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Unnatürliches Trauern und Erwartungen (Zwänge). Wie kann man ihr helfen?

Lichtblick211

Mitglied
Eine gute ältere Freundin von mir hatte vor etwa 10 Jahren eine schwere Enttäuschung als sie ihr Freund wegen einer anderen verlassen hat. Er war ihre große und erste Liebe. Ihre Trauer und Enttäuschung darüber geht heute soweit, dass sie seit Jahren täglich diese Vergangenheit, Sehnsüchte und Schmerz, aber auch ihre Wünsche und Gedanken an eine neue, bessere Zukunft (Liebe) ständig in Büchern als kleine Geschichten aufschreibt, was niemand lesen darf. Ich habe zu ihr gesagt, dass sie sich in ihren Büchern ihre „eigene heile Welt“ schafft, welche sie nicht glücklicher macht, sondern eher für das Neue blockiert, aber dass will sie nicht hören und sie lässt sich dies auch nicht nehmen. Frage: Wer hat ähnliches durchgemacht und ihm wurde geholfen, damit man von solchen Zwängen und Trauer (aufschreiben) wegkommt, und wieder frei und offen für die Gegenwart und eine neue Beziehung ist? Danke!
 
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Lichtblick211

Mitglied
seit 10 Jahren? oO
ich bin in einer ähnlichen Sitation wie sie daher kann ich sie ein wenig verstehen nur lange nicht so lange wie sie.
Auch ich flüchte auf eine ähliche Art.
Ich selbst denke da kann ihr kein aussenstehende helfen, sie selbst muss darauf kommen das etwas falsch läuft, sonst wird das nichts.
Sogern du ihr auch helfen möchtest aber solange sie nicht einsieht das sie hilfe braucht wird ihr keiner helfen können
Danke für deine Antwort! Du hast Recht, diese lange Zeit und vor allem die Art zu trauern ist nicht normal und ich befürchte das sie dabei zerbricht. Es ist bei ihr wie eine Fiktion und Sucht alles aufzuschreiben, um sich damit in ihren Träumen eine nicht mehr endete Beziehung, Liebe und Zukunft aufzubauen (erdichten). Der Zwang und das Trauma ist bei ihr schon so groß dass sich damit nicht mal dem Therapeuten anvertraut. Auch von mir will sie sich nicht helfen lassen. Es ist einfach schade um so einen lieben und guten Menschen und die Zeit und Energie die sie dabei verbraucht!
 
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Nurax

Mitglied
Möglicherweise antworte ich etwas spät, aber ich habe den Beitrag gerade erst gefunden.
In einigen Dingen fühle ich mich wirklich an mich selbst erinnert.
Dass sie die Hilfe eines Therapeuten ablehnt, kann ich persönlich gut verstehen. Wenn man so richtig enttäuscht worden ist, dann hat man wirklich Probleme, jemanden zu vertrauen und wenn dann in der Zeit niemand für sie da war, der sie verstand und tröstete und wiederaufbaute, vielleicht sogar diesen zustand abtat, wenn sie nochmals enttäuscht wurde, dann ist es schwer, jemandem zu vertrauen. Bei mir ist es nun sechs Jahre her, dass diich das erste Mal so tief verletzt wurde (allerdings aus anderen gründen) und es ging dann bis einschließlich diesen jahres. man zieht sich einfach zurück und wird normalerweise alleine. auch ich habe noch zwei freundinne, aber diese haben eigentlich auch immer nur meine situation verschlimmert, indem sie mir zum beispiel nicht zuhörten, eigentlich bin ich für sie eine nutzperson.
ich habe auch schon angefangen, eine geschichte zu schreiben, allerdings ist dies eine längere. man schreibt meistens von einer person, die gelibe twird, begehrt oder was auch immer. und damit: was auch immer deine freundin also in diese Bücher schreibt, es ist etwas, was sie sich sehnlichst wünscht. denn es ist richtig, durch diese geschichten kann man sich in die lage anderer personen hineinversetzen, kann die Figuren machen lassenm, was man will.
Und, um ehrlich zu sein, ich glaube, dass es in dieser Situation, sollte sie so ähnlich wie meine sein, sehr wichtig ist, dass jemand da ist, der ihr zeigt, dass er zuhört. Und da ist. Jemanden, der nicht locker lässt, auch wenn man ihn dann ab und zu abweist. eine solche situation ist nicht leicht und ich habe mir immer gewünscht, nur eine einzige solche person zu haben. ich hoffe, ich konnte helfen :)
 

Lichtblick211

Mitglied
Danke für deine Antwort! Es ist gut zu wissen, dass du leider ähnliches durchgemacht hast und das Ganze verstehst. Schade ist um die Zeit und Energie die sie darin (aufschreiben) investiert, was einen für die neuen und schönen Seiten des Lebens eher blockiert. Du hast Recht, zuhören und viel Geduld ist wichtig, auch wenn man es nicht immer versteht, denn es ist alleine ihre Entscheidung. Und nur sie alleine muss einsehen dass es nicht der richtige Weg auf Dauer ist und vielleicht mal das Interesse daran verliert.
Dir wünsche ich weiter alles Gute und mehr Glück!
Möglicherweise antworte ich etwas spät, aber ich habe den Beitrag gerade erst gefunden.
In einigen Dingen fühle ich mich wirklich an mich selbst erinnert.
Dass sie die Hilfe eines Therapeuten ablehnt, kann ich persönlich gut verstehen. Wenn man so richtig enttäuscht worden ist, dann hat man wirklich Probleme, jemanden zu vertrauen und wenn dann in der Zeit niemand für sie da war, der sie verstand und tröstete und wiederaufbaute, vielleicht sogar diesen zustand abtat, wenn sie nochmals enttäuscht wurde, dann ist es schwer, jemandem zu vertrauen. Bei mir ist es nun sechs Jahre her, dass ich das erste Mal so tief verletzt wurde (allerdings aus anderen Gründen) und es ging dann bis einschließlich diesen Jahres. Man zieht sich einfach zurück und wird normalerweise alleine. Auch ich habe noch zwei
Freundinnen, aber diese haben eigentlich auch immer nur meine Situation verschlimmert, indem sie mir zum Beispiel nicht zuhörten, eigentlich bin ich für sie eine Nutzperson.
Ich habe auch schon angefangen, eine Geschichte zu schreiben, allerdings ist dies eine längere. Man schreibt meistens von einer Person, die geliebt wird, begehrt oder was auch immer, und damit: was auch immer deine Freundin also in diese Bücher schreibt, es ist etwas, was sie sich sehnlichst wünscht. Denn es ist richtig, durch diese Geschichten kann man sich in die Lage anderer Personen hineinversetzen, kann die Figuren machen lassen, was man will.
Und, um ehrlich zu sein, ich glaube, dass es in dieser Situation, sollte sie so ähnlich wie meine sein, sehr wichtig ist, dass jemand da ist, der ihr zeigt, dass er zuhört. Und da ist jemand, der nicht locker lässt, auch wenn man ihn dann ab und zu abweist. Eine solche Situation ist nicht leicht und ich habe mir immer gewünscht, nur eine einzige solche Person zu haben. Ich hoffe, ich konnte helfen :)
 

Nurax

Mitglied
Natürlich ist es richtig, dass es einen in gewissem Sinne auch blockiert. Es ist eine Art und Weise, wie man seinem eigenen Dasein entflieht, eine Art Trauerbewältigung.
Es ist richtig, dass nur man selber sich letztendlich helfen kan, allerdings würde ich nicht darauf vertrauen, dass sie jemals das Interesse an diesem Schreiben verliert. Es ist ein Weg, sich selbst zu schützen. Man nimmt es hin, nicht mehr Kontakt zur Außenwelt - mit ihren guten Seiten - zu haben, aber gleichzeitig verschließt man sich dadurch auch vor den schlechten Seiten. Und bei manche Personen können alles weitere möglicherweise Enttäuschende oder Verletzende aus irgendeinem Grund (meist aus der Vergangenheit) nicht mehr ertragen, dass sie diesen "Tausch" bereitwillig eingehen. Und dass man wirklich rausgehen kann und die schönen Seiten des Lebens wieder entdecken und sich auch darauf einlassen kann, geht nicht von heute auf morgen. Es benötigt jemanden, der sie immer wieder dazu "zwingt" nach draußen zu gehen, all das Schöne zu sehen und all das; jemanden, der einem wirklich hilft. Und dann, nach einiger Zeit (das wird eine Weile dauern) kann man wirklich den letzten Schritt gehen und sich selbst vielleicht ein wenig befreien. Aber es erfordert wie gesagt, sehr viel Geduld und Intensivität.
Liebste Grüße, Nurax
 

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