Waren eigentlich jetzt normale Kastanien oder doch Eßkastanien gemeint?
Ne, normale, Rosskastanien. Die, die du überall auf dem Boden findest im Herbst. Den Kern trocknen und dann mahlen.
In Kastanien sind Saponine (nicht Saponite, hab ich mich verschrieben), ist eine waschaktive Substanz. Muss man aber nicht zwangsläufig verwenden. Diese Stoffe sind zum Beispiel auch in Gänseblümchen.
Es gibt in vielen Biomärkten indische Waschnüsse, die man verwenden kann, aber da sie meistens hohe Importkosten haben, würde ich eher dazu abraten. Denn je höher unsere Nachfrage, desto teurer werden sie im Anbauland. Weswegen sich jetzt schon viele Einheimische die Nüsse nichtmehr leisten können und auf chemische Waschmittel, die günstiger sind, zurückgreifen müssen. Diese stammen von den "Seifenbäumen", die in tropischen Regionen wachsen. In Indien wird schon seit Jahrhunderten mit Nüssen gewaschen. Aber auch die dabei freigesetzten Stoffe sind in Kritik, da sie Toxine freisetzen könnten.
So läuft das aber auch mit vielen Dingen ab was wir im Supermarkt, oder sonst wo, kaufen, die aus einem anderen Land kommen. Zum Beispiel mit Obst und Gemüse, das importiert wird. Die Konzerne kaufen Ackerland auf, meist mit dem versprechen die Infrastruktur zu verbessern, Schulen zu bauen, die Bauern zu unterstützen. Pustekuchen. Alles wird einfach nur teurer. Und die Bauern verdienen immer weniger. Das ist auch in Deutschland ähnlich. Die Bauern sind an die Preise der Konzerne gebunden, an die sie verkaufen. Je höher die Preise sind, die die Bauern selbst zahlen müssen, desto weniger nehmen sie ein, desto mehr Erträge müssen sie erzielen.
In Indien, als auch in Brasilien, als auch in Deutschland ist halt die Angst da. Die Angst seine Familie nicht ernähren zu können. In Brasilien veröden dann die Anbauflächen, weil Monokulturen dort nicht überleben (auch hier nicht), Pestizide rotten die Böden aus, Bakterien überleben dort nicht, somit auch keine Insekten, und die Ökostruktur verendet. Weswegen Regenwälder abgeholzt werden müssen, um neue Anbauflächen zu schaffen. 2020 sind über 70% aller Anbauflächen verendet und im Grundbaustein nicht mehr zu retten. Also schon, aber das braucht Zeit. Zeit die das Geld nicht hat. Also neues Land schaffen. Und die Ökostruktur weiterhin zerstören. Das ist zum Beispiel ganz lustig mit dem Biomüll. Es ist zum Beispiel wichtig, dass wir unseren Biomüll trennen, warum? Weil der Biomüll exportiert wird. Bananenplantagen sind auf diesen Müll angewiesen, sie nutzen ihn als Düngemittel. Es ist natürlich, dass ein Baum aus seinen Früchten, Blättern als auch Obst (das machen unsere heimischen ja genauso) seine Nährstoffe nimmt, als natürliches Düngemittel. Werden diese Nährstoffe dem Baum immer weggenommen, müssen sie künstlich hinzugefügt werden. Es ist zum Beispiel absolut nicht normal einen Baum 100% seiner Früchte zu nehmen. Das lässt sich bei Tieren beobachten. Diese lassen immer 40% der Früchte eines Baums "liegen". Oder lassen vieles auch dabei fallen. Auch ist das Essverhalten der Tiere wichtig. Solange sie nicht ihre Kinder ernähren, essen sie am Baum. Und "koten" auch in Baumnähe. Alles wichtig für den Baum, da er so an seine Nährstoffe kommt. Zum Beispiel in der Stadt bekommt kein einziger Baum seine natürlichen Nährstoffe, diese werden künstlich gegeben.
Sieht halt, so meint die Stadtreinigung, einfach nicht schön und es stört. Vorgärten und Gärten werden immer tunlichst von Laub gereinigt und dann in Plastiksäcke gepackt, damit sie verbrannt werden. Okay, davon wird dann Ökostrom oder was auch immer, hergestellt, aber naja... muss man selbst wissen. Aber der hauseigene Baum hat nichts mehr davon. Das mag ich auch so gerne am Wald. Dort kreucht und fleucht alles. Ein Zeichen das ein Wald lebt. Und auch wenn man Insekten auf einem Ackerland findet. Das Ackerland lebt und ist gesund. Nur findet die Indsutrie es halt doof, weil es bedeutet dass sich die Insekten das nehmen was dem Menschen zusteht, Nahrung. Und die Insekten bezahlen ja nicht. Ist ja doof.
Auch bedeutet es weniger Erträge, weil Insekten sich nicht kontrollieren lassen. Sie können die Überhand gewinnen, und ein Ackerland "zerstören". Deswegen nutzen wir Pestizide und Insektizide.
Tja ja. Was sich nicht kontrollieren lässt, das gibt auch keinen Gewinn. Ist vorallem auch das Prinzip der Arbeitswirtschaft. Weswegen es auch Schulen gibt. Schulen wurden zur Kontrolle der Arbeitergesellschaft errichtet, damals in der Wirtschaftszeit. Das Militär brauchte geschulte Einheiten und brauchte eine strenge Regelung zwischen Arbeitern und Intellektuellen. Daraus hat sich das heutige Bildungssystem entwickelt. Und es ist schwer da raus zu kommen. Vorallem weil man dann gleich zum Psychologen geschickt wird um wieder "eingegliedert" zu werden.
Alles hängt halt irgendwie mit zusammen, weil es auch so konzipiert ist. Was ich halt schade finde ist, es gibt viele die einsehen, dass es nicht richtig ist, sich aber außer Stande sehen etwas tun zu können. Aber auch, weil sie so aufgewachsen sind. Meine Oma zum Beispiel kommt aus der Kriegszeit, in der Zeit der großen Wirtschaftsmacht, in der Schulen zwar einen hohen Stellengrad hatten es aber mehr darum ging die Familie zu unterstützen. Aber schon lange davor, viiiiiiiiiiiiel weiter davor. Die Zeit der Macht. Bei den Ägyptern gab es die Ma'at. Eine Religionsphilosophie der Gesellschaft. Die Ordnung stand an oberster Stelle. Alles um sich einer Sache zu widersetzen: dem Chaos. Der Mensch sah sich als Vollstrecker dieser Ordnung. Der König war der Sohn des Höchsten. Er musste sich niemandem erklären, oder rechtfertigen, denn alles was er tat war im Sinne "Gottes", bzw. dem höchsten. Schon sahen sich die Menschen als der oberste Stand aller Dinge, als der, der die Ordnung zu bewahren hatte. Ohne den Menschen, gibt es keine Ordnung, keinen Vollstrecker. Ohne die Menschen, und seine Führung, würde die Welt in Chaos versinken. (Armagedon, oder whatever) Auch würde das Chaos der Menschen, und einzig der Menschen, das Ende der Welt bedeuten. Auch damals schon war es ein Grundsatz, dass jeder sich zu Fügen hatte. Füge er sich nicht, würde er die Ordnung stören, und müsse somit auhc bestraft werden. Man glaubte damals, wer ein Amt des Vollstreckers ausführt, der würde auch im Nachleben ein gutes Leben führen können und seine Nachkommenschaft würde sich seinem Kult einordnen. Auch würde er einen Platz in der sozialen Struktur haben, und im "omniversellen" Gedächtnis.
Das alles zieht sich bis in die heutige Gesellschaft. Unsere Angst vergessen zu werden, oder "keinen Zweck" zu erfüllen. Und auch die Grundpfeiler dieser Glaubenssätze sind noch heute zu sehen "Teil der Ordnung zu sein um Teil der Gesellschaft bleiben zu können". Wir haben Vollstrecker, die unsere Ordnung immer bewahren, damit wir nicht das Chaos in Gang setzen können. Denn Chaos bedeutet der gesellschaftliche Tod. Man sieht noch heute wie sich diese Glaubenssätze auf unsere kulturellen Gedächtnisse auswirken. Was wir für richtig und was für falsch ansehen. Was wir glauben tun zu müssen, und was wir nicht tun sollten.
Wir haben alles in "gut" und "schlecht" aufgeteilt. Umweltschutz hat auch viel mit der eigentlichen Frage zu tun "Wer sind wir?". Als Menschen, als Wesen, als Teil einer Erde. Und auch die Frage "Warum tun wir das überhaupt?", ich meine man muss sich doch mal umschauen, einfach im eigene Zimmer, der eigenen Wohnung. Mal einfach den pc auszumachen, und mal langsam und beobachtend durch die eigenen vier Wände laufen und sich dabei die Frage stellen "Wieviel davon ist mir eigentlich wirklich etwas wert?" oder "Wieso lebe nur ich, meine Frau, meine Kinder, hier?".
Ich mein, okay, das ist alles ziemlich ausschweifend, aber es ist Ursprung unserer heutigen Gesellschaft, unserer Industrie, unserem Verhalten, warum wir die Erde, die Tiere, unsere Mitlebenden "Wesen" töten, zerstören und quälen. Weil der Mensch sich als das leitende Wesen sieht. Das Wesen, dass die Dinge zu ordnen hat, zu vollstrecken, zu urteilen. Wir sind im Stande zu urteilen, aber wir teilen nichts. Wir haben uns nur an die Spitze von etwas gesetzt, was wir nicht kontrollieren können. Warum zum Beispiel bräuchten wir immer neue Gesetze? Warum müssen wir alles immer weiter verbessern? Warum müssen wir bestehende Prozesse optimieren? Weil wir etwas ordnen müssen. Zum Beispiel gibt es viele Menschen, die eine Zwangsstörung haben, Dinge zu ordnen, auch müssen wir alles immer sauber halten. Aber wir können es dabei nicht kontrollieren. Und das ist so schei*e für uns. Weil wir denken Chaos bedeutet wir haben versagt. Als Menschheit. Aber vielleicht ist es mit unter das was wir brauchen. Chaos.
Aber Chaos macht uns halt Angst, weil es etwas in Gang setzt, dass wirtschaftlich keine Grenzen hat, sowohl ins negative als auch ins positive. Man kann es nicht vorhersagen. Das Verhalten kann nicht festgelegt werden, nicht kontrolliert werden. Die Erträge wären nicht vorhersagbar. Der Profit wäre nicht vorausschaubar.
Umweltschutz geht nur auf eine Weise, indem die Industrie nicht mehr herrscht, jeder Mensch seinen Wert wiederfindet, seinen Platz auf der Erde versteht und sich seiner Bedürfnisse bewusst wird.