Anzeige(1)

  • Liebe Forenteilnehmer,

    Im Sinne einer respektvollen Forenkultur, werden die Moderatoren künftig noch stärker darauf achten, dass ein freundlicher Umgangston untereinander eingehalten wird. Unpassende Off-Topic Beiträge, Verunglimpfungen oder subtile bzw. direkte Provokationen und Unterstellungen oder abwertende Aussagen gegenüber Nutzern haben hier keinen Platz und werden nicht toleriert.

Und was nu?

G

Gast

Gast
Hallo liebes Forum,

ich bin froh, diese Seite gefunden zu haben, weil ich im Moment einer Situation völlig ratlos gegenüber stehe.
Als erstes zu mir: ich bin w, 29, und leide an einer seltenen Autoimmunerkrankung. Die Prognosen sind kontrovers, wahrscheinlich ist aber, daß ich das 35 Lebensjahr nicht überschreiten werde. Ich habe mich damit abgefunden, sowas passiert und ich will mich darüber auch nicht beschweren.
Jetzt zu meinem Problem: nachdem ich mich vor 2 Jahren nach 4 für mich sehr schweren Jahren von meiner Freundin getrennt habe (diese litt an der Borderline-Persönlichkeitsstörung) lernte ich im Frühjahr eine junge Frau kennen und verliebte mich auf den ersten Blick. Sie hat sehr früh die Karten auf den Tisch gelegt und gesagt, sie habe seit 10 Jahren einen Freund, den sie auch liebe (dieser hat damals Frau und Kinder ihretwegen verlassen). Verzwickt wird die ganze Sache, da auch ihr Freund schwer krank ist (seine Lebenserwartung liegt allerdins etwas höher als meine). Ich hab das so akzeptiert und auch meine Bemühungen um sie zurückgestellt. (Dazu sei auch gesagt, es bereitet mir grundlegend etwas Schwierigkeiten, mich überhaupt mit einer neuen Beziehung auseinaderzusetzen, da ich niemandem diese Last aufbürden möchte). Sie weiß allerdings, daß ich mehr als Freundschaft für sie empfinde.
Es lief eigentlich ganz gut zwischen uns, und entgegen aller Erwartungen bahnte sich trotzdem etwas an. Nach außen hin waren wir eigentlich ein Paar, ihrer Meinung nach "nur" Freunde. Sie war diejenige, die "vorantrieb", letze Aktion in diese Richtung war der Plan, mit mir über Weihnachten in den Urlaub zu fliegen. Die Wende in Ihrem Verhalten kam, als sie ihrem Freund von mir erzählte. Die Reaktion seinerseits überrascht natürlich nicht. Die Queen würde sagen er war "not amused", nahm es aber aus mir nicht bekannten Gründen trotzdem hin.
Na ja, wie bereits gesagt - irgendwie funktionierte das Ganze. Wir hatten die letzte Zeit zwar viele Differenzen, aber es ging irgendwie. Bis zu diesem Wochenende. Wir waren mit einer Freundin von mir verabredet und sie hat 15 min vor dem Treffen abgesagt, angeblich weil sie krank sei. Dazu sollte ich vielleicht erwähnen, daß das bereits das dritte Mal in dieser Woche war und ich ihrewegen auch schon umsonst für eine Kinokarte gezahlt hatte. Aber seis drum - ich hatte mich geärgert und ihr das auch mitgeteilt. Dummerweise ist mir rausgerutscht, daß ich ihre Spielchen langsam satt hätte. Bezogen auf ihr ständiges "im-letzten-Moment"-Absagen. Als Antwort kam dann eine SMS, in der hieß es: "Spielchen????? Ok, MEIN Leben läßt sich wohl nicht nach DEINEN Vorstellungen leben. Und das ist auch gut so!"
Seither ist Funkstille.
Ich bin wie vor den Kopf geschlagen, weil ich nicht weiß, was ich davon halten soll. Greift sie mich als Person an? Meine sexuelle Orientierung? Hat sie plötzlich Probleme mit meiner Krankheit? Oder verstehe ich hier was komplett falsch? Und vor allen Dingen: wie soll ich mich denn jetzt verhalten?

Ich wäre sehr dankbar für ein paar Tips oder Ratschläge.

Liebe Grüße
Mona
 

Werner

Sehr aktives Mitglied
Hallo Mona,
zu deiner Frage, wie mit den Spielchen umgehen fiel mir ein, dass ich während meiner Ausbildung zum Psychologischen Berater eine wie ich finde sinnvolle Reaktionstreppe gelernt habe:

1. Bei einfachen Spielchen: Ignorieren.
2. Bei mittelschweren Spielchen: Ein neues, konstruktiveres Spielchen vorschlagen und schauen, ob der Spielpartner mitspielt.
3. Bei schweren, verletzenden Spielchen: Konfrontieren - also direkt ansprechen, wie man sich fühlt und auch sagen, dass man nicht mehr mitspielt - evtl. sich entfernen und auf Abstand gehen
4. Bei sehr schweren, bedrohlichen Spielchen: Hilfe holen, zur Not auch die Polizei oder den Staatsanwalt (z.B. bei Stalking etc.).

In dem von dir geschilderten Fall würde ich mal sagen: Mittelschweres Spielchen, vielleicht weil deine Freundin emotional überfordert ist (was kein Wunder wäre bei der Situation - nicht jeder hat die Stärke, die du zeigst, mit dem Thema Tod umzugehen!). Als "Alternativspiel" könnte ich mir z.B. eine Spieleinladung von deiner Seite an sie vorstellen, die heißt: Ich lade dich nur noch spontan ein, nicht mehr vorausschauend. Das käme ihr vielleicht entgegen und wenn du sie dann zwei oder dreimal erst zehn Minuten vorher zu spannenden Dingen einlädst, wird sie womöglich verstehen, dass man manches eben vorab planen sollte.

Nur eine Idee. Auf jeden Fall würde ich die andere Ebene - eure emotionale Beziehung - von der Ebene "wir unternehmen etwas zusammen" trennen und ihr kommunizieren (auch per SMS, wie sie es tat), dass sie dir wichtig ist usw. - was eben in deinem Herzen an Emotionen vorhanden ist. Und die Ausrutscher solltest du ihr gnädig verzeihen - wie gesagt: sie ist nur ein Mensch und vermutlich nicht so reif wie du.

Gruß, Werner

P.S. Wenn du zum Thema "Autoimmunerkrankungen" Tipps möchtest, schreib mir doch mal kurz per Privatnachricht eine Notiz (dazu musst du dich allerdings anmelden, was ja einfach ist hier). Ich sammle seit Jahren Problemlösungs- und Heilungsgeschichten und habe vielleicht was in der Sammlung, das du noch nicht versucht hast.
 

Anzeige (6)

Autor Ähnliche Themen Forum Antworten Datum
T Freundin will mich selten sehen. Was soll ich machen? Liebe 28
S Schwager will mich loswerden - was tun? Liebe 21
L Was mache ich jetzt? Liebe 17

Ähnliche Themen

Thema gelesen (Total: 0) Details

Anzeige (6)

Anzeige(8)

Regeln Hilfe Benutzer

Du bist keinem Raum beigetreten.

    Anzeige (2)

    Oben