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Über was redet ihr ungern in der Therapie?

HalliGalliSuperstar

Aktives Mitglied
Hallo,

über welche Themen redet ihr ungern oder gar nicht mit eurem Therapeuten oder eurer Therapeutin? Warum (nicht)?

Seid ihr der Meinung, man könne / müsse einem Therapeuten ALLES erzählen, wenn es irgendwie relevant sein könnte? (Die Meinung vertrat ein Therapeut einmal mir gegenüber.) Wo zieht ihr die Grenze?

Hat sich diese Grenze bei euch im Laufe einer Therapie oder im Zuge mehrerer Therapien verschoben? Warum?

Ich bin gespannt auf eure Meinungen und Erfahrungen.
 

°°°abendtau°°°

Sehr aktives Mitglied
Seid ihr der Meinung, man könne / müsse einem Therapeuten ALLES erzählen, wenn es irgendwie relevant sein könnte? (Die Meinung vertrat ein Therapeut einmal mir gegenüber.) Wo zieht ihr die Grenze?
Alles nicht, nur das relevante. Ansonsten wird man ja schon beim Setting viel abgefragt. Müssen muss man natürlich gar nichts. Aber die Grenze muss jeder selber für sich abstecken.
Es fühlt sich wie ein Seelenstriptease an, den man dabei vollzieht (das ist nicht abwertend gemeint).

Bei Bestimmten Dingen habe ich eine Blockade = selbst wenn ich das erzählen möchte, es geht (bis heute) nicht raus. Ich habe mir deshalb diese Details erspart. Meine Psychiaterin hat sich das fehlende Stück ohnehin selber ableiten können. Auch anhand meiner Körpersprache, merkte sie wenn ich etwas nicht erzählen konnte.

Was mir oft aufgefallen ist, eine viel zu hohe Erwartungshaltung gegenüber der Therapie. Das ist kein Allheilmittel.
Genaugenommen heilt man sich selber. Unter Anleitung, wenn man so will. Bspw. durch Umdenken, durch Akzeptanz und das - sich helfen lassen können, trotz allem.
Aber leider gibt es, wie in jedem Beruf, solche und solche. Die "Chemie" sollte schon stimmig sein. Ich hatte auch schon den Fall, dass ich nichts relevantes sagen konnte, denn es hat einfach nicht gepasst. Grundlos! So lässt sich natürlich kein Vertrauensverhältnis aufbauen. Das ist aber die Basis - Vertrauen. Dabei können sich auch Grenzen verschieben. Denn das Vertrauen wächst ja mit der Zeit, normalerweise.
 

Usu

Aktives Mitglied
Es gibt durchaus Dinge die ich nur sehr sehr ungerne bespreche Richtung Sexualität z. B., und es gibt durchaus Dinge die ich noch nicht sagen kann und auch nur dann sagen könnte wenn ich den Menschen lange kenne und weiss wie er darauf reagieren würde.

Habe mit manchen Informationen einfach schon mega schlechte Erfahrungen gemacht schätz ich.
 

HalliGalliSuperstar

Aktives Mitglied
Wenn der Therapeut helfen soll, dann sollte man schon sagen, wo der "Schuh" drückt.
Es gibt ja meist mehr als ein Thema oder Beispiele, die man in einer Sitzung / einer Therapie ansprechen kann. Die Zeit ist ja eh immer eher zu knapp. Bei manchen Themen ist es halt nicht unbedingt nötig, sie anzusprechen, aber man könnte. Es wäre vielleicht hilfreich, gleichzeitig könnte man es später bereuen. Zum Beispiel wenn Dritte involviert sind, über die man berichten müsste. Oder wenn, wie schon gesagt, es um die eigene Sexualität geht. Der Therapeut oder die Therapeutin ist ja auch nur ein Mensch, der einem gegenüber sitzt, und nicht eine Art Gott. Mir wäre nicht bei allem wohl, wenn das ein Therapeut wüsste.
 
G

Gelöscht 117641

Gast
Ich bin meinem Psychologen gegenüber sehr offen und rede mit ihm über alles, was mich irgendwie beschäftigt und bewegt. Egal, ob das nun das Weltgeschehen, den Alltag, die Beziehung oder das Sexualleben betrifft. Wie soll er mir denn auch helfen und mir Denkanstösse geben, wenn ich mich ihm gegenüber nicht öffne und er nicht weiss, was wirklich ihn mir vor sich geht? Klar, da kommen auch unangenehme und schmerzhafte Dinge ans Tageslicht, aber ich sag mir immer: "Lieber einmal den Schorf von einer eiternden Wunde runtermachen und die Wunde gründlich säubern, damit sie dann endlich vernünftig abheilen kann, als dass die Wunde immer weiter vor sich hinschwärt und immer grösser wird!".
 

Usu

Aktives Mitglied
Wie wichtig ist denn Vertrauen in dieser Situation? Einen Therapeuten den ich noch garnicht richtig kenne und wir noch nicht viel Basis haben, woher soll ich wissen wie er mit einigen, sehr hoch sensiblen Dingen umgeht? Ich denke nicht, dass man etwas verschweigen sollte, dennoch braucht es auch ein gewisses Maß an Vertrauen für diese Dinge nicht verurteilt oder mindergeschätzt zu werden, oder?
 
G

Gelöscht 117641

Gast
Vertrauen ist natürlich sehr wichtig. Es hilft einem ja nicht, wenn man sich bei seinem Therapeuten unwohl fühlt und sich nicht öffnen kann, weil man kein Vertrauen aufbauen kann. Aber um das rauszufinden, sind ja auch die probatorischen Sitzungen da. Da kann man sich kennenlernen, Fragen zur Therapie stellen und all sowas. Wenn es dann nicht passt, sucht man sich halt einen anderen Therapeuten.

Ein Therapeut unterliegt übrigens der Schweigepflicht; d. h. er muss über das, was in den Sitzungen besprochen wird, Verschwiegenheit wahren. Er sollte einen auch nicht für irgendwas verurteilen oder minderschätzen. So was ist unprofessionell und dann sollte man sich schleunigst einen anderen Therapeuten suchen.
 

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