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Umgang mit suizidalen Freunden

eisblume90

Aktives Mitglied
Hallo ihr Lieben,

vorweg: entschuldigt bitte, dass ich so lange nichts habe von mir hören lassen. Mein neuer Job spannt mich ziemlich ein. Mir geht es aber deutlich besser und ich habe nun seit 5 Tagen keine Panikattacken mehr gehabt. *freu* 🙂

Ich habe eine Frage an euch:
Wie geht ihr mit suizidalen Menschen um?
Was sagt ihr ihnen?
Sprecht ihr das Thema überhaupt bei ihnen an?

Einer meiner besten Freunde wurde auf einem Festival mit dem RTW ins Krankenhaus gebracht, weil er völlig abgestürzt ist. Er hat eine Nacht im KH verbracht. Mehr weiß ich bis jetzt noch nicht. Er ist bis Montag noch auf dem Festival, hat sich wohl wieder gefangen. Sein bester Freund ist auch dort. Er ist also in guten Händen.
Am kommenden Montag kommt er nach hause. Er hat mich über Whatsapp gefragt, ob wir dann reden können. Über das, was passiert ist. Natürlich werde ich mit ihm sprechen. Ich weiß, dass er suizidal ist. Beim letzten Festival in Dortmund hatte er auch schon mal einen Zusammenbruch gehabt. Dort konnte ich es in einem Gespräch so weit runter regulieren, dass er eingeschlafen ist und den kommenden Tag den Umständen entsprechend genießen konnte. Ich denke nicht, dass es am Alkohol liegt, sondern eher daran, dass er sich unglaublich unter Druck setzt. Er möchte auf Teufel komm raus eine Partnerin finden, schafft es aber mangels Selbstbewusstsein nicht. Er ist stark traumatisiert (Kindheitstrauma) und seit über 15 Jahren schwer depressiv. Er ist niemand, der jammert. Ich glaube, er kann wirklich nicht mehr.

Nun weiß ich nicht so recht, wie ich mit ihm umgehen soll, während dem Gespräch. Auch ich hatte in der Vergangenheit oft suizidale Gedanken. Mit mir wurde gar nicht umgegangen (zumindest nicht im RL, hier schon). Deshalb kann ich von meiner eigenen Situation damals kaum etwas ableiten. Das Thema ist so sensibel, möchte möglichst nichts falsch machen.

Könnt ihr mir helfen?

Lieben Dank schon mal,
Eisblume :blume:
 
Du hast doch Erfahrungen hier aus dem Forum - die Reaktionen hier fandest Du ja anscheinend gut. Dann nehme diese doch als "Vorlage". Letztlich kann man selbst nicht viel mehr tun als zuhören. Ändern kannst Du nichts bei ihm.
Das liegt ja alles in seiner Hand. Ist er denn in Behandlung, wenn er bereits so lange depressiv ist?
 
Dem muss ich leider zustimmen. Du selber kannst nur zuhören und da sein.
Den Rest muss er machen, so hart das klingt. solange derjenige das selber nicht möchte, wird sich nichts ändern. Erst, wenn man selber versteht und kapiert, das es so nicht weiter geht, das man selber was tun muss, erst dann wird sich etwas ändern.
Gerade solche Leute leben dabei auf. Sie merken, das sie dann Gefühle haben, sie versuchen das immer wieder zu erleben und merken nicht, das dies der falsche Weg ist.
 
Vielen Dank für eure schnellen Antworten! :blume:

Er wird sich Hilfe holen. Das hat er vor dem Festival schon gesagt. Wenn er zurück kommt, ruft er in der Klinik an. Natürlich werde ich ihm zuhören. Aber irgendwann sollte ich schon etwas von mir geben. Was sage ich dann?

Es gibt Menschen die dich lieben und die dich sehr vermissen würden?
-> klang damals für mich egoistisch. Heute sehe ich das mit anderen Augen. Ich glaube aber nicht, dass er das momentan auch mit klarem Verstand betrachten kann. 😱

Ich verstehe dich und sehe, dass du keine Kraft mehr hast?
-> Ungefähr so hatte ich es mal vor. Ihm das Gefühl geben, angenommen und verstanden zu werden. Ihm zu vermitteln, dass es ok ist, wie es ist. Danach hätte ich aber gerne noch was zum Ansporn trotzdem weiter zu kämpfen, nicht aufzugeben. Und das ist der Punkt, an dem ich keinen Rat mehr weiß.

Mir wurden damals viele Dinge von lieben Menschen hier im Forum aufgezeigt, für die es sich zu leben lohnt. Dabei ging es nicht um Menschen im privaten Umfeld, sondern um viele wunderschöne Kleinigkeiten. Die Sonne, das Zwitschern der Vögel, Kinderlachen, usw. Heute sehe ich diese Dinge alle. Ich kann sehen, wie wunderschön unsere Welt ist. Und ja, allein dafür lohnt es sich zu leben! 🙂
Aber damals war alles schwarz. Ich konnte die Sonne nicht sehen, auch wenn sie noch so hell scheinte. Konnte die Vögel nicht zwitschern und die Kinder nicht lachen hören, auch wenn ich direkt neben einem Spielplatz voller Kinder saß. Als mir all diese kleinen Dinge aufgezeigt wurden, zog es mich zunächst noch weiter runter. Das soll kein Vorwurf sein. Jeder der User hat sein Bestes getan und ich bin unglaublich dankbar dafür. Aber ich möchte eben nicht, dass es ihm auch so geht. Dass er dann erst richtig sieht, was ihm im Leben fehlt. Was er im Moment alles nicht sehen kann...

Ich möchte ihm so gern Argumente bringen, warum es sich zu leben lohnt, aber ich weiß einfach nicht, wie ich das anstellen soll... 😱

Vielleicht fällt dem ein oder anderen ja doch noch was ein.
Vielleicht gibt es hier auch jemanden, der eine ähnliche Situation hatte...

Ich danke euch,
Eisblume :blume:
 

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