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Totaler Neuanfang / Freunde, Bekannte, Familie den Rücken kehren / Aufeinmal weg...

G

Gast

Gast
Guten Abend,

wie der Titel schon sagt habe ich genau das vor!
Vielleicht klingt das alles ziemlich naiv und für manche evtl. ungerecht gegenüber meiner Familie, aber vielleicht wäre es wohl möglich das Beste.
Noch bin ich relativ Jung (21). Wie ich zu diesem Entschluss komme? Gut, ich fange mal an:
Grob zusammengefasst würde ich mal sagen, dass es nichts gibt wofür es sich lohnt mein bisheriges Leben so weiter zu leben. Ich sehe keinen Sinn mehr darin was ich tue und alles was ich dann doch machen muss, überfordert mich maßlos. Letztes Jahr habe ich ein Studium begonnen. Leider Gottes ist es trotz vorschneller Euphorie nicht das was mir gefällt. Es ist wie meine damalige Ausbildung, einfach nur dazu da um irgendetwas zu überbrücken. Ich weiß momentan überhaupt nichts mit mir anzufangen. Der Alltag ödet mich an. Zur Zeit habe ich Semesterferien und da ich seit Studiumsbeginn in einer eigenen Wohnung, anderer Stadt lebe und auch niemanden hier gut kenne, bis vielleicht auf 1,2 Leute, sitze ich Tag ein Tag aus in meiner 47 km² Wohnung fest. Aber nicht nur das, sondern ich geh auch total ungern aus der Wohnung raus und ich hasse es, wenn ich einkaufen gehen muss an der Kasse zu stehen. Klingt vielleicht seltsam, aber genauso wie das hasse ich es auch in der Bahn oder U-Bahn zu sein.
Okay..ich merk schon, ich schweife vom Thema ab! Ich sags mal so: Seitdem ich aus der 10. Klasse raus bin, ist mein Leben mehr oder minder ein Tun/Machen/Geben, aber ich krieg nie etwas zurück. Ich habe schon seit Ewigkeiten keine Freunde mehr. Ich hänge an nichts mehr und kann es auch überhaupt nicht leiden irgendwie in Kontakt mit früheren Bekannten zu treten. Obwohl ich noch nicht allzu lange alleine wohne, habe ich überhaupt kein Bedürfnis meine Eltern zu sehen. Ich sehe was aus meinen alten Freunden geworden ist. Ich sehe, was ich zustande gebracht habe und das ist NICHTS. Ich habe seit Jahren keinen richtigen Kontakt mehr mit Menschen, außer im Studium. Aber was ist mit mir? Ich fühle mich minderwertig und kann meine eigene Meinung nicht vertreten- nein besser...ich habe keine eigene Meinung. Alles was ich anfasse wirkt sich negativ auf mein Umfeld aus. Alle Hoffnungsschimmer die ich in meinen Gedanken zusammenspinne werden innerhalb der nächsten xx Stunden ins Nirvana geschickt. Neid gegenüber alten Bekannten? Ja es ist Neid, aber rückblickend bin ich selbst daran Schuld. Doch der Weg meinem Leben einen Sinn zu geben scheint für mich schier unmöglich. Ich fühl mich auch sehr unselbstständig, schicke andere Leute vor...Rückrad, sowas habe ich nicht... was ist Rückrad -.-
blablabla könnt jetzt noch Stunden so weiter schreiben, aber das will ich keinem antun.

Ich habe mit meinem jetzigen Leben abgeschlossen und als Alternative hätte ich nur noch Suizid, also was meint Ihr sollte ich es wagen? Irgendwo hin abhauen, Ausland..neues Leben aufbauen, ohne eine Nachricht oder so oder vlt. nur, dass sie die Wohnung kündigen sollen...hört sich einfach an - is es aber nicht..allein schon der ganze papierkram und dann das ganze mit Studium abbrechen usw. funktioniert alles nicht von jetzt auf gleich...

wieder bin ich total überfordert...ach was denke ich eigentlich fürn mist....steh grad kurz vor nem nervenzusammenbruch und könnte nur noch kotzen...ach nicht mal das. -.-
 

Werner

Sehr aktives Mitglied
Guten Morgen, Gast,
meine Lebenserfahrung (etwas länger als deine ...)
sagt, dass es zwar besser ist, einen totalen Neuanfang
zu machen anstatt sich ganz aus dem Leben zu ver-
abschieden - dass es aber sinnvoll ist, bei massiven
Veränderungen zunächst zu fragen, was denn so gut
ist, dass es trotz der Veränderung bleiben soll. Also
das Erhaltenswerte "markieren". Du kannst dich auch
so fragen: was in meinem Leben ist so gut, dass ich
es bewahren möchte? Oder: welche Menschen sind
mir so wertvoll, dass ich den Kontakt zu ihnen auf-
recht erhalten möchte?
Und vor dem Neuanfang würde ich auch versuchen,
eine Definition dafür zu finden, was denn dann konkret
"anders" ist, wenn dieser Neuanfang gelungen ist -
also eine Art "Zukunftsbild", in dem es okay ist, wie
es ist und die Veränderung abgeschlossen, sprich:
eine neue Form von Alltag gefunden ist, die dich zu-
frieden macht. Das "Neue" sollte also eine Form haben,
ein Muster, dem du nachgehst und mit dem du die
vielen Möglichkeiten abgleichst, die dir theoretisch zur
Verfügung stehen. Sonst eierst du nur herum und weißt
nie, ob und wann du "angekommen" bist. Wobei es na-
türlich auch okay ist, eine zeitlang nur "spazieren zu
fahren" und dich zu orientieren, welche Möglichkeiten
das Leben dir außer dem bietet, was du bis jetzt ge-
lebt hast. Dazu brauchst du aber nicht alles selbst er-
leben, sondern kannst dich auch anhand von Vorbildern
orientieren, denen du dann entweder nacheiferst oder
dich abgrenzt und sagst: so will ich nicht werden.

Viele Grüße,
Werner
 

kiablue

Aktives Mitglied
Gegen einen Neuanfang an sich ist nichts zu sagen. Kommt aber drauf an, was Du darunter verstehst und was er bringen soll. Das, was Du da vorhast, sieht in meinen Augen nach planloser Flucht vor allem und jedem aus. Man nimmt seine Probleme mit, egal, wo man hin geht. Und bei Dir ist es noch schlimmer, da Du selbst Dein größtes Problem bist. Ich glaube nicht wirklich, dass es viel bringt, die äußeren Umstände so radikal zu verändern, außer dass man mal eine neue Umgebung sieht. Aber Du wirst Deine Unfähigkeit, Erreichtes zu würdigen, das, was man hat, zu genießen, das, was erringen kann zu erspüren und zu Glücksgefühlen zu machen, mitnehmen und dann weit weg an der gleichen Stelle landen, wo Du jetzt auch bist.

Dein Glück liegt in Dir selbst. Und nur wenn Du das verstanden hast, dann macht es auch Sinn, ganz woanders neu anzufangen. Du solltest Dir schon vorher genau überlegen, was Du dann wo und wie tun willst und warum. Aber genau das sind ja die Fragen, die Du schon hier, in vertrauter Umgebung und mit eventuellen Hilfs- und Auffangmöglichkeiten, nicht beantworten kannst oder willst. Vielleicht müsstest Du Deine Erwartungen eher herunter schrauben als noch höher. Und Deine Probleme im Umgang mit den Menschen und der Familie werden sich nicht ändern, nur weil Du dann weit weg bist. Dort gibt es auch Menschen. Und vor denen, die heute Dein Leben irgendwie teilen, bist Du einfach geflüchtet, ohne dass man nachvollziehen kann, warum eigentlich.

Es kommt immer darauf an, warum man etwas tut und wie gut man daran arbeiten möchte, das Ergebnis zu sehen, welches man erwartet.

LG kiablue
 

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