Anzeige(1)

  • Liebe Forenteilnehmer,

    Im Sinne einer respektvollen Forenkultur, werden die Moderatoren künftig noch stärker darauf achten, dass ein freundlicher Umgangston untereinander eingehalten wird. Unpassende Off-Topic Beiträge, Verunglimpfungen oder subtile bzw. direkte Provokationen und Unterstellungen oder abwertende Aussagen gegenüber Nutzern haben hier keinen Platz und werden nicht toleriert.

Trauma/Wahn(?)/Sexualität ... (Triggergefahr)

°°°abendtau°°°

Sehr aktives Mitglied
Huhu :)
Vorab: Ich werde wahrscheinlich nicht auf alles eingehen können, was du geschrieben hast, deswege entschuldige ich mich vorab. Freue mich aber sehr über deine Antwort!
Hallochen Filou :)

Kein Problem, war ja auch ein Roman.

Kannst du das mit dem blinden Fleck nochmal näher erläutern? Ich denke, ich habe da eine Bildungslücke, deren Schließung mir wahrscheinlich sehr helfen und neue Erkenntnisse bringen könnte. Was meinst du damit und wo siehst du welche?
Das verlinke ich mal.
[...]​
Als blinder Fleck wird in der Psychologie aber auch die Tendenz von Menschen bezeichnet, die Seiten an sich selbst, die sie nicht wahrnehmen können oder wollen, zu ignorieren. Solche Menschen sind quasi blind für gewisse Eigenschaften oder Persönlichkeitsmerkmale, die sie haben, d.h., es besteht ein Unterschied zwischen Selbstbild und Fremdbild. Eine besonders extreme Form eines blinden Flecks ist das Bild, das Magersüchtige von sich haben, denn diese sehen sich als übergewichtigt an, obwohl sie deutlich untergewichtig sind.​
Was die Psychologie noch genauer erforschen muss: Man weiß aus zahlreichen Untersuchungen, dass das menschliche Gehirn Lücken in der Wahrnehmung nur schwer akzeptieren kann, sodass es sich die fehlenden Informationen kurzerhand dazu denkt.
[...]​
(Stangl, 2021).​
Verwendete Literatur​
Stangl, W. (2021). Stichwort: 'blinder Fleck – Online Lexikon für Psychologie und Pädagogik'. Online Lexikon für Psychologie und Pädagogik.​

Meine eigene Definition:
Blinde flecken entstehen meistens durch Automatismen/Gewohnheiten/Alltag und traumatischen Ereignissen.

Beispiel:
- Würden wir uns fast täglich begegnen, würden wir unsere kleinen Veränderungen nicht mitbekommen. Aber jemand der einem nur ab und an begegnet, bekommt das sofort mit.
- Jemand hat mir mal gesagt, ich sei so und so. Ich war daraufhin extrem beleidigt und bockig, weil ich das absolut nicht wahr haben wollte. Tja.... es stimmte. Da habe ich (als Kind) ein Fremdbild übernommen. Siehe hier: Selbstbild – Online Lexikon für Psychologie und Pädagogik (stangl.eu)

Teil 1 Ende
 

°°°abendtau°°°

Sehr aktives Mitglied
Es wird wahrscheinlich schwierig werden, diese Trigger ohne die Hilfe eines Therapeuten ausfindig zu machen, oder? Oder gibt es Methoden, wie man selbst dahinter kommt? Ich kann mir vorstellen, dass es sehr schwierig wird, die wunden Punkte zu finden, ohne entsprechend gespiegelt zu werden.
Ja. Ein emotionales Tagebuch könnte dabei helfen. Kann man auch tabellarisch machen. Kennste vielleicht aus der Thera. So in etwa meine ich das:

Datum/TagTrigger unbekanntTriggerwelche Emotionmit FlashbackStärke
1-12
wie langeBenutzter SkillPMS
MoGeruchAngst und Wutnein85hImaginationja
DixBegegnung mit....Panikattackeja1230Min-ja
Mi--Freude--24hSpaziergang und Musiknein
Do
Fr
Sa
So

Vielleicht noch mit eine Diarycart. Siehe hier.
Wenn man das über eine längeren Zeitraum führt, könnten diverse Zusammenhänge sichtbar werden bzw. sehr aufschlussreich sein.
Ich nehme mal an, Du kennst längst nicht alle Trigger. Das ist normal.
- Kennst Du Dich mit den Skills aus?

Das Wissen darüber, welche Techniken und Punkte bei mir wirken, würde definitiv jede Wirkung entschärfen, mich vielleicht auch abstumpfen. Aber ich fürchte, dass auch das schwierig zu reflektieren sein wird. Oder gibt es da Methoden?
Nein nein, sorry, ich meinte das so:
Wenn man weiß wie man in einer bestimmten Situationen reagiert/Tickt, dann ist das von großen Vorteil, weil man ja unterbewusst weiß was kommt. Das heißt, wenn man seine Automatismus bewusst im Blick hat, kann man viel besser/selbstsicherer agieren. Wenn nötig, korrigieren. Mir geht es nur darum, dass sich der Handlungs-Spielraum verbessert bzw. erweitert. Das verbessert ja auch das Selbstvertrauen ein Stückweit.

Auf jeden Fall schleppst Du viel zu viel Altlasten mit Dir herum, Filou. Das macht einem natürlich das Leben schwer und leider auch angreifbar.
Word. Aber das ist auch mein Problem. Ich werde sie nicht los, egal wie viel Mühe ich mir gebe. Habe schon sehr vieles ausprobiert und vieles getan, was auf Außenstehende sicher sehr verstörend wirken würde, wenn ich dies preisgebe. Allein meine Menstruation... Die Schmerzen werfen mich jedes Mal komplett aus der Bahn, nicht nur, weil sie sehr stark sind und mich nahezu ohnmächtig werden lassen, sondern auch, weil sie Flashbacks auslösen. Ich muss dann sehr starke Schmerzmittel nehmen, auch Opiate, um sie wieder in den Griff zu bekommen. Tendenziell habe ich nicht den Eindruck, dass es besser wird, eher schlimmer. Und ich versuche halt, mit Yoga und vielen Entspannungsübungen auch über den Zyklus hinweg viel Entspannung in den unteren Rücken und Beckenboden zu bekommen, weil ich jedes Mal Angst habe, dass es mir den Eisprung verhaut und ich wieder Zysten bekomme. Langsam frage ich mich auch, ob es alles nur somatisch ist oder auch PTBS und/oder eine beginnende Opiatabhängigkeit. Ich war auch auf Heroin, als ich den Eingangspost verfasst habe. *schäm*
Das kann ich mir gut denken, dass das auf Außenstehende verstörend wirkt. Ich erzähle diese dinge niemanden, maximal Therapeuten. Wenn ich das überhaupt kann. Da habe ich diese traumatische Sperre drin > Ich will, kann aber nicht. Mein Überich sagt nein.
Ich hoffe nur, dass Dich das nicht zu sehr zerfrisst.

Mich hat mal eine Psychologin in der Klinik gefragt, warum ich kein Alkoholiker bin. Ich fand die Frage ziemlich zynisch. Denn nur 20 Sekunden vorher habe ich ihr erklärt, dass mich Alkohol wegen der Täter, triggert, ich dadurch oft Dissoziiere. Wer weiß, wenn ich Zugriff auf Drogen gehabt hätte, dann... aber so bin ich nur ein Kaffeejunky geworden. lol..

Oh man.... :( Da bin ich froh ein Mann zu sein. Das Dich das komplett aus der Bahn wirft, glaube ich gern, aber das alles Monat für Monat, dass ist für mich unvorstellbar. Der Horror pur.
Das tut mir unendlich leid für Dich, Filou. :cry:

Keine wirklich Ahnung ob davon etwas Psychosomatisch sein kann. Ich denke schon. Nur was genau, dass ist die Preisfrage.
Finde es wirklich super das Du Dir mit verschiedenen Entspannungstechniken etwas behelfen kannst. Beeindruckend. (y):)

Ich habe sowas in der Art mal versucht. Allerdings hat es dafür gesorgt, dass ich in Panik geraten bin und die ganze Zeit Angst hatte, dass er mir dann etwas tun wird/mich manipulieren wird o.ä. und hatte die gesamte Zeit mit Erinnerungen zu kämpfen hatte. Ich war danach zwei Wochen lang so neben der Spur, auch wegen Schlafstörungen u.ä., dass ich in der Folge Unfälle gebaut habe und mich dabei verletzt habe.
Ohjee..... das tut mir leid. Aber trotz allem finde ich das total stark von Dir. Den Mumm muss man ja auch erst mal haben. :) Wie hat er denn darauf reagiert?
Ich muss noch darüber nachdenken > Du reagierst körperlich ziemlich heftig auf verschiedene Ding. Hab da eine Idee.

Ich habe heute mit meiner besten Freundin darüber geredet, auch über meine Eindrücke bzgl Gedankenlesen. Sie sagte zu mir, dass es aber wirklich genau so passiert ist damals und dass ich mir das nicht eingebildet habe. Ich hatte mich zwischendurch nämlich gefragt, ob ich schizophren werde, aber sie sagte zu mir, dass es damals tatsächlich so war (sie hat die üble Zeit mit meinem Ex damals live mitbekommen und mich jeden Tag aufgefangen). Es kann aber sein, dass diese Ängste heute in dieser Form nicht mehr angemessen sind. Nur mein Gehirn hat das irgendwie nicht verinnerlicht.

Und ja, meine Eltern sind geschieden, seitdem ich klein bin. Ich hatte das damals aber nicht als psychische Belastung empfunden-
Das ist prima das sie das bestätigen kann.
Ja das Köpfchen ist manchmal etwas langsam. Ist aber normal. Denn diese gravierenden Dinge lassen sich nicht so einfach überschreiben. Wir sind Behalter. Löschen geht nicht. Nur überschreiben und das braucht Zeit und Geduld. Ich habe eine K-PTBS. Daher kenne ich das gut.

Das ist sehr lieb, dass du meinen Charakter für gut hältst. :> Auch wenn wir uns überhaupt nicht kennen.
Das ist doch gerade der Vorteil. :)
Das mit dem Loslassen ist leider das Problem. Ich kann es nicht, egal was ich versuche. Es ist wie ein Schatten, der dich ständig verfolgt und den du nicht ignorieren kannst. Und es beeinflusst dich in so vielen Dingen, ohne dass du es merkst. Am liebsten möchte ich mein Gehirn austauschen, zumindest mein Stammhirn. Denke, das würde vieles besser machen. xD Vielleicht hilft ja EKT.
Man kann nur das loslassen, was man angenommen hat. Das mal wieder ein ganzer Prozess. Erst muss man sich selbst annehmen können, mit allem Mist den man erlebt hat, auch die Schatten. Damit fängt es an. Das allein ist schon eine mega Leistung.

Ja ich würde meins auch am liebsten austauschen. Aber mittels EKT, wird es regelrecht zerschossen. Deshalb wird das doch kaum noch angewendet. Ich habe das Live in der Psychiatrie erlebt, wie mein Bettnachbar in kürzester Zeit zum Schatten seiner selbst wurde. Schlimm. Seine Frau war mir so unendlich dankbar, dass ich ihn nächtelang zugehört habe. Dabei hat er gemerkt, dass ihm das Reden hilft, nicht die Stromschläge. Er war ein Kampfpilot und hat sich geschämt über seine Depression und Ängste zu reden.
Die Scham hat wahnsinnig viel Macht. Das war und ist bei mir nicht anders. Bei Dir auch?


Schönen Feierabend noch :)

Nachti
 

Anzeige (6)

Ähnliche Themen

Anzeige (6)

Anzeige(8)

Regeln Hilfe Benutzer

Du bist keinem Raum beigetreten.

    Anzeige (2)

    Oben