauso wenig ein Problem.
Das Problem ist dann eher mein episodisches Gedächtnis. Ich weiß einfach noch so viele Sachen von früher, die mir noch nicht einmal damals von Bedeutung waren! Na ja, eigentlich auch kein Drama, aber es ist ja nicht nur so, dass ich mich bloß daran erinnern kann, wenn ich es mal möchte, sondern all diese irrelevanten Geschichtchen schwirren mir tagtäglich vor dem inneren Auge herum!
Ich weiß noch was bei wem auf dem wievielten Kindergeburtstag gespielt und gegessen wurde; kann mich noch an TV-Serien erinnern, die ich guckte als ich drei / vier war (deren Handlung ich noch gar nicht verstand!); ich kann mich noch an die Namen der Kuscheltiere von Kindern aus meiner Kindergartengruppe erinnern; ich weiß noch, wer in der wievielten Klasse neben wem gesessen hat; welches Diktat wir wann schrieben und wie viele Fehler ich hatte... und all so einen unnützen Kram!
Und ich kann ganz bestimmt sagen, dass mir all solche Geschehnisse auch damals nicht wichtig waren!
Heutzutage bei Freunden sorgt es halt immer wieder für Lacher, wenn ich irgendwelche alten Storys zu erzählen weiß. Aber es belastet auch, immer den ganzen Tag vor dem inneren Auge unzählige Kanäle laufen zu haben, mir irgendwelchen verjährten Erinnerungen. Manche Freunde und Bekannte haben sich schon bei mir erkundet "wie das denn so ist, wenn man noch so viel weiß". Man glaubt mir zwar schon, dass es belastend sein kann; aber so richtig als "Problem" sieht es dann doch keiner an. Vielleicht kann man das nur nachvollziehen, wenn man das Problem selbst hat.
Ich habe im Internet schon viel recherchiert um Foren aufzustöbern wo ich Gleichgesinnte treffe - leider vergeblich.
Es ist ja nicht, dass ich Autist bin; es ist ja nicht so, dass ich in meiner eigenen Welt voller Zahlen lebe (mal ganz politisch unkorrekt ausgedrückt).
Andere Dinge konnte ich mir nicht gut merken; insbesondere Französischvokabeln :-/ In Mathe bin ich immer schlecht gewesen, also beim Rechnen hörte der Hang zu Zahlen eindeutig auf!
In meiner Familie gibt es auch keinen der so ist wie ich; meine Mutter meint nur dass mein Daten-Gedächtnis lediglich etwas "überdurchschnittlich" sei - aber dass mir rund um die Uhr mein Leben als Film an mir vorbei zieht, glaubt sie mir nicht.
Gibt es jemanden hier, dem das alles bekannt vor kommt? Oder vielleicht auch nur jemanden kennt, der auch so ist, und mal einen Kontakt zu mir deichseln würde?
Sagt bitte nicht, dass doch alles kein Problem ist, so lange ich noch andere Hobbys habe - oder gar, dass ich mir mal sinnvolle Hobbys suchen solle. Und auch nicht, dass es Schlimmeres gibt, und ich auf hohem Niveau jammere. Ich weiß selbst, dass ich nicht todkrank bin.
Trotzdem wünsche ich mir einfach mal einen Austausch zwischen Leuten, denen es ähnlich geht - denn so jemanden traf ich bislang noch nicht.
Ich freue mich sehr auf Antwort!