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Unmännlichkeit als pathologisches Spektrum?

I

Ich_0815_0815

Gast
Hallo,

was ich hier beschreiben möchte, fällt mir ziemlich schwer, von da her bitte ich auch um Verständnis.
Ich bin ein Mann, bald 30 Jahre alt. Auf der anderen Seite bin ich "nur" 1,70 m groß, und war schon immer sehr dünn (also 50 kg!). Als Kind hat es mich schon belastet, aber dann kam die Pubertät: Ich hatte seit dieser Zeit zwar vermehrt Haarwuchs, aber ich hab nie Muskulatur aufgebaut, und bin nie breiter geworden.
Ich hab dann Ratschläge bekommen, dass ich Sport treiben soll, oder damit leben. Nun, ich mache seit ein paar Jahren ziemlich viel Sport (und ja, der Trainigsplan ist gut, und ja, die Ernährung ist gut, und ja, die Disziplin und die Regelmäßigkeit sind gut), und dennoch ändert sich nur wenig. Ich bin anfangs recht schnell auf 60 kg hoch gekommen, zu der Zeit habe ich aber auch Fett aufgebaut, weil die Ernährung noch nicht gut eingestellt war.
Komisch ist, dass ich nie so richtig eine Pubertät hatte. Ich bin nie auch nur annähernd "groß und stark" geworden, oder habe mich männlicher gefühlt, oder sowas.

Nun frage ich mich, ob das auch einen Krankheitswert haben könnte. Testosteronmangel scheint sich anders zu äußern, sofern ich Recherchen im Internet glauben kann. Ich weiß auch, dass ich keine Erbkrankheit wie das Klinefelter-Syndrom habe. Aber trotzdem sehe ich nicht aus, wie ein Mann. Es ist eher so, dass ich Hals abwärts nichtmal aussehe, wie ein normaler Junge mit 17. Und ich hätte gern eine Erklärung für meinen Zustand. Daher frage ich mich, ob jemand von euch vielleicht Rat weiß. Einfach so dieses "Leb damit" und "Akzeptiere es" fällt mir mit zunehmendem Lebenslater auch immer schwerer. Mit 20 Jahren körperlich zurückgeblieben auszusehen war schon schwer, aber irgendwie hab ich mich noch normaler gefühlt, als jetzt mit 30.
Mir ist klar, dass hier niemand eine Diagnose geben kann, aber falls jemand eine Ahnung hat, ob es eine Begrifflicheit für meinen Zustand gibt, wäre ich dankbar um Rat...
 
G

Gelöscht 85627

Gast
Ich habe davon keine Ahnung, aber Du könnest versuchen, im www etwas herauszufinden.
Wie die Abläufe bei Dir waren, kann hier ja niemand wissen, es sei denn, Du möchtest Deine Entwicklung hier offenlegen, so gut Du Dich daran erinnerst.
Der erste Weg wäre der zum Arzt.



"Beim Jungen spricht man von einer Pubertas tarda, wenn keine sekundären Geschlechtsmerkmale im Alter von 14 Jahren aufgetreten sind, wenn für das Durchlaufen der Pubertät mehr als 5 Jahre benötigt werden oder es zum Pubertätsstillstand für mehr als 18 Monate kommt."

"Nach Abschluss des Längenwachstums wird eine normale Erwachsenengröße erreicht, die jedoch in der Regel im unteren Drittel des genetischen Zielgrößenbereichs liegt."
 
G

Gelöscht

Gast
Den Hormonhaushalt kann man ja prüfen. Ob du sehr muskulös bist, hängt ja auch von der Veranlagung ab.
 
G

Ghast

Gast
Was genau macht denn deinen Körper so "jungenhaft"? Du schreibst du hast Haarwuchs, aber seist halt nicht "gross und breit", hättest keine Muskeln.
So ein Körper muss aber nicht zwingend "jungenhaft" sein. Es gibt verschiedene Körpertypen von schlacksig bis bullig, rein von der Veranlagung her. Das hat dann nichts mit "keine Pubertät gehabt" zu tun, sondern ist tatsächlich einfach die genetische Veranlagung.
Und wegen der Grösse kann ich nur immer wieder sagen: Tom Cruise ist 1,69 m gross. Und der war/ist ein Frauenschwarm.
 
G

Gelöscht 85627

Gast
Auf der anderen Seite bin ich "nur" 1,70 m groß, und war schon immer sehr dünn (also 50 kg!).
Also wie in dem von mir geposteten Link steht, lehrbuchmäßig im unteren Drittel der Norm.

Ich bin anfangs recht schnell auf 60 kg hoch gekommen, zu der Zeit habe ich aber auch Fett aufgebaut,
Konntest Du die 60 kg nicht halten und in Muskulatur umwandeln? Wolltest Du wieder abnehmen, weil Dich das Fett störte?

Ich bin nie auch nur annähernd "groß und stark" geworden, oder habe mich männlicher gefühlt, oder sowas.
Ob Du Dich männlich fühlst ist mehr von Deinem Selbstwert und Selbstbewusstsein abhängig, weniger von Äußerlichkeiten.

ob es eine Begrifflicheit für meinen Zustand gibt,
Was ändert so eine Begrifflichkeit für Dich?
 
P

Peepsi

Gast
Hi ich_0815_0815,

du hast es ja selbst gesagt, "dass hier niemand eine Diagnose geben kann". Das ist wirklich eine ganz wichtige Information. Niemand hier ist ein Arzt, und selbst wenn medizinisches Wissen vorliegt, kann hier niemand aufgrund deiner kurzen Skizzierung der Situation eine Diagnose fällen.

Deshalb möchte ich auch weg von der medizinischen Betrachtung. Als ich deinen Beitrag gelesen habe musste ich sofort an "Bodyshaming" denken. Hast du davon schon mal gehört? Man spricht von Bodyshaming, wenn eine Person aufgrund ihres äußerlichen Erscheinungsbildes diskriminiert oder beleidigt wird. Die Folgen: Selbstzweifel am eigenen Körper.

Anstatt nun von Arzt zu Arzt zu rennen und dir eine Diagnose und Vermutung nach der Anderen anzuhören, würde ich mich mit diesem Thema beschäftigen. Es gibt in der Zwischenzeit viele Stimmen, die sich dagegen wehren, die die Vorschreibung eines bestimmten (Körper-) ideals nicht mehr hinnehmen wollen.

Ich finde es sollte keine Rolle spielen, wie groß oder Muskulös du bist. Ich sage dir nicht "leb damit", sondern "lieb damit". Liebe deinen Körper, liebe dich. Arbeite an dir und deinem Mannsein, trainiere, sei sportlich, sei muskulös. Sei aber auch innerlich ein Mann: verlässlich, beherrscht, gerecht - eben ein echt starker Mann!
 
I

Ich_0815_0815

Gast
@Weltkind: Ich hab die 60 kg erreicht und mittlerweile sogar überschritten, jedoch ist das eben keine reine Muskelmasse, sondern zu allem Überfluss hab ich auch etwas Bauchfett aufgebaut. Grundsätzlich bin ich mir nie sicher, ob ich überhaupt irgendwas an Muskelmasse aufgebaut habe, oder nicht einfach nur an allen möglichen Stellen ein wenig Fett.

@Peepsi: Sicher habe ich von Bodyshaming gehört, und sicher ist mir das oft genug passiert. Auf einer theoretisch-philosphischen Ebene gebe ich dir Recht, dass man sich kein Körperideal vorschreiben lassen sollte. Aus meiner eigenen Lebensperspektive kann ich aber auch sagen, dass es einfach keinen Spaß macht, wenn man selbst der Freak ist.

"Arbeite an dir und deinem Mannsein, trainiere, sei sportlich, sei muskulös." Grade solche Zitate finde ich einfach zynisch. Ich trainiere viermal die Woche, und das nicht zu knapp. Und ich sehe nichtmal aus, wie der durchschnittliche Hanswurscht, der absolut null Sport macht. Ich trainiere, und bin NICHT muskulös. In keinster Weise.
Und da mag es stimmen, dass Tom Cruise 1,69 groß ist, trotzdem ist dieser Mensch mit einer außerodentlichen Muskulatur gesegnet. Sicher hat er hart dafür gearbeitet, aber bei ihm hat die Arbeit Wirkung gezeigt. Ich im Gegensatz arbeite fast gänzlich umsonst.

Für mich ist es irgendwie ein echtes Problem, mich als Mann zu fühlen, wenn ich eigentlich im Körper eines haarigen 15jährigen stecke.
Ein kleiner, dünner Mann zu sein ist so, wie eine irrsinnig korpulente Frau zu sein. Natürlich möchte man ihr in ethisch-moralischen Dimensionen nicht absprechen, dass sie liebenswert sein kann, und dass sich niemand ein Urteil über ihre körperliche Erscheinung anmaßen sollte. Aber dass solche Frauen dann häufig keinen Partner finden, verwundert dann im Alltag auch niemanden. Mal ganz abgesehen von gesellschftlicher Geringschätzung und Abwertung.
Ich hatte zu meiner Schulzeit häufig Tage, an denen ich den Schulweg nicht geschafft habe, ohne dass mich wildfremde Leute mit homophoben Sprüchen beleidigen (was wohl als entmännlichende Beschimpfung gedacht war). Derart offene Anfeindungen haben mittlerweile aufgehört, aber dass mich eine Frau als Mann wahrnimmt, kommt nicht vor. Und ob das lediglich mit Ausstrahlung zu erklären ist, wage ich eben zu bezweifeln. Der irrsinnig korpulenten Frau hilft es in der Regel auch nicht, wenn sie eine wie auch immer geartete Ausstrahlung hat, weil das einfach am eigentlichen Problem nichts ändert.
 

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