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Trauer um Neugeborenes - aber auch Trost und Friede

L

Lena7

Gast
Euer Kind wird ganz sicher von Engeln erzogen“


Eine Mutter erzählt von der Trauer um ein Neugeborenes.

Nur noch sechs Wochen bis zum errechneten Geburtstermin! Es war August, es war heiss und ich war allein mit unseren beiden Kindern, voller Vorfreude auf die Geburt unseres dritten. Mein Mann und ich hatten uns immer eine grosse Familie gewünscht, Jungen und Mädchen, die das Leben bejahen und viele Freunde haben würden. Mein Mann, von Beruf Betonbauer und Architekt, hatte sich zwei Wochen Urlaub genommen, um bei Bau- und Begegnungswochen junge Menschen handwerklich anzuleiten. Ich hatte in dieser Zeit die Tochter von Freunden eingeladen. Wir wollten uns eine vergnügte Zeit machen, den Babywagen hervorholen und alles für unser kommendes Baby vorbereiten.
Als ich zur gewohnten Schwangerschaftsuntersuchung ging, schickte mich der Arzt zu meiner Überraschung in die Uniklinik. Untersuchungen dort ergaben, dass die Rhesus-Unverträglichkeit zwischen dem Blut meines Mannes und mir bedrohliche „Höhen“ erreicht hatte. Sie wollten das Kind sofort mit einem Kaiserschnitt holen. Ich telefonierte mit meinem Mann, versorgte die Kinder, holte mir noch das Wichtigste für das Krankenhaus und war dabei ganz zuversichtlich, dass ich unser Kind, wenn auch als Frühgeburt, bald im Arm halten würde.
Ein zerbrochener Traum
Als ich aus der Narkose erwachte, stand ein freundlicher, junger Arzt an meinem Bett. Er sagte: „Ihr Kind, ein Junge, ist drei Stunden nach der Geburt gestorben. Es tut mir sehr leid.“
Gestorben – gestorben – gestorben.
Ein riesiger Schmerz erfasste mich. Ich verlor jeden Sinn für Zeit und Raum. Mitten in meinen Schmerz hinein geschah etwas. Gott war da, - mitten in der „finsteren Schlucht des Todes“, wie es in der Bibebl im Psalm 23 heisst. Ich hielt die Augen halb geschlossen, und trotz der heftigen Erschütterung, der ich ausgesetzt war, erfüllte mich Friede. Ich war von der sanften Gegenwart meines Gottes umfangen und getröstet. Er war da, war ganz Licht, ganz Güte, ganz Trost. Dieser Trost hielt über Wochen an.
Unbegreiflicher Trost und Friede
]Die Wirklichkeit dieses Trostes, der mich umfing, diesen unbegreiflichen Frieden, habe nicht nur ich gespürt. Er war spürbar für den Arzt, die Schwestern und für viele, die mich in diesen Tagen besuchten.
Eine Freundin sagte mir lächelnd: „Euer Kind wird ganz sicher von Engeln erzogen…“ Und ich war mir gewiss, dass sie recht hat. Als mein Mann auf schnellstem Wege angereist kam, weinten wir zusammen. Und doch waren wir getrost, dass unser Sohn in Gott geborgen lebt und dass wir ihn eines Tages kennenlernen werden.
Trotzdem weinte ich viel. Ich weinte, weil unser Traum von einer grossen Familie zerbrochen war. Nie wieder konnte ich, aus ärztlicher Einsicht, ein gesundes Kind auf die Welt bringen. Ich weinte bei jedem Kinderwagen und jeder schwangeren Frau, der ich begegnete. Ich weinte, weil ich von meinem Kind weder ein Bild, noch einen Fuss- oder Handabdruck hatte. Ich weinte, dass ich nicht bei der Beerdigung dabei sein konnte, weil ich noch zu schwach war. Ich weinte, weil es nicht getauft worden war und weil ich nie die „Wiese der ungenannten Kinder“ besuchen konnte, wo es beerdigt lag.
Dem Kind einen Namen gegeben
Wir haben unserem Kind den Namen Markus gegeben. Das war wichtig für uns. Obwohl wir ihn nie kennengelernt hatten, so war es doch wichtig, dass er einen Namen hat. Der Name liess ihn für uns zur Person werden. Dadurch war ich auch Mutter dreier Kinder. Die Mutter von Dominik, Kristin und Markus. Für unsere Kinder damals war es zuerst unverständlich, dass ich ohne Baby aus der Klinik kam.
Es war nicht ganz einfach, ihnen zu sagen, dass unser Baby gestorben ist und sie nun kein weiters Geschwisterchen hätten. Mitten in diese Situation hinein machten uns Freunde ein wunderbares Geschenk: ein Jesus-Baby aus Ton, in der Grösse eines Neugeborenen. Wir legten es in unserem Wohnzimmer auf das Babyfell, das wir für unseren Markus schon vorbereitet hatten. Unsere Kinder, damals drei und ein Jahr alt, beschenkten das Kind fast jeden Tag mit etwas. Alle Liebe, die unserem Markus gegolten hatte, strömte diesem besonderen Kind zu.
Scherben des Lebens vor Gott gebracht
Ich selbst war in einer großen Geschwisterschar aufgewachsen. Würde meinen Kindern nicht der ganze Reichtum fehlen, den ich gehabt hatte? Eines Tages fiel eine Frage in mein Herz. Sie schien direkt aus Gottes Herzen zu kommen: „Warum liebst du nur die, die du geboren hast? Meine Familie ist viel grösser…“ Ich ahnte, dass es um eine Wandlung in mir ging, um eine Herzerweiterung, weit über meine natürliche Familie hinaus. Eines Tages legte ich meine unerfüllten, zerbrochenen Wünsche und Gefühle in Gottes Hände, im Vertrauen, dass er mein Herz weit und offen machen würde, so wie sein Herz weit und offen ist für alle Menschen.
Pflegekinder aufgenommen
Inzwischen sind über 30 Jahre vergangen. Und seither? Seither kann ich immer wieder fremde Kinder anschauen und lieben, als ob sie meine eigenen wären. Viele Pflegekinder für kurze oder lange Zeit lebten bei uns und wir teilen seit vielen Jahren unser Leben mit jungen Menschen aus aller Welt, um ihnen neben unseren eigenen Kindern ein Zuhause auf Zeit zu geben.
Heute ist diese Sicht auch meine: „Das in der Welt vorhandene Böse kann die Natur der Dinge nicht ändern. Gott ist immer Sieger. Gott erreicht sein Kind mit dem Blick seiner Liebe, auch wenn man es zum Abfall eines Krankenhauses geworfen hat. Wir sind unvergänglich! Das Leben ist unvergänglich. „Das Leben wird gewandelt, nicht genommen“, heisst es von den Verstorbenen, die nicht tot sind, weil Gott es ist, der uns das Leben schenkt und es als unvergängliches Leben schenkt. Wenn wir auf die Welt kommen, wenn wir im Mutterschoss empfangen werden, gibt Gott uns das Leben. Es ist unvergänglich, weil er unvergänglich ist…“ (Carlo Caretto: Empfangen unvergänglich – unser Leben, Herder Verlag Freiburg i.Br. 1989)
Autorin: Friederike Klenk




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M

MagicSun

Gast
Nicht Gott ist Sieger - sondern wir sind es die gewinnen oder verlieren - kein höheres Wesen entscheidet über Tod und Leben - diese Entscheidung liegen in unseren Genen, in der Umwelt/ Natur und nicht zuletzt in unserem Handeln.

Wenn ein Baby/ Kind stirbt, dann trifft es uns besonders tief und hart, denn wir haben gelernt zu fühlen, zu empfinden, zu denken - geprägt durch Erfahrung und Entwicklung - wir haben Wurzeln im Baum des Lebens gefasst.

Ein Baby - hat diese Wurzeln noch nicht - es ist noch wie ein Windhauch, der über den Boden streift und auf der Suche nach einem Platz für seine Wurzeln ist - wir sind es, de sich in den Wind stellen und sagen - komm - hier ist ein guter Platz Wurzeln zu schlagen - ich helfe Dir beim wachsen, gebe Dir die Nährstoffe, die Du brauchst - damit aus Dir ein starker Baum wird.

Manchmal zieht dieser Windhauch an uns vorbei, unschlüssig - noch auf der Suche, noch nicht bereit - dann stirbt ein Baby.

Wir trauern und sind geschockt - haben wir doch etwas verloren, was zu uns gehörte - ein Bindeglied zwischen zwei Menschen.
Wir haben einen Menschen verloren, aber dieser Mensch hat uns nicht verloren - denn er kannte uns noch nicht wirklich.
Wir können schlecht den Tod des ungeborenen oder Neugeborenen akzeptieren, aber das Baby hat seinen Tod schon lange vor uns akzeptiert, es wusste unbewusst, das es nicht leben wird - es war stärker als wir - denn es ging ohne zu klagen.
 

lise

Sehr aktives Mitglied
Mal eine kindlich dumme naive Frage:

Wenn die Eltern doch soooo einen inneren Frieden spürten,wieso weinten sie denn immerzu?
Und wieso war das Kind nicht getauft?
Wieso kommen Kinder die nicht getauft sind nicht in den Himmel und wieso wurde dieses von Engeln erzogen?
 
Zuletzt bearbeitet:
L

Lena7

Gast
weinen, und trotzdem tiefen inneren Frieden zu verspüren widerspricht sich absolut nicht.
Und das ein nicht getauftes Kind nicht in den Himmel kommt, ist absoluter Blödsinn!
Weiß gar nicht, woher so ein Unsinn kommt, warscheinlich von der kath. Kirche.
Ich denke halt dass das Kind nicht getauft wurde, weil es direkt tot war - aber ich weiß es nicht.Die Mutter hätte es eben gerne gehabt das es noch getauft worden wäre,sie weiß aber doch, wie auch weiter oben steht, das es nun in liebenden Händen in der Herrlichkeit ist!




Mal eine kindlich dumme naive Frage:

Wenn die Eltern doch soooo einen inneren Frieden spürten,wieso weinten sie denn immerzu?
Und wieso war das Kind nicht getauft?
Wieso kommen Kinder die nicht getauft sind nicht in den Himmel und wieso wurde dieses von Engeln erzogen?
 
M

MagicSun

Gast
Tot ist Tot- daran kann auch der Himmel nichts änderen und das die Kinder in den Himmel kommen...........was sollen die denn da, auf den Wolken rumkrabbeln und runter stürzen oder mit den Wolken dahinfliegen und wenns regnet..........lösen sich Wolke und Kind auf.......und bei Gewitter trifft Baby oder Kind dann der Schlag............
 

Sori

Sehr aktives Mitglied
nicht dass ich die geschichte da von Lena besonders toll finde, aber:


MagicSun, wie oft warst Du schon tot, dass du so genau weißt, wie es ist??
 
G

Giesy

Gast
Tot ist Tot- daran kann auch der Himmel nichts änderen und das die Kinder in den Himmel kommen...........was sollen die denn da, auf den Wolken rumkrabbeln und runter stürzen oder mit den Wolken dahinfliegen und wenns regnet..........lösen sich Wolke und Kind auf.......und bei Gewitter trifft Baby oder Kind dann der Schlag............

Unglaublich, so kann man doch nicht schreiben.
 
S

Stan

Gast
Tot ist Tot- daran kann auch der Himmel nichts änderen und das die Kinder in den Himmel kommen...........was sollen die denn da, auf den Wolken rumkrabbeln und runter stürzen oder mit den Wolken dahinfliegen und wenns regnet..........lösen sich Wolke und Kind auf.......und bei Gewitter trifft Baby oder Kind dann der Schlag............

Sachlich, folgerichtig und logisch. So ist es im Leben.
 

lise

Sehr aktives Mitglied
Sachlich, folgerichtig und logisch. So ist es im Leben.


Mag sein,aber bestimmt kein Trost für Menschen die ihr Kind verloren haben
und das lesen.
Ich weiss auch das mein totgeborenes Kind nicht auf ner Wolke sitzt und Harfe spielt aber so genau will man's nicht unter der Nase gedrückt bekommen.

Ich finds kalt und gefühllos.


Lise
 

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