Typewriter
Neues Mitglied
Hallo,
also es ist ziemlich schwer, mein Anliegen zu beschreiben, weil ich es unglaublich schwer finde, Gefühle so in Worte zu fassen, dass sie nachvollziehbar sind. Aber ich versuche es mal:
Vor zwei Jahren habe ich mein Studium beendet und einen Job gefunden. Der Job ist in einem mittelständischen Unternehmen, die Firma hat knapp 100 Mitarbeiter. Aus wirtschaftlichen Gründen ist die Firma gerade dabei, umzustrukturieren und sich neu aufzustellen. So wirkt es hier oft wie in einem StartUp. Kaum richtige Strukturen, alle paar Wochen werden neue Prozesse ausgetüftelt, weil die alten nicht funktionierten. Und vor allem fehlt es hier an Kommunikation!
Zu Beginn (so in den ersten paar Monaten) war auch alles ganz super. Ich hatte Spaß an der Arbeit, an der neuen Herausforderung. Freute mich darauf, etwas bewegen zu können. Ziemlich schnell musste ich erkennen, dass das so nicht möglich ist.
Kurz zu meinem Job (ich möchte aus diversen Gründen die Berufsbezeichnung nicht benennen): Ich arbeite zwar als Teil einer Abteilung, bin aber nicht Teil als Team. Ich bilde quasi mein eigenes Team mit mir allein, weil ich die einzige bin, die die Tätigkeiten ausübt. Sprich: Ich als Berufseinsteiger habe niemanden, der mich eingearbeitet hat, mit dem ich mich austauschen könnte, den ich um Rat fragen könnte etc.
Vorteil: Ich kann schalten und walten, wie ich möchte.
Nachteil: Ich kann schalten und walten, wie ich möchte.
Also so toll es ist, frei zu sein und quasi machen zu können, was man will, so ätzend ist es. Ich komme hier einfach nicht in die Puschen. Meine Aufträge kann ich so verteilen, wie ich will, also schiebe ich sie oft bis auf das Maximum hinaus. Dann erledige ich sie in der verbliebenen kurzen Zeit und dann ist wieder gut. Das macht mich unglücklich. Eigentlich macht mir mein Beruf Spaß, aber ödet mich gerade unglaublich an. Ich kann mich nicht aufraffen, irgendwas zu tun. Ich sitze oft einfach nur rum. Blättere in Unterlagen, lese Dinge, bereite vor und organisiere die Aufgaben, habe aber keine Lust dazu, die Aufgaben dann auch auszuführen. Sie öden mich schlichtweg an.
Hinzu kommt eben, dass ich allein arbeite. Das belastet mich, weil ich sehe, dass die Arbeit zum einen aufgrund meiner Einstellung nicht weniger wird, aber zum anderen auch, weil ich weiß, selbst wenn ich so arbeite, wie ich es sollte und eigentlich tief in mir auch möchte, es würde dennoch nicht weniger werden. Also resigniere ich quasi vor der Arbeit und sie wird mir von Tag zu Tag „egaler“.
Das ist schlimm und ich möchte das nicht, weil ich ja doch gewisse Chancen hier für mich sehe, aber ich werde den inneren Schweinehund nicht los.
Ich habe schon versucht, mir Mantras vorzubeten und sie auf Postits an den Rechner zu kleben. Aber auch das funktioniert nicht. Habe meinen Arbeitsplatz so gut es geht hübsch gemacht, sodass ich mich wohlfühle.
Mein Chef ist leider von der Sorte Mann, die die Augen gern vor Problemen verschließen und sich auch nicht gern um ihre Schäfchen kümmern.
Was kann ich noch tun? Einen Betriebsrat oder ähnliches haben wir hier nicht.
Job wechseln sehe ich eher als letzten Ausweg und ich habe das Gefühl, dass es dafür noch nicht die Zeit ist, diesen Ausweg in Betracht zu ziehen.
Kann mir jemand helfen? Ist es nachvollziehbar?
Gruß
Typewriter
also es ist ziemlich schwer, mein Anliegen zu beschreiben, weil ich es unglaublich schwer finde, Gefühle so in Worte zu fassen, dass sie nachvollziehbar sind. Aber ich versuche es mal:
Vor zwei Jahren habe ich mein Studium beendet und einen Job gefunden. Der Job ist in einem mittelständischen Unternehmen, die Firma hat knapp 100 Mitarbeiter. Aus wirtschaftlichen Gründen ist die Firma gerade dabei, umzustrukturieren und sich neu aufzustellen. So wirkt es hier oft wie in einem StartUp. Kaum richtige Strukturen, alle paar Wochen werden neue Prozesse ausgetüftelt, weil die alten nicht funktionierten. Und vor allem fehlt es hier an Kommunikation!
Zu Beginn (so in den ersten paar Monaten) war auch alles ganz super. Ich hatte Spaß an der Arbeit, an der neuen Herausforderung. Freute mich darauf, etwas bewegen zu können. Ziemlich schnell musste ich erkennen, dass das so nicht möglich ist.
Kurz zu meinem Job (ich möchte aus diversen Gründen die Berufsbezeichnung nicht benennen): Ich arbeite zwar als Teil einer Abteilung, bin aber nicht Teil als Team. Ich bilde quasi mein eigenes Team mit mir allein, weil ich die einzige bin, die die Tätigkeiten ausübt. Sprich: Ich als Berufseinsteiger habe niemanden, der mich eingearbeitet hat, mit dem ich mich austauschen könnte, den ich um Rat fragen könnte etc.
Vorteil: Ich kann schalten und walten, wie ich möchte.
Nachteil: Ich kann schalten und walten, wie ich möchte.
Also so toll es ist, frei zu sein und quasi machen zu können, was man will, so ätzend ist es. Ich komme hier einfach nicht in die Puschen. Meine Aufträge kann ich so verteilen, wie ich will, also schiebe ich sie oft bis auf das Maximum hinaus. Dann erledige ich sie in der verbliebenen kurzen Zeit und dann ist wieder gut. Das macht mich unglücklich. Eigentlich macht mir mein Beruf Spaß, aber ödet mich gerade unglaublich an. Ich kann mich nicht aufraffen, irgendwas zu tun. Ich sitze oft einfach nur rum. Blättere in Unterlagen, lese Dinge, bereite vor und organisiere die Aufgaben, habe aber keine Lust dazu, die Aufgaben dann auch auszuführen. Sie öden mich schlichtweg an.
Hinzu kommt eben, dass ich allein arbeite. Das belastet mich, weil ich sehe, dass die Arbeit zum einen aufgrund meiner Einstellung nicht weniger wird, aber zum anderen auch, weil ich weiß, selbst wenn ich so arbeite, wie ich es sollte und eigentlich tief in mir auch möchte, es würde dennoch nicht weniger werden. Also resigniere ich quasi vor der Arbeit und sie wird mir von Tag zu Tag „egaler“.
Das ist schlimm und ich möchte das nicht, weil ich ja doch gewisse Chancen hier für mich sehe, aber ich werde den inneren Schweinehund nicht los.
Ich habe schon versucht, mir Mantras vorzubeten und sie auf Postits an den Rechner zu kleben. Aber auch das funktioniert nicht. Habe meinen Arbeitsplatz so gut es geht hübsch gemacht, sodass ich mich wohlfühle.
Mein Chef ist leider von der Sorte Mann, die die Augen gern vor Problemen verschließen und sich auch nicht gern um ihre Schäfchen kümmern.
Was kann ich noch tun? Einen Betriebsrat oder ähnliches haben wir hier nicht.
Job wechseln sehe ich eher als letzten Ausweg und ich habe das Gefühl, dass es dafür noch nicht die Zeit ist, diesen Ausweg in Betracht zu ziehen.
Kann mir jemand helfen? Ist es nachvollziehbar?
Gruß
Typewriter