trichotillomanie Und Depression

Hallo,

ich bin 20 Jahre alt und habe mit 6 oder 7 das erste mal richtig wahrgenommen das ich mir die Haare rausziehe. Im Januar habe ich endlich meinen Mut zusammen genommen und habe mal gegoogelt was es sein könnte. Jetzt habe ich bald einen Termin beim Arzt. Ich habe riesige Angst das ich niemals davon weg komme da ich es schon über 10 Jahre mache. Als ich es meinen Vater erzählte hatte er nicht richtig zugehört und hat auf sein Handy gestarrt und habe mich alleine gelassen gefühlt. Ich denke auch das ich die Begleitkrankheit Depressionen habe. Ich schaffe nicht mehr die einfachsten Sachen wie Einkaufen gehen oder die Spülmaschine aus zuräumen. Ich würde am liebsten nur noch im Bett bleiben und nicht mehr wieder aufstehen. Auf der Arbeit läuft es auch gar nicht gut. Aktuell sind meine Ausbilderin und ich ganz alleine (Hotelfachfrau) und unser Chef überlässt uns das ganze Hotel und Anlage, lässt sich nicht blicken und ignoriert uns. Privat habe ich ganz großen Stress mit der Frau von meinen Vater und der läuft auch schon über mehrere Monate. Ich brauche dringend Hilfe weiß aber nicht wo ich genau anfangen soll. Ich bin mit mein Leben überfordert. Ich kann mit keinen meiner Freunde drüber reden weil die mir auch nicht helfen können meine Familie ist mein Vater der das ganze „verdrängt“. Mein Freund hat seine eigenen Probleme.

Bei welchem Arzt gast du denn deinen Termin? Ein Dermatologe wird dir da nicht viel helfen da du dir die Haare selbst rausziehst. Ich vermute das es für dich ein Ventil zum Stressabbau ist.
Ich denke das ein Termin beim Psychotherapeuten notwendig ist. So kannst du gleich deine Depression abklären lassen.

Ich weiß leider nicht was du für Probleme mit der Frau deines Vaters hast. Aber überlege ob man sich den Stress auch sparen kann indem man sich aus dem Weg geht. Oder du beschreibst etwas genauer um was es genau geht.

Deinem Vater würde ich direkt sagen das er dir bitte zuhören soll weil es für dich wichtig ist.
Bitte ihn einfach sein Handy wegzulegen und erkläre ihn das du dich sonst ignoriert fühlst.
Oder du fragst ihn wann es ihm besser passt und ihr reden könnt.

Ist es für euch notwendig das der Chef vor Ort ist.? Packt er sonst mit an? Wie sieht es deine Ausbilderin?

Danke für die Antwort.
Ich hatte nie Probleme mit meinen Vater bis seine Frau in‘s Leben getreten ist. Plötzlich waren wir auch in einer Familienterapie und ständig schießt sie gegen mich. Mein Vater hält immer zu Ihr. Habe versucht schon zu reden und auch versucht das er mir zuhört. Leider hoffnungslos... jetzt reden wir seid Dezember nicht mehr miteinander (die Frau und ich) und mein Vater steht hinter Ihr und ich stehe allein da. Leider können wir keine anderen nachstehenden Verwandten helfen weil alle weit weg wohnen und meine Großeltern möchte ich damit nicht belasten da sie selbst Gesundheitlich nicht stabil sind.

wenn ich alleine vor meinen Vater stehe würde ich gerne Ihn darum beten mir einmal zu zuhören bzgl. Meinen Problemen. Es kommt aber kein Ton aus mir und am Ende sage ich das alles gut ist ( wohne seid dem 01.01 alleine) und er geht.

wir arbeiten aktuell zu 2. in einem Hotel mit 17 Zimmern und eine riesige Angle + Golfplatz was man sauber halten muss. Im Sommer hatten wir schon Probleme was das aufeinander hetzen von Mitarbeiten an geht, leider auch hinter dem Rücken über die Mitarbeiter negativ gesprochen etc. Wir sind beide grade hilflos da wir jetzt nur noch zu 2. sind die alles sauber machen müssen von den Hotelzimmern bis das Frühstück zubereiten und servieren, Check- in, Check- Out und alles was halt dazu gehört. Leider kümmert er sich nicht darum Personal ran zu holen. Außerdem hat er mir zum wiederholten Male einen Aufhebungsvertrag angeboten ohne mir sein Problem zu erklären (ich weiß nicht mal was ich falsch mache und was ich besser machen kann.) und schaut mir genau auf die Finger bis ich einen Fehler mache damit er mich endlich los wird. Das Personal was noch im Sommer existierte sage auch oft das er kein gutes Auge auf mich wirft.

Wenn du jetzt alleine wohnst, bist du zumindest erstmal den Stress mit der Partnerin los.
Du solltest aber deinem Vater ehrlich gegenüber sein. Wenn er dich alleine besucht und auch nachfragt wie es dir geht dann nimm das Gespräch an. Vielleicht fällt es deinem Vater auch schwer über seine Gefühle zu reden oder weiß nicht wie er genau ein Gespräch anfangen soll.

Du kannst ja vorher alles aufschreiben was du ihn sagen willst und in Ruhe durchgehen. So kannst du überlegen wie du dich am besten ausdrückst.

Gut möglich das dein Vater zwischen den Stühlen sitzt.
Auf der einen Seite du, das eigene Kind das er liebt. Aber auch erwachsen wird und mittlerweile seine eigenen 4 Wände hat. Auf der anderen Seite seine Partnerin, die an seiner Seite ist. Die den Alltag mit ihm gestaltet, Zärtlichkeiten austauscht und ohne die er einsam wäre.

In welchen Ausbildungsjahr bist du?
Hat deine Ausbilderin schon das Gespräch gesucht und ihn mitgeteilt das es zu viel für nur 2 Personen ist?
Wie viel wart ihr davor? Was ist mit den anderen Angestellten passiert?

Hallo Shanon,
zwar hast Du vor zwei Jahren schon geschrieben und ich weiß nicht, ob Du hier noch mal liest. Aber weil vielleicht auch andere hier noch lesen, wenn sie "Trichotillomanie" in die Suche eingegeben haben, möchte ich doch hier noch auf folgendes hinweisen:

Es gibt in manchen Orten Selbsthilfegruppen, es gibt aber vor allem in Hamburg die wunderbare Antonia Peters, die schon seit Jahrzehnten Menschen zu dem Thema informiert, berät und unterstützt. Sie ist selbst von Trichotillomanie betroffen und hat wirklich Ahnung, ist außerdem ein sehr sehr lieber Mensch und immer nnoch so aktiv - großartig. Schau mal dort:
https://www.facebook.com/people/Trichotillomanie-Infostelle/100057668732163/
Oder, falls solche Links hier nicht gehen, einfach "Infostelle Trichotillomanie" und "Antonia Peters" googlen.
Alles Gute für alle Betroffenen von einer, die das Problem selbst auch schon lange kennt....
Leah L.