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(Triggerwarnung) psychische Probleme

V

Verzweifelt007

Gast
Hallo zusammen,

im Grunde steht es ja schon irgendwie im Betreff worum es geht. Ich habe mit psychischen Problemen zu kämpfen. Es sind Ängste, Paniken und Resultat daraus ist eine Depression. Aktuell lt. Therapeutin eine leichte Depression, die aber scheinbar schlimmer statt besser wird.

Ich bin im Großen und Ganzen sehr unzufrieden in meinem Leben (schon vor Corona). Meine Partnerin sagt mir immer, dass Andere froh wäre über mein Leben, aber das hilft 0. Meine Probleme strecken sich über alle Lebensbereiche. Beruf (Perspektivlosigkeit), Liebe (sexuelle Unzufriedenheit), Finanzen (Existenzängste).

Vor 2 Jahren begann es sehr schlimm zu werden. Dies war auch der Zeitpunkt der Diagnose. Davor hatte ich die Probleme schon, war mir aber nicht wirklich darüber bewusst. Es waren 1-2 finanzielle Fehlschläge, die mich runtergedrückt haben. Kurz nachdem ich mich davon erholt hatte, kam uns unsere Vermieterin um die Ecke, die Ihre Wohnung verkaufen wollte. Uns blieben 2 Wahlen. Selbst kaufen oder vermutlich ausziehen. Wir habne die Wohnung gekauft. Ich war eher dagegen, meine Partnerin dafür. Aber meine Angst, allein zu bleiben oder in einer schlechtere Wohnng ziehen zu müssen, haben mich diesen Schritt wagen lassen. Auch wenn viele mir sagen, dass es das richtige war, begleitet mich die Angst nun noch stärker. Angst vor finanziellen Ruin usw. Auch wenn in der Wohnung mal was zu reparieren ist, was ich nicht hinbekomme drückt es mich einfach nurnoch runter. Vorher war ich Mieter und da war die Exit-Strategie im schlimmsten Fall relativ einfach. Jetzt kann es im schlimmsten Fall bedeuten, dass ich auf den Schulden sitzen bleibe. Das belastet mich.

Erwähnenswert ist es auch zu sagen, dass ich angefangen habe mich zu ritzen und hin und wieder die Lösung beim Suizid suche.

Versuche habe ich noch keine unternommen.

Sorry, dass es so lang ausgefallen ist.
 

Fear.Less

Mitglied
Hallo,


bist du denn aktuell in Therapie? Was wird in der Therapie besprochen, wie läuft das ab? Gerade bei Suizidgedanken ist professionelle Hilfe meist unumgänglich, aber das Vertrauensverhältnis muss natürlich gegeben sein, damit du offen und ehrlich über deine Probleme reden kannst.

Ansonsten schließe ich mich den bereits gestellten Fragen an, wenn du mehr Einzelheiten deiner Situation - beruflich, finanziell und beziehungstechnisch - nennst, sind eventuell konkretere Ratschläge möglich.
 
V

Verzweifelt007

Gast
Das müsstest du näher erläutern! Was arbeitest du und warum fehlt dir die Pespektive? Warum bist du sexuell Unzufrieden? Weiß deine Partnerin davon? Bist du Finanziell irgendwie am Limit?
Hi, ich arbeite im Büro und besetze seit ca. 3 Jahren nun die selbe Stelle. Ich habe das Gefühl, dass ich beruflich nicht voran komme. Dies führt auch dazu, dass ich gehaltstechnisch nicht besonders gut dastehe (um Gottes Willen es gibt schlimmeres). Sexuell spühre ich einfach, dass es in der Partnerschaft kein Verlangen mehr gibt. Sex haben wir 1-2 wchtl. um das Bedürfnis zu stillen, aber wirklich gegenseitig scharf auf einander sind wir nicht.Das merke ich z.B. beim Blowjob während der Periode (da wir kein Sex haben darf ich mich da hin und wieder ein BJ erfreuen) Ich spühre förmlich diesen Zwang, da ist keine Lust dabei. Meine Partnerin weiß umfänglich davon, da wir das Thema oft hatten. Ich träume auch zunehmest von sexuellen Erfahrungen mit anderen Frauen (aus dem Umfeld, Fernsehen usw.). Finanziell sind wir zum Glück nicht am Limit. Aber ein Kind z.B. ist nicht drin. Bei Wohneigentum ist es aber so, dass immer wieder mal was passieren kann, wo einem in die Knie zwingt.
 
V

Verzweifelt007

Gast
Hallo,


bist du denn aktuell in Therapie? Was wird in der Therapie besprochen, wie läuft das ab? Gerade bei Suizidgedanken ist professionelle Hilfe meist unumgänglich, aber das Vertrauensverhältnis muss natürlich gegeben sein, damit du offen und ehrlich über deine Probleme reden kannst.

Ansonsten schließe ich mich den bereits gestellten Fragen an, wenn du mehr Einzelheiten deiner Situation - beruflich, finanziell und beziehungstechnisch - nennst, sind eventuell konkretere Ratschläge möglich.
Vielen Dank. Ja bin in einer Verhaltenstherapie, aber ich komme da sehr schwer mit zurecht. Ich fühl mich teils nicht wohl und die Stunden stressen mich teils sogar. Weiß nicht, ob das Absicht ist oder ob die Therapeutin einfach nicht zu mir passt. Das mit den Suizidgedanken und dem Ritzen war noch kein Thema. Vom Ritzen weiß nur meine Partnerin, weil ich öfters gefühlsmäßig bei ihr ausgebrochen bin. Sie hat da aber nicht wirklich geholfen. Vermutlich ist sie selbst überfordert damit. Den Rest s. ein Post vorher.
 

Fear.Less

Mitglied
Rede mit deiner Therapeutin darüber, wie es dir gerade wirklich geht, offen und ungeschönt. Ja, da fühlt man sich oft beschämt und es ist schrecklich unangenehm, aber oft der erste große Schritt raus aus dem "Loch".

Du kannst ihr auch sagen, dass du an der Therapie zweifelst, das ist völlig okay
Vielleicht kannst du auch benennen, was genau an den Sitzungen dich stresst? Es ist deine Therapie, eine gute Therapeutin wird also auf dich eingehen und es ist möglich, dassihr durch deine Ehrlichkeit zu einem offeneren Austausch findet - oder sie kann dir vielleicht zumindest einen Rat geben, welche Therapieform besser zu dir passen würde.

Ja, deine Partnerin wird überfordert sein, von daher ist es sehr vernünftig von dir, mit den Problemen zu einer ausgebildeten Fachperson zu gehen.

Ich denke, du kannst sowohl deine beruflichen Sorgen als auch die Beziehungsprobleme lösen - aber erstmal ist es wichtiger, dass du dich psychisch stabilisierst.

Auf diesem Weg wünsche ich dir viel Kraft, Erfolg und Zuversicht!
 
J

Jako

Gast
Verkauft die Wohnung und zieht irgendwohin zur Miete, falls der neue Vermieter, die Wohnung selbst beziehen möchte. Ihr könnt aber auch in die Anzeige schreiben, dass ihr einen Käufer sucht, der die Wohnung als Kapitalanlage haben möchte und dass bereits solvente Mieter vorhanden wären. Könntet ne Zeit vereinbaren, in der ihr auf jeden Fall in der Wohnung bleiben dürft.

Entweder hat deine Partnerin dafür Verständnis oder eben nicht. Wenn es meinem Partner so schlecht deswegen ginge, würde ich auch nicht mit der Wimper zucken. Weiß sie überhaupt, dass dir die Situation über den Kopf wächst?

Sag deiner Partnerin, dass du keinen Blowjob möchtest, wenn sie keine Lust darauf hat. Scheint euch beide nicht glücklich zu machen. Also was soll das bitte? Kannst dich stattdessen selbstbefriedigen, wenn du Druck hast. Vielleicht hat sie auch einfach das Gefühl, dass du dich nicht revanchierst? Nur ein Gedanke. Sprecht miteinander.

Im Übrigen sagst du nicht mit einer Silbe, dass du sie liebst oder hab ich da etwas überlesen? Vielleicht spürt sie davon auch nichts? Wieder nur ein Gedanke.

"Aber meine Angst, allein zu bleiben oder in einer schlechtere Wohnng ziehen zu müssen, haben mich diesen Schritt wagen lassen."

Ich lese daraus: Du hast aus zwei Gründen Angst vor einer Trennung:
a) aus Angst vor dem Alleinsein
b) aus Angst in eine schlechtere Wohnung zu ziehen

Um das zu vermeiden, "verschuldest" du dich. Trifft das zu?

Ich könnte mir vorstellen, dass dir/euch der Verkauf der Wohnung und eine Trennung gut tun würde. Dann könntest du dich auch frei sexuell ausleben. Alles was dich zurückhält, ist die Angst schlechter dazustehen. Ich persönlich gehe davon aus, dass dich beide Sachen entlasten würden.

Ein paar Fragen, die du dir stellen kannst: Wie war das in früheren Beziehungen ? Hast du dich getrennt oder wurden die Beziehungen von der anderen Person beendet? Wie ist es bei der jetzigen Beziehung? Wolltest du diese eingehen oder wurdest du eher dazu gedrängt? Wie war der Sex vor dem Wohnungskauf? War dies wirklich der Wendepunkt?

Wenn die Schuldenlast wegfallen würde, hättest du wahrscheinlich auch mehr Mut dich beruflich zu verändern. Auch das stufst du ja als einen der Faktoren ein, die deine Depression begünstigen.

Hast du die Wohnung allein gekauft oder mit deiner Freundin zusammen?

Alles, was ich geschrieben habe, meine ich nicht böse. Es handelt sich nur um meine persönliche Einschätzung anhand der gelieferten Informationen und aufgrund eigener Erfahrungen. Du kannst prüfen, ob du dich/euch darin wiedererkennst oder nicht.

Aus meiner Sicht hast du dahingehend "Glück", dass du wahrscheinlich die Ursachen für deine Depression kennst. Du musst sie "nur" beseitigen. Das mag aus deiner Sicht schwierig erscheinen. Aber du kannst schrittweise vorgehen. Wo drückt der Schuh am meisten (so wie ich es verstanden habe, ist es der finanzielle Druck. Also mit deiner Freundin sprechen und die Wohnung inserieren)? Welches Problem lässt sich am schnellsten aus der Welt schaffen (aus meiner Sicht die Blowjob-Sache, vielleicht kommt die Lust ja auch wieder, wenn ihr nicht wöchentlich Sex habt oder sie nicht mehr spürt, dass es eine Aufgabe ist, die es wöchentlich "abzuarbeiten" gilt?) ?

Bitte verzeih mir, dass ich von "Glück" sprach. Ich möchte damit keinesfalls deine Probleme, deine Depression kleinreden. Ich möchte dir nur aufzeigen, dass du dich wahrscheinlich aus eigener Kraft, in Zusammenarbeit mit deiner Therapeutin, wieder aus diesem Loch herausziehen kannst.

Ich finde es gut, dass du dir Rat suchst! Das kann dabei helfen, die Antworten zu finden, die letztendlich immer in uns liegen.

Wünsche dir viel Glück, Erfolg und hoffe, dass vielleicht etwas dabei ist, was dir weitergeholfen hat!
 
V

Verzweifelt007

Gast
Ich muss mich an der Stelle erstmal für die ausführliche Antwort bedanken. Das hat sehr geholfen. Nun zu meinen Stellungnahmen:

Verkauft die Wohnung und zieht irgendwohin zur Miete, falls der neue Vermieter, die Wohnung selbst beziehen möchte. Ihr könnt aber auch in die Anzeige schreiben, dass ihr einen Käufer sucht, der die Wohnung als Kapitalanlage haben möchte und dass bereits solvente Mieter vorhanden wären. Könntet ne Zeit vereinbaren, in der ihr auf jeden Fall in der Wohnung bleiben dürft.

Entweder hat deine Partnerin dafür Verständnis oder eben nicht. Wenn es meinem Partner so schlecht deswegen ginge, würde ich auch nicht mit der Wimper zucken. Weiß sie überhaupt, dass dir die Situation über den Kopf wächst?
Ja wir haben mehr oder weniger vor kurzem gekauft. Ein Verkauf jetzt, wäre finanziell vermutlich auch nicht unbedingt "entlastend". Ja sie weiß umfassend bescheid.

Im Übrigen sagst du nicht mit einer Silbe, dass du sie liebst oder hab ich da etwas überlesen? Vielleicht spürt sie davon auch nichts? Wieder nur ein Gedanke.
Ich denke, dass ich sie schon noch liebe. Aber in so einem Gefühlschaos ist es schwer, noch etwas zu fühlen.

"Aber meine Angst, allein zu bleiben oder in einer schlechtere Wohnng ziehen zu müssen, haben mich diesen Schritt wagen lassen."

Ich lese daraus: Du hast aus zwei Gründen Angst vor einer Trennung:
a) aus Angst vor dem Alleinsein
b) aus Angst in eine schlechtere Wohnung zu ziehen

Um das zu vermeiden, "verschuldest" du dich. Trifft das zu?
Wenn ich ehrlich bin, kann das leider schon zutreffen. Ich bin meist negativ eingestellt und wollte mir einreden, positiver dafür eingestellt zu sein. Jetzt merke ich, dass mich das mehr mitnimmt als vermutet.

Ein paar Fragen, die du dir stellen kannst: Wie war das in früheren Beziehungen ? Hast du dich getrennt oder wurden die Beziehungen von der anderen Person beendet? Wie ist es bei der jetzigen Beziehung? Wolltest du diese eingehen oder wurdest du eher dazu gedrängt? Wie war der Sex vor dem Wohnungskauf? War dies wirklich der Wendepunkt?
Sie ist bisher meine einzige Partnerin und Sexualpartnerin. Wir haben uns beide für die Beziehung entschieden. Sex war allgemein immer ein wunder Punkt in unserer Beziehung. Der ist mittlerweile besser als vorher, weil wir uns besser kennen, aber oftmals merke ich einfach, dass ich sie nicht attraktiv finde. Könnte auch mit den Depris zusammenhängen.

Wenn die Schuldenlast wegfallen würde, hättest du wahrscheinlich auch mehr Mut dich beruflich zu verändern. Auch das stufst du ja als einen der Faktoren ein, die deine Depression begünstigen.

Hast du die Wohnung allein gekauft oder mit deiner Freundin zusammen?
Das ist gut möglich. Zusammen 50/50 im Grundbuch. Sie hätte auch ohne mich gekauft, was mich nervt, weil sie so eine wichtige Entscheidung selbst treffen wollte. Der alleinige Kauf hätte vermutlich das Ende der Beziehung bedeutet. Wo wir beim Alleinsein wären.

Alles, was ich geschrieben habe, meine ich nicht böse. Es handelt sich nur um meine persönliche Einschätzung anhand der gelieferten Informationen und aufgrund eigener Erfahrungen. Du kannst prüfen, ob du dich/euch darin wiedererkennst oder nicht.
Beim Durchlesen erkenne ich mich sehr gut wieder. Mir fehlt halt der Mut zur Veränderung.

Aus meiner Sicht hast du dahingehend "Glück", dass du wahrscheinlich die Ursachen für deine Depression kennst. Du musst sie "nur" beseitigen. Das mag aus deiner Sicht schwierig erscheinen. Aber du kannst schrittweise vorgehen. Wo drückt der Schuh am meisten (so wie ich es verstanden habe, ist es der finanzielle Druck. Also mit deiner Freundin sprechen und die Wohnung inserieren)? Welches Problem lässt sich am schnellsten aus der Welt schaffen (aus meiner Sicht die Blowjob-Sache, vielleicht kommt die Lust ja auch wieder, wenn ihr nicht wöchentlich Sex habt oder sie nicht mehr spürt, dass es eine Aufgabe ist, die es wöchentlich "abzuarbeiten" gilt?) ?
Kann mir kaum vorstellen, dass der Verkauf unserer Beziehung gut tun würde, aber im Nachhinein ist man immer schlauer. Denke eher, dass sie auf mich wütend wäre. Kann mich aber auch täuschen.

Vielen Dank Dir und ich hoffe, dass ich auf Alles eingehen konnte.
 
J

Jako

Gast
Freut mich, dass es dir weiterhelfen konnte. Ich habe noch ein paar Fragen, Anregungen und ein Gedankenspiel für dich. Wie bei meinem letzten Beitrag: Nur Gedanken aufgrund eigener Erfahrungen. Du kannst prüfen, ob du dich/euch darin wiedererkennst oder nicht.

Warum denkst du, dass ein Verkauf nicht entlastend wäre?
Vielleicht eine Idee: Wenn deine Freundin sowieso vorhatte, die Wohnung auch ohne dich zu kaufen, könntest du ihr anbieten, dass sie deinen Teil auch kauft. Dann würdest du ihr Miete zahlen. Vom Geld her macht das monatlich für dich wahrscheinlich keinen Unterschied, aber du hast nicht diesen Berg an Schulden vor Augen, den es abzuarbeiten gilt. Sie wiederum hat eine sichere Altersvorsorge. Ihr hättet also so gesehen beide einen Vorteil. Wäre das ein guter Kompromiss? Ihr könntet euch gemeinsam hinsetzen und alle Möglichkeiten durchsprechen? Sonst gehst du daran noch zugrunde und dann ist wahrscheinlich eher mit einem Beziehungsaus zu rechnen, oder? Klingt zwar abgedroschen, aber: wer lieben will, muss auch für sich selbst sorgen. Also sprich bitte mit ihr und vielleicht kann sie dir ja auch ihre Sichtweise erläutern. Deine Gesundheit geht aber klar vor!

Du schriebst, dass Sex allgemein ein wunder Punkt war in eurer Beziehung. Findest nur du sie nicht attraktiv oder beruht das auf Gegenseitigkeit?
Fandest du sie jemals attraktiv?
Falls nein, ist sie vielleicht eher eine gute Freundin für dich?

Wenn ich das richtig verstanden habe, findest du andere Frauen ja durchaus attraktiv. Deswegen glaube ich nicht, dass es an der Depression liegt, dass du sie nicht so anziehend findest. Das ist aber nur meine persönliche Einschätzung.

Könntest du vielleicht depressiv sein, weil du nicht das ausleben kannst, wonach du dich sehnst (andere Frauen, anderer Job,...)? Hast du manchmal das Gefühl, dass eine bleierne Decke auf dir liegt und du wie gefesselt/gelähmt bist?

Ein Gedankenspiel: Was würdest du tun, wenn du keine Freundin hättest und die freie Wahl zwischen einem Jobwechsel oder nicht? Würdest du an deinem aktuellen Wohnort bleiben, nach Schweden ziehen oder nach Indien? Würdest du dein Geld in Eigentum investieren, in Weiterbildungen, in Reisen ...? Was hat dich früher als Kind begeistert? Dream big. Was würde dein 80-jähriges Ich dir raten? Was würdest du deinem besten Freund raten, wenn er in deiner Situation wäre?

Ich weiß nicht, wie alt du bist, aber wurdest du vielleicht in dem Glauben erzogen, dass man mit der ersten Partnerin bis ans Lebensende zusammenbleibt oder wurdest du in die Richtung von deinem Umfeld geprägt? (Nur eine Vermutung aufgrund eigener Erfahrung.) So etwas könnte dich in der Beziehung "gefangen" halten.

Dass ihr euch für die Beziehung "entschieden" habt, klingt sehr sachlich. War das eine Art Notlösung aus Angst allein zu bleiben?

"Sie hätte auch ohne mich gekauft, was mich nervt, weil sie so eine wichtige Entscheidung selbst treffen wollte. Der alleinige Kauf hätte vermutlich das Ende der Beziehung bedeutet. Wo wir beim Alleinsein wären."

Bin mir unsicher, wie du das meinen könntest. Trifft vielleicht etwas hiervon zu:
Nervt es dich, dass sie die Richtung vorgab und du "mitziehen" musstest, weil sie nach vorne geprescht ist oder siehst du dich als "Haupternährer" an und denkst, dass du deshalb die Wohnung mitfinanzieren musst? Vielleicht, weil das in deinem Umfeld "schon immer so war"? Musst du nicht. Es ist vollkommen in Ordnung, dass man lieber zur Miete wohnt. Das tun Millionen von Menschen in Deutschland. Wenn dir ein Freund sagen würde, dass er glücklicher ist, wenn er zur Miete wohnt? Was würdest du ihm raten?

Dann noch ein paar Fragen: Warum hätte der alleinige Kauf vermutlich das Ende der Beziehung bedeutet? Weil du DENKST, dass sie dann nicht mehr mit dir hätte zusammen sein wollen oder weil sie es GESAGT hat?

Wäre es tatsächlich so schlimm, wenn DAS das Ende der Beziehung bedeuten würde? Wie gesagt: Vermutlich ist eher mit einem Beziehungsaus zu rechnen, wenn ihr das mit der Wohnungssituation nicht so klärt, dass ihr beide zufrieden seid. Daran sollte auch ihr gelegen sein.

Eventuell läuft das Gespräch ganz anders ab, als du es dir gerade vielleicht vorstellst. Ihr führt ein Gespräch auf Augenhöhe. Sie sagt: "Aber warum hast du das denn nicht vorher gesagt? Ich hätte die Wohnung doch auch ohne dich gekauft! " Und du sagst: "Ich wollte dir dieses Bedürfnis erfüllen und dich unterstützen. Aus Angst dich zu verlieren, hab ich mitgemacht." Und dann besprecht ihr die Situation gemeinsam. Nur ein Alternativszenario, weil du meintest, dass du eher pessimistisch bist. (Bin ich auch und dann schlottern mir vor Gesprächen die Knie. Wenn ich dann in der Gesprächssituation bin, ist meist alles ganz anders als in meiner Vorstellung.)

Ich war auch mal sehr am Boden und fand diese "Raff-dich-auf"-Ratschläge immer doof von Leuten, die keine Ahnung davon haben, dass es einfach nicht möglich ist. Was mich motiviert hat, war die Erfahrung anderer und praktische Tipps. Vielleicht hilft dir meine Erfahrung weiter? : Mir hat damals ein Radikalabbruch geholfen. Ich habe meinen Job gekündigt und mich von falschen Freunden getrennt. Das heißt nicht, dass du jetzt direkt deinen Job kündigen sollst, aber vielleicht könntest du dir mal über den Arzt eine Kur beantragen? Dann kommst du aus dieser Wohnung raus und bist eine Zeitlang von deiner Freundin und deinem beruflichen Umfeld getrennt. Du lernst neue Leute kennen und bekommst einen freieren Kopf. Wäre das eine Möglichkeit oder möchtest du lieber eine stationäre Therapie machen?

Möchte dir noch die 1%-Methode ans Herz legen. Finde ich persönlich motivierend. Vielleicht auch du? Auf YouTube gibt es Videos dazu. Was ich dir noch sagen möchte: Du klingst sehr reflektiert. Nutze diese gute Eigenschaft, um dich weiterzuentwickeln oder von alten "Fesseln" zu lösen. Finde heraus, was dir gut tut und was nicht. Eliminiere alles, was dir nicht gut tut. Zum Abschluss möchte ich noch etwas sehr Ernstes ansprechen.



!!!!Achtung, Triggerwarnung!!!!







Zum Ritzen: Sieh dich als dein eigener Beschützer an. Sag dir: "Ich bin mein eigener Bodyguard (im wahrsten Sinne des Wortes!). Niemand darf mich verletzen. (Niemand! - also auch nicht ich!) Ich tue alles, um das zu verhindern!"
Meinst du, das wäre eine Idee? Vielleicht könntest du dir den ersten Satz auf die entsprechende Körperstelle schreiben und einen Zettel mit dem Satz auf das Werkzeug legen, zu dem du in den Situationen greifst? Oder ein Bild von einem Bodyguard? Und vielleicht gibt es eine Möglichkeit dir den Zugang zu dem Gegenstand zu erschweren? Zum Beispiel eine Schatulle mit kompliziertem Zahlenschloss? Das wären jetzt "praktische LösungsANSÄTZE", die mir spontan einfielen. Vielleicht hast du ja noch eigene Ideen? Zum Beispiel vorbeugend Druck durch Sport rauslassen? (Falls dies möglich ist.) Oder irgendjemanden anrufen, um sich abzulenken? Für diese Nummer eine Schnellwahltaste einrichten, dann ist die Hürde nicht so groß. Falls dir etwas davon zusagt, leg eine Lesepause ein und setz es sofort um. :)

So das war ein langer Beitrag. Ich hoffe, dass du nach dem Lesen nicht allzu erschöpft bist und dich nicht wie erschlagen fühlst. Vielleicht hast du das Gefühl, keine Kraft zu haben, um zu antworten? Das könnte ich verstehen. Ich freue mich über ein kurzes Zeichen, dass es dir gut geht, zum Beispiel über einen Smiley. :)
 

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