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Todeswunsch, weil nichts Sinn macht

Ich habe eine Frage die mich beschäftigt und mich auch selber betrifft. Ich habe keine Lebenslust, aber ich kann das nicht genau zuordnen, denn für eine Depression kommt mir das etwas ungewöhnlich vor.

Ich will nicht Leben aus verschiedenen Gründen. Ich finde das Leben einfach so sinnlos. Warum soll ich mir das Leben antun? Es ist so anstregend und all das spielt ohnehin keine Rolle mehr wenn man mal stirbt. Der einzige Grund warum ich Lebe ist, weil meine Freundin von mir extrem Abhängig ist und mich deswegen braucht. Das ist ein konkreter Sinn, denn sie braucht mich und würde ohne mich sterben bzw. sich umbringen und deswegen muss ich für sie leben. Das macht mich auch glücklich und ich bin froh damit, weil das mein Sinn des Lebens ist.

Trozdem frage ich mich was es mit diesem Todeswunsch auf sich hat und was das ist. Man könnte jetzt so typiche Sprüche sagen wie "Das Leben bietet so viel mehr" etcetcetc. aber es gibt sonst NICHTS auf der Welt wofür es sich zu leben lohnt. Nicht für mich. Alles was das Leben bietet ist so anstregend oder uninteressant und so belanglos und unbedeutend. Das sehe ich schon so seit ich denken kann bzw seit ich mich erinnere. Ich weiß nicht wo ich das zuordnen soll. Ist das manische Depression? Aber ich bin doch gar nicht unglücklich solange ich von meiner Freundin gebraucht werde.

Ich bin in Psychotherapie und meine Therpeutin weiß auch das ich nur für meine Freundin lebe, aber so konkret sind wir auf das Thema bisher nie eingegangen, da ich ja eigentlich glücklich bin und es nie so wirklich den Grund gab über diesen generellen Todeswunsch zu reden.
 
Seit wann ist das denn so?
& wie alt bist du?

In meinen Augen sind Kinder das einzige was einem wirklich einen Sinn gibt, sieht aber wohl jeder anders..
Und wenn ich so drauf bin denk ich daran das ich mal Mutter sein möchte, klappt ab und zu.
Möchtest du denn Kinder?
 
Hallo Threadersteller!

Ist denn schon etwas bei Ihnen diagnostiziert worden? Das könnte Ihre Einstellung zum Leben (teilweise) erklären.

Ansonsten finde ich, dass Ihnen eventuell ein Engagement für andere Menschen Sinn geben könnte. So, wie Sie von Ihrer Freundin gebraucht werden, gibt es sehr viele Menschen, die dankbar für die Hilfe und das Verständnis anderer Menschen wären. Ein Sinn kann darin bestehen, andere Menschen glücklich zu machen. Und wenn es nicht Menschen sind, kann man sich zB auch für Tiere einsetzen und darin eine gewisse Erfüllung finden.
 
Hallo anders als die anderen,

vielleicht ( ist nur eine Vermutung) gibt es irgendwen, der schon gestorben ist in Deinem Umfeld ( Familie, Freunde, Bekannte), und daher ist Dir das Thema wichtig.

Es gibt ja die Theorie, dass Menschen sich so mit jmd. verbunden fühlen ( der schon verstorben ist), dass sie demjenigen nachfolgen möchten.

Es kann auch sein, dass Du das Leben streng nach einem ganz konkreten Sinn hinterfragst, der sich Dir so nicht zeigen will, und dass es sich deswegen sinnlos ( bis auf die Ausnahme bei Deiner Freundin) für Dich anfühlt.

Dann hängt es davon ab, welche Geschichte Du dir im Leben erzählen willst, bzw. welche Erwartung:

a) Mein Leben muss unbedingt einen konkreten Sinn haben.

oder

b) Mein Leben darf auch ohne konkreten Sinn existieren.

bzw.

c) Mein Leben darf keinen konkreten Sinn haben; es wäre fatal, wenn es einen ganz bestimmten Sinn bekäme, denn dann würde ich es dahingehend ständig vergleichen, ob ich auf der Lebensspur bin, und wenn ich es nicht bin, würde mich es sehr stören; deswegen bin ich froh, wenn mein Leben sinnlos sein darf.

Also, Du siehst hier anhand weniger Beispiele, dass es durchaus Unterschiede geben kann. Je nachdem, welchen Anspruch/ Wert / welche Wichtigkeit Du dir und der Erwartungshaltung gegenüber Deinem Leben gibst.

Wenn Du darauf bestehst, dass es jetzt unbedingt einen Sinn gibt, dann setzt Du dich unter Druck.

Es gibt viele Menschen; auch erfolgreiche Menschen, welche erst nach längerer Zeit ihren Lebensweg als stimmig empfunden haben.

Einen Film, wo es um die Sinnfindung des Lebens geht, kann ich Dir sehr empfehlen - mich würde die Meinung von Dir dazu persönlich gerne interessieren, wenn Du später dazu schreiben magst ( und den Film noch nicht kennst):

"Harold und Maude" - ein wunderschöner Film, der sich mit den Zwängen des Lebens und dem Tod auf eine interessante, ungewöhnliche Weise auseinandersetzt.


Viele Grüße; und ich bin gespannt auf Deine Antwort 🙂

Ben.
 
Ich kann Dich verstehen den ohne meine Freunde und ohen meine Tiere hätte mein Leben auch keinen Sinn.

Ich lebe weil ich weis Sie wären sonst traurig.


Einen anderen Sinn habe ich bzw mein Leben auch nicht gefunden.
 
Sinn des Lebens ist eine überholte Idee mein Freund, dannach solltest du garnicht mehr fragen ( meiner Meinung nach ). Wenn es einen Sinn für die Existenz menschlichen Lebens gibt, dann ist er sicher nicht in unserem Interesse. Wir sind auch nur ein weiterer Naturprozess, schade nur, dass das menschliche Ego zu groß ist, um sich dieser Rolle fügen zu können. Ich für meinen Teil habe mich mit der Willkür der Dinge abgefunden!
Für manche ist der Gedanke, dass man hier ist, ohne Sinn, ohne Ziel und ohne Bestimmung, einfach unerträglich. Das liegt vorallem am gehobenen und aufgemotztem Selbstbild das die meisten Menschen von sich und ihrer Gattung haben.
Ich find es lohnt sich nicht auf das Leben zu verzichten, weil es soviele belanglose, nichtsdestotrotz wunderschöne Dinge gibt, die es wert sind gesehen und erlebt zu werden.
Sei bescheiden in deiner Selbsteinschätzung und interpretier Glück nicht als den ultimativen, unerschütterlichen Zustand der Freude und Harmonie, weil sowas nicht exestiert. Glück ist eine dreckige H**e auf die man sich nicht verlassen kann, also steiger dich da nicht so rein und gewöhn dich an die Tatsache, dass der Gescmack des Lebens bitter/süß ist.

Ich seh auch keinen Sinn, ich lebe einfach für die Schönheit. Ich entfalte mich als Mensch und versuch meine naturgegebenen Potenziale auszuschöpfen, ich leb aus Neugier vor den Dingen, die ich aus dem alles umgebenden, alles einverleibenden Nichts, schaffen kann. Man muss sich selber als Kunstobjekt betrachten, sich am pathos und der theatralik erfreuen und damit klar kommen, dass Leben ein abstraktes, oftmals abgefu**tes, aber zu jederzeit farbenfrohes Bühnenstück ist.

Ich weiß, ich fahr bisschen dick auf mit meiner bildreichen, schwärmerischen Perspektive aufs Leben. Ist auch nur ne Laune, ich liebe und hasse das Leben je nachdem wie ich grad drauf bin, meistens fühl ich aber zweiteres. Trotzdem würd ich nie aufgeben, es gibt einfach zuviele gute Sachen, die ich noch erleben will.
 
Da ich möglichst versuchen will auf alles einzugehen werde ich einen zusammenfassenden Text schreiben.

Erstmal ich bin 21 und männlich. Das ich mich so fühle wie ich es tue ist schon eigentlich so seit ich angefangen habe generell über solche Dinge wie Sinn des Lebens etc. nachzudenken. Also wohl irgendwo am Anfang der Pubertät. Meine Diagnose ist soziale Phobie, aber das ist eine alte "erst Diagnose". Ich und auch mein Therapeut stimmt mir zu, das dahinter ein ziemlich komplexes Gewölbe aus Traumata (wegen einem schrecklichen bisherigen Leben. Wer genau über mein Leben lesen will und das alles wissen möchte, bitte hier entlang: http://www.hilferuf.de/forum/ich/145900-anders-als-die-anderen-langer-text.html) steckt und ich mit Sicherheit eine Persönlichkeitsstörung habe, aber dafür sollte ich mich bei einem Psychater neu Diagnostizieren lassen (Mein jetziger Therapeut ist Kinder- und Jugendpsychotherapeut und momentan laufen die letzen Stunden aus).

Kinder will ich aus Überzeugung und gewissen Gründen keine haben. Auch für andere Menschen mich einsetzen will ich nicht, da mir andere Menschen egal sind (Wenn es jemanden Interessiert, mein letzter Thread behandelt dieses Thema: http://www.hilferuf.de/forum/ich/146951-netter-psychopath-oder-was.html). Der einzige Mensch der mir nicht egal ist, ist meine Freundin. Es ist auch nicht so das ich sterben will, weil jemand in meiner Familie gestorben ist oder so und ich ihm folgen will.

Und auch um das ganz klar zu sagen. Es geht mir NICHT darum das ich sterben will, weil ich kein Sinn im Leben sehe. Irgendwie ja doch, aber es ist anders als ihr das vermutlich denkt. Ich versuche das zu erklären. Das Leben dient keinem höheren Zweck, das bin ich mir sicher. Und es ist mir auch egal, denn ich muss keinen höheren Zweck dienen. Aber wieso soll ich weiter Leben? Es wäre viel einfacher einfach zu sterben damit man nicht mehr sich Gedanken machen muss wo das Geld her kommt, wovon man lebt, es gibt keine Probleme mehr, keine Sorgen, keine nervigen Verwandten, keine Steuererklärung, kein "Was soll mal aus dir werden", keine Arbeit, keine Hass und Tod und Leid. Es ist einfach alles weg und spielt keine Rolle mehr. Man könnte jetzt als Gegenargument mir die guten Dinge nennen wofür es sich letzendlich DOCH zu leben lohnt. Aber diese Dinge gibt es für mich nicht. Ich interessiere mich nicht dafür die Schönheit des Lebens und der Welt zu leben, oder mich zu entfalten oder Kinder zu kriegen oder meinen Beitrag zu leisten, oder etwas zu erreichen, oder zu können, oder Freunde zu haben oder gutes zu tun. Das ist mir alles so völlig egal und einfach nur belanglos. Es gibt einfach nichts auf der Welt wofür es sich zu leben lohnt. Einfach zu sterben wäre so viel einfacher. Wieso soll ich mich durchs Leben schlagen für Dinge die mich nicht interessieren? Wofür? Warum? Wo ist der Sinn dabei? Das meine ich mit "Sinn"... Diese ganze Anstrengung und Nerv, den man jeden Tag in der heutigen Welt ertragen muss ist so belastend und so stressig und nervig und alles ist so falsch und ich fühle mich gar nicht Verbunden mit dem Leben in dieser Welt die so ist, wie sie ist.

Ich sehe den Tod ja nichtmal als was schlimmes an und denke "Oh nein ich will sterben, bitte helft mir". Es ist mir egal. Ich hab keine Angst vor dem Tod, nur vor den Schmerzen die man bei einem Selbstmord haben könnte. Und ich meine wirkliche paniche Angst vor dem Schmerz. Ich habe sowas wie eine Schmerzphobie könnte man sagen, weswegen es auch unglaublich kompliziert werden würde, wenn ich irgendwann mal versuchen sollte mich umzubringen. Ich glaube ich wäre zu feige dazu, weil der Gedanke an den Todesschmerz mir Panik mach (Ich bin als Kleinkind mehrmals fast gestorben, deswegen habe ich wohl diese extreme Angst vor Todesschmerzen). Aber mir ist es egal ob ich sterbe, es wäre sogar besser, weil ich dann nicht mehr Leben muss.

Warum ich trozdem lebe und glücklich bin, ist wie am Anfang schon gesagt meine Freundin. Sie braucht mich und würde ohne mich nicht klar kommen und wohl auch dann aus Depressionen in den Tod gehen. Ihre größte Angst ist es das ich sie verlasse (was auch meinen Tod beinhaltet) und dann zurück lasse und alleine lasse. Darum lebe ich. Weil sie will das ich da bin und für sie da bin und das macht mich glücklich und das gibt mir das Gefühl das es einen Grund gibt warum ich am leben bleibe. Ich liebe sie so sehr und es ist so schön und erfüllend wenn ich sie glücklich sehe, wenn ich mit ihr rumalbere und wir kuscheln und füreinander da sind. Nur deswegen lebe ich. Ich bin von ihr abhängig und sie von mir, das ist das einzige auf der Welt wo ich denke "Dafür will ich leben".

Aber wie schon im ersten Beitrag frage ich mich, woher kommt dieser Todeswunsch. Es ist halt so und es ist ok so, ich bin schließlich zufrieden dank meiner Freundin, aber ich frage mich trozdem warum das so ist und ob das jemand kennt und was ich habe, denn ich kann das nicht zuordnen und diese Fragen beschäftigen mich halt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Das leben ist scheiße Langweilig. Ich leb nur für die Kunst. Wenn ich meine Arbeit nicht hätte, würd ich genauso denken wie du. Obwohl ich weiß wie sinnlos alles ist, dieses Gefühl zu transzendieren, in einer Sache aufzugehen, erinnert mich immer wieder daran, dass es doch was gibt wofür es sich zu leben lohnt. Hast du sowas in deinem Leben ?
 
Hallo "Anders als die anderen",


ich habe gestern Abend diesen Thread und auch deinen langen Hauptthread gelesen, in dem du vor allem auch über deine ziemlich harte Vergangenheit schreibst, welche dich so stark geprägt hat.

Ohne es sarkastisch zu meinen, ziehe ich erstmal meinen imaginären Hut davor, dass du nach solch turbulenten Erfahrungen bzw. Rückschlägen trotz einer Phase des Vergessens zu einer derartigen Reflexion deines Lebens und deiner Ansichten auf das Leben gelangen konntest, sodass anderen nun ein Einblick in dieses Leben sowie deiner Ansichten und Wahrnehmungen der Welt möglich ist.

Ich bin auf deine Beiträge durch meine Freundin gestoßen, die ich hier vor nun bereits drei Jahren nach einem verzweifelten Hilferuf meinerseits - also passend zum Namen dieser Seite... - kennengelernt habe und mit welcher ich bis heute zusammen bin. Also auch so eine Art Wunder, wie es dir im Hinblick auf deine Freundin ja auch vergönnt ist und was mich für dich freut.

Nun habe ich hier seit Ewigkeiten nichts mehr geschrieben, da ich, seit ich mein Leben ebenso wie du in symbiotischer Weise auf das Zusammensein mit meiner Freundin ausgerichtet habe, meine Probleme eher verdränge und eher im Moment lebe, als dass ich die bestehenden "Probleme der Existenzsicherung" (sprich: Zukunftsplanung, vor allem berufliche Perspektive, gemeinsame Wohnung etc.) in Angriff nähme.

Doch deine Beiträge hier im Forum haben uns dazu veranlasst auf deine Gedanken und Sichtweisen einzugehen.

Trotz individueller Unterschiede und Details im Lebensverlauf, die ja per se bei keinem Menschen identisch sein können, finden meine Freundin und ich uns in vielen Hinsichten wieder, die dein Verhältnis zu deiner Partnerin und dem Leben bzw. der Realität anbetreffen.

Ohne es hier sofort schon länger ausführen zu wollen, ist unser Leben nämlich auch geprägt von psychischen Problemen (soziale Phobie, Angst vor der Berufswelt, Minderwertigkeitskomplexe etc.), die wir beide allerdings nicht behandelt haben, u.a. auch dadurch, da z.B. ich für mich persönlich das Leben eher aus philosophischer Sicht betrachte und ebenso einen sehr dehnbaren Begriff von "Krankheit" bzw. "psychisch gestört" besitze.

D.h. ich verstehe glaube ich in etwa, wie du das mit der "Eigentlich-ja-Glücklich-sein"-Einstellung meinst und dass du, wären da nicht diese Erwartungshaltungen der Außenwelt (Der Staat in Form seiner zahlreichen Behörden etc.), dich eigentlich ganz zufrieden fühlen könntest und keine höheren Wünsche abgesehen von dem Wohlergehen von dir und deiner Freundin hegst.

( >> Nun kommen ein paar Fragen, die ich dir sehr gern stellen möchte: )

1. Frage:
----------------
Da irgendwie aber ja immer die "Realität" (<< ist ja nicht klar definierbar und da fangen die Probleme schon an..) mit ihren Drucksituationen in die eigene, aufgebaute Welt eindringen, würde ich dich (und damit auch im Sinne meiner Freundin) gerne fragen, wie du diesen Situationen begegnest bzw. mit ihnen umgehst, sodass du trotzdem den Satz "Ich bin glücklich" noch aufrechterhalten kannst, ohne am Leben zu zerbrechen, welches ja unabhängig vom Menschen und seinen Wünschen - und da stimme ich dir zu - sinnlos anmutet, da es keinen klaren Zweck gibt, dem das Geschehen auf der Welt zu folgen scheint, sieht man mal von den physikalischen "Gesetzen" ab, welchen alles Dasein unterworfen sind, so z.B. der Zeit.

Konkret wäre da z.B. meine Frage nach deiner räumlichen Lebenssituation:

- Auf welcher Existenzgrundlage lebst du finanziell?
- Wie gehst du psychisch mit dem Gefühl um, dass aufgrund deiner symbiotischen mit
deiner Freundin dein Lebensglück von eurer Zweisamkeit abhängt?
- Bist du wirklich glücklich, oder zieht es dich nicht auch psychisch runter, dass ihr
räumlich getrennt seid?
- Wie intensiv habt ihr Kontakt, wenn ihr räumlich getrennt seid (d.h. wieviel bekommt sie
von deinen Tagesaktivitäten mit etc) ?
- Und wie oft seht ihr euch konkret? Einmal habt ihr euch ja 4 Wochen am Stück gesehen,
wie du schriebst: kommt das öfter vor oder trefft ihr euch eher selten?
- Wie kommt außerdem deine Mutter damit klar, wie du die Welt wahrnimmst und akzeptiert
sie dein Anderssein?

Ich hoffe meine Fragen sind nicht zu überfordernd und würde mich sehr freuen, wenn du Zeit hast, darauf einzugehen, da ich deinen Beitrag sehr besonders fand und wir, also ich und meine Freundin, auch ein total verrücktes Leben haben und uns als sehr anders empfinden:

- mit Mitte 20 zuhause immer noch bei den Eltern wohnend, trotz Studium (welches grad
total auf Eis liegt wg. Depressionen und fehlender Motivation und Minderwertigkeit)
- wg. 600 km Distanz alle 3 Wochen in diversen Städten irgendwo in Pensionen treffend
- finanziell abhängig
- Eltern psychisch gestört bzw. Elternhaus von Alkoholismus und Gewalt geprägt
- keinerlei Freunde und Kontakte abgesehen vom Partner und eigene Eltern
- Angst vor sozialen Kontakten und kein Bedürfnis danach
- totale verbale Verniedlichung des Partners (von außen wohl total krank wirkend, da sehr
extrem), d.h. ein oftmals sehr "unerwachsener" verbaler Umgang wie Kinder
- keinerlei Zukunftsperspektive, da keinerlei Interesse und starke Angst vor dem
Berufsleben
- völliges Gefühl der Talentlosigkeit und Unfähigkeit, den gesellschaftlichen Normen und
Anforderungen zu entsprechen


Ich hoffe sehr, dass du Zeit findest, meinen Beitrag zu lesen, da ich es sehr bereichernd fand, was du schriebst und aufgrund der eigenen Situation gern wüsste, wie du, bzw. ihr beiden damit umgeht.
Wobei ich begriffen habe, dass du damit etwas anders umgehst, da es deiner Freundin leider wie auch meiner Freundin schlechter geht, was bei deiner Freundin durch den verminderten Sprachausdruck und der Ergebenheit dir gegenüber natürlich noch verstärkt wird und mir leid tut.

Mit besten Grüßen
Elis


PS: Zu dem eigentlichen Thema dieses Threads habe ich leider irgendwie vergessen, einzugehen, da ich mehr generell auf dein Leben bezogen eingegangen bin, ich hoffe, du siehst es mir nach

PS 2: Ich kann dennoch deine Gedanken zum Thema Tod/Todeswunsch in etwa nachvollziehen, habe mich reflexiv damit auseinandergesetzt und mir erscheint eigentlich auch alles sinnlos (wenngleich ich noch Vorstellungen davon habe, wie es sehr schön sein könnte und auch noch manchmal genießen kann), jedoch habe ich wie du diese riesige Angst vor Schmerzen und bin daher mit meiner Freundin hier auf Erden, um dem Leben sozusagen ins Auge zu sehen und irgendwie durchzustehen

PS 3: Wir sind jedoch sehr passiv und tun aktiv eigentlich nichts, sondern sind aus Angst fast immer in unserer eigenen Welt
 
Erstmal Danke für die vielen Antworten. Es wäre schwer jetzt auf jeden einzelnden einzugehen und würde viel zu lang werden, darum sag ich nur kurz etwas.

Die ganzen Erfahrungen und Tipps und persönlichen Lebenseinstellungen zu diesen Gedanken die ich habe sind interessant zu lesen, aber leider kann ich damit nichts anfangen. Es ist schön wenn jemand mit der Einstellung "Der Sinn des Lebens ist es zu leben" zufrieden leben kann und auch ohne konkreten Grund auskommt, leider sind das halt so Dinge über die ich mir längst bewusst bin. Ich denke nämlich viel nach über mich und alles was mich so betrifft und auch kenne eine menge Möglichkeiten wie man an das Leben heran gehen sollte und kann. Das Problem ist nur das darüber zu wissen mir nicht von nutzen ist, denn meine Gefühle und Sichtweise der Welt und über mich selber verändert sich nicht nur weil ich weiß wie es anders auch gehen kann.


@Elis: Damit hätte ich nicht gerechnet das es noch jemanden mit einer ähnlichen Situation gibt, darum will ich auf einen Beitrag etwas genauer antworten und komme direkt mal auf deine Fragen zurück.

Wenn ich mit der Realität konfrontiert werde und das in mir einen "emotionalen Ausraster" verursachen, dann gehe ich ehrlich gesagt gar nicht damit um. Es ist halt eine Panikattacke die ich durchstehen muss und das auch einfach tue. Es ist schlimm für die Zeit in der es anhält und zeigt sich durch Angst und Panik, starken inneren Druck, extreme Angespanntheit, starke Unruhe, schwitzen und abwechselndes Kälte-Wärme-Gefühl. In Extremfällen (die zum Glück bisher nicht oft vorgekommen sind) kommt es schonmal zu Ohnmachtsgefühlen, das Gefühl sich übergeben zu müssen und körperliche Schmerzen aufgrund der extremen Anspannung. Aber nach einer gewissen Zeit legt sich wieder der Schleier meiner Traumwelt und es hört langsam auf und danach ist alles wieder gut und schön und toll. Darum zerbreche ich auch nicht am Leben oder bin Depressiv oder sowas. Darum kann ich auch "Ich bin glücklich" gut aufrecht erhalten. Wichtig zu sagen ist aber halt das ich diese Traumwelt nur aufrecht erhalten kann, weil es meine Freundin gibt, welche mehr oder weniger das Herz dieser Traumwelt da stellt. Ohne sie würde meine Traumwelt zusammenbrechen, was sich dadurch erkennbar macht, dass ohne sie bzw. ohne Bezugsperson ich meinen Lebenswillen komplett verliere, depressiv werde, "glücklich sein" verliere und sterben will. Natürlich ist auch wichtig zu erwähnen, das ich mein Leben generell so führe, das ich möglichst NICHT mit Realität konfrontiert werde.

Ich lebe von Hartz 4 und das wird sich wohl auch nicht ändern. Arbeit ist für mich unvorstellbar auch wenn ich es vll. eine gewisse Zeit aushalten würde, würde ich sehr bald anfangen einfach nicht zur Arbeit zu gehen, weil der Stress der Realität meine Traumwelt stört und und deswegen Angst habe und vermeide, damit ich keine meiner Panikattacke bekomme bzw. keinen "emotionalen Anfall" bekomme. Das weiß ich zb. aus meiner Schulzeit. Ich habe ca. 20-30% der Insgesamtstunden gefehlt, weil ich einfach nicht mehr konnte ohne irre zu werden. Einmal habe ich mich gegen meine Angst und mein ausweichendes Verhalten gewehrt und bin trozdem in die Schule gegangen und hatte dann in der Schule eine Panikattacke. Seitdem versuche ich es erst gar nicht mehr mich dagegen zu wehren. Mal ganz davon abgesehen das ich lieber sterben würde als mein Leben lang damit zu verbringen von Morgens bis Abends, 5 Tage in der Woche bis ich alt bin irgend einen sinnlosen Schwachsinn zu machen. Und solche Sprüche wie "Du musst arbeiten um Geld zu verdienen um zu leben" hilft mir nicht, denn wenn das mein Leben sein soll, dann beende ich es lieber. Die einzige Situation in der ich mir Arbeit vorstellen kann ist wenn ich dabei mit meiner Freundin zusammen sein kann, denn mir ist es egal wo ich bin oder was ich mache solange ich mit ihr zusammen bin, weil sie ist der EINZIGE Grund das ich leben will.

Die zweite Frage ist einfach zu beantworten. Es ist halt so das mein Lebensglück von meiner Freundin abhängt. Meine Freundin ist der Grund warum ich glücklich bin und lebe. Und weil sie mich glücklich macht und mir einen Lebenssinn gibt, bin ich glücklich das es so ist wie es ist.

Es ist scheiße, wenn wir räumlich getrennt sind! Das mag ich gar nicht, aber ich weiß das sie trozdem da ist für mich und mich trozdem braucht, egal wie weit sie weg ist. Darum ändert sich nichts, nur das ich sie nicht zum Anfassen da habe. Aber bei mir geht es ja eher um die psychische Verbindung und nicht um das Körperliche (was aber trozdem sehr wichtig ist!).

Wenn wir dann aber doch getrennt sind, dann Chatten wir miteinander von dem Zeitpunkt wo wir wach werden bis wir schlafen gehen bzw. wir sitzen den ganzen Tag vor dem Pc, das ist unsere Tagesaktivität. Das tun wir übrigens auch wenn wir körperlich zusammen sind. Zwar kuscheln wir auch viel und haben uns lieb, aber ansonsten sitzen wir vor dem Pc. Wir sehen uns so oft wie möglich. Da wir ja keine Arbeit haben, haben wir viel Zeit uns zu sehen. Wir trennen uns nur wenn es Thermine gibt, für die meine Freundin zb. zu ihrem Wohnsitz zurück muss. Momentan kleben wir schon 2 Monate am Stück zusammen.

Meine Mutter weiß darüber gar nicht so wirklich bescheid. Sie weiß das ich psychich gestört bin und das ich anders bin und so, aber so wie ich es in meinem "Anders als die Anderen" Thread geschrieben habe weiß sie nicht über mich bescheid. Ich habe ihr das Angebot mal gemacht das sie den Text ließt, aber passiert ist es nicht.

Das war es dann wohl erstmal. Ich hoffe ich habe damit alle Fragen beantwortet, ansonsten stell ruhig weiter Fragen, wenn da noch was offen ist.
 

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