Anzeige(1)

  • Liebe Forenteilnehmer,

    Im Sinne einer respektvollen Forenkultur, werden die Moderatoren künftig noch stärker darauf achten, dass ein freundlicher Umgangston untereinander eingehalten wird. Unpassende Off-Topic Beiträge, Verunglimpfungen oder subtile bzw. direkte Provokationen und Unterstellungen oder abwertende Aussagen gegenüber Nutzern haben hier keinen Platz und werden nicht toleriert.

Total fertig nach Tod meines Vaters

G

Gast

Gast
Hallo. Mein Name ist Aleksandr, ich bin 19 Jahre alt und komme aus Dänemark, bin aber wohnhaft in Niedersachsen. Als ich noch sehr sehr Klein war ist meine Mutter gestorben und da sie zu dem Zeitpunkt schon keinen Kontakt mehr zu meinem Vater hatte, kam ich in eine Pflegefamilie, in der ich dann aufwuchs. Als ich 12 war wurde auf meinen Wunsch Kontakt zu meinem dänischen Vater hergestellt. Die Pflegefamilie war in Deutschland, wo auch meine Mutter mit mir gewohnt hatte. Ich habe meinem Vater dann einige Male getroffen aber erst als ich 16 wurde und mich gar nicht mehr gut mit meinem Pflegevater verstand, tat sich die Idee auf, zu meinem Vater nach Dänemark zu ziehen. Dies wurde dann schließlich such in die Tat umgesetzt und ich verbrachte 2 tolle Jahre mit ihm bevor ich mich entschloss, in Hannover zu studieren. Ich bin dann in ne eigene Wohnung gezogen. 4 1/2 Monate später rief mich dann der Nachbar meines Vaters an und teilte mir mit dass mein Vater einen Autounfall gehabt hatte und im Krankenhaus lag. Ich setzte mich sofort ins Auto und fuhr Richtung Dänemark doch noch bevor ich dort ankam starb mein Vater. Hier beginnt mein Problem, denn seitdem dies vor 2 Monaten passierte, bin ich nicht mehr der selbe. Ich bin nicht wieder nach Deutschland zurückgefahren und stattdessen in seinem Hans hier geblieben. Es ist nicht mal so als ob ich total traurig ware... Ich habe um es genau zu nehmen nicht einmal geweint. Ich fühle mich einfach nur leer... Ich schlafe jede Nacht in seinem Bett, wenn ich es denn schaffe einzuschlafen. Ich verlasse so selten wie möglich das Haus und wenn dann nur um einkaufen zu gehen oder ihn auf dem Friedhof zu besuchen. Mein Studium hab ich abgebrochen, meine Wohnung steht leer... Ich habe days Gefühl ich werde so langsam aber sicher total verrückt. Ich kannte ihn kaum und es ist meine Schuld dass wir fast keine Zeit zusammen hatten. Ich finde nicht mal dass ich ihn so richtig vermisse... Es fühlt sich bloß komisch an. Weiß jemand was ich run soll?


Aleksandr
 
G

GrayBear

Gast
Hallo lieber Gast-Schreiber,

was Du "tun" must, ist zu trauern, aber auf eine erwachsene und angemessene Art und Weise. Einige interessante Stichworte gibt es auf dieser Seite: Trauerphasen | Trauerphasen.de Entscheidend ist dabei, diesen Prozess so bewußt und aufgeschlossen anzugehen, wie es Dir möglich ist. Nach Deiner Beschreibung passiert bei Dir aber gerade das Gegenteil. Alle Gefühle (Trauer, Wut, Angst und Freude) landen in einem Topf und führen zu einem Zustand der dumpfen Lethargie (Phase 3?). Wohin das führen kann, weißt Du selbst. Du versuchst, eine Verbindung zu Deinem Vater aufrecht zu halten, die es aber so nicht mehr gibt. Du bist nicht Dein Vater, der in seinem Haus weiter lebt. Du musst Deinen Vater mit Anstand gehen lassen. Vielleicht hilft Dir eine Abschlussprozeß, den Du für Dich entwickelst oder mit Hilfe eines Freundes oder auch Profis (Trauerbegleiter, Therapeut, etc.) mit entscheidest. Trauer ist ein wichtiger Bestandteil unseres Lebens, der uns bewußter machen kann, was uns etwas bedeutet und was uns ganz persönlich wichtig ist. Ehre Deinen Vater mit Deinem Andenken, aber lebe DEIN Leben. Er hat Dir alles gegeben, was ihm möglich war, jetzt ist es an Dir, daraus etwas zu machen. Du wirst Deinen Weg finden.

Alles Gute
 

Anzeige (6)

Ähnliche Themen

Thema gelesen (Total: 0) Details

Anzeige (6)

Anzeige(8)

Regeln Hilfe Benutzer

Du bist keinem Raum beigetreten.

    Anzeige (2)

    Oben