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Gast
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Vor 1 1/2 Wochen ist meine geliebte Mutter gestorben. Ganz plötzlich, sie ist gestürzt und hatte dann eine massive Hirnblutung. Es war ein Schock! Sie war zwar "schon" 82, aber noch recht fit und halbwegs gesund. Und jung hat sie ausgesehen! Sie war nicht nur meine Mutter, sondern auch meine beste Freundin.
Als vor 18 Jahren mein Vater nach länger Krankheit starb, habe ich mich sehr intensiv um sie gekümmert. Ich war erst 25 Jahre und eigentlich völlig überfordert mit der Trauer meiner Mutter. Ich konnte nicht trauern, bekam Panikattacken und eine generalisierte Angsterkrankung. Finanziell mußte ich mir keine Sorgen machen, ich hatte von meinen Vater gut Geld geerbt, kein Millionenvermögen, aber doch recht viel. Ich wohnte weiter bei meiner Mutter in meiner Wohnung im Dachgeschoss des elterlichen Hauses. Wir waren wie eine Wohngemeinschaft.
Um meine Angsterkrankung zu bekämpfen, habe ich mir ein Pferd gekauft. Das war immer ein lang gehegter Wunsch von mir. Uns ging's gut, wir hatten keine Sorgen, mit den anderen Kindern meiner Mutter war das Verhältnis auch sehr gut. Wir lebten in unseren, eigenen kleinen Welt.
Eigentlich wollte ich einen Beruf ergreifen, hätte immer gerne Medizin studiert. Das war mit meinen psychischen Erkrankungen nicht mehr möglich. Mit Pferden arbeiten, Reitlehrer werden....ja, das habe ich immer nur so nebenbei für Freunde und Mitreiter gemacht. Nie eine professionelle Ausbildung. Wollte Pferdewissenschaften studieren, ich war ab einen bestimmten Punkt meines Lebens einfach nicht mehr dazu fähig. Als wäre ich in meiner Fantasiewelt gefangen gewesen.
Einen potenziellen Partner konnte ich nie an mich heranlassen, da ich mich oft für meine Lebensgeschichte geschämt hatte.
So wurde Mama immer mehr zur einzigen Bezugsperson. Sie hat mich aber nie am sich gefesselt, wollte immer dass ich einen Familie gründe und sie Enkelkinder von mir in den Armen halten kann. Nur ich wollte und konnte nicht mehr gehen.
In den letzen Jahren ist das Vermögen immer mehr geschrumpft und nur die gute Pension meiner Mutter (Papa sei dank) hat uns sorgenfrei leben lassen. Eigentlich liegt hier der Hund begraben! Ich bekam so nie einen Tritt in den Hintern! Ich habe mich immer mehr der Lebensaufgabe verschrieben, für meine Mama da zu sein. Ich habe eingekauft, gekocht, den Garten gepflegt und war eine Gesellschafterin für sie. Ich habe das mit Freude gemacht und habe mich aber gleichzeitig immer mehr von der Außenwelt zurückgezogen. Meine Angsterkrankung kam auch wieder, ich nehme Medikamente dagegen. Habe das aber immer verschwiegen und mit niemanden geteilt. Meine Mutter oder Schwester wollte ich nicht damit belasten. Freude hatte ich fast keine mehr.
Dazu kam noch, dass mich meine beste Freundin, die mir 25 Jahre zur Seite stand, plötzlich nichts mehr von mir wissen wollte. Das war vor 5 Jahren. Sie hatten ihre große Liebe kennengelernt und ich passte nicht mehr in ihr Leben. Ich hatte ihr immer, auch finanziell, geholfen und war ein Familienersatz. Sie kam aus sehr schwierigen Familienverhältnissen. Ein Pferd hatten wir gemeinsam, dass sie mir dann sang und klang los überlassen hatte. Zwei Pferde sind allerdings auf Dauer eine große Belastung.
Wir hatten nie wieder Kontakt miteinander.
Jetzt ist die Mama nicht mehr, mein Lebensinhalt ist einfach weg! Und ich stehe vor einer finanziellen Katastrophe! Die Pferde kann ich mir nicht mehr leisten, wie ich zwei 18 Jahre alte Pferde verkaufen soll, weiß ich nicht. Ich bin jetzt schon seit dem Tod meiner Mutter nicht mehr im Stall gewesen. Ich kann nicht, möchte die Tatsache einfach verdrängen! Obwohl ich schon einige Anzeigen aufgegeben habe und die Züchterin angeschrieben habe, um Hilfe zu erbeten.
Es ist fast kein Geld mehr da und ein großes Haus, ein Auto, was alles Geld kostet! Ich würde so gerne arbeiten gehen, habe aber Angst das ich mit meinen 43 Jahren schon zu alt bin! Angst, dass mich kein Arbeitgeber nehmen wird. Ich würde alles tun um mein verpfuschtes Leben wieder auf die Reihe zu bekommen! Gottseidank habe ich meine Familie, die zu mir steht.
Manchmal frage ich mich, was ich mir in den letzen Jahren eigentlich gedacht habe! Ich habe so in meiner eigenen Welt gelebt, dass ich alles weggeschoben habe. Und ich genier mich dafür, habe Angst ein Sozialfall zu werden, was ich nicht will! Ich will für mich selber sorgen können! Aber wie? Am liebsten würde ich den Kopf unter die Decke stecken, habe aber auch so einen Willen zu überleben!
Mama fehlt mir so, bin so alleine! Habe Angst, es nicht zu schaffen! Stopfe mich zeitweise mir Beruhigungsmittel voll um nicht allzuviel zu spüren! Denke manchmal, einfach auch zu sterben wäre die beste Lösung, will das aber meiner Familie, die aus Schwester, Bruder und jede Menge Neffen und Nichten besteht, nicht antun.
Ich bin sehr verzweifelt, weiß dass ich selber Schuld habe, nicht gut vorgesorgt zu haben und keinen anständigen Lebensweg eingeschlagen zu habe. Aber die Zeit lässt sch nicht zurück drehen...
Ich mußte mir das mal von der Seele schreiben! Danke fürs lesen!
Als vor 18 Jahren mein Vater nach länger Krankheit starb, habe ich mich sehr intensiv um sie gekümmert. Ich war erst 25 Jahre und eigentlich völlig überfordert mit der Trauer meiner Mutter. Ich konnte nicht trauern, bekam Panikattacken und eine generalisierte Angsterkrankung. Finanziell mußte ich mir keine Sorgen machen, ich hatte von meinen Vater gut Geld geerbt, kein Millionenvermögen, aber doch recht viel. Ich wohnte weiter bei meiner Mutter in meiner Wohnung im Dachgeschoss des elterlichen Hauses. Wir waren wie eine Wohngemeinschaft.
Um meine Angsterkrankung zu bekämpfen, habe ich mir ein Pferd gekauft. Das war immer ein lang gehegter Wunsch von mir. Uns ging's gut, wir hatten keine Sorgen, mit den anderen Kindern meiner Mutter war das Verhältnis auch sehr gut. Wir lebten in unseren, eigenen kleinen Welt.
Eigentlich wollte ich einen Beruf ergreifen, hätte immer gerne Medizin studiert. Das war mit meinen psychischen Erkrankungen nicht mehr möglich. Mit Pferden arbeiten, Reitlehrer werden....ja, das habe ich immer nur so nebenbei für Freunde und Mitreiter gemacht. Nie eine professionelle Ausbildung. Wollte Pferdewissenschaften studieren, ich war ab einen bestimmten Punkt meines Lebens einfach nicht mehr dazu fähig. Als wäre ich in meiner Fantasiewelt gefangen gewesen.
Einen potenziellen Partner konnte ich nie an mich heranlassen, da ich mich oft für meine Lebensgeschichte geschämt hatte.
So wurde Mama immer mehr zur einzigen Bezugsperson. Sie hat mich aber nie am sich gefesselt, wollte immer dass ich einen Familie gründe und sie Enkelkinder von mir in den Armen halten kann. Nur ich wollte und konnte nicht mehr gehen.
In den letzen Jahren ist das Vermögen immer mehr geschrumpft und nur die gute Pension meiner Mutter (Papa sei dank) hat uns sorgenfrei leben lassen. Eigentlich liegt hier der Hund begraben! Ich bekam so nie einen Tritt in den Hintern! Ich habe mich immer mehr der Lebensaufgabe verschrieben, für meine Mama da zu sein. Ich habe eingekauft, gekocht, den Garten gepflegt und war eine Gesellschafterin für sie. Ich habe das mit Freude gemacht und habe mich aber gleichzeitig immer mehr von der Außenwelt zurückgezogen. Meine Angsterkrankung kam auch wieder, ich nehme Medikamente dagegen. Habe das aber immer verschwiegen und mit niemanden geteilt. Meine Mutter oder Schwester wollte ich nicht damit belasten. Freude hatte ich fast keine mehr.
Dazu kam noch, dass mich meine beste Freundin, die mir 25 Jahre zur Seite stand, plötzlich nichts mehr von mir wissen wollte. Das war vor 5 Jahren. Sie hatten ihre große Liebe kennengelernt und ich passte nicht mehr in ihr Leben. Ich hatte ihr immer, auch finanziell, geholfen und war ein Familienersatz. Sie kam aus sehr schwierigen Familienverhältnissen. Ein Pferd hatten wir gemeinsam, dass sie mir dann sang und klang los überlassen hatte. Zwei Pferde sind allerdings auf Dauer eine große Belastung.
Wir hatten nie wieder Kontakt miteinander.
Jetzt ist die Mama nicht mehr, mein Lebensinhalt ist einfach weg! Und ich stehe vor einer finanziellen Katastrophe! Die Pferde kann ich mir nicht mehr leisten, wie ich zwei 18 Jahre alte Pferde verkaufen soll, weiß ich nicht. Ich bin jetzt schon seit dem Tod meiner Mutter nicht mehr im Stall gewesen. Ich kann nicht, möchte die Tatsache einfach verdrängen! Obwohl ich schon einige Anzeigen aufgegeben habe und die Züchterin angeschrieben habe, um Hilfe zu erbeten.
Es ist fast kein Geld mehr da und ein großes Haus, ein Auto, was alles Geld kostet! Ich würde so gerne arbeiten gehen, habe aber Angst das ich mit meinen 43 Jahren schon zu alt bin! Angst, dass mich kein Arbeitgeber nehmen wird. Ich würde alles tun um mein verpfuschtes Leben wieder auf die Reihe zu bekommen! Gottseidank habe ich meine Familie, die zu mir steht.
Manchmal frage ich mich, was ich mir in den letzen Jahren eigentlich gedacht habe! Ich habe so in meiner eigenen Welt gelebt, dass ich alles weggeschoben habe. Und ich genier mich dafür, habe Angst ein Sozialfall zu werden, was ich nicht will! Ich will für mich selber sorgen können! Aber wie? Am liebsten würde ich den Kopf unter die Decke stecken, habe aber auch so einen Willen zu überleben!
Mama fehlt mir so, bin so alleine! Habe Angst, es nicht zu schaffen! Stopfe mich zeitweise mir Beruhigungsmittel voll um nicht allzuviel zu spüren! Denke manchmal, einfach auch zu sterben wäre die beste Lösung, will das aber meiner Familie, die aus Schwester, Bruder und jede Menge Neffen und Nichten besteht, nicht antun.
Ich bin sehr verzweifelt, weiß dass ich selber Schuld habe, nicht gut vorgesorgt zu haben und keinen anständigen Lebensweg eingeschlagen zu habe. Aber die Zeit lässt sch nicht zurück drehen...
Ich mußte mir das mal von der Seele schreiben! Danke fürs lesen!