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Gast

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Hallo.

Ich glaube die Überschrift sagt schon viel über meinen momentanen Zustand aus.
Ich bin ziemlich verzweifelt, ich hab von Kindheit an nichts als Gewalt und Ignoranz erlebt.

Zuhause. Später dann zusätzlich in der Schule, ich habe für meine Eltern gebüßt. Aber geholfen hat mir niemand. Ich war damals, gerade jugendlich, soweit, dass ich nicht mehr Leben wollte.

Ich wurde in Psychiatrien gesteckt, wo ich noch mehr Misshandlung erfuhr, zuhause weiterhin das selbe.
Meine große Liebe, mit der ich kurz vor der Hochzeit stand und meine Schulbildung mussten dran glauben.
Vorher noch mein Seelenheil.

Ich bin gestört, komplett unfähig irgendwie alleine klar zu kommen, mich verfolgt die Angst, die Vergangenheit und die Gegenwart auf Schritt und Tritt.
Niemand, dem ich vertrauen kann, es geht einfach nicht, egal wie sehr ich es versuche.

Es ist einfach zu viel passiert, Dinge, über die ich nicht reden kann.
Jedesmal wenn ich mich jemanden langsam öffne, meiner Therapeutin zb, und langsam vertrauen fasse, geschieht das Selbe.
Bevor ich mich wage etwas zu sagen, nimmt man mich nicht mehr ernst, ich versuche zu lange zu tun, als wäre alles in Ordnung und kann einfach nicht sagen, was passiert und passiert ist.

Es kommen Kommentare, dass ich zu sehr in der Vergangenheit leben würde und nur nicht loslassen möchte, aber das stimmt nicht. Das ist nicht meine Vergangenheit, das erlebe ich jeden Tag, wieder und wieder, aber wenn ich mich daran herantaste heißt es immer nur, ich stünde mir selbst im Weg.

Und das ist das schönste, verständnisvollste, was ich je von Psychologen zu hören bekommen habe.
Vorher hat man versucht mich ruhig zu stellen, meinen Eltern geraten, richtig durchzugreifen, weil all die Symptome, die Angst, die Alpträume, die Zudammenbrüche nur von Faulheit kämen.
Kein Mensch hat mich je gefragt warum.

Ich bin so fertig, ich habe nichts auf der Welt, das mir Halt gibt, niemanden. Ich versuche verzweifelt von zu Hause wegzukommen, arbeite jeden Tag hart dafür, aber regelmäßig werden meine Chancen und Möglichkeiten zerstört.
Ich kann nicht in eine Wohngruppe unter Fremde, dort würde ich vor Angst durchdrehen.

Und meine größte Angst momentan ist, wenn ich es schaffe, wenn ich es hier tatsächlich alleine und halbwegs heil rauskomme, wie soll ich dann da draußen alleine überleben, ohne Halt, mit all der Angst und den Erinnerungen., die unkontrolliert über mich hereinbrechen, egal ob Tag oder Nacht?
Was wenn ich mich nicht raustraue, ich kann seit Jahren nicht einmal allein vor die Tür.

Ich würde so gerne leben, richtig leben, ohne die Angst und glücklich sein und Erfahren, was Liebe ist, ohne all die Sachen, die immer wieder geschehen hier.
Aber wie soll ich das in meinem Zustand schaffen?

Ich bin seit Jahren am Ende, aber seit einigen Monaten wird das alles, diese Befürchtungen immer schlimmer und ich kann mit niemanden normal reden.

Ich würde so gerne meine Psychologin um Rat fragen, aber wenn ich meine Sorgen anspreche, sagt sie nur, ich würde mir zu viele Sorgen machen und hätte es ja noch nicht einmal probiert, statt mich ernst zu nehmen und nach einer Lösung zu suchen, gemeinsam.
Was wenn ich mir keine Sorgen machen würde und dann bricht alles zusammen?
Wenn alles noch schlimmer wird, wenn die Gewalt zwar weg ist, aber dann erst recht alles über mich hereinbricht?
Vielleicht kann sie meine Verzweiflung und das Ausmaß meiner Probleme nicht sehen und nachvollziehen.

Ich kenne mich selbst, meine Schwachpunkte und meinen Zustand. Allein sein, unter Leuten, unsicher sein, ist etwas was mich zusammenbrechen lässt, schon jetzt und solange das allein unter Fremden sein anhält, es wird auch nach Stunden und Tagen nicht besser, nur schlimmer, ich werde regelrecht Wahnsinnig.

Wie soll das damn sein, wenn ich grundsätzlich alleine bin und mich Fremden "ausliefern" muss, um an Essen, Geld usw zu kommen? Die wenigsten werden mich mit Samthandschuhen anfassen, ich werde immer wieder auf Ungerechtigkeit und Probleme im Alltag stoßen, Menschen die aggressiv sind oder mich anschreien. Und mich dadurch zusammenbrechen lassen, weil ich Angst vor mehr habe, dass sie etwas schlimmeres tun, wie so viele vor ihnen.

Ich weiß echt nicht mehr weiter, ich weine gerade einmal wieder und musste das einfach loswerden.

Ich erwarte nicht, dass jemand eine oder gar Die Lösung für mich hat.
Aber ich brauch einfach jemanden zum reden, jemanden der mir zuhört und nicht einfach nur sagt, dass alles meine Schuld ist und ich zu schwach und wehleidig bin.
Natürlich weine ich und bin verzweifelt. Aber ich weiß auch sonst nicht, wie ich auf all das reagieren soll, ich kann einfach nicht mehr.

Danke fürs lesen. Ich weiß auch nicht, was ich hier mache. :'(
 

Nordrheiner

Sehr aktives Mitglied
Lieber Gast,

es tut mir sehr leid, dass Du in einer so schlimmen Situation bist.
Ich habe mir überlegt, was ich tun würde, wäre ich an Deiner Stelle.
Ich glaube, ich würde beten und Gott um Hilfe rufen, wenn Menschen mir nicht helfen.
Und ich würde fest hoffen, dass Hilfe kommt und mich danach umschauen.

Wenn wir überall Feinde und Bedrohung vermuten, bedeutet das nicht, dass überall
auch Feinde und Bedrohung sind. Und selbst wenn "vor mir" ein Feind steht,
muß dies nicht bedeuten, dass er mir was will oder stärker ist als ich. So oder so
gibt es auch für Dich eine gute Lösung. Du musst nur die Augen öffnen und Gottvertrauen
haben. Wenn Du nur auf die (möglichen) Bedrohungen schaust, siehst Du die Lösungen nicht.
Das ist doch logisch, oder?

LG, Nordrheiner
 
G

Gast

Gast
Lieber Gast,

es tut mir sehr leid, dass Du in einer so schlimmen Situation bist.
Ich habe mir überlegt, was ich tun würde, wäre ich an Deiner Stelle.
Ich glaube, ich würde beten und Gott um Hilfe rufen, wenn Menschen mir nicht helfen.
Und ich würde fest hoffen, dass Hilfe kommt und mich danach umschauen.

Wenn wir überall Feinde und Bedrohung vermuten, bedeutet das nicht, dass überall
auch Feinde und Bedrohung sind. Und selbst wenn "vor mir" ein Feind steht,
muß dies nicht bedeuten, dass er mir was will oder stärker ist als ich. So oder so
gibt es auch für Dich eine gute Lösung. Du musst nur die Augen öffnen und Gottvertrauen
haben. Wenn Du nur auf die (möglichen) Bedrohungen schaust, siehst Du die Lösungen nicht.
Das ist doch logisch, oder?

LG, Nordrheiner
Hallo Nordrheiner.

Danke für die liebe antwort.
Meinen Glauben hatte ich eigentlich vor langer Zeit verloren, aber vor etwa einem Jahr hab ich dann wieder angefangen zu beten. Frei nach dem Motto, nur weil ich Gott nicht sehe, heißt es nicht, dass er nicht da ist.
Aber im Endeffekt ist es immer so, auch mit Gott an seiner Seite, dass man selbst handeln muss. Und das ist sehr schwer, da nur eingeschränkt möglich. :(

Ich sehe nicht jeden als Bedrohung, ich weiß ja selbst, dass das Quatsch wäre.
Aber meine Psyche drängt mir eben immer wieder spontan schreckliche Erinnerungen, sogenannte Flashbacks auf, die mich in den ungünstigsten Situationen grausamste Momente meiner Vergangenheit wieder erleben lassen.
Ich weiß zwar, dass das nicht real ist und ich das ist auch nicht wie eine Halluzination, aber man hat halt eine starke, nicht abdrängbare Erinnerung und erlebt die selben Gefühle wie damals mit selber Intensität.
Schreiende und aggressive Menschen sind sogenannte Trigger für mich, die genau solche Zustände sehr extrem auslösen.

Dagegen kann ich mich nicht wehren, selbst wenn ich dabei noch so logisch denke, dass nichts passieren wird, leider. :(

Aber auf Hilfe hoffen ist schon mal ein guter Ansatz.

Das Problem ist eben, dass ich generell niemanden als böswillig abstemple, aber durch die Flashbacks kann ich mich meinen innersten Ängsten halt nicht erwehren.
Und es ist auch schon so oft passiert, dass ich mir aktiv Hilfe bei Jugenamt damals noch, bei Psychologen und Wohnheimen gesucht habe und immer noch mehr fertig gemacht wurde.
Von körperlicher über psychische Gewalt, Erpressung und Unterdrückung bis hin zu sexuellen Sachen.

Und wenn man dann alleine irgendwo steht, im Supermarkt z.b. und sich plötzlich die Erinnerung aufdrängt, man zusammenbricht, jede Berührung, jeden Schlag, jedes böse Wort nochmal fühlt, auch wenn man gleichzeitig weiß, dass es nicht echt ist, dann merken das halt auch zwangsläufig Leute. Und wenn das dann nicht mehr aufhört, man nicht mehr alleine aus dem Laden kommt, niemanden dabei hat, der einem hilft, holt irgendwann wer den Krankenwagen oder Polizei und schon sind wir wieder in der Psychiatrie, ruhiggestellt und ohne jemanden, der einen rausholen kann. Und diese Sachen will ich nicht nochmal erleben.

Ich war oft genug in irgendwelchen Einrichtungen, um zu wissen, wie der Hase läuft, leider. :(
Ich kann mir halt auch nicht vorstellen wie oder was genau mir helfen könnte, außer einem feinfühligen Menschen, zu dem ich wie auch immer vertrauen fassen kann und der mich all das langsam vergessen lässt.
Aber wer tut sich schon freiwillig so eine Last auf? Und selbst wenn jemand das auf sich nehmen würde, wo finde ich so jemanden?
Und selbst dann würden mich permanent Schuldgefühle plagen, weil ich mich jemanden aufbürden würde.

Im Grunde bin ich ein totaler Versager. :'(
 

Silan

Aktives Mitglied
Ich sehe nicht jeden als Bedrohung, ich weiß ja selbst, dass das Quatsch wäre.
Aber meine Psyche drängt mir eben immer wieder spontan schreckliche Erinnerungen, sogenannte Flashbacks auf, die mich in den ungünstigsten Situationen grausamste Momente meiner Vergangenheit wieder erleben lassen.
Ich weiß zwar, dass das nicht real ist und ich das ist auch nicht wie eine Halluzination, aber man hat halt eine starke, nicht abdrängbare Erinnerung und erlebt die selben Gefühle wie damals mit selber Intensität.
Schreiende und aggressive Menschen sind sogenannte Trigger für mich, die genau solche Zustände sehr extrem auslösen.
Was ist denn jetzt, wenn du geflasht bist? Hilft dir irgend jemand da wieder raus? Oder ist zumindest an deiner Seite? Nach deinen Schilderungen vermute ich einmal, dass das nicht so ist, dass dich das nur noch angreifbarer macht, du dich dann besonders ausgeliefert fühlst oder sogar bist?
Dann solltest du dir ensthaft die Frage stellen was schlimmer ist, alleine in einer Wohnung zu leben und Flashbacks zu erleben und evtl von Ämtern abhängig sein oder deine heutige Situation.

Ich habe bis zu meinem 26 Lebensjahr in solchen Situationen gelebt, wie du anscheinend derzeit. Und es wurde erst besser, als ich den Schritt gewagt habe auszubrechen. Anfangs hat dieser Schritt mich sehr viel gekostet. Nicht nur meinen ganzen Mut und meine ganze Kraft, sondern auch meine ganze materielle Existenz sowie den Verlust meiner Kinder. Doch heute (nach weiteren 24 Jahren) führe ich ein lebenswertes Leben. Wenn ich diesen Schritt aus der Gewalt heraus nicht gewagt hätte, gäbe es mich heute nicht mehr.
 

Nordrheiner

Sehr aktives Mitglied
Meinen Glauben hatte ich eigentlich vor langer Zeit verloren, aber vor etwa einem Jahr hab ich dann wieder angefangen zu beten. Frei nach dem Motto, nur weil ich Gott nicht sehe, heißt es nicht, dass er nicht da ist.
Aber im Endeffekt ist es immer so, auch mit Gott an seiner Seite, dass man selbst handeln muss. Und das ist sehr schwer, da nur eingeschränkt möglich. :(

Gott weiss was Du kannst und was Du nicht kannst.


Aber auf Hilfe hoffen ist schon mal ein guter Ansatz.

Ich war oft genug in irgendwelchen Einrichtungen, um zu wissen, wie der Hase läuft, leider. :(

Ich kann mir halt auch nicht vorstellen wie oder was genau mir helfen könnte, außer einem feinfühligen Menschen, zu dem ich wie auch immer vertrauen fassen kann und der mich all das langsam vergessen lässt.
Aber wer tut sich schon freiwillig so eine Last auf? Und selbst wenn jemand das auf sich nehmen würde, wo finde ich so jemanden?
Und selbst dann würden mich permanent Schuldgefühle plagen, weil ich mich jemanden aufbürden würde.

Im Grunde bin ich ein totaler Versager. :'(
Lieber Gast,
Deine Gedanken sind logisch und nachvollziehbar.
Der Glaube an Gott ist nicht ein für-wahr-halten, sondern eher ein Vertrauen so in dem Sinne "Du führst mich und ich will mich von Dir führen lassen." Hast Du eine Bibel? Dann empfehle ich Dir den 23. Psalm zu lesen.

Ich weiß auch nicht, wie genau Deine Hilfe aussehen wird, aber ich bin überzeugt, sie ist da. Ein klitzekleines bißchen Hilfe hast Du schon jetzt - da Du hier schreibst. So hast Du Leser gefunden, die mit ihren Erfahrungen helfen können und auch mich, der an Dich denkt und für Dich betet. Meine Erkenntnisse - im Glauben - könnten Dir auch weiter helfen.

Ich schreibe sie Dir mal als Empfehlung:

1) Richte Deinen Blick auf Gott bzw. auf Jesus Christus
Wie geht das? Lies im NT, fange mit einem Evangelium an. Dort findest Du Stellen, in denen Du Aussagen findest bei denen Du merkst "diese Stelle ist für mich geschrieben". Lies jeden Tag einen Abschnitt.

2) Es heisst im NT: "wo 2 oder drei in meinem Namen beisammen sind, da bin ich mitten unter ihnen"
Es wäre also wichtig, dass Du Mitbeter findest. Diese findest Du in Gemeinden, in denen gläubige Christen um die Macht des Gebetes wissen. In der Bibel findest Du viele Beispiele, durch die deutlich wird, dass Gott Dein Gebet will.
Das Gebet hat immer zwei Seiten: a) bitte hilf mir bei .... sowie b) was möchtest Du, mein Gott, dass ich heute für Dich tue.

Ich weiß nicht wo Du wohnst, aber evt. gibt es bei Dir vor Ort oder in der Nähe freie christliche Gemeinden. Dort rufst Du an und bittest um Hilfe. Als Hilfe könnte sein: Du wirst abgeholt z.B. zum Gottesdienst oder zu einer Bibelstunde.
Auch diese Christen sind nur Menschen. Nicht jeder von ihnen ist geeignet Dir zur Seite zu stehen. Aber auch hier kannst Du beten, dass Gott Dir wenigstens einen Menschen (Christen?) zur Seite stellt.
Es geht, denke ich, zunächst darum, Mitbeter zu finden. Evt. findest Du diese auch in einer Landeskirche. Ich kann nur für mich sagen, dass ich in freien evang. Gemeinden mehr Resonanz verspürt habe.

Dass Du ein Versager bist - Dich so empfindest - ist nicht schlimm. Wenn Gott in und mit Dir wirkt, bist Du stärker als zuvor.

Du solltest nicht vergessen: Gott liebt Dich. Er liebt Dich so wie Du bist.

Wenn Du Fragen hast, dann zögere nicht, sie zu stellen.

LG, Nordrheiner
 
G

Gast

Gast
Was ist denn jetzt, wenn du geflasht bist? Hilft dir irgend jemand da wieder raus? Oder ist zumindest an deiner Seite? Nach deinen Schilderungen vermute ich einmal, dass das nicht so ist, dass dich das nur noch angreifbarer macht, du dich dann besonders ausgeliefert fühlst oder sogar bist?
Dann solltest du dir ensthaft die Frage stellen was schlimmer ist, alleine in einer Wohnung zu leben und Flashbacks zu erleben und evtl von Ämtern abhängig sein oder deine heutige Situation.

Ich habe bis zu meinem 26 Lebensjahr in solchen Situationen gelebt, wie du anscheinend derzeit. Und es wurde erst besser, als ich den Schritt gewagt habe auszubrechen. Anfangs hat dieser Schritt mich sehr viel gekostet. Nicht nur meinen ganzen Mut und meine ganze Kraft, sondern auch meine ganze materielle Existenz sowie den Verlust meiner Kinder. Doch heute (nach weiteren 24 Jahren) führe ich ein lebenswertes Leben. Wenn ich diesen Schritt aus der Gewalt heraus nicht gewagt hätte, gäbe es mich heute nicht mehr.
Meine Eltern, wenn ich draußen bin. Aber zuhause entwickeln genau sie sich zum Problem.

Ich sehe das im Prinzip auch so. Nur wie soll ich ohne Hilfe an Essen, Kleidung, Hygieneartikel kommen? Wie soll ich es überhaupt zu einem Amt schaffen?
Außerdem hab ich ja auch Träume Fürst meine Zukunft. Und wenn sie dadurch nach und nach zerbrechen..
 
G

Gast

Gast
Lieber Gast,
Deine Gedanken sind logisch und nachvollziehbar.
Der Glaube an Gott ist nicht ein für-wahr-halten, sondern eher ein Vertrauen so in dem Sinne "Du führst mich und ich will mich von Dir führen lassen." Hast Du eine Bibel? Dann empfehle ich Dir den 23. Psalm zu lesen.

Ich weiß auch nicht, wie genau Deine Hilfe aussehen wird, aber ich bin überzeugt, sie ist da. Ein klitzekleines bißchen Hilfe hast Du schon jetzt - da Du hier schreibst. So hast Du Leser gefunden, die mit ihren Erfahrungen helfen können und auch mich, der an Dich denkt und für Dich betet. Meine Erkenntnisse - im Glauben - könnten Dir auch weiter helfen.

Ich schreibe sie Dir mal als Empfehlung:

1) Richte Deinen Blick auf Gott bzw. auf Jesus Christus
Wie geht das? Lies im NT, fange mit einem Evangelium an. Dort findest Du Stellen, in denen Du Aussagen findest bei denen Du merkst "diese Stelle ist für mich geschrieben". Lies jeden Tag einen Abschnitt.

2) Es heisst im NT: "wo 2 oder drei in meinem Namen beisammen sind, da bin ich mitten unter ihnen"
Es wäre also wichtig, dass Du Mitbeter findest. Diese findest Du in Gemeinden, in denen gläubige Christen um die Macht des Gebetes wissen. In der Bibel findest Du viele Beispiele, durch die deutlich wird, dass Gott Dein Gebet will.
Das Gebet hat immer zwei Seiten: a) bitte hilf mir bei .... sowie b) was möchtest Du, mein Gott, dass ich heute für Dich tue.

Ich weiß nicht wo Du wohnst, aber evt. gibt es bei Dir vor Ort oder in der Nähe freie christliche Gemeinden. Dort rufst Du an und bittest um Hilfe. Als Hilfe könnte sein: Du wirst abgeholt z.B. zum Gottesdienst oder zu einer Bibelstunde.
Auch diese Christen sind nur Menschen. Nicht jeder von ihnen ist geeignet Dir zur Seite zu stehen. Aber auch hier kannst Du beten, dass Gott Dir wenigstens einen Menschen (Christen?) zur Seite stellt.
Es geht, denke ich, zunächst darum, Mitbeter zu finden. Evt. findest Du diese auch in einer Landeskirche. Ich kann nur für mich sagen, dass ich in freien evang. Gemeinden mehr Resonanz verspürt habe.

Dass Du ein Versager bist - Dich so empfindest - ist nicht schlimm. Wenn Gott in und mit Dir wirkt, bist Du stärker als zuvor.

Du solltest nicht vergessen: Gott liebt Dich. Er liebt Dich so wie Du bist.

Wenn Du Fragen hast, dann zögere nicht, sie zu stellen.

LG, Nordrheiner
Lieber Nordrheiner,

Danke auch für diese Antwort und dass du für mich betest.
Trotzdem gibt es ein kleines Problem und ich hoffe du bist mir nicht böse deswegen. :(
Ich bin nämlich nicht christlich. Ich bin zwar getauft, aber konfessionslos erzogen worden. Trotzdem habe ich mich zum Glauben hingezogen gefühlt. Aber ich sehe die Bibel bzw eigentlich alle Glaubensbücher sehr skeptisch.
Eigentlich bin ich also konfessionslos gläubig. Vielleicht sagt dir der Satz "Gott ist in euren Herzen" etwas. Genau so glaube ich. Gott ist in mir, Gott kann mich führen und mich stark machen. Gott kann mir helfen mein Schiksal zu verändern.

Auch ansonsten verstehe ich deine Ideen. Aber zb in eine Kirche oder einen Verband kann ich schon wieder nicht gehen. Auch da bin ich unter Fremden, was schon Trigger genug für einen Anfall ist.

Ich will dich nicht enttäuschen und ich erwarte wie gesagt auch nicht, dass irgendwer eine oder Die Lösung für mich hat.
Ich werde also trotzdem versuchen, deine Vorschläge (und die der anderen) soweit es mir möglich ist und noch gut tut, anzunehmen und umzusetzen zu versuchen.

Danke.
 

Nordrheiner

Sehr aktives Mitglied
Lieber Gast,
auf keinen Fall bin ich Dir böse. Du musst auch nicht irgendwo Mitglied sein oder werden.
Ich wollte Dich nur auf die Bibel aufmerksam machen, weil dort Erzählungen sind, die ich
jedenfalls sehr mutmachend finde.

Alles Gute, Nordrheiner
 

eisblume90

Aktives Mitglied
Lieber Gast,

es tut mir leid, zu lesen, wie es dir geht. Wie lähmend Angst sein kann, weiß ich nur zu gut. Du bist nicht alleine. Sie dringt in deinen Körper ein und übernimmt die Kontrolle in allen Gliedmaßen, und vor allem deinen Kopf. Sie legt jeden rationalen Gedanken lahm und verändert die Realität zu einem Horrorszenario. Von allem geht Gefahr aus, nichts und niemandem kann man trauen.

Wir beide wissen, dass das Trauma (welches du durch Gewalt erfahren musstest), schuld an dieser Angst ist. Wir haben "gelernt", Angst zu haben. Es ist wie bei einem Kaninchen, welches gejagt wird. Steht es seinem Angreifer direkt gegenüber, wird es starr. Es stellt sich tot, weil es weder physisch in der Lage ist, sich zu wehren, noch kann es weglaufen. Also stellt es sich tot. Genau das ist mit uns auch passiert. Wir "dissoziieren". Der Unterschied zwischen dem Hasen und uns ist allerdings, dass der Hase sich nach dieser Schocksituation schüttelt, aufsteht und weiterläuft. Er hat den Schock "abgeschüttelt". Wir haben das nicht getan. Der Schock, die Bilder, das Trauma, sitzt immer noch tief in unserem Körper und legt uns immer wieder lahm.

Es ist schade, dass du in therapeutischer Hinsicht so viele schlechte Erfahrungen sammeln musstest. Ich habe Glück mit meiner Therapeutin und bin zufrieden. Vielleicht magst du ja irgendwann nochmal über einen Versuch nachdenken. In deinem Eingangsbeitrag schreibst du unter anderem "Ich bin gestört". Für einen Satz bin ich meiner Therapeutin sehr dankbar. Vielleicht möchtest du ihn mal auf dich wirken lassen, vielleicht kannst du ihn sogar annehmen:

"Nicht Sie sind verrückt. Das, was mit Ihnen passiert ist, ist verrückt."

Ich habe mich so verstanden gefühlt. Denn manchmal fühlen wir uns wirklich verrückt. Mit "wir" meine ich übrigens traumatisierte Menschen. Ich spreche für gewöhnlich nicht im Plural von mir selbst. ;)

Wir sind nicht verrückt. Das, was man mit uns gemacht hat, das ist verrückt.

Ich wünsche dir, dass du den für dich richtigen Weg findest, mit dem Erlebten umzugehen. Du bist nicht alleine.

Alles Liebe,
Eisblume
 
L

LiebeHoffnung

Gast
Liebe TE,

es tut mir auch sehr leid was dir widerfahren ist und wie dein leben momentan verläuft, mit einem kann ich nordheiner recht geben, fang an zu beten. Es hilft ungemein grad in solchen Situation wirst du bemerken dass unser himmlischer Vater für dich da ist!

In keiner Bibel steht etwas von Konfessionen. Alle Menschen dürfen kommen und man muss auch nicht in eine Kirche. Das ist aber ein anderes Thema...

Es gibt auch online Bibeln bibelserver.com zb. Ich persönliche empfehle die Schlachter 2000.

Er möchte, dass du zu ihm kommst damit er dir helfen kann! Er liebt dich so wie du bist und möchte dein zerschlagenes Herz wieder ganz machen. Glaube mir, nur er kann dir helfen in Yahshua (Jesus). Ich werde für dich beten! Vllt berührt dich dieses Video... https://m.youtube.com/watch?v=49dKCFTsPnI

In liebe alles Gute! Shalom
 

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