midnight_rose
Neues Mitglied
Hallo ihr Lieben,
ich weiß momentan weder ein noch aus und glaube, ich gehe irgendwann noch mal an der ganzen Situation zu Grunde. Ich kann mich leider nicht kurz fassen, weil ich befürchte, dass man den Zusammenhang sonst nicht versteht…
Im Grunde genommen geht es um meine Familie. Ich habe mich mit meinen Großeltern zerstritten und meinen Eltern zuvor Unrecht getan. Ich muss allerdings sagen, dass ich mich immer gut mit meinen Großeltern verstanden habe, aber ich weiß einfach nicht was los ist. Irgendwie steht meine ganze Welt Kopf und alles was ich bisher geglaubt habe ist alles ganz anders..
Am besten fange ich mit dem akutesten Problem an. Ich bin vor ca. 6 Monaten mit meinem Freund zusammen gezogen. Da wir nicht so viel Geld zur Verfügung haben, kamen uns meine Großeltern freundlicherweise entgegen und baten uns eine freie Wohnung in ihrem Haus an. Wir nahmen natürlich dankend an, richteten uns alles gemütlich und kuschelig her und waren anfangs sogar noch ziemlich glücklich über diese Entscheidung. Wenn ich da schon gewusst hätte, wie alles kommen würde, hätte ich meinem Freund so viel ersparen können.. Aber eigentlich habe ich es ja gewusst, denn meine Mama hat mich davor gewarnt, aber ich hab ihr nicht geglaubt..
Nach und nach fing meine Oma an, zu kontrollieren, ob wir geputzt hatten (sie hatte den Haustürschlüssel und auf den Wunsch meines Opas hin, hatten wir das Schloss nicht tauschen lassen, es ist schließlich seine Wohnung und er hatte uns erlaubt mietfrei zu wohnen). Sie fing an mir aufzudiktieren, wann ich die Fenster putzen sollte, weil die Nachbarn es ja sehen und über uns reden könnten. Ich dachte mir zunächst nicht wirklich was dabei, obwohl ich es schon komisch fand, dass sie so viel um die Meinung anderer gibt. Sie beschwerte sich darüber, dass wir zuviel Wäsche waschen würden und zu oft duschen gingen. Ich kann aber in meinem Job eine ganze Woche lang mit den gleichen Sachen herumlaufen..
Zu mir sagte sie mal, dass ich mich jetzt nicht mehr so oft mit meinen Freunden treffen könnte, weil ich ja jetzt immer meine Wohnung sauber halten muss und in einer Beziehung bin. Eine Freundin musste herzhaft darüber lachen, als ich es ihr erzählte ;-) Sie redete mit meiner Tante über die Dinge, die ich ihr anvertraut hatte und von denen sie immer sagte, sie für sich behalten zu wollen. Ich fing an zu bemerken, wie sie hinter meinem Rücken anfing zu versuchen, meinen Vater gegen meinen Freund aufzuhetzen.
Mein Freund und ich sind immer sehr glücklich gewesen und wir haben die Zeit miteinander immer genossen und viel unternommen. Doch mit der Zeit wurde es immer schwieriger – wobei ich nicht mal wirklich definieren kann, was schwierig eigentlich bedeuten soll. Es war einfach nicht mehr so lebensfroh wie am Anfang. Nicht mehr so leicht, nicht mehr so fröhlich. Wir haben uns nach wie vor sehr geliebt, gar keine Frage, sonst hätten wir nicht so fest zusammengehalten und wären jetzt immer noch zusammen und wieder so glücklich wie am Anfang. Natürlich bekamen wir uns auch öfter in die Haare – wie sich später allerdings herausstellen sollte, nicht umsonst, denn meine Oma hat versucht uns gegeneinander auszuspielen. Mir sagte sie immer, dass er zu wenig mache und ihm sagte sie immer, dass ich zu wenig mache. Dann beschwerte sie sich ständig über meine Haare. Sie sind schulterlang und dunkel. Meine Oma hatte sich doch tatsächlich bei meiner Tante darüber aufgeregt, dass meine Haare zuhauf auf dem Boden liegen würden und durchs ganze Treppenhaus verteilt wären. Nun gut, ich sehe ein, dass ich nicht jedes einzelne Haar nach dem Kämmen aufgesammelt habe, aber wer macht das schon?
Nach einiger Zeit sah mein Freund es dann auch nicht mehr ein, nach Hause zu fahren, weil meine Oma ihn dann immer mit der Vergangenheit vollgelabert hat. Er kann sowas absolut nicht leiden, wenn man ihm 1000-mal das Gleiche erzählt. Besonders dann nicht, wenn es sich um Dinge aus der Familie handelt, die zum größten Teil noch nicht einmal stimmen und total abwertend sind..
Wenn ich abends nach Hause gekommen bin, geschah mit mir exakt dasselbe. Ich hab versucht mich dagegen zu wehren und ihr gesagt das ich das schon kenne oder habe versucht die Leute in Schutz zu nehmen, aber dann war ich ja immer nur zickig und würde auf der falschen Seite stehen.
Hier, ist es glaube ich an der Zeit zu erwähnen, dass meine Eltern auch mit ihnen zerstritten sind, weil sie auch mal in dem Haus gewohnt haben und meine Großeltern direkt unten drunter, wie bei uns auch.
Meine Mutter kommt nicht aus Deutschland, mein Vater hingegen schon. Es wurde mir immer gesagt, meine Mutter wäre schuld an der Veränderung meines Vaters, mehrfach wurde sogar sinngemäß so etwas wie „scheiß Ausländer“ gesagt, was mich dazu gebracht hat, zu glauben meine Oma wäre ziemlich rassistisch. Das ist mir sogar bei völlig fremden Menschen aufgefallen, die meine Oma und ich auf der Straße gesehen haben. Trugen sie beispielsweise ein Kopftuch, waren es „scheiß Ausländer“, die den Deutschen die Jobs klauen und auf unsere Kosten leben. Ich finde so etwas abscheulich zu hören und habe es ihr gesagt. Mir tut es sehr weh so etwas mit anhören zu müssen, da ich mich selbst nicht ganz als Deutsche fühle. Ich habe versucht ihr zu erklären, dass alle Menschen gleich sind, und das Kopftuch ein Zeichen dafür ist, dass sie ihre Religion wertschätzen und sich mit ihr identifizieren. Ich glaube sie hat mir nicht zugehört oder es nicht hören wollen.
Meine Eltern haben es dann irgendwie geschafft über 15 Jahre dort zu überleben und werden nun als Lügner und Diebe abgestempelt, besonders meine Mutter. Angeblich hätte sie den Nachbarn und den Freunden meiner Großeltern nur Schlechtes erzählt und hätte meiner Oma, als sie damals weggezogen sind, viel geklaut.
Was ich mir also alles anhören durfte war, „Deine Mutter ist schlecht, die lügt nur, die hat dich als Kind immer nur schlecht behandelt, die liebt dich nicht, die wollte dich weggeben…“ usw. Das Schlimmste an der Sache ist, dass ich es ihr geglaubt habe, weil sie es mir eingetrichtert hat seit dem ich 11 bin. Ich habe mein Verhalten gegenüber meinen Eltern zum Schlechten verändert. Ich bereue es jetzt im Nachhinein zutiefst und bin wirklich froh, dass die beiden uns aufgefangen haben und uns eine große Stütze waren.
Was ich wirklich eigenartig fand war, dass meine Oma sich immer so abweisend verhalten hat, wenn ich mal bei meinen Eltern zu Besuch war. Danach kam sie mir mit Vorwürfen wie: „Du gehst ja jetzt immer dahin, die versuchen dich wegzuziehen, damit du uns nicht mehr helfen kannst, wir wollten aber auch mal was zusammenmachen und deine Schwiegereltern in spe einladen…“ Als es mir zu bunt wurde habe ich mit ihr drüber geredet, doch sie fing nur an zu heulen und meinte: „Du kriegst immer alles in den falschen Hals.“ Aber so böse wie sie das gesagt hat, vermute ich, dass sie mir mal wieder die Schuld zuschieben wollte. Hinterher ist sie, wie oben schon erwähnt zu meiner Tante gerannt und hat ihr das erzählt. Allerdings nach dem Motto, dass ich alles falsch verstanden hätte.
Als meine Oma dann auch noch anfing fiese Dinge über meinen Freund zu sagen, habe ich ebenfalls beschlossen abends nicht mehr so früh nach Hause zu gehen, sondern zu warten, bis die beiden schlafen. Er würde nichts tun, wäre faul, würde nicht richtig arbeiten, weil er keinen handwerklichen Beruf hat, er würde kostenlos dort leben und würde sich nicht anständig verhalten etc.
Der endgültige Wendepunkt war der Tag, an dem mein Freund heimkam und von meinen Großeltern nur mit Vorwürfen bombardiert wurde, er hätte dies und jenes vergessen und nicht gemacht. Er ist daraufhin sauer geworden und hoch gegangen, weil er sich das nicht mehr anhören wollte, kam aber nach einer Weile nach unten und hat sich entschuldigt, dass er einfach gegangen ist. Ich durfte mir in der Zwischenzeit anhören, dass er nicht zu mir passt. Hierzu muss ich sagen, dass das in meinen früheren Beziehungen auch versucht wurde, nur war es dort noch schlimmer.. Und ich war sowas von dumm und naiv..
Nachher ist mein Freund völlig zusammengebrochen, hat nur noch geweint und wir haben den Entschluss gefasst wieder auszuziehen.
Tage darauf haben wir dann meine Oma und meine Tante belauscht, wie sie ganz fies über uns gelästert haben, wobei ich meine Tante da raus halten muss, denn sie hat versucht, den Grund für unser Verhalten zu finden und meine Oma zu beruhigen. Aber die ließ sich kaum bändigen und erzählte fiese Dinge über meinen Freund und meinen Vater und darüber das wir nicht putzen würden etc.. Dann fing sie wieder damit an, dass ich ja sowieso nur bei meinen Eltern hänge und das dort etwas im Busch wäre.. und ich zu meinem vater zurückgehen soll, damit sie die wohnung an andere vermieten kann.. aber der würde mich ja sowieso nicht wieder zu sich nehmen..
Soweit so gut…bzw.. schlecht.. Nach ein paar Gesprächen mit meinem Opa, teilte dieser mir mit, meinen Freund rauszuschmeißen. Fand ich alles halb so schlimm, denn was er nicht wusste war, dass wir sowieso vorhatten zu gehen. Weiterhin hatte er versucht auf mich einzureden und es machte mir den Anschein, als wolle er eine Trennung von meinem Freund erreichen. Er schusterte ihm den schwarzen Peter zu, weigerte sich aber vehement, selbst mit ihm darüber zu sprechen. „Mit dem rede ich nicht mehr“, war seine Ausrede. Er hielt mir vor ich hätte mich innerhalb von zwei Wochen stark verändert, ich würde oft lügen, doch als ich ihn fragte ob er es schon mal getan hätte, sagte er nur: „Ich glaube nicht…“ Er hat mir in diesem Gespräch wahrlich die Worte im Mund umgedreht und ich hatte nicht mal die kleinste Chance die Situation dahingehend zu lenken, dass es ein "gutes" ende nimmt.. Ich war schuld. mein freund war schuld. basta. koste es was es wolle, sogar die wahrheit.
Wir sind also übergangsweise wieder zu meinen Eltern gezogen, die so lieb waren uns wieder aufzunehmen. Die Möbel haben wir so lange dort gelassen, weil wir so schnell keine neue Wohnung gefunden hatten und auch den Möbelwagen nicht so schnell organisierten konnten. Mein Opa ruft mich noch an (bisher zweimal), aber nur um mir Vorwürfe zu machen. Beim letzten Telefonat hat er von uns die Betriebskosten, die wir sonst immer gezahlt haben, verlangt. Zudem hat er versucht mir ein schlechtes Gewissen zu machen, in dem er immer wieder fragte, ob ich die ganzen Jahre und all das was sie für mich getan haben, vergessen hätte. Natürlich nicht! Aber ich habe auch viel für sie getan, nur mit dem Unterschied, dass ich es wirklich gern getan habe und es nicht für erwähnenswert hielt. Deshalb habe ich ihm das auch so nicht gesagt. Dann kam er mir mit den Worten: „Du bist hochnäsig und komisch geworden.“… Und das nur, weil ich keine Lust mehr habe, mir den ganzen Quatsch anhören zu müssen?
Das Schlimmste für mich – und somit auch der Punkt an dem ich mich entschieden habe gar nicht mehr dorthin zu gehen – war, als die Mutter meines Freundes mir all‘ die Sachen, die ich mir abends immer anhören durfte; über meine Mutter, meinen Vater, wie schlecht sie doch sind und was sie alles getan haben, wiedergeben konnte und mir sagte, dass meine Oma es ihr in drei Stunden erzählt hatte. In dem Gespräch mit meinem Opa habe ich das angesprochen und er hat nur drum herum geredet. Erst war ich es, die es ihr erzählt hat, dann war ich es die es meinem Freund erzählt hat und der wiederum hat es seiner Mutter erzählt und dann war es doch meine Oma, aber alles was sie erzählt hat, wären reine Tatsachen gewesen. Ich kann mich an diese Sachen nicht erinnern, weil ich noch zu klein war oder es Sachen sind, wo ich noch nicht auf der Welt gewesen bin.. Ich erinnere mich bloß, dass das Verhältnis zu meinen Großeltern immer gut gewesen ist..
Vor ein paar Jahren habe ich intensiv versucht die Wahrheit zu finden und lange Gespräche mit meinen Eltern geführt. Es hat mir zu diesem Zeitpunkt allerdings nichts gebracht. Erst jetzt, da ich selbst betroffen bin, habe ich wieder damit begonnen und einiges herausgefunden, wobei ich mir immer noch nicht hundertprozentig sicher bin, ob es auch alles so richtig ist.
Nunja, nun ist die Zeit gekommen, dass wir nocheinmal dorthin zurück müssen, um zu packen und die Möbel zu holen und ich habe ehrlich gesagt panische Angst davor. Ich kann kaum noch schlafen und mache mir nur noch Gedanken.. Manchmal glaube ich, mein Kopf platzt.. Ich will mir keine Gedanken mehr machen.. Aber ich kann nicht anders.. Am liebsten würde ich meinen Freund nehmen und ganz weit weg gehen.. alles hinter mir lassen.. oder einfach den ganzen Tag heulen..
Ich habe lange in diesem Forum herumgestöbert und frage mich, ob es vielleicht Menschen gibt, die ein ähnliches Problem haben und wie sie damit umgehen.. Oder ob ich einfach nur zu empfindlich bin und mir das einrede.. ich hab schon so ziemlich alles im Kopf durch.. ob ich total bescheuert bin und was falsches tue, ob ich zu blind bin.. Auch Meinungen würden mich sehr interessieren…
Ich hab mir den Text jetzt noch ein paarmal durchgelesen und je öfter ich ihn lese, desto größer werden die Zweifel, ob ich nicht doch diejenige bin, die etwas falsch gemacht hat… Ob ich nicht doch Schuld an allem habe und ob es nicht an mir liegt… Ob ich es vielleicht nur falsch verstanden habe? Was soll ich nun tun? Ich bin wirklich dankbar über jeden kleinsten Rat oder jede Meinung, über jeden Tipp… Ich hab versucht den Text so verständlich wie möglich zu machen.. und ich hoffe, dass sich irgendjemand findet, der mir helfen kann.. ich bin total verwirrt und weiß echt absolut nicht mehr weiter..
ich weiß momentan weder ein noch aus und glaube, ich gehe irgendwann noch mal an der ganzen Situation zu Grunde. Ich kann mich leider nicht kurz fassen, weil ich befürchte, dass man den Zusammenhang sonst nicht versteht…
Im Grunde genommen geht es um meine Familie. Ich habe mich mit meinen Großeltern zerstritten und meinen Eltern zuvor Unrecht getan. Ich muss allerdings sagen, dass ich mich immer gut mit meinen Großeltern verstanden habe, aber ich weiß einfach nicht was los ist. Irgendwie steht meine ganze Welt Kopf und alles was ich bisher geglaubt habe ist alles ganz anders..
Am besten fange ich mit dem akutesten Problem an. Ich bin vor ca. 6 Monaten mit meinem Freund zusammen gezogen. Da wir nicht so viel Geld zur Verfügung haben, kamen uns meine Großeltern freundlicherweise entgegen und baten uns eine freie Wohnung in ihrem Haus an. Wir nahmen natürlich dankend an, richteten uns alles gemütlich und kuschelig her und waren anfangs sogar noch ziemlich glücklich über diese Entscheidung. Wenn ich da schon gewusst hätte, wie alles kommen würde, hätte ich meinem Freund so viel ersparen können.. Aber eigentlich habe ich es ja gewusst, denn meine Mama hat mich davor gewarnt, aber ich hab ihr nicht geglaubt..
Nach und nach fing meine Oma an, zu kontrollieren, ob wir geputzt hatten (sie hatte den Haustürschlüssel und auf den Wunsch meines Opas hin, hatten wir das Schloss nicht tauschen lassen, es ist schließlich seine Wohnung und er hatte uns erlaubt mietfrei zu wohnen). Sie fing an mir aufzudiktieren, wann ich die Fenster putzen sollte, weil die Nachbarn es ja sehen und über uns reden könnten. Ich dachte mir zunächst nicht wirklich was dabei, obwohl ich es schon komisch fand, dass sie so viel um die Meinung anderer gibt. Sie beschwerte sich darüber, dass wir zuviel Wäsche waschen würden und zu oft duschen gingen. Ich kann aber in meinem Job eine ganze Woche lang mit den gleichen Sachen herumlaufen..
Zu mir sagte sie mal, dass ich mich jetzt nicht mehr so oft mit meinen Freunden treffen könnte, weil ich ja jetzt immer meine Wohnung sauber halten muss und in einer Beziehung bin. Eine Freundin musste herzhaft darüber lachen, als ich es ihr erzählte ;-) Sie redete mit meiner Tante über die Dinge, die ich ihr anvertraut hatte und von denen sie immer sagte, sie für sich behalten zu wollen. Ich fing an zu bemerken, wie sie hinter meinem Rücken anfing zu versuchen, meinen Vater gegen meinen Freund aufzuhetzen.
Mein Freund und ich sind immer sehr glücklich gewesen und wir haben die Zeit miteinander immer genossen und viel unternommen. Doch mit der Zeit wurde es immer schwieriger – wobei ich nicht mal wirklich definieren kann, was schwierig eigentlich bedeuten soll. Es war einfach nicht mehr so lebensfroh wie am Anfang. Nicht mehr so leicht, nicht mehr so fröhlich. Wir haben uns nach wie vor sehr geliebt, gar keine Frage, sonst hätten wir nicht so fest zusammengehalten und wären jetzt immer noch zusammen und wieder so glücklich wie am Anfang. Natürlich bekamen wir uns auch öfter in die Haare – wie sich später allerdings herausstellen sollte, nicht umsonst, denn meine Oma hat versucht uns gegeneinander auszuspielen. Mir sagte sie immer, dass er zu wenig mache und ihm sagte sie immer, dass ich zu wenig mache. Dann beschwerte sie sich ständig über meine Haare. Sie sind schulterlang und dunkel. Meine Oma hatte sich doch tatsächlich bei meiner Tante darüber aufgeregt, dass meine Haare zuhauf auf dem Boden liegen würden und durchs ganze Treppenhaus verteilt wären. Nun gut, ich sehe ein, dass ich nicht jedes einzelne Haar nach dem Kämmen aufgesammelt habe, aber wer macht das schon?
Nach einiger Zeit sah mein Freund es dann auch nicht mehr ein, nach Hause zu fahren, weil meine Oma ihn dann immer mit der Vergangenheit vollgelabert hat. Er kann sowas absolut nicht leiden, wenn man ihm 1000-mal das Gleiche erzählt. Besonders dann nicht, wenn es sich um Dinge aus der Familie handelt, die zum größten Teil noch nicht einmal stimmen und total abwertend sind..
Wenn ich abends nach Hause gekommen bin, geschah mit mir exakt dasselbe. Ich hab versucht mich dagegen zu wehren und ihr gesagt das ich das schon kenne oder habe versucht die Leute in Schutz zu nehmen, aber dann war ich ja immer nur zickig und würde auf der falschen Seite stehen.
Hier, ist es glaube ich an der Zeit zu erwähnen, dass meine Eltern auch mit ihnen zerstritten sind, weil sie auch mal in dem Haus gewohnt haben und meine Großeltern direkt unten drunter, wie bei uns auch.
Meine Mutter kommt nicht aus Deutschland, mein Vater hingegen schon. Es wurde mir immer gesagt, meine Mutter wäre schuld an der Veränderung meines Vaters, mehrfach wurde sogar sinngemäß so etwas wie „scheiß Ausländer“ gesagt, was mich dazu gebracht hat, zu glauben meine Oma wäre ziemlich rassistisch. Das ist mir sogar bei völlig fremden Menschen aufgefallen, die meine Oma und ich auf der Straße gesehen haben. Trugen sie beispielsweise ein Kopftuch, waren es „scheiß Ausländer“, die den Deutschen die Jobs klauen und auf unsere Kosten leben. Ich finde so etwas abscheulich zu hören und habe es ihr gesagt. Mir tut es sehr weh so etwas mit anhören zu müssen, da ich mich selbst nicht ganz als Deutsche fühle. Ich habe versucht ihr zu erklären, dass alle Menschen gleich sind, und das Kopftuch ein Zeichen dafür ist, dass sie ihre Religion wertschätzen und sich mit ihr identifizieren. Ich glaube sie hat mir nicht zugehört oder es nicht hören wollen.
Meine Eltern haben es dann irgendwie geschafft über 15 Jahre dort zu überleben und werden nun als Lügner und Diebe abgestempelt, besonders meine Mutter. Angeblich hätte sie den Nachbarn und den Freunden meiner Großeltern nur Schlechtes erzählt und hätte meiner Oma, als sie damals weggezogen sind, viel geklaut.
Was ich mir also alles anhören durfte war, „Deine Mutter ist schlecht, die lügt nur, die hat dich als Kind immer nur schlecht behandelt, die liebt dich nicht, die wollte dich weggeben…“ usw. Das Schlimmste an der Sache ist, dass ich es ihr geglaubt habe, weil sie es mir eingetrichtert hat seit dem ich 11 bin. Ich habe mein Verhalten gegenüber meinen Eltern zum Schlechten verändert. Ich bereue es jetzt im Nachhinein zutiefst und bin wirklich froh, dass die beiden uns aufgefangen haben und uns eine große Stütze waren.
Was ich wirklich eigenartig fand war, dass meine Oma sich immer so abweisend verhalten hat, wenn ich mal bei meinen Eltern zu Besuch war. Danach kam sie mir mit Vorwürfen wie: „Du gehst ja jetzt immer dahin, die versuchen dich wegzuziehen, damit du uns nicht mehr helfen kannst, wir wollten aber auch mal was zusammenmachen und deine Schwiegereltern in spe einladen…“ Als es mir zu bunt wurde habe ich mit ihr drüber geredet, doch sie fing nur an zu heulen und meinte: „Du kriegst immer alles in den falschen Hals.“ Aber so böse wie sie das gesagt hat, vermute ich, dass sie mir mal wieder die Schuld zuschieben wollte. Hinterher ist sie, wie oben schon erwähnt zu meiner Tante gerannt und hat ihr das erzählt. Allerdings nach dem Motto, dass ich alles falsch verstanden hätte.
Als meine Oma dann auch noch anfing fiese Dinge über meinen Freund zu sagen, habe ich ebenfalls beschlossen abends nicht mehr so früh nach Hause zu gehen, sondern zu warten, bis die beiden schlafen. Er würde nichts tun, wäre faul, würde nicht richtig arbeiten, weil er keinen handwerklichen Beruf hat, er würde kostenlos dort leben und würde sich nicht anständig verhalten etc.
Der endgültige Wendepunkt war der Tag, an dem mein Freund heimkam und von meinen Großeltern nur mit Vorwürfen bombardiert wurde, er hätte dies und jenes vergessen und nicht gemacht. Er ist daraufhin sauer geworden und hoch gegangen, weil er sich das nicht mehr anhören wollte, kam aber nach einer Weile nach unten und hat sich entschuldigt, dass er einfach gegangen ist. Ich durfte mir in der Zwischenzeit anhören, dass er nicht zu mir passt. Hierzu muss ich sagen, dass das in meinen früheren Beziehungen auch versucht wurde, nur war es dort noch schlimmer.. Und ich war sowas von dumm und naiv..
Nachher ist mein Freund völlig zusammengebrochen, hat nur noch geweint und wir haben den Entschluss gefasst wieder auszuziehen.
Tage darauf haben wir dann meine Oma und meine Tante belauscht, wie sie ganz fies über uns gelästert haben, wobei ich meine Tante da raus halten muss, denn sie hat versucht, den Grund für unser Verhalten zu finden und meine Oma zu beruhigen. Aber die ließ sich kaum bändigen und erzählte fiese Dinge über meinen Freund und meinen Vater und darüber das wir nicht putzen würden etc.. Dann fing sie wieder damit an, dass ich ja sowieso nur bei meinen Eltern hänge und das dort etwas im Busch wäre.. und ich zu meinem vater zurückgehen soll, damit sie die wohnung an andere vermieten kann.. aber der würde mich ja sowieso nicht wieder zu sich nehmen..
Soweit so gut…bzw.. schlecht.. Nach ein paar Gesprächen mit meinem Opa, teilte dieser mir mit, meinen Freund rauszuschmeißen. Fand ich alles halb so schlimm, denn was er nicht wusste war, dass wir sowieso vorhatten zu gehen. Weiterhin hatte er versucht auf mich einzureden und es machte mir den Anschein, als wolle er eine Trennung von meinem Freund erreichen. Er schusterte ihm den schwarzen Peter zu, weigerte sich aber vehement, selbst mit ihm darüber zu sprechen. „Mit dem rede ich nicht mehr“, war seine Ausrede. Er hielt mir vor ich hätte mich innerhalb von zwei Wochen stark verändert, ich würde oft lügen, doch als ich ihn fragte ob er es schon mal getan hätte, sagte er nur: „Ich glaube nicht…“ Er hat mir in diesem Gespräch wahrlich die Worte im Mund umgedreht und ich hatte nicht mal die kleinste Chance die Situation dahingehend zu lenken, dass es ein "gutes" ende nimmt.. Ich war schuld. mein freund war schuld. basta. koste es was es wolle, sogar die wahrheit.
Wir sind also übergangsweise wieder zu meinen Eltern gezogen, die so lieb waren uns wieder aufzunehmen. Die Möbel haben wir so lange dort gelassen, weil wir so schnell keine neue Wohnung gefunden hatten und auch den Möbelwagen nicht so schnell organisierten konnten. Mein Opa ruft mich noch an (bisher zweimal), aber nur um mir Vorwürfe zu machen. Beim letzten Telefonat hat er von uns die Betriebskosten, die wir sonst immer gezahlt haben, verlangt. Zudem hat er versucht mir ein schlechtes Gewissen zu machen, in dem er immer wieder fragte, ob ich die ganzen Jahre und all das was sie für mich getan haben, vergessen hätte. Natürlich nicht! Aber ich habe auch viel für sie getan, nur mit dem Unterschied, dass ich es wirklich gern getan habe und es nicht für erwähnenswert hielt. Deshalb habe ich ihm das auch so nicht gesagt. Dann kam er mir mit den Worten: „Du bist hochnäsig und komisch geworden.“… Und das nur, weil ich keine Lust mehr habe, mir den ganzen Quatsch anhören zu müssen?
Das Schlimmste für mich – und somit auch der Punkt an dem ich mich entschieden habe gar nicht mehr dorthin zu gehen – war, als die Mutter meines Freundes mir all‘ die Sachen, die ich mir abends immer anhören durfte; über meine Mutter, meinen Vater, wie schlecht sie doch sind und was sie alles getan haben, wiedergeben konnte und mir sagte, dass meine Oma es ihr in drei Stunden erzählt hatte. In dem Gespräch mit meinem Opa habe ich das angesprochen und er hat nur drum herum geredet. Erst war ich es, die es ihr erzählt hat, dann war ich es die es meinem Freund erzählt hat und der wiederum hat es seiner Mutter erzählt und dann war es doch meine Oma, aber alles was sie erzählt hat, wären reine Tatsachen gewesen. Ich kann mich an diese Sachen nicht erinnern, weil ich noch zu klein war oder es Sachen sind, wo ich noch nicht auf der Welt gewesen bin.. Ich erinnere mich bloß, dass das Verhältnis zu meinen Großeltern immer gut gewesen ist..
Vor ein paar Jahren habe ich intensiv versucht die Wahrheit zu finden und lange Gespräche mit meinen Eltern geführt. Es hat mir zu diesem Zeitpunkt allerdings nichts gebracht. Erst jetzt, da ich selbst betroffen bin, habe ich wieder damit begonnen und einiges herausgefunden, wobei ich mir immer noch nicht hundertprozentig sicher bin, ob es auch alles so richtig ist.
Nunja, nun ist die Zeit gekommen, dass wir nocheinmal dorthin zurück müssen, um zu packen und die Möbel zu holen und ich habe ehrlich gesagt panische Angst davor. Ich kann kaum noch schlafen und mache mir nur noch Gedanken.. Manchmal glaube ich, mein Kopf platzt.. Ich will mir keine Gedanken mehr machen.. Aber ich kann nicht anders.. Am liebsten würde ich meinen Freund nehmen und ganz weit weg gehen.. alles hinter mir lassen.. oder einfach den ganzen Tag heulen..
Ich habe lange in diesem Forum herumgestöbert und frage mich, ob es vielleicht Menschen gibt, die ein ähnliches Problem haben und wie sie damit umgehen.. Oder ob ich einfach nur zu empfindlich bin und mir das einrede.. ich hab schon so ziemlich alles im Kopf durch.. ob ich total bescheuert bin und was falsches tue, ob ich zu blind bin.. Auch Meinungen würden mich sehr interessieren…
Ich hab mir den Text jetzt noch ein paarmal durchgelesen und je öfter ich ihn lese, desto größer werden die Zweifel, ob ich nicht doch diejenige bin, die etwas falsch gemacht hat… Ob ich nicht doch Schuld an allem habe und ob es nicht an mir liegt… Ob ich es vielleicht nur falsch verstanden habe? Was soll ich nun tun? Ich bin wirklich dankbar über jeden kleinsten Rat oder jede Meinung, über jeden Tipp… Ich hab versucht den Text so verständlich wie möglich zu machen.. und ich hoffe, dass sich irgendjemand findet, der mir helfen kann.. ich bin total verwirrt und weiß echt absolut nicht mehr weiter..