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Umgang mit einem Süchtigen

S

Shawnia

Gast
Hallo,

Ich bin seit gestern in diesem Forum und hoffe, hier Rat zu finden. Dies ist mein Fall:
Mutter von zwei Kindern, 3 Jahre alt und 10 Monate, 28 Jahre, zur Zeit beurlaubte Studentin bis zum kommenden Wintersemester.

Ich war für etwa 5 Jahre jetzt mit dem Vater der Kinder zusammen. Die ersten zwei Jahre waren wunderschön. Mit der Geburt des ersten Kindes wechselte mein Partner sein Verhalten mir gegenüber stark. Mein “Mann”, wir haben nie geheiratet, war beruflich viel unterwegs auf Konferenzen. Sein Partyleben versteckte er immer hinter der Aussage, arbeiten zu müssen.

Wie auch immer, vor zwei Tagen hat es Klick gemacht und ich weiß jetzt, dass mein Partner süchtig ist. Es ist eine Kombination aus Alkohol-, Sex- und Spielsucht. Wir leben bereits seit einem halben Jahr auseinander. Er ist bereits wieder in einer neuen Partnerschaft und auch sie hat schon erste psychosomatische Störungen. Mir ging es körperlich auch sehr schlecht in der Beziehung. Mein Bauchgefühl sagte mir das eine und mein Kopf probierte seine Aussagen irgendwie klar zu bekommen. Die Schuld an allem trage natürlich ich, auf Grund meines lieblosen Verhaltens ihm gegenüber. Zumindest sieht er das so.

Nun seit dem es vor zwei Tagen klick gemacht hat, wir hatten bis vor einer Woche noch eine Affaire und ich war mehr mit meiner Eifersucht ihr gegenüber beschäftigt, sind mein Bauch und mein Kopf zum ersten Mal wieder im Reinen und mir geht es so gut. Es ist wie eine große Last die von mir gefallen ist und eine Riesenerleichterung.

Trotzdem liebe ich meinen Mann über alles und ich weiß, ich kann ihm nicht helfen. Ich möchte ihm weiter gerne die Kinder geben und ein gutes Verhältnis zu ihm aufbauen, weiß aber nicht wie. Mein Mann stellt immer Erwartungen an mich, aber meine Erwartungen werden nicht erfüllt. Da die Hygiene in seinem Haushalt für mich nicht mehr tragbar ist, habe ich ihm weitere Übernachtungen untersagt. Auf mein neues Ultimatum, die Kinder nachmittags zu nehmen, kam bisher keine Reaktion.

Ich habe mich ein wenig belesen und weiß, ich bin Co-Abhängig. Und da ich immer noch sehr viele Gefühle habe, brauche ich Unterstützung, um mein Leben und das unserer Kinder unabhängig von ihm zu gestalten.

Ich möchte gleich von vornherein betonen, dass ich keine finanziellen Probleme, Haushaltsprobleme, Suchtprobleme oder Probleme mit den Kindern habe. Ich habe einfach zwei Kinder, die ihren Vater lieben und ihr Vater liebt sie und ich liebe alle und ich glaube, auch er hat noch Gefühle für mich.
Nur leider ist sein Suchtproblem sehr viel größer, als seine Liebe zu uns.

Welche Möglichkeiten von Therapie gibt es für mich? Wie und wo kann ich sie beantragen? Was sollte ich im Umgang mit ihm beherzigen und wie kann ich am besten meiner ältesten Tochter erklären, was hier vorgeht?

Vielen Dank für eure Hilfe und Ratschläge. Ich werde euch auf dem laufenden halten.
 
S

Shawnia

Gast
Vielen Dank für die schnelle Antwort. Ich werde mich umschauen und eine Therapie beginnen.

Was meinst du, wie ich es am besten meiner Tochter erkläre. Bis vor einer Woche haben wir ihr ja in gewisser Weise eine nette kleine Familie vorgespielt, mit zwei Haushalten.

Sie ist bilingual und kann sich noch nicht so gut ausdrücken. Sie stellt noch keine Fragen, aber sie weiß schon das etwas nicht stimmt.

Als wir während der Trennung bei einem Gespräch im Familienzentrum waren, meinte die Dame, wir sollten mit dem Kind darüber reden. Wie baue ich so ein Gespräch am besten auf?
 
G

Gast

Gast
Liebe Shawnia,

als ich Deinen Beitrag las, fühlte ich - m, 51, an meine vor 8 Jahren nach 21 Jahren Ehe und drei Kindern gescheiterte Ehe, was damals in uns vorging. Meine damalige Ehefrau hatte einfach keine Kraft mehr für sich, die Kinder und für mich, medikamentenabhängig, Borderliner, depressiv, chronische Schmerzen, es war alles zuviel und sie ebenfalls co-abhängig. Ich habe Chemie (an einer Fachschule), Pädagogik, Pädagogische Psychologie, Germanistik und Sozialwissenschaften studiert. Ich schreibe das nicht, um hier zu glänzen, sondern versuche, Deinen Faden aufzunehmen. Du hast das richtig beobachtet: Wenn Bauch und Kopf nicht übereinstimmen, dann muss Dich das auf die Dauer zerreißen. Ich glaube Dir, dass Du Deinen Mann liebst, aber für alles hast Du vielleicht nicht die Kraft. Laufe bitte nicht in die Falle, in die viele Co-Abhängige geraten und dann selbst bei irgendeinem Suchtmittel hängenbleiben (bei meiner Frau war es dann der Alkohol.) Auf jeden Fall rate ich Dir, psychologische Hilfe aufzunehmen. Mir hat der Glaube an Jesus geholfen, nach und nach das selbstzerstörerische Verhalten aufzugeben, und der Weg ist lang und noch längst nicht am Ende...

Liebe Grüße,

Joachim








Hallo,

Ich bin seit gestern in diesem Forum und hoffe, hier Rat zu finden. Dies ist mein Fall:
Mutter von zwei Kindern, 3 Jahre alt und 10 Monate, 28 Jahre, zur Zeit beurlaubte Studentin bis zum kommenden Wintersemester.

Ich war für etwa 5 Jahre jetzt mit dem Vater der Kinder zusammen. Die ersten zwei Jahre waren wunderschön. Mit der Geburt des ersten Kindes wechselte mein Partner sein Verhalten mir gegenüber stark. Mein “Mann”, wir haben nie geheiratet, war beruflich viel unterwegs auf Konferenzen. Sein Partyleben versteckte er immer hinter der Aussage, arbeiten zu müssen.

Wie auch immer, vor zwei Tagen hat es Klick gemacht und ich weiß jetzt, dass mein Partner süchtig ist. Es ist eine Kombination aus Alkohol-, Sex- und Spielsucht. Wir leben bereits seit einem halben Jahr auseinander. Er ist bereits wieder in einer neuen Partnerschaft und auch sie hat schon erste psychosomatische Störungen. Mir ging es körperlich auch sehr schlecht in der Beziehung. Mein Bauchgefühl sagte mir das eine und mein Kopf probierte seine Aussagen irgendwie klar zu bekommen. Die Schuld an allem trage natürlich ich, auf Grund meines lieblosen Verhaltens ihm gegenüber. Zumindest sieht er das so.

Nun seit dem es vor zwei Tagen klick gemacht hat, wir hatten bis vor einer Woche noch eine Affaire und ich war mehr mit meiner Eifersucht ihr gegenüber beschäftigt, sind mein Bauch und mein Kopf zum ersten Mal wieder im Reinen und mir geht es so gut. Es ist wie eine große Last die von mir gefallen ist und eine Riesenerleichterung.

Trotzdem liebe ich meinen Mann über alles und ich weiß, ich kann ihm nicht helfen. Ich möchte ihm weiter gerne die Kinder geben und ein gutes Verhältnis zu ihm aufbauen, weiß aber nicht wie. Mein Mann stellt immer Erwartungen an mich, aber meine Erwartungen werden nicht erfüllt. Da die Hygiene in seinem Haushalt für mich nicht mehr tragbar ist, habe ich ihm weitere Übernachtungen untersagt. Auf mein neues Ultimatum, die Kinder nachmittags zu nehmen, kam bisher keine Reaktion.

Ich habe mich ein wenig belesen und weiß, ich bin Co-Abhängig. Und da ich immer noch sehr viele Gefühle habe, brauche ich Unterstützung, um mein Leben und das unserer Kinder unabhängig von ihm zu gestalten.

Ich möchte gleich von vornherein betonen, dass ich keine finanziellen Probleme, Haushaltsprobleme, Suchtprobleme oder Probleme mit den Kindern habe. Ich habe einfach zwei Kinder, die ihren Vater lieben und ihr Vater liebt sie und ich liebe alle und ich glaube, auch er hat noch Gefühle für mich.
Nur leider ist sein Suchtproblem sehr viel größer, als seine Liebe zu uns.

Welche Möglichkeiten von Therapie gibt es für mich? Wie und wo kann ich sie beantragen? Was sollte ich im Umgang mit ihm beherzigen und wie kann ich am besten meiner ältesten Tochter erklären, was hier vorgeht?

Vielen Dank für eure Hilfe und Ratschläge. Ich werde euch auf dem laufenden halten.
 

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