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Trennung von Mann mit vielen Problemen

G

Gast

Gast
Hallo ihr Lieben,

Vielleicht erinnern sich einige von euch noch an mich. Ich habe im Sommer einen lieben Mann mit unüberwindbaren Problemen kennengelernt, d.h. Er hatte keine Arbeit, wAr vor Jahren fünf Jahre im Knast und aktuell im Methadonprogramm.
Mit vielen hin und her habe ich mich heute endgültig getrennt weil er heute, nach einigen Monaten, trotz Versprechen, clean zu werden und Arbeit zu suchen, immer noch in der gleichen Situation steckt wie im Sommer.Aber er fehlt mir so sehr, die Wärme, die Gespräche mit ihm über Gott und die Welt....?
 

Zebaothling

Sehr aktives Mitglied
Hallo Gast,

es sind nicht immer die "schlimmen "Menschen, die im Knast sitzen oder Drogen nehmen , oft verzweifeln Menschen an der Empathielosigkeit ihrer Mitmenschen oder verdrängen Erlebnisse bzw. versuchen sie zu verdrängen, wenn sie Drogen nehmen. Dahinter steht oftmals eine unerfüllte Zuneigung der der Erziehungs- Bezugspersonen in der Kindheit das kindliche Ich, sehnt sich nach Liebe und Geborgenheit, nach Sicherheit und Herzenwärme und Drogen die zur Sucht führen, sind oftmals ein Ersatz dafür oder werden als Ersatzgefühl vom verdrängenden Menschen akzeptiert. Der Mensch resigniert vor dem eigenen Schmerz aus der Kindheit, dem er sich oftmals gar nicht bewußt ist.

Für Außenstehende ist das sehr schwer zu verstehen, man kann es nur schlecht nachempfinden, obwohl man es vom Verstand her zwar begreifen kann , ist man nicht in der Lage , den Schmerz nachzuempfinden, das Gefühl der Enttäuschung nachzuempfinden, die Schwere der Sachlage bzw. die Gewichtung zu erkennen.

Auch wenn der Mensch im alltäglichen Leben ein echt lieber Mensch ist, man sich mit ihm sehr gut unterhalten kann, es so scheint, als würde der Mensch einen an sich ranlassen steht der ungefressene Sack Salz dazwischen. Der ungefressene Sack Salz wäre gegessen, wenn der Mensch sich entschließen würde das Gefühl, den Schmerz trotz der Angst und der tiefen Verletzung die er unbewußt erfahren hat zu ertragen. Den Lebenswillen wiederzufinden, sich für sich selbst die Zeit zu nehmen, Gefühlen wieder den natürlichen Lauf zu lassen und den Drogen zu entsagen. Diesen Sack Salz zu fressen, schaffen nur die wenigsten.

Die meisten steen sich mit ihrem Stolz selbst im Weg, stehen sich mit dem Ersatzgefühl Droge selbst im Weg und deuten ihren Schmerz eher in Richtung Weltschmerz als in Richtung des enttäuschten kindlichen Ichs.

Das aufzuarbeiten dauert Jahre und ist kein Zuckerschlecken.

Man kann solchen Menschen nicht mit einem Ultimatum helfen, sie bewegen, sie motivieren, denn sie Motivation zur Drogenfreiheit, muß aus dem inneren des Menschen selbst kommen, viele bringen sich selbst erst an den Punkt, wenn sie einsehen, das die Drogen das Manko der Zuneigung in der Kindheit nicht ersetzen können, weil es so viele Drogen auf der ganzen Welt nicht gibt .

Viel gehen aber auch daran kaputt, weil die Sucht sich verselbstständigt und irgendwann eine selbstauferlegte unüberwindbare Hürde darstellt.

Das mitzuerleben ist etwas sehr trauriges , es kann einen innerlich zermürben, man zermatert sich das Hirn und versteht die Situation nicht wirklich , jeder Lichtblick verfinstert sich wieder durch die anhaltende Stagnation.

Ich denke man darf selbst entscheiden , ob man sich so etwas zumutet oder nicht , ob man die Kraft hat und sich mitanschauen kann, wie jemand sich sozusagen auf Raten kaputtmacht, weil er den Schmerz nicht zu ertragen in der Lage ist, dafür zu weich , zu sensibel ist, an der kalten Umwelt und an der mangelnden Nächstenliebe der Mitmenschen verbittert und irgendwann zugrunde geht. Das ist kein schönes Zukunftsbild keine tolle Aussicht und je mehr man so einen Menschen liebt, desto weher tut es.

Es bleibt die Trennung , die irgendwann vollzogen wird , weil man mit dem innerlichen Schmerz , der Enttäuschung und der Stagnation des Partners nicht mehr zurechtkommt , man betrachtet seine echte und auch wahre Liebe als ungewürdigt und denkt sich, wenn er mich wirklich lieben würde , würde er was ändern.

Einesteils hat man damit auch nicht Unrecht , anderenteils kann man die Entscheidung nicht erzwingen, jeder darf sich entscheiden seinen Weg zu gehen, der eine darf stillschweigend seinen Schmerz ertragen, der andere darf sich entscheiden, das nicht mit anzusehen.

Grundlegend ist aber die Ehrlichkeit und die Offenheit nicht da, wenn man denkt solche Menschen machen sich darüber keine Gedanken, doch das tun sie , aber manche sind verschlossen und nur ganz wenige , verstehen das Glück , das sie haben, wenn sie wirklich von jemandem geliebt werden und sind bereit, sich dafür zu ändern.

Es ist nicht einfach....es tut weh ....es ist unheimlich schwer solche Menschen zu erreichen, die das nicht wollen.

Aus welchem Grund auch immer , ob Drogen oder keine.....

Ich kann Dich nur zur Vorsicht mahnen und Dir mein Mitgefühl ausprechen, denn ich weiß wie weh es tut , wenn man das Gefühl hat, die ganze Liebe , die ganze Aufopferung , das ganze Gute , was man den anderen angedeihen lässt , verpufft ins Leere ...
es ist traurig und zerreißt einem das Herz innerlich.

Letztendlich fühlt man sich irgendwo schuldig, weil man denkt , man hätte zuwenig gegeben, zuwenig versucht , zu vorschnell gehandelt , zu wenig geliebt, man stellt sich selbst in Frage .

Das solltest Du realistisch machen und wenn Du das tust, wirst Du feststellen, das die Schuld, insofern man davon sprechen kann, und nicht die unüberwindbare Grenze erkennt, die nur der, den man liebt überwinden kann, man selbst kann es nicht, dann stellt man fest, es liegt nicht daran , das man zuwenig versucht hat, sondern die Schuld ist da ganz woanders in einer Vergangenheit begraben, die man nicht zu erreichen in der Lage ist.

Das sollte Dir aber nicht den Lebensmut nehmen, Du solltest nicht in ein Loch fallen,

in meinen Augen trägst Du keine Schuld , Du siehst vielleicht das Ausmaß der Zerstörung in seiner Seele durch das Erdbeben in seiner Vergangenheit, aber Du darfst Dir nicht den Schuh anziehen da Du es ausgelöst hast, Du daran schuld bist oder ihn im Stich lässt, nein , seine Stagnation läßt ihn im Stich.

Nicht Du , Du trennst Dich und das tust Du zu recht. Auch Du hast ein Streben nach Geborgenheit , nach Sicherheit im Herzen , suchst Erwiederung Deiner Liebe, Dein Lebensglück.

Ich wünsche Dir das Du es findest, wenn Du durch diese Wüste gegangen bist.
 
G

Gast

Gast
Ich danke euch schon mal für die Antworten. Auslöser für die Trennung war eigentlich dass er mich u mein kleines Kind eines morgens besucht hat u hatte ein Jägermeister getrunken. Obwohl wir vereinbart hatten, im Umgang mit dem Kind clean außer methadon also nix zu konsumieren..das kann ich meinem Kind net antun ...?
 

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