Tourette-Syndrom - 2 wichtige Fragen vorab

Hallo in die Runde!

Jetzt hat es mich mit 43 Jahren auch noch mit dem Tourette-Syndrom "erwischt" :-(
Bevor ich mit der Behandlung beginne, habe ich zwei wichtige Fragen,
da ich hier viel unterschiedliche Sachen gehört habe:

-Ist die Behandlung durch einen Neurologen oder einen Psychologen sinnvoller?
-Hat jemanden Erfahrung mit dem Medikament Trimiparin bzw. welche nimmt man da?

Danke für Eure Hilfe!

Michael

Hey,

es tut mir leid, dass du das Tourette-Syndrom bekommen hast! Das ist echt ätzend, spreche da aus Erfahrung, habe es nämlich auch :wein:

Von welchem Arzt wurde es bei dir diagnostiziert? Und welche Form hast du? Nur motorische Tics, nur vokale oder beides?

Ich habe es ungefähr mit dem 10. Lebensjahr bekommen, habe es jetzt also gute 16 Jahre, kann man sagen :/
Mit 14 war ich zum ersten Mal in einer Kinder- und Jugendpsychiatrie, unter anderem wegen den Tics und hab dort Tiapridex bekommen. Das sollte angeblich die Tics verringern. Nun ja, nur hab ich dann irgendwie nichts mehr wirklich von der Umwelt wahrgenommen, war wie in Trance und die Tics haben sich eig nicht viel verringert. Dann wurde mir das nach der Entlassung von einem ambulanten Arzt wieder abgesetzt, ich bekam andere Psychopharmaka. So ging es ganze 12 Jahre lang, immer wieder andere Tabletten und letztendlich hat irgendwie nichts geholfen. Gegen die Ängste schon, aber die Tics wurden nicht wirklich weniger. Ich habe einen Psychiater, wo ich regelmäßig hingehe, eine Neurologin, aber nicht wegen den Tics, sondern weil ich ein venöses Angiom im Kopf habe, und ich mache seit März diesen Jahres Psychotherapie. Also wie du siehst, hab ich schon so einiges durch.

Ich würde dir raten, dich bei einem Psychiater vorzustellen, denn nur er darf Psychopharmaka verschreiben, solltest du welche benötigen, eine Psychologin ohne Arzttitel darf dir generell keine verschreiben, sie ist allein nur für Gespräche/Verhaltenstherapie zuständig. Desweiteren solltest du dich auch mal bei einem Neurologen vorstellen, um dort abzuklären, ob die Tics nicht neurologisch bedingt sind. Manchmal wird das auch durch eine neurologische Erkrankung ausgelöst. Psychologen, hm, da kommt es drauf an, wie du die Tics als ein Teil von dir akzeptieren kannst und wie sehr sie dich belasten unter anderem auch, wie sehr es dich belastet, wie dein Umfeld oder generell andere Menschen damit umgehen, das musst du selbst entscheiden.
Und bezüglich der Medikation, da gibt es leider kein spezielles Mittel dagegen, das musst du selbst ausprobieren, welches und ob es dir überhaupt hilft. Jeder Körper ist da verschieden.

Wenn du noch Fragen hast, kannst du mich gerne fragen, auch per PN

Liebe Grüße, Wunschkind

Pepita meinte:

Die Diagnose kann nur ein Neurologe/Psychiater stellen. Und der wird dir auch die geeigneten Therapien empfehlen.

(Man "bekommt" das Tourette-Syndrom nicht plötzlich mit 43 Jahren. Wer hat dies behauptet?)

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Hallo!
Das hab ich mir auch irgendwie gedacht.
Festgestellt hat es mein Hausarzt, als ich ihm berichtete, dass ich seit ca. 1 Jahr ständig Grimmassen im Gesicht ziehe.
Kurz zum Hintergrund: Hatte vor sechs Jahren eine schwere Hirn-Op. Seitdem geht es irgendwie ständig bergab.
Freue mich auf hilfreiche Antworten.

Mal zuerst: Du hast ziemlich sicher kein Tourette. Du erwähnst nur eine Form von Tic, außerdem bist du zu alt. Zudem hat der Tic bei dir vermutlich eine konkrete Ursache, die OP, auch das spricht gegen Tourette.

Deutsche Gesellschaft für Neurologie: Das TS ist gekennzeichnet durch

• multiple motorische und mindestens einen vokalen Tic,
• Beginn vor dem 18. Lebensjahr,
• eine Erkrankungsdauer > 1 Jahr,
• Fluktuationen der Tics im Verlauf und
• den Ausschluss anderer Erkrankungen.

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Du hast einen Tic. Ab zum Neurologen mit dir, am besten der behandelnde Neurologe deiner Hirn-OP. Vermutlich ist auch ein Psychiater-Besuch sinnvoll. Aber das hätte dir eigentlich dein Hausarzt erklären und dir Überweisungen ausstellen sollen. Falls er dir einfach Tourette diagnostiziert und dir Psychopharmaka verschrieben hat (so klingt es irgendwie, auch wenn du das nicht expizit sagst), solltest du dringendst den Hausarzt wechseln.

Hallo, Ihr Lieben, jetzt bin ich noch neugieriger geworden.

Ich habe eben einen Beitrag in der Rubrik "Liebe" erstellt. Mein Partner, mit dem ich seit 1,5 Jahren zusammen bin, hat, so glaube ich, auch einen Tic aber komischerweise immer nur, wenn wir auf "Reisen" sind, sprich Auto, Bahn, Flugzeug. Er beantwortet meine Fragen nicht und ich kann mir immer nur einen Reim machen und habe es mittlerweile hingenommen. Die Augen knipsen ständig und die Schultern stehen nicht still, es ist ein ewiges "hoch und runter", die Nase wird ständig geschnieft. Wenn wir unter Freunden sind, passiert rein gar nichts!
Meint Ihr, er ist auch ständig in ärztlicher Betreuung und er muss regelmäßig Medikamente nehmen? Letztens habe ich ein Päckchen gefunden, welches er gleich versteckt hat weil mein Geburtstag vor der Tür stand, aber es war ein Aufkleber einer Apotheke in der Stadt drauf.