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(un)erwachsene Tochter...?

S

SilkeP

Gast
Hallo,
meine Tochter (27) kommt mit ihrem Leben nicht klar.
Sie hat 20 000 Euro Schulden, jetzt ist ihr sogar die Wohnung gekündigt worden...
Zur Zeit befindet sie sich in stationärer Behandlung. Wir haben sie vor 3 Wochen in die Klinik gebracht, weil wir befürchteten sie könne sich was antun.
Ihr ging es an dem Tag sehr schlecht, aber zwei Tage später war sie so gut drauf, als hätte sie keine Probleme.
Diese Schauspielerei, Verdrängung kann man wohl auch sagen, treibt sie schon seit der Pubertät. Immer bringt sie sich in schwierige Situationen, dann kommt von irgendwo Hilfe her und ihr geht es wieder gut. Sobald sie sich um ihr Chaos aber kümmern muß, geht es ihr schlecht.
Ich bin inzwischen hin und her gerissen, ich bin wütend, mache mir Sorgen, sie tut mir leid, aber ich kann auch nicht mehr.
Wir haben sie vor 8 Jahren zuhause ausziehen lassen, das zusammenleben mit ihr war nicht möglich. Sie hat gelogen, uns bestohlen, sich nicht ein bisschen in die Familie eingefügt. Sie hatte keine Lust sich eine Ausbildungsstelle zu suchen, nur mit großem Druck hat sie sich aufgerafft, hat dann Gklück gehabt und konnte den Beruf der Buchhändlerin lernen.
Meine Tochter war immer das einzige Kind in der Familie. Ich habe sie allein erzogen, allerdings hat meine Mutter und deren Lebensgefährte mir ständig reingeredet. Ich konnte mich nie durchsetzen, meine Tochter hat jeden Willen bekommen.
Die Ärzte im Krankenhaus zweifeln daran, ob bei meiner Tochter eine Depression vorliegt.

Kennt hier im Forum jemand einen ähnlichen Fall?
Wie soll ich mich verhalten?

Silke
 
S

SilkeP

Gast
Hallo Werner,
ich würde gerne mein Leben genießen, anstatt mich ständig um die Belange meiner Tochter kümmern zu müssen. Sicher, ich muß garnichts, aber ich mache mir auch Sorgen. Ich möchte mich eigentlich so verhalten, dass meine Tochter für sich selbst Verantwortung übernimmt, aber ich möchte auch für sie da sein, falls sie mich braucht. Zur Zeit kann ich nicht erkennen was wirklich das Richtige für sie wäre.
Gruß.
Silke
 

Werner

Sehr aktives Mitglied
Hallo Silke,
das klingt nach einem gangbaren Ziel, denke ich. Sicher hast du selbst schon Erfahrung damit, wie du in diesem Korridor zwischen zuviel und zuwenig bleiben kannst. An deiner Stelle würde ich deine "Einmisch-Energie" genau dosieren und dies auch deiner Tochter kommunizieren - also was du zu leisten bereit bist und was nicht. Und dich dann wirklich zwingen, dich um deine eigenen Dinge zu kümmern und dein Leben zu genießen. So machst du ihr einerseits Platz, selbst Erfahrung einzuüben ohne gleich alles auszuschließen. Ein Rettungsring ist ja was Feines, aber wenn der ganze Pool voll davon ist, macht auch Schwimmenlernen keinen Spaß. Ich könnte mir auch vorstellen, dass du deine Tochter regelmäßig fragst, was sie von dir erwartet - und dann selbst entscheidest, was du davon erfüllen magst und was sie sich woanders suchen muss an Unterstützung.
Gruß, Werner

P.S. Dein Zusatzwunsch, dass dein Verhalten dazu führen soll, dass deine Tochter etwas tut oder lässt, entspricht kaum dem "Erreichbaren" - denn nicht dein Verhalten entscheidet darüber sondern was deine Tochter will und was nicht. Du kannst nur innerhalb deines Entscheidungsraumes für dein Leben entscheiden - und das solltest du auch aktiv und positiv nutzen, meine ich.
 

Nohope

Aktives Mitglied
Zur Zeit befindet sie sich in stationärer Behandlung. Wir haben sie vor 3 Wochen in die Klinik gebracht, weil wir befürchteten sie könne sich was antun.
Ihr ging es an dem Tag sehr schlecht, aber zwei Tage später war sie so gut drauf, als hätte sie keine Probleme.

Die Ärzte im Krankenhaus zweifeln daran, ob bei meiner Tochter eine Depression vorliegt.
Also wenn sie nun schon seit drei Wochen in einer Klinik ist, sollten die Ärzte doch in der Lage sein, eine Diagnose zu stellen?! :confused:

Es mag ja sein, dass das ganze keine Depression ist, aber eine irgendwie gelagerte Persönlichkeitsstörung ist es ja wohl, wenn man mit 27 Jahren nicht in der Lage ist, seine Probleme alleine zu lösen, sondern den Kopf in den Sand steckt wie ein kleines Kind und darauf wartet, dass andere Menschen das Schlamassel beseitigen, das sie sich selbst eingebrockt haben.

Das Spektrum der psychischen Erkrankungen ist in meinen Augen so dermaßen groß, und teilweise überlappen sich manche Diagnosen auch, ich denke nicht, dass man da von fern irgendwas zu sagen kann, selbst wenn sich hier einer damit auskennen sollte.

Doch Du hast das Richtige getan, indem Du sie dorthin gebracht hast. Nun muss sie auf fähige Ärzte/Therapeuten treffen, die sie dazu animieren können, ihr Leben selbst in die Hand zu nehmen.

Es wird auch nichts bringen, wenn Du immer für sie da bist... "Hilfe zur Selbsthilfe" ist ja so ein Schlagwort.
Sie hat eine Ausbildung gemacht, also bist Du auch nicht mehr verpflichtet, sie weiterhin (finanziell) zu unterstützen. Sie muss mit ihren Schulden und der gekündigten Wohnung selbst zurecht kommen. Zeig und sag ihr, dass Du sie lieb hast, egal was sie anstellt, aber übernimm nicht die Verantwortung für ihr Leben.

Hat sie abgesehen von dem jetzigen Klinikaufenthalt denn schon mal eine Therapie gemacht?
 
S

SilkeP

Gast
Hallo Werner,
es ist vielleicht nicht richtig rübergekommen, aber meine Tochter will, dass ich mich um ihre Belange kümmere, ich habe da garkeine Lust drauf. Leider fühle ich mich durch ihre Stimmungen und Unfähigkeit von ihr manipuliert. Ich bin froh, dass sie in der Klinik ist, mein Mann und ich haben schon einen Streifen mitgemacht, wir wollen nicht mehr die Suppe auslöffeln, die sie uns ewig einbrockt.
Silke
 
S

SilkeP

Gast
Hallo Nohope,
meine Tochter hat bis jetzt jede Therapie abgebrochen, ich sehe da auch keine Chance, dass sie etwas in der Richtung unternimmt. Sie will einfach nur, dass andere ihr Leben in Ordnung bringen, sobald sie was dafür tun soll, geht es ihr schlecht und sie versteckt sich hinter dem großen Begriff Depressionen.
Ich denke ihr geht es tatsächlich schlecht, wenn sie auf den riesigen Sch...haufen sehen soll. Sie dreht sich rum, sieht weg und dann geht es ihr wieder gut.
Mein Problem ist, sie ist nunmal mein Kind und ich liebe mein Kind, ist ja auch natürlich, aber das macht mich manipulierbar. Ich sehe wie sie leidet, es tut mir weh, macht mich sauer, ich möchte mein Leben in Ruhe leben. Habe selber genug hinter mir, außerdem bin ich nicht gesund, ich möchte meinen Frieden.

Silke
 

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