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Gast
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Hallo liebe Forenmitglieder,
seit einiger Zeit bin ich stille Mitleserin. Nun habe ich mich heute hier angemeldet, eigentlich vorrangig, um mich auszuheulen, Input zu bekommen von Menschen, denen es ähnlich ging.
Mein Freund (und Vater unseres 5-jährigen Sohnes) und ich sind seit knapp 7 Jahren zusammen. So richtig einfach und unbelastet war es noch nie.
Ich will jetzt gar keine Gründe und Vorwürfe etc. pp. suchen. Ich habe ihn vor gut 14 Tagen gefragt, ob er sich vorstellen kann, mit mir noch mal eine richtige Beziehung zu leben. Wir haben seit 4 Jahren keinen Sex mehr und auch sonst kaum Nähe und Zärtlichkeiten - das fehlt mir manchmal sehr. Mir ist klar, dass der fehlende Sex ein Symptom und nicht eine Ursache ist, aber ich weiß nicht, wo ich sonst anfangen soll. Er hat darauf nicht geantwortet. Ich habe ihn vor zwei Tagen noch einmal gefragt, von Angesicht zu Angesicht. Ich habe ihn gefragt, ob er noch mit mir zusammen sein will. Er sagte, "er weiß es nicht". Er sagte, "es bringe nichts, darüber zu reden. Wir standen schon so oft an dem Punkt und geändert hat sich nie was". Trotz mehrmaligem Nachfragen, kam kein klares Statement für oder gegen mich. Das verletzt mich sehr. Er kann es doch sagen, wenn er nicht mehr will!
Dazu muss ich jetzt sagen, dass ich an meinem Freund auch einfach nicht rankomme. Ich kann mit ihm nicht über persönliche Probleme reden. Er will es nicht, es hat keinen Sinn, er sitzt es aus. Er wartet einfach ab, verweigert Ausagen. Die Probleme werden nicht geklärt, nur weggeschoben. Das war schon immer so.
Wir haben einen 5-jährigen Sohn. Ohne ihn wären wir längst getrennt. Ich möchte einen Partner haben, der sich nicht mit mir abfindet, sondern einen Partner, der mich schätzt und mag und auch in der Lage ist, mir mal ein paar Schritte entgegenzukommen. Aber es ist so, dass er wirklich nie etwas falsch macht. Er hat sich für eine Tat (Streiten, Verletzen...) noch NIE entschuldigt. Ich schon, mehrmals, auch für Sachen, wo ich dachte ich sei im Recht, einfach, weil ich ihn ja nicht verletzen WOLLTE.
Wenn er jedoch nicht sagen kann, dass er mich noch will, dann will er mich doch nicht mehr und ist nur zu "feige", es zu sagen, oder?! Mit seinem "Ich weiß es nicht." und "Es hat keinen Sinn, darüber zu reden." hat er es doch eigentlich gesagt, oder?! Oder interpretiere ich das jetzt aufgrund meiner Verletzung dahinein?
Vor einigen Wochen sagte er, dass er seit Jahren ein Leben lebe, dass ihm nicht gefällt. Vom Gefühl her denke ich, dass es für ihn die falsche Entscheidung war, mit mir ein Kind in die Welt zu setzen und mit mir zu leben (ich weiß es aber nicht, ich vermute es nur!). Er sagte, er fühle sich wie ein HiWi. Er braucht mehr Ruhe, will mehr alleine sein und Zeit haben, Sachen für sich zu machen (Sport, Fernsehen,... einfach mehr selbstbestimmte Freizeit) - Ja, hätte ich auch gerne, aber dafür habe ich jetzt eine Familie. Es stört ihn, wie ich ihn behandel. Ich weiß nicht konkret, was er damit meint, aber ich vermute, dass es die Ansprüche an ihn sind, die ich habe und mein Gemoser (Räume doch bitte mal den Geschirrspüler aus, Spüle, wenn Du auf dem Klo warst, Hole unseren Sohn ab, Bringe ihn weg...). Ich organisiere und bestimme viel zu Hause. Ich plane die gemeinsamen Unternehmungen, Besuche von Festen - sonst würden wir nur in der Bude hocken. Auch die Urlaube plane ich, nicht, weil ich es unbedingt will, sondern weil er keine Lust hat, das zu machen. Er liebt auch seinen Sohn sehr, ohne Frage, aber er freut sich auch, wenn er weg ist.
Mein Kopf sagt mir längst, dass es Zeit ist, einen Schlussstrich zu ziehen, aber es ist sooooo schwer. Ob ich ihn liebe? Dazu bin ich viel zu verletzt. Ich könnte ihn lieben und habe ihn auch mal geliebt. Paartherapie schließt er aus ("Hat eh alles keinen Sinn.")
Wir haben ein gemeinsames Haus. Meine Hälfte ist abbezahlt, bei ihm läuft der Kredit noch. Er wird hier nicht bleiben wollen - da gäbe es wahrscheinlich schon mal keinen Streit. Mein Sohn und ich fühlen uns hier wohl, ich würde versuchen, es zu behalten.
Wir sind vom Wesen her sehr unterschiedlich. Er ist sehr introvertiert, zurückhaltend und misstrauisch, ich bin sehr offen, kontaktfreudig und glaube grundsätzlich an das Gute im Menschen. Ich liebe meinen Job, er hasst seinen Job. Ich bin aktiv, er braucht Ruhe, ich schätze die Kommunikation über persönliche Sorgen, er verweigert sie.
Letztendlich, wenn ich mir den Text so durchlese, dann denke ich "Es passt einfach nicht. Daran lässt sich nichts ändern. Und er will und kann auch nicht mehr." Aber die letzte Konsequenz, die Trennung, macht mir Angst. Wenn wir sie wenigstens beide beschließen würden und uns einig wären, aber ich werde es sagen müssen und dann bin ich die Böse und dieses Zusammenleben, bis die räumliche Trennung endlich vollzogen ist - oh, gruselig!
Mein Mutter sagte mir, dass ich ganz alleine für mich entscheiden solle, was ich will und was gut für mich ist. Aber das ist ja nicht unabhängig von dem Partner. Wenn der Partner einem entgegenkäme und sagen würde, dass er die Beziehung auch will und bereit ist, sich darum zu bemühen, dann gäbe es ja vielleicht noch einen Weg? Ich habe ihm immer gesagt und gezeigt, dass ich uns will! Aber mittlerweile frage ich mich, ob ich es vielleicht einfach nicht wahrhaben wollte und will, dass es nicht klappt?!?
Dankeschön fürs Lesen!
seit einiger Zeit bin ich stille Mitleserin. Nun habe ich mich heute hier angemeldet, eigentlich vorrangig, um mich auszuheulen, Input zu bekommen von Menschen, denen es ähnlich ging.
Mein Freund (und Vater unseres 5-jährigen Sohnes) und ich sind seit knapp 7 Jahren zusammen. So richtig einfach und unbelastet war es noch nie.
Ich will jetzt gar keine Gründe und Vorwürfe etc. pp. suchen. Ich habe ihn vor gut 14 Tagen gefragt, ob er sich vorstellen kann, mit mir noch mal eine richtige Beziehung zu leben. Wir haben seit 4 Jahren keinen Sex mehr und auch sonst kaum Nähe und Zärtlichkeiten - das fehlt mir manchmal sehr. Mir ist klar, dass der fehlende Sex ein Symptom und nicht eine Ursache ist, aber ich weiß nicht, wo ich sonst anfangen soll. Er hat darauf nicht geantwortet. Ich habe ihn vor zwei Tagen noch einmal gefragt, von Angesicht zu Angesicht. Ich habe ihn gefragt, ob er noch mit mir zusammen sein will. Er sagte, "er weiß es nicht". Er sagte, "es bringe nichts, darüber zu reden. Wir standen schon so oft an dem Punkt und geändert hat sich nie was". Trotz mehrmaligem Nachfragen, kam kein klares Statement für oder gegen mich. Das verletzt mich sehr. Er kann es doch sagen, wenn er nicht mehr will!
Dazu muss ich jetzt sagen, dass ich an meinem Freund auch einfach nicht rankomme. Ich kann mit ihm nicht über persönliche Probleme reden. Er will es nicht, es hat keinen Sinn, er sitzt es aus. Er wartet einfach ab, verweigert Ausagen. Die Probleme werden nicht geklärt, nur weggeschoben. Das war schon immer so.
Wir haben einen 5-jährigen Sohn. Ohne ihn wären wir längst getrennt. Ich möchte einen Partner haben, der sich nicht mit mir abfindet, sondern einen Partner, der mich schätzt und mag und auch in der Lage ist, mir mal ein paar Schritte entgegenzukommen. Aber es ist so, dass er wirklich nie etwas falsch macht. Er hat sich für eine Tat (Streiten, Verletzen...) noch NIE entschuldigt. Ich schon, mehrmals, auch für Sachen, wo ich dachte ich sei im Recht, einfach, weil ich ihn ja nicht verletzen WOLLTE.
Wenn er jedoch nicht sagen kann, dass er mich noch will, dann will er mich doch nicht mehr und ist nur zu "feige", es zu sagen, oder?! Mit seinem "Ich weiß es nicht." und "Es hat keinen Sinn, darüber zu reden." hat er es doch eigentlich gesagt, oder?! Oder interpretiere ich das jetzt aufgrund meiner Verletzung dahinein?
Vor einigen Wochen sagte er, dass er seit Jahren ein Leben lebe, dass ihm nicht gefällt. Vom Gefühl her denke ich, dass es für ihn die falsche Entscheidung war, mit mir ein Kind in die Welt zu setzen und mit mir zu leben (ich weiß es aber nicht, ich vermute es nur!). Er sagte, er fühle sich wie ein HiWi. Er braucht mehr Ruhe, will mehr alleine sein und Zeit haben, Sachen für sich zu machen (Sport, Fernsehen,... einfach mehr selbstbestimmte Freizeit) - Ja, hätte ich auch gerne, aber dafür habe ich jetzt eine Familie. Es stört ihn, wie ich ihn behandel. Ich weiß nicht konkret, was er damit meint, aber ich vermute, dass es die Ansprüche an ihn sind, die ich habe und mein Gemoser (Räume doch bitte mal den Geschirrspüler aus, Spüle, wenn Du auf dem Klo warst, Hole unseren Sohn ab, Bringe ihn weg...). Ich organisiere und bestimme viel zu Hause. Ich plane die gemeinsamen Unternehmungen, Besuche von Festen - sonst würden wir nur in der Bude hocken. Auch die Urlaube plane ich, nicht, weil ich es unbedingt will, sondern weil er keine Lust hat, das zu machen. Er liebt auch seinen Sohn sehr, ohne Frage, aber er freut sich auch, wenn er weg ist.
Mein Kopf sagt mir längst, dass es Zeit ist, einen Schlussstrich zu ziehen, aber es ist sooooo schwer. Ob ich ihn liebe? Dazu bin ich viel zu verletzt. Ich könnte ihn lieben und habe ihn auch mal geliebt. Paartherapie schließt er aus ("Hat eh alles keinen Sinn.")
Wir haben ein gemeinsames Haus. Meine Hälfte ist abbezahlt, bei ihm läuft der Kredit noch. Er wird hier nicht bleiben wollen - da gäbe es wahrscheinlich schon mal keinen Streit. Mein Sohn und ich fühlen uns hier wohl, ich würde versuchen, es zu behalten.
Wir sind vom Wesen her sehr unterschiedlich. Er ist sehr introvertiert, zurückhaltend und misstrauisch, ich bin sehr offen, kontaktfreudig und glaube grundsätzlich an das Gute im Menschen. Ich liebe meinen Job, er hasst seinen Job. Ich bin aktiv, er braucht Ruhe, ich schätze die Kommunikation über persönliche Sorgen, er verweigert sie.
Letztendlich, wenn ich mir den Text so durchlese, dann denke ich "Es passt einfach nicht. Daran lässt sich nichts ändern. Und er will und kann auch nicht mehr." Aber die letzte Konsequenz, die Trennung, macht mir Angst. Wenn wir sie wenigstens beide beschließen würden und uns einig wären, aber ich werde es sagen müssen und dann bin ich die Böse und dieses Zusammenleben, bis die räumliche Trennung endlich vollzogen ist - oh, gruselig!
Mein Mutter sagte mir, dass ich ganz alleine für mich entscheiden solle, was ich will und was gut für mich ist. Aber das ist ja nicht unabhängig von dem Partner. Wenn der Partner einem entgegenkäme und sagen würde, dass er die Beziehung auch will und bereit ist, sich darum zu bemühen, dann gäbe es ja vielleicht noch einen Weg? Ich habe ihm immer gesagt und gezeigt, dass ich uns will! Aber mittlerweile frage ich mich, ob ich es vielleicht einfach nicht wahrhaben wollte und will, dass es nicht klappt?!?
Dankeschön fürs Lesen!