Anzeige(1)

  • Liebe Forenteilnehmer,

    Im Sinne einer respektvollen Forenkultur, werden die Moderatoren künftig noch stärker darauf achten, dass ein freundlicher Umgangston untereinander eingehalten wird. Unpassende Off-Topic Beiträge, Verunglimpfungen oder subtile bzw. direkte Provokationen und Unterstellungen oder abwertende Aussagen gegenüber Nutzern haben hier keinen Platz und werden nicht toleriert.

Totales Chaos kurz vorm Abschluss

Pandona

Mitglied
Hallo liebe User,

ich (w,24) studiere momentan im 12. Semester Lehramt fürs Gymnasium und stecke nun kurz vorm Ende irgendwie in einer totalen Sackgasse. Ich bin momentan echt an einem Punkt, wo ich den Eindruck habe, dass ich für mich einfach den völlig falschen Weg eingeschlagen habe. Ich sehe meine Zukunft einfach nicht im Lehramt, aber ich habe auch keine Ahnung was ich sonst machen sollte?!

Ich habe damals bei der Studienwahl vor allem auf meine Eltern gehört, die mir von den ach so tollen Vorteilen des Lehramts vorgeschwärmt haben, obwohl sie selbst nicht mal Lehrer sind und auch keine verlässlichen Quellen hatten. Nach dem Abi hatte ich überlegt, ob ich gleich studieren soll oder ob ich lieber erstmal ein Jahr "Pause" mache, um mir klar zu werden, was ich wirklcih machen möchte und/oder vielleicht auch als Au Pair ins Ausland zu gehen.
Damals meinten meine Eltern, ich solle lieber gleich studieren, weil ich sonst aus dem Lernen raus wäre und vielleicht auch nach einem Jahr keine Lust mehr auf Studium hätte und mein Potential nicht ausschöpfe.
Zudem fanden sie für alle meine Ideen Probleme, die mich verunsichert und letztendlich abgehalten haben, einfach mal zu machen, was ich wollte oder einfach mal was auszuprobieren und mich auszutesten.
Z.bsp. bezüglich Au-Pair in den USA hieß es, ich solle mir das gut überlegen, da ich keine Geschwister und keine Erfahrung mit Kindern hätte und dann bin ich vielleicht in einer Familie, die ich nicht mag und das ist ja alles total stressig und das wäre nicht das richtige für mich und nachher bin ich da nur die Putze und werde schlecht behandelt. Blablabla. Hab mich dadurch natürlich beeinflussen lassen und habs am Ende nicht gemacht - während des Studiums stand ich dann da und wusste nciht wohin ich zuerst ins Ausland gehen soll (studiere Englisch und Spanisch) und hatte auch Nachteile gegenüber denen, die bereits im Ausland waren.

Und so läuft das bei vielen Dingen - sei es bei der Jobsuche, wo ich jetzt nachteile habe, weil meine mutter damals als ich mir einen neuen nebenjob suchen wollte, meinte ich solle doch lieber weiter in der firma arbeiten wo sie sekretärin ist (fließbandarbeit), weil sie mich da flexibel mal unterschieben kann, wenns bei mir passt - dadurch hab ich kaum erfahrung in anderen berufen und nun erschwert das meine jobsuche, weil ich weder kenntnisse im verkauf, noch bei kundenbetreuung oder bürojobs habe. Jeder arbeitgeber fragt sich, warum ich jetzt erst anfange, mir einen job zu suchen und nimmt dann lieber die leute mit mehr erfahrung. Frage mich wie ich mein Studium weiter finanzieren soll, ohne meinen eltern auf der tasche zu liegen. bisher hatte ich bafög, aber das bekomme ich seit april nicht mehr und muss nun sehen, wo ich mein geld herkriege.

Meine Eltern meinen es nicht böse, aber sie merken nicht, dass sie mit ihren Zweifeln und Problemen, die sie überall suchen, mir Unsicherheiten einreden und die Motivation nehmen, vll auch einfach mal was neues zu machen. Und manches davon bereitet mir dann sogar später teilweise echt probleme.

Mir ist das auch erst vor Kurzem bewusst geworden - nämlich dann als mir klar wurde, dass sie, selbst was meinen Freund angeht, Probleme sehen, die noch in weiter Ferne liegen und mir damit kurzzeitig Zweifel eingeredet haben - z.B. weil seine Eltern (!) Einwanderer sind und sie ja vll gerade auch wenn ich irgendwann mal Kinder habe, erziehungstechnisch ihre Finger im Spiel haben wollen und vielleicht Werte vermitteln, die ich nicht gut heiße. Oder selbst das Gesicht meiner Mutter als ich erwähnte, dass er kein Schweinefleisch isst... das pure Entsetzen, weil sie schonwieder überlegt, was sie kochen soll (als gäbs nur schweinefleisch) ^^... und kinder mit ausländischer herkunft... die habens ja so schwer, ich solle mir doch einen deutschen freund suchen... Vor nem halben jahr hat sie mich ständig gefragt, wann ich denn nun endlich mal einen freund mitbringe und ihr ein enkelkind beschere (teils auch im spaß aber etwas wahrheit ist ja immer dran) und jetzt hab ich nen freund und da ists auch wieder nicht wirklich recht....

Sie sehen 1000 Probleme und alles Vielleichtchen... klar muss man manche Dinge bedenken und ich nehme auch gern Rat an, aber meine Eltern denken oft in Dimensionen, die absolut utopisch sind und die man einfach auf sich zukommen lassen muss.

Klingt so als wären meine Eltern total schlecht und unfair, aber im Gegenteil: einerseits unterstützen sie mich in so vielen Dingen und wollen nur das Beste für mich, aber andererseits sind sie und ihre gut gemeinten Ratschläge und ihre Problemsucherei aber auch teilweise der Grund dafür, dass ich viele Dinge nicht umsetze, die ich gern machen will/wollte.

Ich bin dadurch einfach im Moment maximal durcheinander und hab keine Ahnung, was ich machen soll. Im Studium bin ich nun kurz vor Ende absolut demotiviert. Verschiebe Hausarbeiten, mache dafür 1000 andere dinge die 10x unwichtiger sind, und sogar von meiner Examensarbeit bin ich nach 3 Monaten Quälerei zurückgetreten, weil ichs einfach nicht gebacken bekommen habe. Kenne das null von mir in der Form und frage mich mittlerweile, schaffe ich mein Studium? Wie bekomme ich meine Motivation wieder? Finde ich noch einen Weg, der der richtige für mich ist?

Auch wenn ich intelligent bin und Potential habe, richtig Karriere zu machen - will ich das wirklcih? Muss ich von meinem Potential wirklcih gebrauch machen, auch wenns mich vielleicht nicht glücklich macht? Was passt zu mir? Was sind eigentlich meine Träume und Wünsche?

Bin total am Boden im Moment :(
 

Werner

Sehr aktives Mitglied
Hallo Pandona,
nur weil du dein Lehramtsstudium zu Ende machst,
bedeutet das doch nicht, dass du dann dein Leben
lang in diesem Beruf arbeiten oder gar die große
Karriere machen musst. Ein Bekannter von mir war
in ähnlicher Situation vor Jahren. Er hat sich dann
nach einer Beratung entschieden, das Studium und
die Prüfung "pro forma" zu Ende zu machen, damit
er eine Alternative hätte, falls sein Traum, sich mit
einer Internetdesign-Firma selbständig zu machen,
nicht funktionieren würde. Er ist jetzt seit ca. 15
Jahren selbständig und ich glaube, die Sicherheit im
Hinterkopf, dass er notfalls auch als Lehrer seine
Brötchen verdienen könnte, hat ihm dabei mit die
nötige Ruhe gegeben.
Sprich: ich würde dir raten, zweigleisig zu fahren
und sowohl deine eigenen Wege und Ideen ernster
zu nehmen als die deiner Eltern und gleichzeitig das
Studium so zu Ende zu machen, dass du damit zur
Not eine Arbeitsstelle findest (kann ja auch halb-
tags sein, wenn du mehr Freizeit brauchst). Meist
findet sich die Motivation wieder ein, wenn man ein
Ziel vor Augen hat, das wirklich attraktiv ist und sie
verschwindet, wenn es kein gutes Ziel ist. Aber wie
gesagt: das abgeschlossene Studium hindert dich
ja nicht daran, deine anderen Ziele zu verfolgen,
sondern kann dir dabei behilflich sein.

Alles Gute!
Werner
 

Anzeige (6)

Anzeige (6)

Anzeige(8)

Regeln Hilfe Benutzer

Du bist keinem Raum beigetreten.

    Anzeige (2)

    Oben