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Unglücklich schwanger

Panda_22

Mitglied
Hallo,
weiß gar nicht wie oder wo ich anfangen soll. Daher Vorsicht wird ein längerer Text 🙈.

Letztes Jahr im Februar habe ich meinen jetzigen Partner kennengelernt. Ich bin 38 Jahre alt, und wollte nie Kinder. Mir war/ist meine Freiheit wichtig. Das reisen, etwas von der Welt sehen ect. Aber mit ihm hatte ich das Gefühl er ist der richtige. Irgendwie dachte ich auch dass jetzt die letzte Chance wäre doch noch ein Kind zu bekommen (bevor ich noch älter werde), und es vllt. irgendwann bereue keine Kinder bekommen zu haben. Jedenfalls haben wir nicht mehr verhütet, und uns gesagt wenn es klappt ist es schön, und wenn nicht dann soll es nicht sein. Ich war die ganze Zeit über zwiegespalten. Einerseits traurig wenn wieder mal meine Periode gekommen ist, aber andererseits hatte ich auch den Gedanken „wer weiß wofür es gut ist“. Jedenfalls bin ich dann doch schwanger geworden, und bin jetzt in der 15. Woche. Seitdem ich von der Schwangerschaft weiß geht es mir stetig schlechter. Ich bin traurig, viel am weinen, und habe an nichts mehr eine Freude. Natürlich kommen die normalen Beschwerden einer Schwangerschaft noch dazu (müde, Übelkeit, schlapp), was ja normal ist, aber noch dazu halt belastet. Bis vor der Schwangerschaft war ich auch glücklich mit meinem Freund. Ich hatte das Gefühl angekommen zu sein, und hab mich auf unsere Zukunft gefreut. Vor 4 Wochen sind wir jetzt zusammen gezogen. Jetzt kann ich seine Nähe nicht mehr ertragen. Ich mag ihn nicht küssen, mit ihm kuscheln, auf Sex habe ich schon seit Beginn der SS keine Lust mehr. Er nervt mich, und egal wie lieb er ist er kann mir nichts recht machen. Jetzt kommt auch noch das Thema Geld dazu. Ich stand immer auf eigenen Beinen. Zum Glück verdiene ich gut, und bekomme daher im 1. Jahr nicht so arg viel weniger Geld. Freunde mit Kindern raten einem mindestens 2 Jahre zuhause zu bleiben. Aber was macht man denn bitte im 2. Jahr wenn man kaum noch Einnahmen bekommt? Ich würde am liebsten meine Katzen nehmen, und zurück in mein altes Leben als Single. Ich wollte noch reisen, und was von der Welt sehen. Städtereisen machen, zu Musicals ect. Jetzt habe ich das Gefühl mein Leben ist vorbei. Ich werde nur noch Mutter und Hausfrau sein. Finanziell abhängig. Ob wir in Urlaub kommen entscheidet dann ja auch mein Partner, denn wie soll ich es mir denn dann leisten können? Oder was für mich selbst kaufen? Ich weiß nicht ob das alles „normal“ ist, und nur an den Hormonen liegt. Aber ich habe Angst dass Kind auch nach der Geburt nicht zu wollen. Ich habe keinen Bezug zum Kind. Nicht mal wenn ich ein Ultraschallbild sehe. Klar ich bin froh wenn es gesund ist. Ich trinke und rauche nicht, tue nichts was ihm schaden könnte, nehme meine SS Vitamine. Das schon… Meine Hebamme meint das legt sich. Ich solle eine Therapie beginnen. Aber einen Therapeuten als gesetzlich Versicherte zu finden ist ein Ding der Unmöglichkeit…Im Moment probieren wir es mit Bachblüten. Meine Psychiaterin meint ich kann/soll mein Antidepressiva weiter nehmen. Das geht in der Schwangerschaft. Aber ich will auf keinen Fall das Risiko eingehen dass das Kind am Ende behindert auf die Welt kommt, oder sonstige Schäden hat wegen mir. War jemand auch in so einer Situation? Hat sich das nach der Geburt gelegt? Seid ihr jetzt glücklich mit Baby/Kind falls ihr so, oder so ähnlich gefühlt habt? Bitte keine Vorwürfe. Ich weiß selber dass es dumm ist nicht zu verhüten und dann unglücklich über die SS zu sein. Aber ich habe nicht damit gerechnet dass ich mich so fühlen werde. Mir wäre es auch lieber wenn ich nicht so fühlen würde…Danke fürs lesen.
 

cucaracha

Urgestein
Wenn das Kind so extrem unerwünscht ist würde ich es zur Adoption freigeben.
Aber vielleicht bekommst du doch noch Muttergefühle, wenn das süsse Baby da ist.

Ein Baby macht extrem viel Arbeit und ist nervlich extrem anstrengend..
Wenn du das Baby für seine Existenz hasst ist es besser für euch beide, wenn es in einer Familie aufwachsen kann in der es erwünscht ist.
Und du kannst dich in Ruhe um deine Psyche und deine Reisen kümmern.
 

Lavendelgrau24

Aktives Mitglied
Ich kann dich gut verstehen und es tut mir leid, dass es dir da so schlecht geht!
Man muss auch klar sagen: eine Schwangerschaft ist kein Pappenstil und der kurze Zusammenzug ist da nochmal eine Hausnummer. Ihr kennt den Alltag zusammen ja so gar nicht...

Natürlich sind das in erster Linie die Hormone - aber auch das rationale Denken.
Denn ja: du bist dann finanziell abhängig, zumindest die erste Zeit. Danach könntest du mit Krippe und Kindergarten wieder mehr Freiheit haben und arbeiten - einfach spontan verreisen ist aber schlicht auch etwas schwieriger...

Allgemein ist dein Leben aber dann auf jeden Fall ein anderes Leben. Und ich muss hier auch etwas rügen: warum ein Kind bekommen, nur damit eines da ist? Ein Kind sollte man wirklich nur bekommen, wenn man das auch 100%tig will und nicht nur, weil es dann mal zu spät sein könnte....
Ein Jahr noch warten hätte nicht geschadet, besonders wenn ihr erst jetzt zusammen gezogen seid. Das kommt natürlich auch noch dazu, weil es dich belastet.

Diese Worte werden jetzt bestimmt auf Unverständnis stoßen bei vielen Mamas: aber ja, nicht jeder ist (auf Anhieb) in sein Baby verliebt.
In meinem Freundeskreis wollten viele immer Mutter werden und keiner - egal ob 25, 35 oder 41 Jahre alt - hatte einen großen Bezug zum Kind im Bauch, oder gar anfangs zum Baby. Eine Freundin meinte, es ist eben ein Fremdkörper der da in mir wächst und mit dem ich mich dann arrangieren musste. Nicht wenige hatten eine Kindbettdepression und das auch lange über Monate.

Das wird oft alles schön geredet, alles toll geredet und rosarot dargestellt, aber nein - es ist Arbeit, es ist eine Umstellung und es ist verdammt viel Mühe und Veränderung. Positiv sehen kann man, dass es eben nur besser wird ;)

Das heißt nicht, dass man sein Kind nicht lieben kann und in sehr vielen Fällen stellt sich das ganz automatisch ein. Aber es ist eben eine Umstellung und es ist sehr anstrengend. Man muss Mutter durchaus mit Leib und Seele sein, sonst ist es einfach eine Belastung und ein massiver Eingriff in das bisherige Leben.

Was kann man dir raten? Leider eher wenig.
Abwarten wäre meine Devise. Das Kind auf die Welt bringen, ins Leben mit Freund und Kind einfinden und die guten Momente genießen lernen: mit dem Baby im Arm auf dem Balkon in der Sonne sitzen, am Vormittag gemütlich mit Kinderwagen durch die Stadt schlendern und die Zeit mit Kind genießen, mal in den Park oder mit anderen Mamas austauschen.

Wenn es dir gar nicht zusagt und du einfach nicht so leben möchtest, gibt es dann andere Wege (Adoption, Tagesmütter etc). Und auch alleinerziehende Mütter kommen durch und haben eine gute Zeit. Ich finde es zudem absolut nicht verwerflich ein Kind zur Adoption frei zu geben: es gibt Frauen die für ein eigenes Kind töten würden und warum das eigene "Unglück" dann nicht zum Glück einer Anderen machen? Nicht jeder muss Mutter sein und werden.
 
G

Gelöscht 83692

Gast
Aus Torschlusspanik ein Kind zu bekommen, obwohl du nie einen richtigen Kinderwunsch hattest und immer zwiegespalten warst, war vermutlich die falsche Motivation. Zum Teil verstehe ich es und gebe aber auch der Gesellschaft Mitschuld daran, da man als Frau gerne suggeriert bekommt, man würde es bereuen, wenn man nicht irgendwann Kinder in die Welt setzt. Von dieser Einstellung muss man einfach wegkommen... das macht durchaus subtilen Druck.

Aber jetzt müsst ihr eben einen gemeinsamen Weg finden, wie ihr mit der Situation umgeht... denn nun ist das Kind schon in den Brunnen gefallen und für einen Abbruch ist es auch zu spät. Adoption wäre sicher eine Möglichkeit, sollte sich im Verlauf der Schwangerschaft oder nach der Geburt gefühlsmäßig an deinem Empfinden nichts ändern. Jetzt können eben auch die Hormone mit reinspielen und ich denke es darf einem auch mal sche*ße gehen und man darf auch die Schwangerschaft mal bereuen oder zweifeln. Die Frage ist, wie sich das weiterentwickelt und wie ihr damit umgeht... das kann dir wohl Niemand beantworten, außer du selbst.

Ich halte auch nichts von dieser idealisierten und romantischen Vorstellung, dass eine Schwangerschaft rosarot verläuft und man nach der Geburt sofort schockverliebt ist in sein Baby. Ich denke die Realität ist oft eine andere und man muss in diese Rolle erst reinwachsen.
 

Youshri

Aktives Mitglied
Ich habe keinen Bezug zum Kind. Nicht mal wenn ich ein Ultraschallbild sehe.
Aber ich will auf keinen Fall das Risiko eingehen dass das Kind am Ende behindert auf die Welt kommt, oder sonstige Schäden hat wegen mir.
Glaubst Du wirklich, dass Du keinen Bezug zu Deinem Kind hast? ;)

Dein Zwiespalt kommt jetzt nur deutlicher zum Vorschein. Stell' Dich auf die Veränderung ein, denn man kann ein Leben nie im voraus 100%ig planen und nur nach seinen Vorstellungen leben. Wie sollte solch ein kalkuliertes Leben auch lebendig sein?
Deine Hebamme scheint mir eine weise Frau zu sein. :cool:
 
G

Gelöscht 71235

Gast
Hallo,
weiß gar nicht wie oder wo ich anfangen soll. Daher Vorsicht wird ein längerer Text 🙈.

Letztes Jahr im Februar habe ich meinen jetzigen Partner kennengelernt. Ich bin 38 Jahre alt, und wollte nie Kinder. Mir war/ist meine Freiheit wichtig. Das reisen, etwas von der Welt sehen ect. Aber mit ihm hatte ich das Gefühl er ist der richtige. Irgendwie dachte ich auch dass jetzt die letzte Chance wäre doch noch ein Kind zu bekommen (bevor ich noch älter werde), und es vllt. irgendwann bereue keine Kinder bekommen zu haben. Jedenfalls haben wir nicht mehr verhütet, und uns gesagt wenn es klappt ist es schön, und wenn nicht dann soll es nicht sein. Ich war die ganze Zeit über zwiegespalten. Einerseits traurig wenn wieder mal meine Periode gekommen ist, aber andererseits hatte ich auch den Gedanken „wer weiß wofür es gut ist“. Jedenfalls bin ich dann doch schwanger geworden, und bin jetzt in der 15. Woche. Seitdem ich von der Schwangerschaft weiß geht es mir stetig schlechter. Ich bin traurig, viel am weinen, und habe an nichts mehr eine Freude. Natürlich kommen die normalen Beschwerden einer Schwangerschaft noch dazu (müde, Übelkeit, schlapp), was ja normal ist, aber noch dazu halt belastet. Bis vor der Schwangerschaft war ich auch glücklich mit meinem Freund. Ich hatte das Gefühl angekommen zu sein, und hab mich auf unsere Zukunft gefreut. Vor 4 Wochen sind wir jetzt zusammen gezogen. Jetzt kann ich seine Nähe nicht mehr ertragen. Ich mag ihn nicht küssen, mit ihm kuscheln, auf Sex habe ich schon seit Beginn der SS keine Lust mehr. Er nervt mich, und egal wie lieb er ist er kann mir nichts recht machen. Jetzt kommt auch noch das Thema Geld dazu. Ich stand immer auf eigenen Beinen. Zum Glück verdiene ich gut, und bekomme daher im 1. Jahr nicht so arg viel weniger Geld. Freunde mit Kindern raten einem mindestens 2 Jahre zuhause zu bleiben. Aber was macht man denn bitte im 2. Jahr wenn man kaum noch Einnahmen bekommt? Ich würde am liebsten meine Katzen nehmen, und zurück in mein altes Leben als Single. Ich wollte noch reisen, und was von der Welt sehen. Städtereisen machen, zu Musicals ect. Jetzt habe ich das Gefühl mein Leben ist vorbei. Ich werde nur noch Mutter und Hausfrau sein. Finanziell abhängig. Ob wir in Urlaub kommen entscheidet dann ja auch mein Partner, denn wie soll ich es mir denn dann leisten können? Oder was für mich selbst kaufen? Ich weiß nicht ob das alles „normal“ ist, und nur an den Hormonen liegt. Aber ich habe Angst dass Kind auch nach der Geburt nicht zu wollen. Ich habe keinen Bezug zum Kind. Nicht mal wenn ich ein Ultraschallbild sehe. Klar ich bin froh wenn es gesund ist. Ich trinke und rauche nicht, tue nichts was ihm schaden könnte, nehme meine SS Vitamine. Das schon… Meine Hebamme meint das legt sich. Ich solle eine Therapie beginnen. Aber einen Therapeuten als gesetzlich Versicherte zu finden ist ein Ding der Unmöglichkeit…Im Moment probieren wir es mit Bachblüten. Meine Psychiaterin meint ich kann/soll mein Antidepressiva weiter nehmen. Das geht in der Schwangerschaft. Aber ich will auf keinen Fall das Risiko eingehen dass das Kind am Ende behindert auf die Welt kommt, oder sonstige Schäden hat wegen mir. War jemand auch in so einer Situation? Hat sich das nach der Geburt gelegt? Seid ihr jetzt glücklich mit Baby/Kind falls ihr so, oder so ähnlich gefühlt habt? Bitte keine Vorwürfe. Ich weiß selber dass es dumm ist nicht zu verhüten und dann unglücklich über die SS zu sein. Aber ich habe nicht damit gerechnet dass ich mich so fühlen werde. Mir wäre es auch lieber wenn ich nicht so fühlen würde…Danke fürs lesen.
Ich weiß, der Beitrag klingt jetzt hart. Aber hast du gegebenfalls über einen Schwangerschaftsabbruch nachgedacht?

Ich möchte dafür keinesfalls werben. Ich kenne Frauen, die das hinter sich haben, und da sehr darunter leiden.

Nach deinen Schilderungen, was du noch alles erleben magst etc, könnte das eine Option sein.

Ich möchte dir keinesfalls dazu raten. Das kannst wenn nur du selbst. Ich möchte dir nur diese eine Möglichkeit aufzeigen.
 
G

Gelöscht 83692

Gast
Sie ist aber schon in der 15. Woche und Abbrüche sind in DE nur bis zur 12. Woche legal. Spätabbrüche werden nur gemacht, wenn medizinisch nötig.
 
G

Gelöscht 119966

Gast
ist vielleicht jetzt etwas pietätlos das zu Schreiben aber ich frage mich immer wieder:
Wie es in der heutigen zeit immer noch möglich ist ungewollt Schwanger zu werden
 
G

Gelöscht 83692

Gast
Es ist ja nicht ungewollt. Das Kind war geplant, trotz einiger Unsicherheiten. Nur jetzt ist die TE unglücklich und zweifelt ob die Entscheidung richtig war. Denke so Gefühle sind in einer SS aber durchaus normal bis zu einem gewissen Rahmen.

Und doch... auch in der heutigen Zeit kann man ungewollt schwanger werden, denn kein Verhütungsmittel bietet 100%igen Schutz.
 

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