Solang ein Kind nicht schreit und sich nicht beruhigen lässt, sollte man es wirklich möglichst nicht direkt wieder aus dem Bett heben.
Es kann passieren, dass man den Eindruck vermittelt, dass eine Situation eine Gefahr darstellt, wenn man das Kind aus selbiger direkt beim ersten Mucks wieder rausholt und dann wird das Schlafen im eigenen Bett erst recht nicht besser.
Zugleich sollte aber auch nicht der Eindruck entstehen, dass im Bett noch irgendwas Spannendes los ist oder es dort Bespaßung gibt.
Darum meinte meine Hebamme, sollen wir zwar da sein, am Bett sitzen, ruhig auch eine Hand auf den Bauch oder Kopf legen, aber keinen großartigen Blickkontakt suchen oder auf das Kind einreden. Da es sonst denken könnte "Hier passiert noch was, die wollen noch was von mir, ich muss wach bleiben".
Wenn man ein Kind in Bewegung zum einschlafen gebracht hat (Herumlaufen, Wiegen) kann es auch hilfreich sein, sich noch mit Kind im Arm ruhig hinzusetzen und 20, 30 Minuten zu warten bis zum Tiefschlaf - da es auch häufig nochmal zum Aufwachen kommt, wenn mit dem Ablegen eine Bewegung aprubt stoppt.
Und ganz wichtig, aber leider oft leichter gesagt als getan: selbst ruhig bleiben. in Geduld üben. Ein Kind beruhigt sich eher nicht, wenn die Eltern selbst Unruhe ausstrahlen. Dann doch lieber mal 1, 2 Minuten den Raum verlassen, tief durchatmen und etwas runterkommen.
Das Ablege-Problem ist auch keine Seltenheit, damit stehst du defintiv nicht allein da.
Bei meinem Kind (10 Monate) bin ich auch immer wieder verwundert, dass er - trotz zuvor scheinbar noch so festem Schlaf - es zumindest unterschwellig immer bemerkt, dass er jetzt in seinem Bett liegt. Der Schlaf wird urplötzlich erstmal komplett anders, total unruhig oder er wird auch nochmal wach, streckt sich, reibt die Augen, etc.
Nach einer gewissen Zeit wird aber der Schlaf auch im eigenen Bett ruhiger.
Unsere Routine ist zuerst Stillen bei mir im Bett, was nahezu eine Einschlaf-Garantie ist. Dann lasse ich ihn noch eine ganze Weile bei mir liegen, bis ich den Eindruck hab, dass der Schlaf den Punkt erreicht hat, wo man das Rüberlegen wagen kann. Das funktioniert hier inzwischen meistens ganz gut.
Sein Gitterbett steht trotzdem immer noch genau an meiner Bettseite. Momentan wärme ich den Kopfbereich in seinem Bett auch mit einem Traubenkernkissen etwas vor, da es im Schlafzimmer nun doch schon etwas kühler ist und, was den Wechseln vom bereits aufgewärmteren Bett und Körperkontakt zum eigenen Bett wieder etwas schwieriger gestaltet.
Bei euch kommt noch hinzu, dass sie ja lange Zeit komplett bei dir im Bett geschlafen hat, was eine dann noch mal eine Umgewöhnung ist, die vermutlich erst recht Zeit und Geduld erfordert.
Das ist bei uns nicht der Fall und dabei würde ich mein Kind eigentlich am liebsten die ganze Nacht bei mir im Bett lassen. Aber ich hab leider nicht das nötige Vertrauen in mich und zu viel Angst, dass ich ihn im Schlaf wieder meine Decke bis zum Anschlag hochziehe und ihn darunter begrage oder Ähnliches. :/