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Umgang mit "Einsamkeit"

Marvin35

Mitglied
Hallo Zusammen,

ich bin erst seit ein paar Tagen hier in diesem Forum und schon jetzt fällt mir immer wieder ein Thema auf was sehr oft auftaucht:
Einsamkeit und der Umgang von einem selbst wie auch dessen Verwandten mit dieser.

Gerade in der aktuellen Corona-Zeit, in denen soziale Kontakte aus Selbstschutz wie auch zum Schutz anderer eingeschränkt werden sollten, ist dieses Thema allgegenwärtig, aber auch schon vorher war dieses Thema natürlich für viele allgegenwärtig.

Seit etwa 10 oder 11 Jahren führe ich ein Leben was man eher "Sozial Distanziert" nennen kann.
Mein Leben bestand und besteht meistens nur aus der Arbeit, Einkaufen gehen und ansonsten den Rest der Zeit überwiegend zuhause zu sein. Ich bin aber auch niemand der gerne etwas mit anderen unternimmt, meistens kommt die Initiative von jemand anderen und ich schließe mich teils schon widerwillig nur der Aktion an.

Es gab auch eine Zeit in der ich Verwandte, Freunde und Bekannte die etwas mit mir unternehmen wollten angelogen habe einfach weil ich mich dafür geschämt habe "anders" zu sein als die meisten Menschen aus meinem Umfeld, seit geraumer Zeit habe ich aber auch den Mut gefunden dies offen zu kommunizieren und bin froh das es größtenteils sogar respektiert wird.

Ich genieße nun mal einfach die Ruhe, das allein sein, das Selbst bestimmt leben können. Andererseits suche ich natürlich auch den Kontakt zu anderen Menschen, hierbei handelt es sich aber viel mehr eher um Gespräche die über Whatsapp usw. stattfinden statt im realen direkten Austausch, denn dies würde mich ja wiederum in meinem Handeln einschränken.
Das heisst...ich kann ja selbst bestimmen wann ich zum Beispiel bei Whatsapp eine Nachricht beantworte, ich bin im vergleich zu einer direkten Konservation ja nicht dazu verpflichtet direkt zu reagieren.

Ziel dieses Threads ist es für mich das man sich vielleicht mal über Strategien austauscht welche einem helfen sich selbst zu beschäftigen und ggf. soziale Kontakte nicht zu verletzen.

Daher hier an der stelle mal ein paar Tipps von mir für den Umgang mit der eigenen Einsamkeit wie auch den Umgang mit Verwandten und Freunden:

Wichtig ist es, das man lernt "Nein" zu sagen wenn man das Bedürfnis nach ruhe verspürt. Es bringt nichts wenn man sich zu etwas zwingt und dem Gegenüber dann aber unterbewusst auch Desinteresse vermittelt.

Es sollte wichtig sein das man seine eigenen Bedürfnisse auch kommuniziert, daher auch ehrlich dazu stehen das man mehr Ruhe braucht / möchte als andere, anderen aber auch nicht das Gefühl geben das man nicht gerne Kontakt zu ihnen hat.

Spontanität ist der Feind der Einsamkeit, daher wenn ein Freund den man länger nicht gesehen hat, sich gerne mit dir treffen möchte, mit ihm einen Termin vereinbaren damit man sich auch Mental auf dieses Treffen vorbereiten kann.
Sollte es dann doch eher spontan sein bin ich ein Freund davon dass das Treffen bei einem selbst zuhause stattfindet um den Aufwand und die Belastung dann nicht noch mehr zu steigern. (Als Gegenleistung biete ich dann gerne Frühstück / Mittagessen oder Kuchen an um den Aufwand für diesen Freund auch zu belohnen).

Wenn man zu einem Treffen "gezwungen" ist, sei es weil man sich zu etwas verpflichtet fühlt, hilft der Gedanke das dieses Treffen nicht dauerhaft ist und man bald wieder in seinem "Bau" verschwinden kann. Unterstützen kann man diesen Gedanken dabei das man sich zuhause dann selbst Belohnt, sei es mit etwas leckerem zu essen, etwas leckerem zu trinken, einem Filmeabend oder ähnlichem. Dieser Gedanke hilft auch dabei während des Treffens mit einer besseren Laune entgegen zu treten.

Man sollte sich selbst nicht dafür schämen das man eher "Zurückgezogen" lebt, Akzeptanz ist der erste weg zur Besserung, daher es einfach zulassen das man nicht wie alle anderen ist und trotzdem Glücklich sein kann.

Ich selbst habe eine Wohngemeinschaft gegründet damit ich zumindest hin und wieder auch Privat auch mal gezwungen bin Konversation zu betreiben, ich selbst bestimme aber auch die Intensität und Dauer dieser Konversation. Hauptziel und Motivation ist aber der finanzielle Aspekt und nicht der Soziale.
Aber auch meine Mitbewohner wissen das ich gerne alleine bin, daher wie bereits gesagt, kommunizieren was man möchte.

Wenn ich dann mal so alleine für mich bin (und nicht gerade hier im Forum schreibe) dann schaue ich entweder Serien im Fernsehen (was des öfteren in ganzen Marathons endet) oder spiele Computerspiele.
Selten lese ich dann auch mal einen Fantasy-Roman.

Das sind halt Dinge die ich Interessant finde und die ich mache um die Zeit in meinen Augen sinnvoll zu nutzen.

Daher auch meine Frage an andere welche der Einsamkeit gegenüber aufgeschlossen sind, wie verbringt ihr eure Zeit, wie beschäftigt ihr euch ? Was könnt ihr anderen Menschen welche lieber Einsam sind raten um mit sich selbst und ihrem Umfeld besser zurecht zu kommen ?

Lieben Gruß

Marvin
 
G

Gelöscht 117671

Gast
Was könnt ihr anderen Menschen welche lieber Einsam sind raten um mit sich selbst und ihrem Umfeld besser zurecht zu kommen ?
Hallo Marvin..

authentisch sein.. und dazu stehen, dass man eben lieber alleine ist.. alles andere ist eine gespielte Rolle.

Ich habe diese Rolle über Jahre gespielt, bis ich es einfach für mich selbst erkannt habe, dass ich all das "Außen" nicht brauche.. weil ich mir selbst genug bin.. deshalb macht mir persönlich auch der Kontaktverbot während der Pandemie nichts aus.

Im Gegenteil, diese Zeit hat mich immens weitergebracht.
Wenn ich dann mal so alleine für mich bin (und nicht gerade hier im Forum schreibe) dann schaue ich entweder Serien im Fernsehen (was des öfteren in ganzen Marathons endet) oder spiele Computerspiele.
Selten lese ich dann auch mal einen Fantasy-Roman.
Ja so sieht das bei mir auch aus.. manchmal hole ich auch meine Malsachen raus und kritzel vor mich hin..

Muss aber dazu sagen, dass ich mit einem Eigenbrötler verheiratet bin und ein Stubenhockerkind habe :):love:
 

Peter1968

Moderator
Hallo,
da ich das ganze Gegenteil von allem bin was du hier gesagt hast kann ich eigentlich sehr wenig dazu sagen, möchte aber dennoch eine Frage beantworten die du dir ja auch schon beantwortet hast und was andere, denen es ähnlich geht, genauso machen sollten.

Was könnt ihr anderen Menschen welche lieber Einsam sind raten um mit sich selbst und ihrem Umfeld besser zurecht zu kommen ?
Ehrlich sein, sich nicht verstellen, ehrlich zu sich und zu anderen. Sagen das man keine stetigen Kontakte möchte und selbst entscheiden will wann wie und wie oft man bereit ist in Kontakt zu treten.
Ich denke eben man macht sich und den anderen keinen Gefallen damit wenn man sich ewig verstellen muss, Ausreden erfindet und sich damit selbst belügt.
Wenn man dann auch mal kein Verständnis dafür bekommt, kann man dieses auch abschütteln, ist sich aber sicher das die anderen wenigstens wissen warum man so handelt wie man es eben tut. Im schlechtesten Fall (naja, für den gerne einsameren Menschen eigentlich ein guter Fall) wird man gar nicht erst wieder gefragt.
Im Normalfall wird man etwas "vorsichtiger" und einfühlsamer gefragt ob man doch einmal etwas unternehmen möchte.
 
Zuletzt bearbeitet:

Marvin35

Mitglied
Hallo Joudice,

Ich selbst habe aktuell keine Muse zum malen, als ich es noch öfter gemacht habe, habe ich mit Acrylfarbe auf Leinwand meine Gefühle zum Ausdruck gebracht was auch sehr zum be-und verarbeiten von inneren Problemen geholfen hat.

Mein emotionalstes Bild war ein Herz aus Rot (für wärme) aber überwiegend mehr blautönen (für die emotionale Kälte in mir)

Auch das kann wie wir beiden wissen bei der Suche nach Ruhe sehr gut Helfen.
 
G

Gelöscht 65548

Gast
Hallo @Marvin35 :)

Es tut mir leid, ich verstehe nicht ganz was du genau unter Einsamkeit verstehst. Meinst du damit einfach nur das alleine sein (wollen) oder das du dich selbst einsam fühlst ?

Ich verstand bisher unter Einsamkeit eher etwas, was einem nicht gut tut und was man selbst ändern möchte. Wie definierst du das Wort hier in deinem Threat? Würde gerne etwas dazu schreiben :)
 

Marvin35

Mitglied
Hallo BlueShepherd,

der Thread soll das Thema "Einsamkeit" allgemein behandeln, es gibt Menschen wie mich und Joudice welche halt gerne die Ruhe genießen, gerne "Einsam" sind und es gibt Menschen welchen diese "Einsamkeit" zwangsweise auferlegt wurde zum Beispiel durch Corona. Beiden Menschen sollte man Werkzeuge an die Hand geben um mit ihrer Situation besser umgehen zu lernen.

Die Kommunikation ist zum Beispiel ein Faktor der sich auf beide Gruppen anwenden lässt, jemand der gerne Einsam ist sollte es genau so kommunizieren wie jemand der es nicht ist, nur das der Effekt natürlich zu jeweils anderen Ergebnissen führt.

Was man in der "Einsamkeit" machen kann um sich die Zeit zu vertreiben ist ebenfalls auf beide Gruppen anwendbar.

Einsamkeit ist also nicht für jeden negativ, manche fühlen sich in ihr wohl, ich kenne aber auch fälle in denen es einfach auch an Freunden und sozialen Kontakten mangelt, nur weiß ich dann selten wie man ihnen Helfen kann da ich mich eben "Einsam" wohler fühle als unter Menschen.

Was würdest du den Menschen raten welche sich "Einsam" fühlen es aber ändern wollen ?

Lieben Gruß

Marvin
 
G

Gelöscht 65548

Gast
der Thread soll das Thema "Einsamkeit" allgemein behandeln, es gibt Menschen wie mich und Joudice welche halt gerne die Ruhe genießen, gerne "Einsam" sind und es gibt Menschen welchen diese "Einsamkeit" zwangsweise auferlegt wurde zum Beispiel durch Corona.
Danke für deine Erklärung :)

Für mich hat das Wort Einsamkeit immer etwas negatives. Für mich beschreibt es einen Umstand des alleine-Seins welches aber so nicht gewollt ist - dann fühlt man sich einsam. Daher meine Frage.

Ich gehöre dann zu den Menschen die gerne Einsam sind. Ich selbst habe es nie so genannt und kann mich mit dem Begriff an sich nicht identifizieren. Ich habe vor Jahren angefangen sämtliche Kontakte auslaufen zu lassen. Ein geselliger Typ war ich wohl nie so wirklich. Die letzte Freundschaft habe ich vor einigen Jahren dann beendet.

Es ist nicht so das ich Menschen nicht mag. Im Gegenteil. Im Internet unterhalte ich mich gerne mit ihnen. Auch habe ich über das Internet einige sehr gute Bekanntschaften. Allerdings ertrage ich es in der Realität nicht unter Menschen zu sein.

Das fing an mit den wenigen Freundschaften die ich beendete oder auslaufen ließ und endete damit das ich meine Familie nur noch selten besuche. Die einzige Person die eine Ausnahme ist, ist mein Partner. Aber auch hier braucht es bestimmte Regeln ohne die ein Zusammen leben mit mir nicht möglich wäre.

Ich brauche sehr viel Ruhe. Ich fühle mich nicht Einsam und bin viel Glücklicher ohne andere Menschen.

Dies hat allerdings auch zu so manchen Missverständnissen und Problemen geführt. Meine Mutter die meine Beweggründe nicht verstand und die es auf sich bezog. Es gab einen riesigen Streit.

Nach dem mein Therapeut zwischen uns vermittelt (übersetzt) hatte, und ich ihr klar machen konnte das es nicht persönlich gegen sie ist, war wieder alles gut. Sie versteht jetzt das ich sie immer noch lieb habe, aber sehr viel ruhe brauche und man lieber mit mir über WhatsApp kommuniziert.

Was würdest du den Menschen raten welche sich "Einsam" fühlen es aber ändern wollen ?
Da kann ich leider keine Antwort geben, denn ich kenne dieses Gefühl der Einsamkeit nicht.
 
D

Die Queen

Gast
Hier werden wieder Einsamkeit und Alleinsein durcheinander geworfen.

Alleinsein ist nur ein physischer Zustand, der nicht zwingend eine Bedeutung hat.

Einsamkeit ist hingegen ein Gefühl resultierend aus mangelnder Verbundenheit. Das sorgt auch dafür, dass man selbst in Beziehung oder Gemeinschaft sich einsam fühlen kann.

Bsp1) Ich bin auf ne Party und komme mit Leute in ein superinteressantes Gespräch - ich bin nicht allein und auch nicht einsam

Bsp2) Ich bin auf ne Party, aber keiner spricht mit mir und stehe nur blöd rum - ich bin einsam, obwohl praktisch gesehen ich nicht alleine bin.
 

Marvin35

Mitglied
Hallo Die Queen,

natürlich hast du recht, aufgrund dessen habe ich im Titel den Begriff auch gekennzeichnet da auch mir dieser Unterschied bekannt ist.

Für diejenige die gerne Alleine sind, ist dies auch so zu verstehen,
Für außenstehende welche ein anderes Leben, ein "sozialeres" Leben führen, wird aber oft sehr schnell Einsamkeit unterstellt.

Ich werde oft damit konfrontiert das ich doch "Einsam" sein müsste weil ich nicht so viel Kontakt zu anderen hege und pflege, das ich aber einfach ein größeres Bedürfnis habe alleine zu sein ist dabei anfangs schwer zu verstehen.

Lieben gruß

Marvin
 
G

Gelöscht 65548

Gast
Für diejenige die gerne Alleine sind, ist dies auch so zu verstehen,
Also ich habe es wie bereits erwähnt nicht so verstanden. Ich denke hier geht es um gewolltes und nicht gewolltes alleinsein und die damit verbundenen Probleme.

Der Begriff Einsamkeit erklärt ein Gefühl.

Der Begriff Alleinsein einen Zustand.

Wie @Die Queen es treffend erklärt hat, kann ein Mensch der Allein ist sich einsam fühlen. Genauso wie ein Mensch der nicht alleine ist sich trotzdem Einsam fühlen kann.
 

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