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  • Liebe Forenteilnehmer,

    Im Sinne einer respektvollen Forenkultur, werden die Moderatoren künftig noch stärker darauf achten, dass ein freundlicher Umgangston untereinander eingehalten wird. Unpassende Off-Topic Beiträge, Verunglimpfungen oder subtile bzw. direkte Provokationen und Unterstellungen oder abwertende Aussagen gegenüber Nutzern haben hier keinen Platz und werden nicht toleriert.

Und das bin ich.

ZoeLow

Neues Mitglied
Also, Hallo erstmal.

Zu erst ein großes "Danke-schön" an all die Leute, die versuchen zu helfen, die diese Plattform ermöglichen und das auf freiwilliger Basis. Davor habe ich sehr viel Respekt. Danke sehr für die Mühen und sicher Anstrengungen, die über euch ergehen lasst. :)

Wo fange ich am besten an? Ich möchte euch gerne etwas über mein Leben erzählen, in der Hoffnung ich bekomme eine ehrliche Meinung aus der Sicht eines anderen und vielleicht sogar etwas Hoffnung und Kraft und Hilfe.
Der erste Punkt der schon mal fest steht: Ich schreibe meine Sorgen in einem Forum, zum einen weil ich über eine gewisse Annonymität verfüge, wenn ich hier schreibe und auch um vielleicht Menschen zu treffen die Erfahrung haben. Und auch weil ich einfach keinen Menschen hab, mit dem ich darüber reden kann. Soviel schon mal dazu :)
Seit einigen Jahren (Ich bin 23) kämpfe ich mit Depressionsphasen. Ich führe regelrecht einen Krieg mit mir selbst. Wenn ich mich zurück erinnere, dann fing das glaub ich mit 15 oder 16 an. Zumin. hatte ich in dem Zeitraum die ersten Gedanken, dass ich nicht mehr kann und will. Als ich 17 wurde, ging ich auf eine andere Schule und lernte super Menschen kennen, die Depressivenphasen gingen davon, und ich war glücklich, kann man sagen.
Die Schule dauerte allerdings nur 2 Jahre und wir alle trennten uns und gingen jeder unsere Wege. Der eine ist dorthin gezogen, der andere dort. Das kennt man ja. Und wir haben den Kontakt vollständig verloren, weil teilweise auch zu große Entfernen dazwischen liegen.
Leider war ich nun wieder allein, meine letzte Freundin hatte ich mit, 13, vielleicht 14. Das wohl daran liegt, dass ich nicht besonders aussehe.
Irgendwann dachte ich mir, oder ich lernte: mein Leben sieht halt einfach so aus. Es gibt menschen die sind glücklich und andere die sind es nicht. Ich hab mein Los gezogen. So lebte ich einige Jahre also einfach vor mich hin. Ich kann nicht mal mehr genau sagen, was so die "Highlights" der letzten 5 Jahre sind. Ich glaube da waren keine.
Seit einigen Wochen aber, merke ich wie sehr mir die Einsamkeit zuschaffen macht. Ich muss manchmal viel weinen, ich hab versucht das ganze mit Alkohol weg zu saufen, aber ich bin kein Trinker und das Trinken hat es nur schlimmer gemacht.
Das einzige was ich noch habe ist Sport. Wenn es absolut nicht mehr geht und ich befürchte, dass ich sonst irgendeinen Mist baue, Entschuldigung für die Ausdrucksweise. Dann gehe ich Laufen. Besser gesagt Rennen. Ich laufe dann 5-7km. Wenn ich merke, ich kann nicht mehr und meine Beine nachgeben, dann laufe ich noch schneller und noch härter, bis ich absolut nicht mehr kann und am liebsten zusammenbrechen will. Danach geht es mir dann eine Zeit lang relativ gut, aber leider ist das nicht von Dauer. Am Abend bin ich dann schon wieder sehr down.
Ich wollte eigentlich immer mal zu einem Arzt gehen, aber ich kann das einfach nicht. Sogar im Normalfall gehe ich nicht zum Arzt. Höchstens es ist etwas gebrochen oder ganz ab.
Ich kämpfe nun schon seit so vielen Jahren dagegen an, ich kämpfe gegen mich selbst, das ich was mir sagt: "Du bist einfach ein nichts. Geb auf. Oder setz dich vor den Baum, dann hast du es hinterdir". Denn ich will leben, aber es klappt einfach nicht, egal wie oft ich es versuche, dauert geht irgendwas schief und du wirst in den A**** getreten. Ich habe natürlich schon öfters versucht, was an meinem Leben zu ändern, also keine Sprüche vom Typ: "Versuch doch was zu ändern". Denn das habe ich mehr als 1x versucht, aber jedesmal ging es schlecht aus.
Kann man Depressionen selber besiegen? Oder ist es gar unmöglich? Zu einem Psychiater gehe ich nicht, da ich eigentlich niemandem vertraue, würde ich ihm auch nichts erzähle und das ganz wäre Verschwendung.
Ich will diese Traurigkeit loswerden, diesen Druck im Brustkorb. Aber ich hab so oft das Gefühl, ich hab überhaupt keine Chance. Ich traue mich schon gar nicht mehr überhaupt etwas zu versuchen, was mein Leben verbessern kann. Am Ende werde ich wieder enttäuscht und verliere wieder etwas mehr von dem Rest was noch von mir übrig ist.
Ich muss Abends immer viel nachdenken, darüber wie mein Leben bisher verlaufen ist und fange eigentlich jedesmal an zu weinen, weil ich einfach nichts Gutes sehen kann. Ich musste schon öfters dran denken, einfach aufzugeben, aber das bin nicht ich. Ich kann nicht aufhören. Es geht mir dann wie beim laufen, auch wenn es mir richtig schlecht geht und ich nicht mehr kann, ich muss einfach immer weiter machen, egal wie es aussieht, was passiert, ich muss weiter machen.

Doch lohnt es sich überhaupt? Macht das überhaupt Sinn?
Kann ich dieses Gefühl, der Leere, Einsamkeit überhaupt los werden.

Ich sage schon mal Vielen Dank, für denjenigen der bis hier überhaupt gelesen hat. Und vielen Dank an alle die etwas dazu schreiben.

Viele Liebe Grüße
 

akihaa

Aktives Mitglied
junger mann,wie ich lese bist sportlich,wie aussiehst ist doch scheiss egal,freundin hast nicht doch dafür gibst zur not die frauen die geld nehmen,denn die sind ehrlich versprechen dir nichts,
guck da sind wir schon beim thmea:hast dir mal überlegt was diese damen durch machen,machen die das freiwillig alle???
schau dir mal die behinderten an,wollen die so leben???
du must ´dich positive ändern,so wie du schreibst zweifelst nur an dich.
was intressieren mich die anderen wenn die sich nicht für mich intressiern.
Doch da gibt es menschen die dich brauchen ,dich beachten du must nur hin gehen.

spring hinter fahrenden zug,tut weh hast aber noch was vom leben
 

ZoeLow

Neues Mitglied
Denkst du ernst mit geht es nur um das "eine"? Tut mir leid, dann muss ich dich enttäuschen. Männer die zu Prostituierten gehen, sind in meinen Augen einfach nur erbärmlich.
Und wo wir schon beim Thema sind: Glaubst du ernsthaft ich weiß nicht, dass es anderen schlechter geht? Und denkst du auch, es wäre mir egal?
Das macht die Geschichte für mich noch viel unerträglicher, weil ich weiß, dass es anderen viel schlechter geht, ich aber trotzdem nichts vom Leben habe. Ich habe fast nur Schuldgefühle, wenn ich daran denke, dass eine querschnittsgelähmte Person nie mehr laufen kann und ich heule rum, weil ich nur einsam und traurig bin.
Falls du also denkst, mir wäre das Schicksal anderer egal, muss ich dich abermals enttäuschen.
 

juka

Aktives Mitglied
@Akihaa: Ich kann immer diese ganzen Vergleiche mit den Leuten, denen es vermeintlich "schlechter" geht nicht verstehen. Das Leid eines körperlich kerngesunden Menschen, der jeden Tag als Qual empfindet und seit Jahren keinen Ausweg sieht, kann in seiner Empfindung durchaus schlimmer sein als das eines Querschnittsgelähmten. Das hängt einfach individuell vom Menschen selbst und seinen Lebensumständen ab und ist nicht vergleichbar.

@ZoeLow:
Während der kurzen 2J in der Schule, als du aufgeblüht bist, hast du doch gesehen, dass es möglich ist deine Situation zu verbessern und die depressiven Phasen in den Hintergrund zu drängen. Was hindert dich daran, dir neue Leute in deiner Umgebung zu suchen? Falls du es schon versuchst hast: Was für Erfahrungen hast du gemacht?

Wenn du wirklich unter Depressionen leidest ist es sehr schwer da ohne äußere Einwirkung wieder rauszukommen. Eine wesentliche Voraussetzung ist bei dir ja vorhanden: Du möchtest leben und kämpfst dafür. Das mag gelegentlich ganz gut funktionieren, nur ohne medizinische Hilfe, Leute zum Reden/Austauschen und einen nachhaltigen Lebenswandel wirst du immer wieder in ein Loch fallen. Wie soll man auch dauerhaft eine Motivation aufrecht erhalten, wenn immer wieder die negativen Gedanken kommen?

Ich kann nur an dich appellieren etwas vertrauen zu fassen und zum Psychologen zu gehen. Es zwingt dich ja keiner von jetzt auf gleich dein Leben vor ihm auszubreiten. Aber er kann sich dir Stück für Stück annähern, herausfinden was genau mit dir los ist und ggf. auch eine geeignete Medikation vorschlagen um dich zu stabilisieren. Wenn du dann soweit bist, kannst du auch die anderen Baustellen in deinem Leben angehen.

Lass dich nicht unterkriegen.

LG, J.
 
D

die tini

Gast
Die Einsammkeit ist wahrscheinlich das größte Problem, denn der Abgleich mit anderen Menschen ist sehr wichtig. Es ist wie bei einer Aufziehuhr, wenn da nicht jemand kommt und sie aufzieht, dann tickt sie erst nicht richtig und bleibt schließlich stehen. Du kannst dir nicht selbst vergeben, dafür brauchst du jemanden, du könntest lernen dir selbst alles zu vergeben und jeden Tag tabularasa zu beginnen, aber du vertraust dir nicht, nicht deinen Einsichten (`hat das denn überhaupt noch einen Sinn`), noch nicht mal deinem Körper (wenn du ihn bis zur erschöpfung jagst). Das schwierigste daran wird, dass du diesem Meschen wirklich trauen musst, zunächst mehr als dir selbst. Wenn dies alles nicht in deiner Macht steht solltest du dich an jemanden wenden der dir professionell helfen kann.
 

ZoeLow

Neues Mitglied
@Die tini: ich traue Niemandem jemals wieder. Jedesmal wenn ich jemandem vertraut hab, bekam ich nur eins in die Fresse, Entschuldigung für den Ausdruck. Ich jage meinen Körper, weil egal wie sehr ich mich anstrenge, egal wie weit ich gehe, ich bin und bleibe ein Versager. Dieses Gefühl geht einfach nicht weg. Die Schmerzen beim laufen lindern nur, heilen aber nicht.


@juka: die Erfahrung die ich gesammelt hab, sind alle gleich. Am Ende geht es schief und es war nur Zeit Verschwendung. Das einzige was mir wohl übrig bleibt ist weiter zu "laufen", einfach weiter machen. Und einfach mein leben so hinnehmen wie es ist. Nichts mehr zu erwarten, aber immer zu hoffen.

Eine Frage hab ich noch: da ich niemals, auf gar keinen Fall, irgendwelche Tabletten schlucken werde, ist es überhaupt möglich depressionen zu besiegen? Ich nehme nicht mal apserin wenn ich Kopfschmerzen hab, ich nehme absolut keine Tabletten und werd es auch nicht. Kann man das mit reiner gesprächstherapi besiegen? Wenn nein, dann zieh ich es nicht in Betracht überhaupt mit einem psychologen zu sprechen, nur damit der mir Drogen verpasst.

Vielleicht gewöhnt sich ja mein Herz an die Einsamkeit und meine Seele an die traurigkeit wie sich auch mein körper an das Laufen gewöhnt hat.
 

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