trennen oder nicht oder doch?

Hallo an alle,

ich bin seit einem knappen halben Jahr mit einem Mann zusammen, der mich vergöttert. Hatte davor eine ziemlich schlimme Trennung hinter mich gebracht und obwohl ich das Gefühl hatte, ich könnte zunächst ein wenig Zeit für mich brauchen, war der "Neue" halt da und ich wollte es versuchen.

Ich mag ihn wahnsinnig gerne und genieße die Zeit mit ihm, aber ich merkte nach einer Weile, dass alles schnell verflog und mittlerweile überwiegt das Gefühl, dass wir nicht genügend Gemeinsamkeiten haben und vor allem habe ich ständig ein schlechtes Gewissen, weil ich ihm nicht so viel geben kann wie er mir. Bekomme diesen Gedanken nicht mehr aus dem Kopf und es geht mir immer schlechter.

Irgendwo ist ja auch einige Zeit in's Land gegangen und wenn ich nach wie vor nicht sicher bin, ob er der Richtige ist, dann wird dieses Gefühl wohl auch nicht mehr entstehen. Jetzt habe ich Angst davor, ihn nach einer Trennung zu vermissen und Angst davor, ihm fürchterlich weh zu tun... Vor allem fehlt mir der Mut zur Trennung, ich habe keine Ahnung, wie ich die Energie dazu aufbringen soll. Was soll ich bloß tun?

Eigentlich wollte ich mir das nur von der Seele schreiben, in der Hoffnung, dass es vielleicht etwas besser geht, wenn ich es einmal "ausgesprochen" habe. Danke für's Lesen, Eure B.

Hallo B.
Und, ist es mit dem Schreiben leichter geworden?
Wenn nicht, dann hilft Dir dir Frage vielleicht weiter: " Wie ist Dein Leben, wenn das Problem gelösst ist?" "Was ist dann anders?"
Gruss ocata

Vielleicht gibst du ihm mit deiner blosen Anwesenheit schon soviel und merkst es nicht?!

danke für die Reaktionen, das hilft mir auf jeden Fall!

Ich denke, dass es danach irgendwann leichter wird und ich endlich wieder frei atmen kann.

Und ja: er sagt, ich müsse ihm gar nicht mehr geben, aber ich habe halt das Gefühl, dass es für mich auf Dauer nicht reichen kann und kann gar nicht mehr unbelastet daran gehen...

Also B.
Woran würdest Du dann merken, dass Du frei atmen kannst?
Was ist im Moment genau das Schwere? Irgendwie kann ich noch nicht ganz verstehen, was Du den möchtest.
Gruss ocata

Das Schwere ist, dass es mir nicht aus dem Kopf geht, dass ich ihm weh tue, dass ich es beenden müsste, nur ich weiß nicht, wie...
Kannst Du das vielleicht irgendwie verstehen???

Vielleicht bist im Grunde (noch) gar nicht bereit für eine neue Beziehung, hast Dich aber anfangs nicht getraut, ihn zurück zu stoßen, weil er es gut mit Dir meinte. Wenn Du aber das Gefühl hast, dass die Differenzen zwischen Euch immer größer werden, solltest Du nicht aus "Mitleid" die Beziehung aufrecht erhalten (sollte man ja sowieso nicht).

Sehe ich auch so, also das einzige was richtig ist:
Trennung.

Eine Beziehung die auf Lügen aufgebaut ist, würde eh nicht halten.

Hallo Cora,

die "alte" Beziehung war zu dem Zeitpunkt noch nicht wirklich verdaut, das hat viel damit zu tun und er war halt einfach so toll zu mir, aber ich kann ihm immer noch nicht sagen, dass ich ihn liebe - nach einem halben Jahr. Habe nur nicht den Mut zur Trennung, innerlich ist es mir wohl klar, dass es so enden muss.

Dabei haben wir uns nicht gestritten oder so, es passt einfach irgendwie doch nicht... vielleicht bin ich auch nur zu ungeduldig, aber wie lange soll ich warten und worauf???...
B.

Gast meinte:

Hallo Cora,

die "alte" Beziehung war zu dem Zeitpunkt noch nicht wirklich verdaut, das hat viel damit zu tun und er war halt einfach so toll zu mir, aber ich kann ihm immer noch nicht sagen, dass ich ihn liebe - nach einem halben Jahr. Habe nur nicht den Mut zur Trennung, innerlich ist es mir wohl klar, dass es so enden muss.

Dabei haben wir uns nicht gestritten oder so, es passt einfach irgendwie doch nicht... vielleicht bin ich auch nur zu ungeduldig, aber wie lange soll ich warten und worauf???...
B.

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Vielleicht wär es gar nicht so schlecht, wenn Ihr mal einen Streit hättet und dabei mal ehrlich was auf den Tisch käme, vor allem von Deiner Seite. Ich meine jetzt natürlich nicht, dass Du einen Streit vom Zaun brechen sollst. Vielleicht liegt ja auch manches für ihn im Argen, nur dass er das sich nicht so anmerken lässt. Ein bisschen erinnert mich Deine Story an mich und meinen Freund anfangs. Als wir zwei böse Krisen hinter uns hatten, lief es plötzlich sehr viel besser. Wir konnten uns besser aufeinander einlassen und wussten, dass es trotz aller Unterschiedlichkeit weiter gehen soll.

Sind es wirklich nur mangelnde Gefühle für ihn? Ich war auch lange mit der Verarbeitung meiner Ehe beschäftigt (bin es manchmal immer noch) und darum oft frustriert, wenn mit meinem neuen Freund nicht alles so war, wie ich mir das vorgestellt habe. Nach dem Motto: Jetzt muss aber alles sehr viel besser sein als früher. Was natürlich Quatsch ist. Vielleicht auch eine Frage der Ansprüche...