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Unaushaltbare Schmerzen (Psychisch bedingt?)

G

Gelöscht 76234

Gast
Liebe TE,
ich habe wirklich Mitgefühl mit dir.
Dir ist bereits selbst bewusst, dass psychische Ursachen der Grund deiner Bauchschmerzen sind, denn zu Hause unter Entspannung gehts dir besser.
Meine Frage: leidest du unter Verdauungsbeschwerden, Blähungen und verdrückst du dir dies in der Schule? Das wäre für mich dann eventuell eine Möglichkeit, wo man ansetzen könnte.
Vor 25 Jahren hatte meine kleine Tochter, wegen falscher Stuhlhygiene wie es die Ärzte bezeichnen, wahnsinnige Probleme.
Hätte mir vorher jemand, die Ursachen, Auswirkungen und das zu Grunde liegende psychische Problem erklärt, ich hätte mich an die Stirn getippt.

Während ihres Studiums gingen dann die Sorgen um unser Kind nochmals los.
Wir bekamen es lange Zeit nicht mit, machten uns noch über ihre "Marotten" lustig - bis uns irgendwann ihr Freund verzweifelt anrief.
"Sprechblockade", nannten es die Ärzte.
Der Ehrgeiz immer die Beste sein zu wollen, immer unter Strom zu stehen, ihre starke Disziplin - wurden ihr zum Verhängnis.
Studenten sollten das Leben auch genießen, Partys feiern - so war es zu meiner Zeit.
Bei unserer Tochter gab es nur Lernen, Lernen und wieder Lernen - da blieb weder Platz noch Zeit für ein unbeschwertes Leben.
Wir Eltern waren nicht glücklich über diesen Zustand. Jugend sollte unbeschwert und sorglos sein.
Irgendwann entwickelte unsere Tochter eigenartige Verhaltensmuster. Sie wollte keine Telefongespräche mehr annehmen, wir sollten für sie Termine absprechen.
Als wir dann bemerkten, dass sie sich nicht mehr allein in den angrenzenden Wald bei unserem Haus traute, wurde uns Angst und Bange.

Wie ich heute weiß, treten körperliche Beschwerden bei sehr pflichtbewussten, ehrgeizigen jungen Menschen auf. Vor allem, ist ihnen die Meinung der anderen Mitmenschen sehr wichtig, sie wollen nicht auffallen, nicht unangenehm anecken.
Wenn du dich hier wiedererkennst, dann musst du mit einer Verhaltenstherapie lernen, weniger auf andere zu geben, dich nicht von deren Meinung abhängig zu machen.
Das ist ein hartes Stück Arbeit.
Verwechsele aber bitte nicht Gesprächstherapie mit Verhaltenstherapie.

Früher kannte ich den Unterschied nicht. Seid wir tausende von Euros für unsinnige Gesprächstherapien ausgegeben haben, weiß ich es.
Gesprächstherapien sind easy - du erzählst dem Therapeuten aus deinem Leben.
Wenn es die richtige Therapie ist - ist es schon ok. wenn....
Eine Verhaltenstherpaie, ist anstrengend und am Anfang wirst du eventuell den Sinn nicht erkennen.

Ich gebe dir ein Beispiel: Unsere Tochter musste mitten auf einem großen Platz in ihrer Studentenstadt atock über irgend ein Thema sprechen.
Jederzeit konnte ein anderer Mitstudent vorbeikommen und sich dabei die Hosen volllachen über sie.
Das ist aber Sinn der Sache: Ihr musste es gleichgültig werden was andere über sie denken.

Glaube mir, dass ist ein hartes stück Arbeit. Aber so überwindet man seine krankmachenden Störenfriede.
Das A und O ist einen guten Therapeuten zu finden. Wirklich Gute gibt es sehr wenige und wenn dann behandeln die nicht unbedingt auf Krankenschein.

Ich wünsche dir ganz viel Glück in der Auswahl der Ärzte und hoffe, dass deine Eltern dich dahingehend unterstützen.
Handel jetzt und schlängel dich nicht weiter durch, sonst werden deine Beschwerden immer schlimmer.
Sei gedrückt.
Vielen Dank erstmal für diesen langen Text!
Tatsächlich habe ich schon seit jeher Verdauungsprobleme... Ich schätze, bei mir schlägt einfach jeglicher Stress direkt auf den Magen- als Kind war das schon so und da konnte sich das auch kein Arzt erklären. Wir wurden immer wieder nach Hause geschickt mit einem "alles super". Damals hatte ich echt schwierige Phasen- psychisch komplett am Ende, in der Schule total mies& auch Zuhause lief einiges schief. Als das besser wurde, gingen auch die Beschwerden weg... und jetzt sind sie wieder da.

Ich bin unter vielen Menschen generell sehr unsicher, kann nicht auf andere zugehen& wenn mal jemand auf mich zugeht, bin ich kaum in der Lage, locker mit der Person zu reden (Ich denke, ich wirke dadurch auch sehr unsympathisch auf andere :(). Im Unterricht melde ich mich auch nur, wenn ich zu 100% sicher bin, dass meine Antwort richtig ist. Vor ein Paar Wochen habe ich im Unterricht mal eine wirklich gute Antwort gebracht, war dabei aber so aufgeregt, dass mir kurz schwarz vor Augen wurde und ich echt dachte, ich kippe gleich vom Stuhl.
Ironischerweise liebe ich es allerdings zu präsentieren und da ist mir völlig egal, wer oder wie viele mir dabei zusehen.... Ich mag es, anderen etwas zu vermitteln& zu zeigen, woran ich die letzten Wochen gearbeitet habe.
Trotzdem bin ich in der Schule im Dauerstress, habe durchgehend schwitzige Hände& eben Bauchschmerzen.

Ich werde mal das Gespräch mit meiner Mutter suchen und das Thema Therapie ansprechen... Sie weiß am besten, wie sehr mich alles belastet.
Habe nur Angst, wieder nicht ernst genommen zu werden mit meinen Beschwerden, weil das bisher ja immer so war. Freunde verstehen nicht, wie schlimm das ist, nach dem Motto ich solle mich einfach nicht so anstellen und nicht auf "krank machen" und mein Hausarzt denkt mittlerweile sicher auch, ich würde alles vortäuschen, um nicht zur Schule zu müssen.
 
G

Gelöscht 85627

Gast
Ich gehe auch von psychosomatischen Beschwerden aus, möchte aber noch etwas hierlassen.

Eine Bekannte hat Psychotherapie in Anspruch genommen, war richtig und nötig. Doch sie hatte diese fürchterlichen Schmerzen. Über Jahre wurde nichts gefunden, sie nicht richtig ernst genommen, alles psychisch.
Sie beharrte darauf, dass da noch etwas anderes sein müsse, stritt mit Ärzten, bekam Schwierigkeiten mit Therapeuten, wurde fast als therapieresistent eingestuft.
Sie war so verzweifelt, hatte jeglichen Lebensmut verloren, fast am Ende ihrer Kraft.
In dieser Phase stieß sie auf einen Arzt, der sie ernst nahm, intensiver nachforschte, verursachte Kosten nicht scheute.
Eine unentdeckte Verengung des Magenpförtners und irgendeine Verwachsung bescherten ihr die Verdauungsprobleme und Schmerzen. Sie brauchte eine OP.
Ich glaube, noch nie vorher hatte der Arzt jemanden aus Erleichterung darüber weinen sehen, dass eine OP nötig war.

Weil ihr endlich jemand glaubte.
Weil es eine Lösung gegen die Schmerzen gab.
Weil sie nicht mehr als Hypochonder, therapieresistent, Lügnerin dastand.
Weil endlich alles vorbei sein würde.
Und das war es dann auch.

Wie gut kennst Du Dich, Deinen Körper? Wenn alles psychisch bedingt ist, gut. Dann löst sich das darüber.
Sollte es das nicht tun, hake nach. Vertrau Dir selbst.
Alles Gute Dir.
 

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